Bitte um Hilfe/Rückmeldung: hoher TSH dann MA

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Sookie St. James
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Bitte um Hilfe/Rückmeldung: hoher TSH dann MA

Beitrag von Sookie St. James »

Hallo,

ich bin ganz beeindruckt, wieviel „Expertinnenwissen“ es hier gibt. Ich habe hier schon ganz viel gelesen und dennoch würde ich mich sehr über eine Rückmeldung zu folgender konkreten Frage freuen, mit der ich mich gerade sehr beschäftige:

Zum Hintergrund:
Ich weiss seit einigen Jahren, dass ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe. Es gab den Verdacht einer Hashimoto, dies war bei den letzten Kontrollen vor der KiWu-Behandlung nicht ganz klar, da keine Antikörper nachgewiesen werden konnten.
Nach einigen Jahren Kinderwunsch hatten wir im Juni unsere erste ICSI. Ich hatte bei meinem Hausarzt vor Beginn der Behandlung die Werte mehrmals kontrollieren lassen und war dann auch etwas straffer mit 150 Euthyrox eingestellt worden (04.15: TSH 0,31, FT4 1,51). Ich hatte das Schilddrüsenthema mehrmals in der KiWu-Klinik angesprochen, doch der Arzt dort sah das für die Behandlung als nicht sehr wesentlich.

Direkt nach dem ersten positiven Schwangerschaftstest in der KiWu-Klinik, wurde dort ein zweiter erneuter Test nach zwei Tagen gemacht, bei dem auch nach dem TSH geschaut wurde. Der lag da (5. SSW) bei 5,02 (FT3 3,38, FT4 12,30), daher hat der Arzt L-Tyroxin 175 verschrieben. Die Schilddrüsenwerte wurden nach 5 Tagen (5. SSW) nochmal kontrolliert:TSH 2,99, FT3 3,65, FT4 14,00) und dann bei meinem Gyn nach weiteren 7 Tagen (6. SSW) nochmal: TSH 0,50, FT3 2,79, FT4 1,68 und auch Microsomen Antikörper nachgewiesen: 62. Eine Woche später (8. SSW) wurde erneut geschaut: TSH 0,51, Microsomen Antikörper 55.

Ich hatte dann in der 10. SSW eine MA (beziehungsweise wusste bereits ab der 8. SSW, dass die Schwangerschaft nicht intakt ist. Der Gyn meinte, dass er von einer Hashimoto ausgeht und dass diese eben das Fehlgeburtsrisiko erheblich erhöht.

Ich habe hier im Forum einige Male gelesen, dass Fr. Dr. Reichel-Fentz eine Expertin auf dem Gebiet ist und ich würde sehr gerne vor dem nächsten Versuch Laborwerte bei ihr untersuchen und die Schilddrüse einstellen lassen. Was genau müsste ich denn alles untersuchen lassen/bzw. welche Werte genau? Kann man sich telefonisch beraten lassen und Röhrchen einschicken oder muss man persönlich vorstellig werden? Bekomme ich dann eine konkrete Dosierungsempfehlung von ihr zurück, die ich so dem KiWu-Arzt mitteilen kann?

Würde mich sehr über ein paar Tipps, Erfahrungen von euch freuen.

Viele Grüße
Sookie
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luzie773
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Beitrag von luzie773 »

Hi,

Dr. Reichel-Fentz ist Transfusionsmedizinerin und untersucht in erster Linie Gerinnung, Genetik, sowie immunologische Einnistungshindernisse. Die SD wird bei ihr eher "mituntersucht", alleine wegen der SD würde ich mich daher nicht an sie wenden. Man muss nicht vor Ort, die Röhrchen kann man sich schicken lassen, Befundbesprechung erfolgt telefonisch. Du brauchtst lediglich einen Überweisungsschein zur Transfusionsmedizin für Dich und Deinen Mann.
Infos zum Ablauf findest Du auf ihrer Homepage http://www.immu-kinderwunsch.de/de/beha ... ndlung.php allerdings dauert die Diagnostik bei ihr Recht lange, bei mir hat es 2013 22 Wochen von der Blutabhname bis zu Befundbericht gedauert. Ich denke nicht dass das zwischenzeitlich anders geworden ist.

Wurde mal ein US Deiner SD gemacht, um Hashimoto zu diagnostizieren oder auszuschließen? So wirklich relevant ist die Diagnose eigentlich auch nicht, wichtig ist die gute Einstellung vor und während einer Schwangerschaft. Falls erhöhte Antikörper vorhanden sind wird auch gerne noch niedrig dosiert Cortison und Heparin verordnet, um die Durchblutung zu verbessern, da die Antikörper plazentagängig sind und um das Immunsystem etwas zu drosseln. Allerdings sind Deine nicht wirklich hoch gewesen, nur halt jetzt erstmalig nachweisbar.

