Kiwuerfahrungen gesucht für Spielfilmserie

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anneprager
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Kiwuerfahrungen gesucht für Spielfilmserie

Beitrag von anneprager »

liebe kinderwunschmenschen,

wir möchten das Thema Kinderwunsch und die damit verbundenen Hürden in einer fiktionale Serie beleuchten.
über zwei jahre war ich im forum in meiner aktiven kinderwunschzeit unterwegs, habe auch selbst einiges gepostet (als anneprager - wir waren u.a. in prag zur kiwu-behandlung ;-)
nun arbeite ich mit einer kollegin (es sollen noch weitere dazukommen) an einer spielfilmserie zum thema kinderwunsch.
wir befinden uns in der recherchephase und würden gern noch mehr kinderwunsch-leute befragen bzw. deren Erfahrungen hören/lesen, wenn sie sich mitteilen möchten.
wir möchten eine Spielfilm-serie erstellen, dennoch nah an der realität bleiben.
ich arbeite seit 15 jähren im Filmbereich.

wir freuen uns über JEDE Zuschrift, denn das wird uns helfen, die Situationen im film realistisch zu gestalten.

am 30.1. war in der ZEIT ein Artikel, der uns noch einmal Rückenwind gegeben hat: "Wir sind viele, aber wir verstecken uns" - https://www.zeit.de/2020/06/kinderwunsc ... -tabuthema.

bitte meldet euch hier per PN. vielen dank.

anne und ihre schreibkollegin

das posting ist mit der firmenleitung abgesprochen.



Projektbeschreibung

Über zehn Prozent aller Paare in Deutschland sind ungewollt kinderlos, Tendenz steigend. Die Reproduktionsmedizin indes macht immer mehr möglich – letztlich kann man sich schon heute sein Designerbaby bestellen: das Geschlecht bereits einige stunden nach künstlicher Befruchtung in der Petrischale zu bestimmen, ist heute bereits Routinesache.

Mit der Verzweiflung der Kinderlosen lassen sich Unsummen verdienen. Eine einfache künstliche Befruchtung in Deutschland kostet zwischen 3 bis 6000 €, wenn man glück hat, gibt das Bundesland eine Spende dazu. Statistisch wird nach jeder 11. künstlichen Befruchtung ein gesundes Baby geboren.
Daher können die Summen, die für Kinderwunschbehandlungen ausgegeben werden, ins Unermessliche wachsen. Und ein Lehrerinnen-/Ingenieur-Paar kann sich Fruchtbarkeitsbehandlungen eher leisten als eine Kindergärtnerin mit ihrem Maurerfreund.

In Deutschland ist zwar Samenspende erlaubt, Eizellspende jedoch nicht.
Diese Praxis ist nicht nachvollziehbar. Deshalb fahren viele Paare ins Ausland (allem voran nach Tschechien), wo dieses Verfahren inzwischen in jeder Reproduktionsklinik zur Anwendung kommt.
Auch hat sich in den letzten 15 Jahren ein Leihmutterschaftstourismus entwickelt – verzweifelte Paare sehen in dieser Möglichkeit einem Ausweg aus der Kinderlosigkeit.

Das deutsche Embryonenschutzgesetz ist 30 Jahre und bedarf einer zeitgemäßen Überarbeitung, die die heutige Realität abbildet – zum unbedingten Schutz der durch Kinderwunschbehandlung entstandenen Kinder.

Es soll eine Serie (ähnlich wie „Klimawechsel“ von Doris Dörrie entstehen, die verschiedene Aspekte der Kinderlosigkeit/des Kinderwunsches abbildet. Dabei sollen sich die Protagonisten immer wieder begegnen – einen Kinderwunschpraxis mit angeschlossenem „Stammtisch“ ist ein geeigneter Ort für eine solche Begegnungsstätte. Außerdem ist mit dieser Verortung die Etablierung eines facettenreichen Kinderwunsch-Arztes möglich. Es soll eine Serie entstehen, die dem Ernst des Themas gerecht wird, dennoch soll unbedingt auch gelacht werden inkl. wirklich schwarzem Humor.

