Mein Mann ist an allem Schuld ....

Alle Fragen und Probleme, die man doch lieber anonym diskutieren möchte.
Fischli
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Beitrag von Fischli »

Hallo Anonymbenutzerin,

ich habe deine Zeilen gelesen und ich kann dich wirklich verstehen. Ich hatte manchmal auch schon solche Gedanken. Aber schau mal ihr habt ein Baby zusammen bekommen!!! Wie wäre ich glücklich hätten wir wenigstens eins nach vielen Behandlungen bekommen. Ich hatte eine Fg. Wie glücklich wären wir wenigstens mit einem Kind....

Alles Liebe Fischli
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atonne
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Beitrag von atonne »

Hallo, ihr Lieben,

was mich davon abhält, solche Gedanken zu haben, ist, dass ich an das Schicksal glaube. Am Anfang dachte ich auch, dass es ungerecht ist, sich ausgerechnet einen Mann ausgesucht zu haben, der nicht auf natürlichem Weg zeugungsfähig ist, und natürlich haut mich jedes Negativ wieder aus der Bahn...

Aber ohne die KiWu-Zeit, wenn wir jetzt schon ein oder zwei Kinder hätten, dann wäre unser Leben ganz anders verlaufen. Ich habe einen tollen Job gefunden, auf den ich mich mit Kind nie beworben hätte. Wir haben einen Hund angeschafft, was wir mit Kindern auch wahrscheinlich nicht getan hätten. Die Zeit hat uns sehr viel enger zusammengeschweißt. Man muss einfach auch die positven Aspekte sehen. Und natürlich würde ich meinen Mann nicht gegen einen anderen eintauschen wollen, bloß weil der andere fruchtbar ist *liebernicht*. Was wäre, wenn es an mir hängen würde (wobei ich wohl auch ein wenig "schuld" bin)?

Viele Grüße, Atonne

TESE im Februar 2005 (D) und August 2009 (D) und PESA (TR) im Juli 2012 erfolgreich
-- 1. Praxis (D)
2 ICSIs April/Mai 2005 und Juli 2005, 1 Kryo Dezember 2005, TF von insgesamt 4 Embryos - NEGATIV
-- 2. Praxis (D)
4 ICSIs Juli 2006, März 2007, September 2007 und November 2007, TF von insgesamt 8 Embryos - NEGATIV
-- 3. Praxis (D)
3 ICSIs Oktober 2008, März 2009 und September 2009, 1 ICSI ohne TF Juli 2009, 1 Kryo ohne TF Juli 2009, TF von insgesamt 7 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 4. Praxis (Ö)
2 ICSIs April/Mai 2010 und November 2010, 1 ICSI ohne TF Februar 2011, 3 vor PU abgebrochene ICSIs März 2010, September 2010 und August 2011, TF von insgesamt 3 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 5. Praxis (D)
4 ICSIs Dezember 2011, Februar 2012, April/Mai 2012 und Juli 2013, 1 vor PU abgebrochene ICSI April 2012, TF von ingesamt 5 Embryo - 2x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 6. und letzte Praxis (TR)
- 2 ICSIs Juli 2012 und Mai 2013, 1 ICSI ohne TF Dezember 2012, 2 vor PU abgebrochene ICSIs November 2012 und April 2013, TF von insgesamt 4 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV


Wir stellen uns auf einen langen Atem ein...

-------------
Mit dem besten Hund der Welt für immer im Herzen - Du hast uns in schweren Zeiten begleitet und fehlst uns auf Schritt und Tritt :cry:!
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Hallo anonymbenutzerin1!

Ich muß dir ehrlich sagen, ich kann dich verstehen. Solche Gedanken kommen einem schon mal, auch wenn es nur vorübergehend ist.

Aber du hast wirklich das Glück, wenigstens 1 Kind zu haben. Wir warten schon 3 Jahre vergeblich. Und bei uns ist es sogar so gelaufen, daß ich erst meine Stelle gewechselt habe (auf Teilzeit), wir umgezogen sind, ein Haus gekauft haben, geheiratet haben. Wer denkt denn, daß es mit dem Kiwu nicht klappen könnte? Obendrein habe ich noch bei der Behandlung eine Überstimu bekommen, so daß ich in KKH mußte.

Ich glaube, wenn du das hörst, bist du wieder froh mit deiner Situation.
:wink:
Und ich muß mit meiner Situation auch klarkommen. Ich hoffe halt weiter, daß es beim nächsten mal klappt, und wäre so dankbar, wenn ich überhaupt je ein Kind bekomme!

