Geeignete Dosis für Stimulation

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

klein-putz-Kooperationspartner

Moderator: Dr.Peet

Antworten
Benutzeravatar
Else13
Rang2
Rang2
Beiträge: 1387
Registriert: 25 Jan 2013 15:29

Geeignete Dosis für Stimulation

Beitrag von Else13 »

Lieber Herr Dr. Peet,

wie würden Sie hinsichtlich Stimulation in meinem Fall vorgehen:

Mit der Elonva haben wir in meinem Fall die besten Ergebnisse erzielt und da die Befruchtungsrate mit LH deutlich besser ist, habe ich zur Elonva Menogon zusätzlich gespritzt. Im Versuch im März hatte ich mit der Elonva 100 + 2 Ampullen Menogon 12 Eizellen (10 reif, 6 befruchtet und Transfer von 2 expandierten Blastozysten). Ich wurde schwanger, allerdings Missed Abortion wegen einer Trisomie 22.

Einen Monat nach der Ausschabung habe ich mit der Elonva 150 + 2 Ampullen Menogon stimuliert und nur 9 Eizellen gehabt, von denen nur 6 reif waren. Es ging negativ aus.

Nun überlege ich, ob ich beim nächsten Mal die Elonva 100 oder die 150 einsetzen soll. Bei mir hat von 11 Hormonstimulationen nur 3 Mal der rechte Eierstock mitproduziert, das war auch beim erfolgreichen Versuch der Fall.

Kann eine zu hohe FSH- Dosis mit der 150er Elonva kontraproduktiv gewesen sein? Gibt es sowas? Rechts war nur ein Follikel bzw. Eizelle zu finden, im März 7 (der linke Eierstock produziert immer konstant gut). Sollte ich lieber wieder zurück zur 100er Elonva + 2 A. Menogon? Können "mildere" Stimulationen ggf. mehr "rauskitzeln"? Da wir nur TESE bzw. MESA- Spermien haben, die so langsam auch Mangelware werden, ist jede Eizelle mehr Gold wert :wink:

Besten Dank und viele Grüße!
Else :wink:
- Diagnose obstruktive Azoospermie im März 2013 (CBAVD mit zwei Mutationen auf dem CFTR- Gen)
- MESA und TESE- OP bei Prof. Schwarzer in München: 12x MESA, 12x TESE- Proben
- 1. ICSI im April 2013: negativ, dann Diagnose Hashimoto
- Insgesamt 11 gute Embryonen (Versuche 1-6) haben sich alle nicht eingenistet
Dann im Dez. 2014: NK-Zellaktivität, TH1/TH2-Ratio und NK-Anteil im Endometrium deutlich erhöht. Behandlung in der 7. ICSI mit Intralipid, Cortison und Granocyte.

- ICSI Nr. 7 trotz 3 guter Embryonen wieder ohne Einnistung. Macht es überhaupt noch Sinn, weiter zu machen? Der Professor sagt ja, wir hätten mit ICSI Nr. 7 den allerersten realistischen Versuch gehabt....also nochmal von vorne, 2 Jahre und 6 ICSIs umsonst.
Nach Antibiotikakur NK-Aktivität im unteren Normbereich
- ICSI Nr. 8 auch nix
- ICSI Nr. 9 wieder negativ
- Eine NC-ICSI hat auch nicht geklappt.
NKa wieder deutlich angestiegen, die Bakterientheorie hat nicht gegriffen, doch autoimmuner Hintergrund. Ohne immunmodulierende Medis wird es nicht gehen...
- ICSI Nr. 11: Das erste Mal Blasto-Transfer....endlich schwanger, aber es ist ein MA wegen einer Trisomie 22 :cry:
- ICSI Nr. 12 negativ
- ICSI Nr. 13 negativ
- ICSI Nr. 14 auch keine Erfolgsgeschichte, nur noch TESE da
- nächster Transfer im ERA-optimierten HRT-Zyklus, Embryonen- Pooling läuft. Zusätzlich aktive Immunisierung.
- genug gepoolt: 3 exp. Blastos, eine frühere und drei vitrifizierte 2PNs: das reicht für drei Transfers :-)
Nach 16 ICSIs im Transfer Nr. 15 nochmal die große Chance: hCG an PU+16 429; PU+19 1465; 5+4: Fruchthöhle und Dottersack; 6+2: Herzschlag; ein Mädchen ...<a href="http://www.smilies.4-user.de"><img src="http://www.smilies.4-user.de/include/Ti ... er_313.gif" border="0" /></a>
Gesund geboren am 23.7.2018
Benutzeravatar
Else13
Rang2
Rang2
Beiträge: 1387
Registriert: 25 Jan 2013 15:29

Beitrag von Else13 »

Schubs ;)
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
Beiträge: 6027
Registriert: 11 Dez 2001 01:00

Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
Selbst bei gleicher Stimulation entwickeln sich nicht immer gleichviele Follikel. Es bilden sich nicht immer genausoviele Antralfollikel (AF) in jedem Zyklus. Selbst wenn man vor der Stim. die AF zählen würde, kann nicht garantiert werden, dass alle AF auch Foll. werden. Ganz aus der Ferne her...würde ich eher die geringere Dosis wiederholen!
Peet
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
Benutzeravatar
Else13
Rang2
Rang2
Beiträge: 1387
Registriert: 25 Jan 2013 15:29

Beitrag von Else13 »

Lieber Herr Dr. Peet,

danke für ihre Einschätzung! Dann würde ich mich wohl an ihrem Hinweis orientieren, die geringere Dosis (Elonva 100 + 2 A. Menogon) zu wählen.