Im Vorfeld der Drehbuchentstehung sollen verschiedene Leute interviewt werden.
Dabei möchten wir uns auch mit Vokabular vertraut machen, das in der Kinderwunschpraxis zur sprachlichen Routine gehört.
- Inhaber der Dresdner Kinderwunschpraxis: Dr. Held (Anfrage gestellt, er hat Interesse)
- Cheforganisatorin der Dresdner Kinderwunschpraxis Dr. Held (Anfrage gestellt, sie hat Interesse)
- Mitarbeiter verschiedener Krankenkassen
- Ethikkommission/Ethikrat
- Inhaber Samenspende-Bank
- Samenspender
- Philosoph : Würdeverletzung der LM – Artikel suchen
- Aussteller Kinderwunschmesse
- Mitarbeiter verschiedener Banken wegen Anfrage Kredit für Kinderwunschbehandlung
- Anwalt (Co-Parenting, Leihmutterschaft, Eizell-/Samenspende)
- Hebamme
- Leute mit erfülltem/aufgegebenem Kinderwunsch verschiedenen Alters
- Kinderlose über 60 – gewollt und ungewollt




Serienidee:
in einer gut gehenden Kinderwunschpraxis in einer mittelgroßen Stadt laufen sich immer wieder Kinderwunschpaare über den Weg. Mal ist die Frau da, um zu schauen, wie viele Follikel in ihren Eierstöcken heranwachsen, mal ist der Mann da, weil er wieder mal Hand anlegen muss – um das notwendige Sperma für die anstehende Befruchtung zu liefern.
Manche Männer waren schon öfter da, das merkt man an der Routine und Gelassenheit, mit der sie im „Samenzimmer“ verschwinden. Andere Männer wiederum drücken sich verschämt im Flur herum.
Geleitet wird die Kinderwunschpraxis von Dr. Bernd König), einem jovialen Mittfünfziger, der zunächst fast jedem Besucher verspricht, helfen zu können.
Folgende Baby-Konstellationen sind denkbar:
1. verheiratetes, heterosexuelles paar: zwillinge durch eizellspende
2. adoption
3. pflegekind
4. schwules pärchen/lesbisches pärchen
5. leihmutterschaft
6. aufgabe des kinderwunsches
7. pärchen mit wenig geld
8. alleinstehende frau mit kinderwunsch
rebella67
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Re: Kiwuerfahrungen gesucht für Spielfilmserie

Beitrag von rebella67 »

Liebe Anne,

im Prinzip finde ich ein Filmprojekt gut. Man muss dabei aber sehr aufpassen, keine Vorurteile zu bedienen, die uns bereits heute das Leben schwer machen. Bei euerm Konzept habe ich bisher starke Bedenken.

Wenn du selbst mal ungewollt kinderlos warst, bringst du von daheransich gute Voraussetzungen mit. Allerdings finde ich in deinem Text bereits Einiges, wo ich denke: Ach, du meine Güte!

Ich glaube, ihr habt es noch sehr nötig, euch mit dem Vokabular und mit Fakten zu beschäftigen. Dazu nehme ich hier mal deinen Text auf´s Korn:
anneprager hat geschrieben:letztlich kann man sich schon heute sein Designerbaby bestellen: das Geschlecht bereits einige stunden nach künstlicher Befruchtung in der Petrischale zu bestimmen, ist heute bereits Routinesache.
Bitte nicht! Niemand kann sich ein Designerbaby bestellen. Das würde bedeuten, man legt die Eigenschaften seines zukünftigen Kindes selbst fest und lässt es genauso herstellen. Ein solcher Vorgang wäre aber - zurecht - ethisch zu kritisieren.

Die Bestimmung des Geschlechts hat nichts mit "designen" zu tun. Das ist nur eine Untersuchung. Sie erfolgt auch nur in ganz ganz wenigen Ausnahmefällen. Nämlich z.B. dann, wenn es in der Familie eine schwere Erbkrankheit gibt, die sich nur bei Mädchen oder nur bei Jungs auswirken.

Zu schreiben, die Geschlechtsbestimmung wäre Routinesache, suggeriert, sie würde auch routinemäßig durchgeführt werden.

anneprager hat geschrieben:Mit der Verzweiflung der Kinderlosen lassen sich Unsummen verdienen.
Das wiederum suggeriert, die Ärzte wären alle Halsabschneider und würden aus der Verzweiflung ihren Profit schlagen. - Das sind Schlagworte, die nicht hilfreich sind. Wenn es auch den einen oder anderen Arzt geben mag, dem es mehr um das Geld geht.


anneprager hat geschrieben: Eine einfache künstliche Befruchtung in Deutschland kostet zwischen 3 bis 6000 €
Was ist deiner Meinung nach eine "künstiche Befruchtung"?

Was verstehst du unter einer "einfachen künstlichen Befruchtung"?

