Mehrlingsraten in Abhängigkeit von der Embryonenzahl

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

klein-putz-Kooperationspartner

Moderator: sonjazeitler

rebella67
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Mehrlingsraten in Abhängigkeit von der Embryonenzahl

Beitrag von rebella67 »

Liebe Frau Zeitler,

im geschützten Forum ist hier gerade das Interesse aufgeommen, mal valide Daten dazu zu lesen, wie hoch zum Beispiel Mehrlingsraten sind, wenn 4 Embryonen transferiert werden (im Vergleich zum Transfer von nur 1, 2 oder 3 Embryonen und mit Hinweis darauf, in welchem Stadium transferiert wurde.

Vielleicht gibt es auch Statistiken dazu, wieviel Promille höhere Schwangerschaftsraten erzielt werden, wenn man 4 statt 2 oder 3 Blastozysten transferiert?

Hintergrund ist eine Diskussion, die aufgekommen ist, weil z.B. in ukrainischen Kliniken der Transfer von 4 Embryonen wohl Gang und Gäbe ist. Das stößt auf unser Unverständnis. Und wir können uns auch gar nicht vorstellen, warum das überhaupt gemacht wird. Denn diese Praxis dürfte doch nur Nachteile mit sich bringen.

Ich befürchte leider, dass es dazu keine vernünftigen Studien gibt, weil so unseriöse Kliniken bestimmt nicht daran interessiert sind, ihre Ergebnisse zu veröffentlichen. Vielleicht irre ich mich aber auch???
Liebe Grüße, Rebella
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Katharinchen
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Beitrag von Katharinchen »

Hier findest Du den aktuellen Jahresbericht von 2015 vom deutschen IVF-Register.
Auf den Seiten 19 und 20 und den Seiten 30 und 31 findest Du was über Mehrlings-SS.

Die Zahlen kann man sicher nicht eins zu eins auf die Behandlungen mit EZSp
übertragen, aber man kann sich an ihnen orientieren, da sie die realen Ergebnisse
der deutschen Kiwu-Zentren abbilden.

http://www.deutsches-ivf-register.de/jahrbuch.php
Zuletzt geändert von Katharinchen am 06 Dez 2016 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
narim
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Beitrag von narim »

Hallo...zufällig weiß ich, daß 4 transferiert werden...2 gute und 2 weniger gute.
Laut Klinik ..habe extra nachgefragt...sollen die weniger guten den guten beim Einigten helfen.
Scheint ja auch recht gut zu klappen.
Ich schreibe in einer WhatsApp Gruppe. ..da haben fast alle 4 zurückgenommen und 2/3 sind schwanger...davon die Hälfte mit Zwillingen und die andere mit Einlagen.
Allerdings gab es da auch in den letzten 2 Jahren 3 mal Drillinge.
Die sind aber alle gesund und munter.
Meine Schwester selber hat auch 2 mal 3 und einmal 4 zurück bekommen..allerdings nicht in der Ukraine...sondern in Europa. .und ist jetzt mit einem Einling schwanger.
Eine Freundin von mir bekommt jetzt Drillinge..und zwar ohne ivf und Co.
Soweit ich gelesen habe gegen da die Meinungen auseinander.
Einige sagen sogar, das der Transfer von 3 oder mehr sogar die Schwangerschaftsraten senken soll.
Daher würde mich auch brennend interessieren, was Dr.Zeitler dazu meint.
Ich 45 , Partner 39
2000 Geburt Sohn Spontan SS..Notkaiserschnitt
2005 Geburt Tochter Spontan SS Traumgeburt
2007 Geburt Sohn... 3 Clomifen Versuche Spontangeburt
2015. Geburt Tochter 1.Eizellspende Unica
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butterfly_80
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Beitrag von butterfly_80 »

http://www.wunschkinder.net/aktuell/wis ... mand-5003/

Schon etwas älter aber trifft das Thema, die Tabelle ist aufschlussreich.
sonjazeitler
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Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

die Fachwelt ist sich einig, dass die Vorgaben zur Senkung der Mehrlingsrate nach KiWu-Behandlung wegen der Risiken
für die SS, die Frau und die Babies mehr beachtet werden sollten und
dass weitere Optimierungsmaßnahmen im ART-Programm etabliert werden, um die Erfolgsraten für SET zu steigern.

Voraussetzung ist eine ausführliche Beratung bzgl. der Anzahl Embryonen für den ET in Abhängigkeit von der individuellen Situation des Paares
( EZ-Zahl, Befruchtungsrate, Entwicklungsrate, Embryoqualität Endometriose, TESE, primäre Sterilität, Alter, Anzahl Versuche, ......)
unter Berücksichtigung der guten Erfolgszahlen für Kryo-ETs mit eingefrorenen Embryonen.

