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Chrischn
Gründer von klein-putz
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Beitrag von Chrischn »

Wenn die FSH-Bestimmung nicht ausreicht: Low responder

Ist die Bestimmung von InhibinB in der Lage, die Zahl der Follikel abzuschätzen, die bei einer hormonellen Stimulation erzeugt werden können?

Quelle: www.wunschkinder.de


Gerade bei einer Reagenzglasbefruchtung ist es erforderlich, mehrere Follikel für eine IVF heranreifen zu lassen, um einen ausreichende Anzahl an Eizellen gewinnen zu können und aus diesen die qualitativ besten herauszusuchen. Das Hormon der Hirnanhangsdrüse FSH ist ein seit langer Zeit etablierter Parameter, um die Reaktion der Eierstöcke bereits vor Beginn der Stimulation abzuschätzen. Dieses Hormon steigt nämlich an, wenn die Eierstöcke "müde" werden. Die Hirnanhangsdrüse schüttet es dann vermehrt aus, um die Eierstöcke doch noch zu einer ausreichenden Aktivität zu "überreden".

Jedoch gibt es immer wieder auch Frauen, deren FSH-Wert normal ist, die aber dann unter der Hormongabe trotzdem keine ausreichende Anzahl von Follikeln ausbilden. Inhibin B scheint ein Marker zu sein, der auch bei diesen Frauen eine Abschätzung der zu erwartenden Follikelzahl zulässt, obwohl die FSH-Wert normal sind.

Inhibin ist ein Glykoprotein, welches in den Zellen (Granulosazellen) des Follikels gebildet wird. Ihm wird eine unterdrückende Wirkung auf das FSH, letztlich also die Hirnanhangsdrüse zugeschrieben.

Forscher der Ben-Gurion Universität in Jerusalem untersuchten in einer Studie 19 Patientinnen, welche sich ihrer ersten IVF-Therapie unterzogen oder in einem Vorzyklus mindestens 6 Eizellen aufwiesen (Gruppe A) und 15 Frauen, sich bei einer vorherigen Therpie as "low responder" präsentierten ( weniger als 6 Eizellen)(Gruppe B). Alle Frauen hatten am Tag 3 des Zyklus einen normalen FSH-Spiegel.

Nach einer Downregulation im langen Protokoll wurden die Patientinnen der Gruppe A mit 300 Einheiten reinem FSH stimuliert und die Gruppe B mit 600 IE FSH. Vor Beginn der Stimulation und alle 1-2 Tage wurden während der gesamten Behandlung FSH, InhibinB, InhibinA, InhibinB und Östradiol bestimmt.

Bei der ersten Gruppe, also den Frauen mit einer normalen ovariellen Funktion korrellierte die Zahl der Follikel (4-14) signifikant mit dem InhibinB-Spiegel während sämtlicher Bestimmungen. Bei Follikelzahlen >16 fand sich kein Zusammenhang.

Bei den "low respondern" gab es einen direkten statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen den Inhibin-Spiegeln im Blut und der Zahl der Follikel, wobei der Zusammenhang beim Inhibin B deutlicher ausfiel und bei Spiegeln >100 pg/ml in allen Fällen mehr als 6 Follikel gefunden werden konnten (auch beider Gruppe A). Dies galt sogar für sehr frühe Bestimmungen, also dem 2. Zyklustag.

Aufgrund dieser Daten der sicherlich nicht ausreichend großen Patientenzahl in dieser Studie lässt sich schließen, daß die Bestimmung von Inhibin B am 2. Zyklustag eie gute Grudlage sein kann für die Entscheidung für oder gegen einen Therapiebeginn. Sicherlich sollte man die Ergebnisse mit einer größeren Zahl an Patientinnen kontrollieren ud dann auch die Kontrollgruppe (Gruppe A) exakter definieren, die in der vorliegenden Studie sehr inhomogen ist und eher zufällig ausgewählt scheint.

Serum inhibin B levels measured early during FSH administration for IVF may be of value in predicting the number of oocytes to be retrieved in normal and low responders
Eldar-Geva T, Margalioth EJ, Ben-Chetrit A, Gal M, Robertson DM, Healy DL, Diamant YZ, Spitz IM.
Hum Reprod 2002 Sep;17(9):2331-2337
Viele Grüße
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** 11.07.2021 - klein-putz ist schon 20 Jahre alt! **
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