LG

Doris
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Hallöchen 8)

Ich glaube, es ist immer maßgeblich, auf was für einem Fundament die Beziehung ansonsten steht, und wie sich der Partner verhält.
Bei uns war auch ein großes Problem, dass der KIWU von Männe nicht sooo dringlich empfunden wurde - klar, er hat eine riesen Zeitspanne im Leben, um sich den Wunsch zu erfülllen - eine ICSI kann man(n) auch noch mit 60 machen...

Bei dem Thema "weitere Kinder" und den Gefühlen - man sollte sich nicht vorstellen, dass mit einem Kind all KIWU-Leid gegessen ist, wenn man sich ursprünglich eine größere Familie vorgestellt hat. Auch erfährt man durch das vorhandene Kind eventuell, wie einzigartig es ist, ein Kind zu haben, und das kann den Wunsch und damit auch das Unglück noch um ein Vielfaches verstärken. Und halt auch die Wut, dass man auf der Ebene keine Normalität hat.


Eine Anonyme
Salsa_Fan
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Beitrag von Salsa_Fan »

Hallo zusammen,
dieser Thread ist wirklich interessant, ich möchte auch meinen "Senf" dazuschreiben.

Bei uns liegen die Ursachen bei mir, schwanger zu werden... ich bin etwas, ja, was bin ich denn, entsetzt ist der falsche Ausdruck, vielleicht eher: etwas schockiert, seinem Partner die "Schuld" zu geben. Würde mein Mann so denken, wie ginge es mir dann??

Für mich ist das allerwichtigste: eine Beziehung, die auch solchen Belastungen stand hält, und bei der sich beide Partner voll gegenseitig unterstützen! Da braucht man sich nicht die Frage zu stellen: wer ist schuld? Ich liebe meinen Mann, und wäre er der "Verursacher", würden wir genauso weitermachen, wie in der jetzigen Situation. Wenn man beginnt darüber nachzudenken: "warum, mit einem anderen mann wäre mir das alles erspart geblieben, an mir liegts ja nicht"..... stimmt meiner Meinung schon grundsätzlich etwas nicht zwischen den Partnern. Ich hab ihn doch nicht geheiratet weil er "voll zeugungsfähig" ist?? Nein: weil ich ihn uneingeschränkt liebe und (auch wenn es schwer sein würde) auch ohne Kinder mit ihm zusammen sein will! Noch geben wir die Hoffnung nicht auf.

Aber bitte: das ist meine persönliche Meinung und ich möchte niemanden damit angreifen! Das wollte ich nochmal ausdrücklich sagen...

Wünsch Euch ein schönes Wochenende, und daß Euer Wünsche und Träume in erfüllung gehen!
Salsa
*** Die Kunst ist einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wurde (W. Churchill) ***
BildBild
KiWu seit ca. Anfang 2004 - Endometriose
1. IVF 08/2006 negativ
2. IVF 11/2006 positiv: Zwillinge!! 02/07: MA in der 8./9. Woche :-( :-( - Monosomie X
Kryo 06/2007: abgesagt, drei Eisbärchen haben es nicht geschafft...
3. IVF, 05/2007: Abbruch > Biochem. SchwangerschaftHCG nach einer Woche wieder auf Null... :-(
1. ICSI 09/2007: TF+15: HCG = 4,1... wieder negativ</font size>
1. Kryo 02/2008: Biochemische Schwangersch.
05-07/2008: Partner-Immu bei Reichel-Fentz
2. Kryo 07/2008: Negativ
3. Kryo 09/2008: positiv!2. US am 09.10. - Herz schlägt nicht mehr, wieder in der 8. Woche... AS und 9 Tage KH wg. heftiger GBM-Entzündung - nimmt das mal ein Ende?
01/2009: das Unglaubliche ist passiert.... spontan schwanger!!! 15.01. > Mini-Fruchthöhle entdeckt - 19.01. > Windei, NK's bei 28%!!!
06/2009: IVF geplant - Prednisolon im Vorzyklus und IVIG's! DR ab 11.05.
05/2009: mitten in der DR zur Vorbereitung auf die nächste IVF - am ZT 28 : spontan schwanger!! MA 8. SSW- Trisomie 22!
08/2009: Laparoskopie beim Endo-Spezi
10/2009: PLAN A >Termin Uniklik Bonn - PKD? PLAN B > EZSP in 2010! PLAN C > davon will ich noch nix wissen!
11/2009: das dritte Mal in 2009, spontan schwanger
07/2010: unser Sohn wird geboren!
05/2011: spontan schwanger, unser 2. Wunder ist unterwegs!!
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Claudi70
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Beitrag von Claudi70 »

Hallo,

ich kann irgendwie auch deine Gedanken verstehen, aber von mir kommt auch der "tolle" Satz, wenigstens habt ihr ein gemeinsames Kind, richtig?

