Embryonenspende legal in D oder nicht?

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Wer hat Ideen einer möglichen Nachfolge?

Moderator: RA Wagner

rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Chris,

wer ist Frau Fetz?

Wie die Embryonenspende genau geregelt werden würde, dass weiß ja heute noch keiner. Das kommt ja drauf an, was die Ethikkommission vorschlägt und der Gesetzgeber dann umsetzt. Vorschläge können wir gewiss machen. Ich habe hier: http://www.klein-putz.net/forum/viewtop ... 43#3403843 die Namen der Mitglieder dieser Kommission aufgeschrieben. Die können wir alle anschreiben und unsere Vorschläge machen. Vielleicht hat ja jemand Zeit, die zugehörigen E-Mail Adressen herauszusuchen?

Ich bin auch dafür, dass schon Embryonen im Vorkernstadium gespendet werden dürfen. Allerdings - so viele Embryonen, wie es dann gäbe, so viele potentielle Empfänger gäbe es gewiss nicht mehr. Es würde dann darauf hinauslaufen, dass nur sehr viel versprechende Embryonen gespendet werden, um die Erfolgsraten möglichst hoch zu halten. Das fände ich aber auch in Ordnung. Darüber hinaus gäbe es bei einer solchen Regelung bestimmt auch einigbe Paare, die angesichts dieser Möglichkeit ganz auf IVF/ ICSI verzichten. Das würde dann die Nachfrage wieder etwas erhöhen.

Die USA Variante, du meinst sicher snowflakes, dass die Spendereltern die Empfängereltern aussuchen und eine unabhängige Kommission dazwischen steht, gefällt mir auch. Wobei ich mit den Motiven von snowflakes nicht übereinstimme. Meine Motive sind andere, aber es zählt ja das, was dabei heraus kommt. Ob das so psychologisch gut ist oder nicht, dafür gibt es ja auch Psychologen und Familientherapeuten, mit denen sie zusammen eine Lösung ausarbeiten könnten. Ich selbst bin ja dafür, dass es verschiedene Varianten gibt. Weil, nicht alle Spender und Empfänger wollen sich kennen. Da sollte jeder wählen dürfen, ob die Spende ganz offen oder halb anonym ist, d.h., erst das erwachsene Kind kann - wie bei der DI - die Daten der biologischen Eltern erfahren.

Bei der DI wollen die Empfängereltern meist den Spender nicht kennen. Das Kind hat aber ein Recht auf Wissen über seine Eltern, weshalb sicher gestellt sein müsste, dass die Daten dem erwachsenen Kind auf Nachfrage auch herausgegeben werden. Diesbezüglich gibt es ja gerade einen Prozess eines erwachsenen DI Kindes. Ein entscheidender Gerichtstermin dazu ist am 6. Februar. Wir hoffen, dass dann eine Datenherausgabepflicht festgestellt wird. Die Aussage, die meisten Männer wollten anonym bleiben, ist zum Teil auch etwas, was viele einfach nur so glauben. Wenn die Samenspende rechtlich abgesichert wäre, dann würde es auch mehr Männer geben, die auch nicht anonym spenden. Derzeit ist es immer noch so, dass ein Restrisiko für diese Männer besteht, zahlungspflichtig zu werden.

Unter den DI-Eltern gibt es jetzt eine Gruppe, die sich verstärkt für die Einrichtung eines nationalen Spenderregisters einsetzen. Da bin ich auch dabei.
Liebe Grüße, Rebella
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78chriss
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Beitrag von 78chriss »

Hallo Rebella,
du hast doch unlängst hier mal die Mail von der Zeit-Online Journalistin veröffentlicht. Die heißt Frau Fetz, hat aber keine Kontaktinfo..
Ich bin da ganz bei Dir, dass es ganz unterschiedliche Wünsche bezüglich Anonymität gibt und ich finde auch die zwanghaft-christliche Haltung von Nightwish nicht gut.
Morgen bin ich bei meinem Doc und frage wie die Lage in Bayern aktuell ist - dann sehen wir ja weiter!
Liebe Grüße
Chriss
Me: 35, Endometriose, keine Schilddrüse mehr, MHTFR Mutation, HLA-Sharing
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78chriss
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Beitrag von 78chriss »

Hallo Herr Wagner und liebe Rebella,
ich war also heute bei meinem KiWu-Zentrum, mein Arzt arbeitet an dieser Embryonenspende in Bayern mit. Die nächste Sitzung des Arbeitskreises der Bayerischen Reproduktionsmediziner ist am 12. April. Derzeit wird versucht, das Konzept der Samenbank in Erlangen (mit Notar und so) auch für die Embryonenspende zu organisieren. Es wird daran gearbeitet eine Kommission zu haben, die über die Verteilung wacht. Die Embys sollen in der erzeugenden KiWu Praxis bleiben, die Frauen "zuhause" (in ihrer Heimatpraxis) vorbereitet werden, dann zum Transfer zu den Embys reisen. Alles bloss ohne Gewinn, das heisst, keine hohen Gebühren.
Meine Angebot irgendwie zu helfen wurde abgelehnt, man will bis April warten, um dann ein möglichst schlüssiges Konzept vorzustellen. Das Staatsministerium hat signalisiert, dass es nicht bremsen will.
Es bleibt spannend.
Liebe Grüße,
Chriss
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