Eine künstliche Befruchtung gibt es nicht, denn die Befruchtung erfolgt immer natürlich. Wir reden in der Medizin von assistierter Befruchtung.

Welche Form der assistierten Befruchtung meinst du denn? - Insemination? IVF? ICSI? Mit eigenen Gameten? Mit Fremdgameten (Eizellen und/ oder Spermien)? Oder - oder - oder?

Also die Insemination kostet deutlich weniger als 3.000 €. Eine assistierte Befruchtung mit einer Eizellspende hingegen kann auch teurer als 6.000 € werden.

anneprager hat geschrieben: wenn man glück hat, gibt das Bundesland eine Spende dazu.
Das, was einige Bundesländer dazu geben, nennt sich nicht "Spende".

anneprager hat geschrieben: Statistisch wird nach jeder 11. künstlichen Befruchtung ein gesundes Baby geboren.
Das ist falsch. Nach dem deutschen IVF-Register liegen die Geburtenraten pro Embryotransfer nach IVF und ICSI im Durchschnitt bei ca. 20%. Das würde bedeuten, Geburt nach edem 5. Transfer. Die Geburtenraten nach Befruchtung sind ein bisschen niedriger, aber nicht so niedrig, dass man nur von jedem 11. Versuch als einem erfolgreichen Versuch sprechen kann.

Und was soll die Anspielung auf ein "gesundes Baby"? Die meisten Babys sind gesund. Einige sind es nicht. Willst du diese als "Misserfolg" beschreiben???

anneprager hat geschrieben: Auch hat sich in den letzten 15 Jahren ein Leihmutterschaftstourismus entwickelt.
Was weißt du über einen "Leihmutterschaftstourismus"? Kennst du Zahlen? - Ich empfinde den Begriff als abwertend. - Wer in seiner letzten Verzweiflung für ein Kind ins Ausland geht, ist kein Tourist.
anneprager hat geschrieben:Das deutsche Embryonenschutzgesetz ist 30 Jahre und bedarf einer zeitgemäßen Überarbeitung, die die heutige Realität abbildet – zum unbedingten Schutz der durch Kinderwunschbehandlung entstandenen Kinder.
Hast du Ideen, was du zu dem Thema sagen möchtest?
anneprager hat geschrieben: eine Kinderwunschpraxis mit angeschlossenem „Stammtisch“
Das ist unrealistisch, mag aber mit der künstlerischen Freiheit zusammenpassen.

anneprager hat geschrieben:- Philosoph : Würdeverletzung der LM – Artikel suchen
Meine Empfehlung: viewtopic.php?t=89801

anneprager hat geschrieben: Manche Männer waren schon öfter da, das merkt man an der Routine und Gelassenheit, mit der sie im „Samenzimmer“ verschwinden. Andere Männer wiederum drücken sich verschämt im Flur herum.
Ich fände es wichtiger, die Männer als Menschen zu betrachten und nicht wie im Zoo, da sie routiniert sind oder verschämt. - Ich würde die Männer lieber über ihre Gefühle sprechen lassen.
Liebe Grüße, Rebella
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Eibischteig
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Beitrag von Eibischteig »

Ich frage mich auch was Kinderwunschmenschen sein sollen. Auch in der Zeit als unser Kinderwunsch noch unerfüllt war, waren weder ich noch mein Partner ein Kinderwunschmensch. Wir waren und sind so viel mehr!
Linchen01
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Beitrag von Linchen01 »

Danke für Eure treffenden Worte und Anmerkungen liebe Rebella & Eibischteig.
malfan88
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Beitrag von malfan88 »

@rebella: sehr treffend, wsren auch meine Gedanken, dass mir das zu seicht ist, eine fiktive Serie, die Klischees bedient...da lieber gute Reportagen

@eibischteig: war auch mein erster Gedanke, was sollen Kinderwunschmenschen sein, was für eine seltsame Begrüßung :kreisch: das hier ist
1 erwachsenes Kind
3 x IVF/ICSI Ergebnis:1. in der 15. Wo AB wegen Infektion/2. biochem.SS /3. in der 9. Wo MA
5 x EZS (davon 4 mal Kryo) immer negativ
2 x EMS (1x negativ/1x nach auffälligem ERA-Test und längerer Progesteroneinnahme biochem. SS April 2016)
3. und allerletzter EMS-Transfer bei Reprofit Mai 2016: Positiv: unglaublich, der Traum erfüllt sich im allerletzten Versuch!
2 wunderbare Mädchen erblicken in der 37. Woche das Licht der Welt
Daniela_Vogel
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ein paar Gedanken dazu