Mein Mann und ich werden das nicht mehr erleben, in unserem Fall bin ich die "Schuldige". Mein Sohn ist nicht von ihm, da war bei mir noch alles ok.

Glaube mir, ich hab oft Angst, dass er mich verlässt weil er eine andere trifft die es kann. Klar, er sagt immer er liebt mich, das wird nie passieren, dann haben wir halt kein Kind zusammen.

Aber trotzdem hat man das halt im Hinterkopf.

Übr. .... langsam glaub ich eh immer mehr, dass man in diese jetzige Welt gar keine Kinder mehr setzen sollte :?:

Freut euch über das eine (das evtl. noch/wieder einen Ausbildungs/Arbeitsplatz erhalten wird), wer weiss wie schlimm es noch alles kommen wird :?:

:knuddel: und LG
Claudi
1 Kind natürlich 29.07.91
2003 geheiratet, dann folgten: [/color]
2003 4 vergebl. Clomi-Versuche.
1. IVF: SST 13.2.04 negativ
1. Kryro: SST 14./17.06.04 negativ
2. IVF: 20.10.04 negativ
2. Kryro: SST 25.11.05 negativ
[/size]
Eine tapfer ertragene Niederlage ist auch ein Sieg, getrennt lebend seit Jan. 2011, aber im Guten.
Kinderwunsch u. a. abgeschlossen dank der Gesundheitsreform
Kein Ersatzkind aber mein großer Schatz
<a href="http://pitapata.com/"><img src="http://pdgf.pitapata.com/OdZlp1.png" width="400" height="80" border="0" alt="PitaPata Dog tickers" /></a>
anonymbenutzer
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Schuld

Beitrag von anonymbenutzer »

Schade eigentlich, daß ich erst jetzt auf euer Thema gestoßen bin.
Eigentlich ist es ja schon längst ausdisskutiert, aber vielleicht schaut ja doch der ein oder andere mal noch rein..

Wir wissen seit Februar diesen Jahres, daß wir nur durch ICSI die Chance auf ein Kind haben werden. (Sind noch nicht in Behandlung).
Es liegt an meinem Mann.

Die Frage nach der Schuld stellt sich, ich kann dies sehr gut verstehen.

Ich liebe meinen Mann von ganzem Herzen seit ich 11 Jahre bin. Es ist eine abgrundtiefe Liebe, die ich für ihn empfinde, aber darum geht es hier nicht.

Ich mache mir Gedanken darum:
Was ist in 5-10 Jahren?
Bis dahin haben wir vielleicht einige erfolglose ICSIs hinter uns, ihm wird alles zu viel, sucht sich eine Andere, mit der er weniger Streß hat.

Und ich stehe da, ohne Mann, ohne Kind.
Dann bin ich zu alt, um noch Kinder kriegen zu können..

Mein Mann macht sich nicht einmal ein Schuldeingeständnis. Wahrscheinlich hat er ganz Recht damit.
Aber ich würde es tun, wenn es an mir läge.
Für mich persönlich wäre es einfacher, wenn das Problem bei mir läge.
Für uns beide wäre es einfacher.

Ich glaube, die Frage nach der Schuld wird immer wieder auftauchen, wenn man ganz ehrlich ist.
Auch wenn man es nicht möchte.
Und auch wenn es unrealistisch und ungerecht ist..
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Schade, ich habe diese Diskussion auch erst grad entdeckt - dennoch...