Leider fehlen bei Deinen SD-Werten überall die Refrenzwerte, doch nach dem was Du schreibst wurde wohl alles richtig gemacht. Dein HA hat die SD vor Beginn der Behandlung straffer eingestellt, nach dem positiven Test wurde direkt kontrolliert und gegengesteuert. Dass der TSH ansteigt ist häufig nicht zu vermeiden.

Ich glaube nicht dass die SD Ursache Deiner Fehlgeburt ist, die SD-Werte wurden ja behandelt und hatten sich weitgehend wieder normalisiert. Fehlgeburten durch Hashimoto sind eher in einer unbehandelten SD begründet. Die Fehlgeburt wurde vermutlich nicht zytogenetisch untersucht, oder? Leider sind die überwiegende Anzahl Fehlgeburten chromosomal bedingt, das hätte man dadurch nachweisen oder entkräften können.

Expertin für die SD bzw. die Hashimoto-Thyreoditis bei Kinderwunsch ist übrigens Dr. Levke Brakebusch, auch wenn man hier nicht so viel von ihr liest sind doch einige bei ihr in Behandlung. Ich habe allerdings keine Ahnung wie bei ihr das Prozedere ist, da ich nicht bei ihr in Behandlung bin. Ich würde allerdings raten nur einen Arzt die SD betreuen zu lassen. Und nach meiner Erfahrung gehe ich damit eher zum HA oder Endokrinologen als zum Kiwu-Arzt.

Alles Gute,
Luzie
Bild Baujahr 76, SD-Unterfunktion, V.a. Autoimmunthyreopathie, aktuell 125 µg L-Thyrox, leichte Gelbkörperschwäche, neg. PC-Test, AMH 2,29, leicht erhöhte Killerzellen, PAI-1 4G/4G homozygot, MTHFR heterozygot, 3 fehlende KIR-Gene
Bild Baujahr 73, Spermiogramm prima

KiWu seit 01/2010
09/2011-09/2012 5 IUIs
11/2012 IVF (12 EZ, Nullbefruchtung)
03/2013 ICSI (18 EZ, Nullbefruchtung)
05/2013 Spontanschwangerschaft, MA 8.SSW
09/2013 Spontanschwangerschaft, MA 10.SSW
07/2014 Spontanschwangerschaft, MA 11.SSW
06/2015 gesunde Spontanschwangerschaft

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Sookie St. James
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Beitrag von Sookie St. James »

Hallo Luzie,

vielen lieben Dank für deine super ausführliche Rückmeldung. Habe mich total darüber gefreut und finde den Hinweis auf Fr. Dr. Levke Brakebusch (und den eigentlich etwas anders liegenden Schwerpunkt von Fr. Dr. Reichel-Fentz) sehr hilfreich. Werde mich da weiter auf Spurensuche begeben.

US von der Schilddrüse wurde in der Vergangenheit schon ein paar Mal gemacht - das letzte Mal ein paar Monate vor der ICSI. Da war tatsächlich garnicht mehr ganz so viel von ihr da.

Heparin hatte ich auch schon einige Wochen vor der Kiwu-Behandlung angefangen zu spritzen und war da sehr engmaschig fachärztlich angebunden, weil ich auch eine Gerinnungsproblematik habe. Da hatte ich halt das Gefühl, das dieser Aspekt ganz gut betreut und "im Griff" ist, während ich bei meiner Schilddrüse das Gefühl habe, dass sich dies meiner Kontrolle ziemlich entzieht bzw. da niemand ärztliches das unter dem Fokus Schwangerschaft kontinuierlich mit im Blick hat.

Mit den Referenzwerten hast du einen Punkt. Ich hatte die Werte sowohl beim Hausarzt als auch beim Kiwu-Arzt, als auch beim Gyn nehmen lassen, jeweils mit anderem Labor und wahrscheinlich anderen Referenzwerten, vermute ich. Werde das nochmal nachschauen.

Zytogenetisch haben wir nach der Fehlgeburt nichts untersuchen lassen bzw. ich hatte diese Option noch garnicht auf dem Schirm.

Ist denn jemand von euch anderen bei Fr. Dr. Levke Brakebusch in Behandlung und mit dem Prozedere dort vertraut?... Kann man sich telefonisch beraten lassen und Röhrchen einschicken oder muss man persönlich vorstellig werden? Bekomme ich dann eine konkrete Dosierungsempfehlung von ihr zurück, die ich so dem KiWu-Arzt mitteilen kann? Habe bisher keinen Endokrinologen wo ich wirklich angebunden bin.

Viele Dank dir nochmal, Luzie, für deine Mühe und Zeit und viele Grüße
Sookie
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