Beitrag von Daniela_Vogel »

Hallo,
ich muss mich dem Tenor meiner Vorposterinnen anschließen.
Ihr solltet nicht die assistierte Befruchtung und Kinderwunschkliniken in die Nähe bringen von "Designerbabys bestellen". Wer bestellt Designerbabys? Niemand. Menschen mit einem Kinderwunsch sind froh über ein Baby. Punkt. Das hat nichts mit designen zu tun.
Geschlechtsbestimmung ist auch keine gängige Praxis, das sagte meine Vorposterin auch schon.

Auch mir ist der Leihmutterschaftstourismus aufgestoßen. Mit Tourismus hat auch dieses medizinische Verfahren nichts zu tun.

Die Idee mit dem Stammtisch ist komplett unrealistisch. Wenn man eine Art Austausch will, dann "installiert" doch ein Kinderwunschforum. Also genau so etwas wie Klein-Putz, in denen sich die Leute austauschen. Okay, da sind oft nur die Frauen drin, aber da einen Männerbereich zu machen wäre immer noch realistischer als euer Stammtisch beim Kinderwunsch-Arzt. Das wird einfach nicht passieren.

Das sich alles in dieser Kinderwunschklinik abspielen soll, passt auch einfach nicht zu euren Konstellationen. EZ-Spende ist in Deutschland streng verboten. Kinderwunschkliniken dürfen noch nicht mal informieren, geschweige denn unterstützen. Dasselbe mit Leihmutterschaft.

Eure Konstellationen klingen mehr so nach "Hauptsache bunt". Ich würde mich mehr auf die Gründe konzentrieren. Z.B. dass eine Frau einfach lange keinen Partner gefunden hat. Oder dass es bei dem Paar einfach nicht klappt - und keiner findet raus, warum (gar nicht so selten!), dass das Paar Fehlgeburten hat (und keiner weiß, warum) oder dass es genetische Störungen gibt.

Die Dinge wie Alleinstehend, Verheiratet, nicht verheiratet, homosexuell (in allen Partnerschaftskonstellationen), das kann ja dann zusätzlich drauf kommen.

Und vergesst auch die nicht-deutschen Paare nicht. In meiner KiWu-Klinik in Pforzheim kamen bestimmt an die 2/3 der Patienten aus einem arabisch oder türkischen Kulturkreis. Ich nehme an, dass diese Paare nochmal einen ganz anderen Druck haben. Aber ich weiß es nicht, weil ich mich mit den anderen Patienten nie unterhalten habe (siehe Idee "Stammtisch" - keiner unterhält sich miteinander einfach so).

Das meiste in einem Leben als Kinderwunschmensch spielt sich auch nicht in der Praxis ab. Es spielt sich im Schlafzimmer ab bei einem "Geschlechtsverkehr nach Plan", es spielt sich auf der Arbeit ab, wenn man Tränen unterdrückt ob der schwangeren Kollegin; es spielt sich auf der Toilette ab, wenn mal wieder die Periode einsetzt; wenn man sein Geld zusammenzählt, ob diese oder jene Behandlung noch zu bezahlen ist; es spielt sich ab, wenn indiskrete Fragen gestellt werden

Noch zur Eizellspende: Keine Ahnung, ob die meisten nach Tschechien gehen. Aber ich selbst bin in Dänemark, weil da die offene Spende erlaubt ist und ich das meinem Kind gegenüber fairer finde. Also, auch hier gibt es ganz viele Konstellationen.

LG
Daniela
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo,

es wurde ja alles gesagt.

gut fand ich seinerzeit das buch "wie weit gehen wir für ein kind".
ist lange her, ich fand damals, dass das eine sehr differenzierte und nicht sensationslüsterne sicht auf den kinderwunsch war. ein gutes beispiel dafür, wie man mit dem thema, wenn auch mit einem anderen medium, seriös umgehen kann.

ein bischen überrascht bin ich, dass hier eine selber betroffene denkt, dass es routine ist, das geschlecht des kindes zu bestimmen.
:?:
wenn das jemand das denkt, der von dem thema keine ahnung hat und sich nie dafür interessiert hat, könnte ich das ja hinnehmen. aber selber betroffene?