Auch bei uns ist mein Partner "schuld". Klar könnte ich mit einem anderen Mann schon Kinder haben, ob wir überhaupt zusammen Kinder haben werden ist mehr als fraglich...
ABER: ich liebe ihn und ich weiß
wie sehr er unter der Diagnose "Azoospermie" leidet,
wie groß sein Wunsch ist, ein eigenes Kind zeugen zu können,
wie sehr er fürchtet mich zu verlieren, auch wenn er nach der Diagnose mir "angeboten" hat, dass ich ihn auch verlassen könnte, er würde es verstehen :cry:
dass er ein unglaublich schlechtes Gewissen hat weil ich mich behandeln lassen muss obwohl doch er unfruchtbar ist,
dass er unendlich Angst davor hat dass bei der TESE auch keine Spermien gefunden werden können,
dass er alles dafür geben würde einfach so Papa zu werden,
dass es keine Behandlung gibt, die er nicht durchmachen würde um mir meinen Traum vom eigenen Kind zu erfüllen.
Auch wenn er all das nicht so sagt, nur ganz selten zugibt, dass die Situation ihn belastet...

Und nicht zuletzt weiß ich, dass er keine Schuld trägt. Es ist wie es ist, wir können es nicht ändern. Niemand weiß, warum in seinem Ejakulat keine Spermien zu finden sind, aber das ist auch nicht so wichtig, er kann nichts dafür!

Allerdings steht eins für uns auch fest - sollten bei der TESE keine Spermien gefunden werden, werden wir eine HI durchführen lassen. Dann trägt unser Kind nur meine Erbinformationen in sich, trotzdem bin ich mir sicher, dass WIR schwanger wären, mit unserem Wunschkind!


Liebe Grüße

Anonymbenutzer II
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Knuddelteufel
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Beitrag von Knuddelteufel »

anonymbenutzer hat geschrieben:ABER: ich liebe ihn und ich weiß
wie sehr er unter der Diagnose "Azoospermie" leidet,
wie groß sein Wunsch ist, ein eigenes Kind zeugen zu können,
wie sehr er fürchtet mich zu verlieren, auch wenn er nach der Diagnose mir "angeboten" hat, dass ich ihn auch verlassen könnte, er würde es verstehen :cry:
dass er ein unglaublich schlechtes Gewissen hat weil ich mich behandeln lassen muss obwohl doch er unfruchtbar ist,
dass er unendlich Angst davor hat dass bei der TESE auch keine Spermien gefunden werden können,
dass er alles dafür geben würde einfach so Papa zu werden,
dass es keine Behandlung gibt, die er nicht durchmachen würde um mir meinen Traum vom eigenen Kind zu erfüllen.
Auch wenn er all das nicht so sagt, nur ganz selten zugibt, dass die Situation ihn belastet...
Gaaaaanz haargenau so war es bei uns auch, nur mit einem winzigen Unterschied zu euch, es liegt ganz alleine nur an mir, mein Mann könnte eine Fussballmanschaft zeugen :lol: , seine Spermien sind fitter und munter :lol: . (ja, ich sehe das inzwischen gelassen....denn ändern kann ich es ja eh nicht :cry: )

Ich litt genauso wie dein Partner furchtbar darunter, hatte oft Angst, ihn zu verlieren, fühlte mich sogar zeitweise überhaupt nicht mal als Frau und hatte irgendwann auch ähnlich wie dein Partner meinem Mann eine "Scheidung" angeboten, ich wollte ihn freigeben, damit er mit anderer Frau eine Familie ohne Stress gründen könnte. Aber er wurde furchtbar wütend, er wollte nichts davon hören, nicht mal das Wort "alleinige Verursacherin oder Schuld" wollte/will er hören, sowas stellt es sich für ihn gar nicht, da er der Meinung ist, ich hab mir diese "Krankheit" ja nicht ausgesucht, also ist einzig und alleine einfach eine Laune der Natur und nichts weiter!
UND weiter sagte er mir, ich mach mir doch selber nur unnötigen Stress, wenn ich mir immer wieder reinrede, dass ich an allem 'Schuld', ne alleinige Verursacherin bin und ich soll mir doch bitte all das aus meinem Kopf schlagen. Recht hat er wirklich, ich hab mir auch so ähnlich gedacht!
Seit ich all das akzeptierte bzw. erkannt habe, dass ich für all das nichts da kann und mir bitte nicht immer weider reinrede, bin ich ruhiger geworden.
Und das wichtigste ist: mein Mann ist immer noch bei mir ;) .

Was du am Ende geschrieben hast, find ich echt toll...vor allem wie du von "WIR" schriebst und nicht von "Ich". *lächel*
Ich wünsche dir alles Gute und drück dir die Daumen, dass ihr irgendwann ein Wunschbaby auf dem Arm halten könnt! *dd*
Liebs Grüßle von Conny
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