Aber eine kurze Frage noch:
Als ich die 150er Elonva zwei mal alleine angewendet habe, hatte ich zwei Mal jeweils 13 Eizellen (AMH: 0,9, 38 Jahre alt) - meine besten Ergebnisse in meiner langen ICSI-Karriere hinsichtlich Quantität. Da die Befruchtungsrate ohne LH miserabel war, haben wir es dann mit Menogon zusätzlich zur Elonva 100 versucht, was eine signifikate Verbesserung eingebracht hat (allerdings nicht mehr so viele Eizellen). Die Qualität der Embryonen war immer sehr gut.

Mich hat seitdem auch immer die Variante mit der 150er Elonva (die ja alleine 2 mal 13 EZ gebracht hat) zusammen mit Luveris gereizt. Was halten Sie davon? Gibt es Vor- bzw. Nachteile von rekombinatem LH vs. urinärem LH aus Menogon? Wäre das noch eine Kombi, die geeignet sein könnte? Wie sind ihre Beobachtungen? Die urinäre Variante hat ja wohl eine längere Halbwertszeit...Oder sollte ich bei den vielen Versuchen lieber bei der erprobten Kombi mit Menogon bleiben, nach dem Motto: "Never change a winning team"?

Herzlichen Dank, dass Sie ihre Erfahrungen mit uns teilen :verneig: :prima:

Else
- Diagnose obstruktive Azoospermie im März 2013 (CBAVD mit zwei Mutationen auf dem CFTR- Gen)
- MESA und TESE- OP bei Prof. Schwarzer in München: 12x MESA, 12x TESE- Proben
- 1. ICSI im April 2013: negativ, dann Diagnose Hashimoto
- Insgesamt 11 gute Embryonen (Versuche 1-6) haben sich alle nicht eingenistet
Dann im Dez. 2014: NK-Zellaktivität, TH1/TH2-Ratio und NK-Anteil im Endometrium deutlich erhöht. Behandlung in der 7. ICSI mit Intralipid, Cortison und Granocyte.

- ICSI Nr. 7 trotz 3 guter Embryonen wieder ohne Einnistung. Macht es überhaupt noch Sinn, weiter zu machen? Der Professor sagt ja, wir hätten mit ICSI Nr. 7 den allerersten realistischen Versuch gehabt....also nochmal von vorne, 2 Jahre und 6 ICSIs umsonst.
Nach Antibiotikakur NK-Aktivität im unteren Normbereich
- ICSI Nr. 8 auch nix
- ICSI Nr. 9 wieder negativ
- Eine NC-ICSI hat auch nicht geklappt.
NKa wieder deutlich angestiegen, die Bakterientheorie hat nicht gegriffen, doch autoimmuner Hintergrund. Ohne immunmodulierende Medis wird es nicht gehen...
- ICSI Nr. 11: Das erste Mal Blasto-Transfer....endlich schwanger, aber es ist ein MA wegen einer Trisomie 22 :cry:
- ICSI Nr. 12 negativ
- ICSI Nr. 13 negativ
- ICSI Nr. 14 auch keine Erfolgsgeschichte, nur noch TESE da
- nächster Transfer im ERA-optimierten HRT-Zyklus, Embryonen- Pooling läuft. Zusätzlich aktive Immunisierung.
- genug gepoolt: 3 exp. Blastos, eine frühere und drei vitrifizierte 2PNs: das reicht für drei Transfers :-)
Nach 16 ICSIs im Transfer Nr. 15 nochmal die große Chance: hCG an PU+16 429; PU+19 1465; 5+4: Fruchthöhle und Dottersack; 6+2: Herzschlag; ein Mädchen ...<a href="http://www.smilies.4-user.de"><img src="http://www.smilies.4-user.de/include/Ti ... er_313.gif" border="0" /></a>
Gesund geboren am 23.7.2018
Benutzeravatar
Else13
Rang2
Rang2
Beiträge: 1387
Registriert: 25 Jan 2013 15:29

Beitrag von Else13 »

Ich hab ein Paper zu meiner Frage oben gefunden, die Italiener haben dazu schon mal ne Studie gemacht. Die urinäre Variante brachte da bessere Qualität, die rekombinante Variante führte häufiger zu OHSS. Bestätigt das ihre Erfahrungen Herr Dr. Peet?

Hier der Link zur Studie: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20537626
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
Beiträge: 6027
Registriert: 11 Dez 2001 01:00

Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
es ist kein Geheimnis, dass besonders bei low respondern und allgemein bei Frauen > 40 Menogon die empfehlenswerte Medikation ist.
Reden Sie mit Ihrem Doc.
Peet
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
Antworten

Zurück zu „Fragen an den Repromediziner“