Leihmutterschaftstourismus: dieser ausdruck erweckt in mir den eindruck, als ob menschenmassen in ferne länder ziehen, um diese dienstleistung in anspruch zu nehmen.
https://www.tagesspiegel.de/themen/repo ... 16324.html
"Es gibt keine Statistik darüber, wie viele Kinder aus Leihmutterschaft in Deutschland leben. 2017 berichtete die britische Zeitschrift „The Economist“ von 2200 auf diese Weise in den USA ausgetragenen Kindern allein im Jahr 2014. 400 Kinder wurden 2016 in Großbritannien von Leihmüttern geboren. Eine von vielen bei Europäern beliebte indische Klinik habe von 2004 bis 2015 mehr als 1000 Babys gezeugt und entbunden."
das sind jetzt nicht so die großen zahlen und so einfach, wie der begriff "tourismus" suggeriert ist es zudem nicht.
wenn man solche eher exotischen und ethisch sicher auch nicht zufriedenstellend gelösten methoden mit "normalen" kinderwunschkliniken oder selbst samen- oder eizellspenden in einem topf wirft, so erntsteht ein falscher eindruck.

aber die initatorin meldet sich nicht mehr, obwohl der thread schon ein paar wochen alt ist... schade... spricht in meinen augen leider nicht gerade für die ernsthaftigkeit der nachfragerin...

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
anneprager
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Beitrag von anneprager »

liebe kinderwunschmenschen, liebe forumsleser und -leserinnen,

vielen dank für eure zeilen. -
natürlich sind die vielen Einzelsituationen, die man als mensch mit Kinderwunsch erlebt, nicht in einer kurzen Projektvorstellung abzubilden, genauso wenig die Absichten der einzelnen.
und wenn man einen film, eine Serie im visier hat, kann man nicht in den Strukturen eines Buches denken, sorry.

uns geht es darum, das Thema zu öffnen und dabei müssen wir Vereinfachungen in kauf nehmen.
und wir wollen keine Reportage machen.

@daniela, ich kenne all die von dir beschriebenen Situationen aus meiner eigenen Kinderwunsch-zeit. -
@rebella: es wird immer so sein, dass komplexe sachverhalte in fiktionalen filmen heruntergebrochen werden (müssen), den nichtkinderwunschler/die nichtkinderwunschklerin interessiert der unterschied zwischen IVF und ICSI nicht wirklich.nund darum geht es auch nicht vordergründig.
sondern es geht darum, was der Kinderwunsch mit einem macht, wie man sich dadurch verändert, was man bereit ist, zu investieren: gesundheitlich, emotional, zeitlich, beziehungsmäßig, geldmäßig.

ich habe von GV nach plan, insemination, IVF, ICSI, EZS alles hinter mir.
aber es geht nicht um mich, sondern um die breite der erfahrungen, die möglich sind.
und glaubt mir, es gibt viel mehr als sich jede/r von uns vorstellen kann.
schwule paare mit Kinderwunsch haben beispielsweise einen ganz anderen blick als das heteropaar, was seit 5 jähren erfolglos probiert schwanger zu werden. und dabei ist "Designerbaby" nur eine Variante. und klar klingt das provokant. aber wer schon mal auf einer kinderwunschmesse war, wie ich letztens wieder, der weiss, dass man sich mitunter aussuchen kann, welches Geschlecht das Kind haben wird, wenn man denn will.
und ja, es gibt viele geldinteressierte unter den kinderwunschärzt/innen.-

ich habe eine freundin mehrmals zu biotex begleitet (sie hat ein Kind aus Leihmutterschaft) und da kann ich nur sagen: leihmutterschaftstourismus pur. Tourismus bedeutet ja nur, sich aus privaten motiven an einen anderen Ort zu begeben, um dort etwas bestimmtes zu tun - mehr sagt das Wort Tourismus nicht. die Interpretation liegt immer beim lesenden. es waren Leute aus mindestens 20 Ländern vor ort in kiew, die ALLE Leihmutterschaftsinteresse hatten. wenn Leihmutterschaft in diesen ganzen Ländern möglich wäre, müssten sie sich nicht ins Ausland bewegen, mehr steht hinter dem Wort nicht. aber es ist bemerkenswert, wie es hier aufstößt.

kennt ihr die Serie "Klimawechsel" über Frauen in den Wechseljahren?
die kann man oberflächlich und überflüssig finden und viele Frauen in den Wechseljahren werden sie vielleicht so empfinden. aber viele eben auch nicht. ich habe die Serie mehr als 10 mal mit verschiedenen Frauen jeglichen alters geschaut und es wurde viel gelacht dabei. wobei an vielen stellen schwer übertrieben wird. aber so ist das eben im film. so werden ja auch ganze Lebensgeschichten in 90-120 min erzählt, das ist auch realitätsfern, denn man muss dabei unendlich verdichten und vieles wichtige weglassen. und ich verstehe, wenn man das nicht gut findet. aber dann muss man eben eine dicke Biographie lesen.

viele grüße von anne
Belliadonna
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Beitrag von Belliadonna »

Ich kann mich den Vorrednerinnen nur anschließen!
Ich habe vor kurzem den Erzgebirgskrimi im ZDF gesehen und war entsetzt bis wütend!
Dort ist genau das passiert, was nicht passieren darf.... der Unterhaltung zuliebe das Thema Eizellspende runtergebrochen auf Unwahrheiten, hauptsache es ist schön skandalös. Die Empfängerin hat die Spenderin mitgebracht, was in Tschechien gar nicht geht und streng reglementiert ist. Der Arzt war korrupt und hat sich bestechen lassen. Ja solche mag es geben, aber warum kriegen die Tschechen den Stempel pauschal drauf gedrückt? Und dann noch diese Fehlaussagen, wer Mutter ist und wer nicht und wer "Rechte" auf das Kind hat und wer nicht und naaaatürlich ganz Klischeehaft unterhaltsam, der Vater verliebt sich in die Spenderin, die natürlich auch noch das Kind als Babysitterin betreut.

Meiner Meinung nach gehört dieses sehr sensible Thema Kinderwunsch und die verschiedenen Wege, die Paare dafür gehen müssen, nicht in eine Serie. Ich bin sehr für Aufklärung und finde das ganz wichtig. Aber ich würde es auch eher als Reportage angehen! Themenblöcke, gerne auch als Reihe, aber bitte schön sauber recherchiert und mit einer Dauer, die dem Thema eben auch "angemessen" ist (da fängt es schon, was ist angemessen) und nicht auf eine Serienlänge herunter gebrochen, die sich mit Klischees beschäftigt. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Aufklärung zu tun! Mich als Betroffene würde das eher verletzen, so eine Serie zu sehen, es ist keine Unterhaltung für mich, es ist ein Thema, was Aufklärung finden muss und was sensibel ist und einfach auch mit verdammt vielen Einzelschicksalen verbunden ist. Wie will man das denn in einer Serie auf den Punkt bringen oder verallgemeinern?

Die Serie Klimawechsel kenne ich nicht. Und ich muss ehrlich sagen, ich will sie gar nicht kennen. Ich bin mit 35 in die Vorzeitigen WJ gekommen und ich finde nichts, aber auch gar nichts spaßig oder unterhaltsam daran. Es tut weh, weil die Folgen mein Leben für immer verändert haben, so ist es. Und ich war darauf nicht vorbereitet, weil ich gar nicht wusste, dass man sogar mit Mitte 20 schon betroffen sein kann. Was ich gebraucht hätte, wäre Aufklärung und nicht eine Unterhaltungsserie. Es ist eben eine persönliche Sache und es wird nie den Wünschen aller entsprechen oder alles wiedergeben können. So ist das mit jedem Thema. Völlig klar.



Liebe anneprager, du hast sicher keine bösen Absichten und suchst nach einer Möglichkeit, das Thema Kinderwunsch weitreichend und auch ehrlich darzustellen. Und immerhin fragst du ja nach und bittest um Mithilfe, statt einfach drauf los zu drehen. Das ist gut! Ich möchte dir dein "Projekt" auch nicht madig reden, aber ich habe leider auch meine Zweifel. Mit Gegenwind hast du sicherlich gerechnet - schön ist das für dich sicherlich trotzdem nicht. Ich hoffe, du findest auch Frauen, die dich unterstützen. ich kann es leider nicht. Mich hat der krimi, nur diese eine Folge schon sehr bewegt, ich wäre dir keine Hilfe. Ich wünsche dir aber trotzdem alles Gute!
Eibischteig
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Registriert: 17 Aug 2016 10:58

Beitrag von Eibischteig »

@anneprager...Du scheinst sehr lernrestistent zu sein. Einige Mitschreiber haben Dir hier geschriebnen (so auch ich) daß sie die Ansprache mit "Kinderwunschmenschen" nicht schätzen. Und was tust Du nun in diesem Post? Du schreibst es wieder. Das ist für mich null Respekt und lernresistent...
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