Berichten zufolge werden ETs mit 4 oder mehr Embryonen meist an Tag 3 durchgeführt.
An Tag 5 sind ETs mit 3 oder mehr Embryonen die Ausnahme.
In beiden Gruppen sind die Mehrlingsraten jedoch sehr hoch ( und auch ähnlich hoch), so dass
inzwischen in vielen Ländern beim ET maximal 3 Embryonen transferiert werden dürfen.

Wie schon vermutet, gibt es keine validen Statistiken zu ETs mit 4 BC vs 3 BC,
Wünschenswert wäre, dass zunehmend Statistiken zu SS-Raten nach SET auf den homepages der
IVF-Kliniken stehen, um die Expertise der Zentren leichter beurteilen zu können.

Gruß
Sonja Zeitler
Kakoli
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Beitrag von Kakoli »

Rebella, vielleicht sollte noch darauf hingewiesen werden, dass sich Deine Frage insbesondere auf Ezs/ems bezieht;-)

ich denke ist es wohl schon was anderes als bei einer 35-jährigen mit eigenen ez
Zuletzt geändert von Kakoli am 11 Dez 2016 19:22, insgesamt 1-mal geändert.
Ich '74
Er ' 77
Kinderwunsch seit Oktober 2011
da ein Spermiogramm im Januar 2012 deutlich macht, dass es auf natürlichem Wege nicht klappen wird...
04/12 1. Icsi 10 EZ, 8 befr., 3 Kryos, 2 Blastos negativ
05/12 1. Kryo, nur eine überlebt das Auftauen, 8- Zeller an Tag 3 negativ
07/12 2. Icsi 11 EZ, alle befr. 4 Kryos, 3 Blastos negativ
10/12 2. Kryo 2 8-Zeller und ein 6- Zeller negativ
11/12 3. Icsi 7 EZ, 7 befruchtet, nach PKD nur noch 3 übrig, TF 08.12, Blutungen am 19.12, daher vorgezogener Bluttest an TF + 11-HCG 15, Bluttest am 21.12.-HCG 69, Bluttest am 27.12 HCG 480

ER IST DA!
Cassian kommt am 24.08.2013 gesund und munter zur Welt!

Wir wollen ein Geschwisterchen!

03/14 1. (4.) Icsi 9 Eizellen, 8 befruchtet, nach PKD: 5 auffällig, 1 (eingeschränkt) ok, 2 nicht beurteilter negativ
05/14 2. (5) Icsi 8 eizellen, 7 befruchtet, nach pkd 3 eingeschränkt ok negativ
07/14 3. (6.) Icsi Start-hoffentlich wird es die letzte!!!! 14 Eizellen, 11 befruchtet jetzt: embryoscope UND pkd
Horror-nachricht 10 von 11 Eizellen auffällig, nur eine ok-transfer am 28.07. von einem 8-zeller NEGATIV!!!

Jetzt Plan B : EZP bei reprofit in Brünn
Transfer: 25.11.2014 von 2 hb/1 Blastos
Urintest am 6.12. positiv
BT 08.12.2014 HCG 1358, BT 10.12.2014 HCG 2600

Maxim wird am 18.08.2015 geboren!Alles ist gut!

rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Schön erst einmal, dass hier geantwortet wurde. Ich habe das irgendwie nicht mitbekommen.

Katharinchen, ich fragte explizit nach Vierlingstransferen. Und die findest du im DIR logischerweise nicht.

Danke, liebe Frau Zeitler. Es ist echt schade, dass es dazu keine Zahlen gibt. "Sehr hoch" ist ein ziemlich ungenauer Begriff.

Und ja, es ist natürlich klar, dass aus so einer Statistik hervorgehen müsste, wie alt die Frauen waren, von denen die Eizellen stammten und an welchem Tag der Transfer war.

Die aktuelle Diskussion aus der ich meine Frage ableitete stammt aus dem Einzellspendeforum. Es ging hier also um Eizellspenden, die ja immer von verhältnismäßig jungen Frauen stammen. Meines Erachtens geht es da auch meistens um Tag 5 Transfere. Nicht Tag 3. Und ob das nun soooooo selten vorkommt? Berichtet wurde hier bezüglich diieser Praxis aus der Ukraine, aus Zypern und aus Griechenland. Ich glaube, das sind noch nicht alle Länder. ...
Zuletzt geändert von rebella67 am 11 Dez 2016 21:37, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

kakoli,

guter hinweis!
natürlich macht es einen unterschied, ob eine 40jährige 3 eigene embryonen zurücktransferiert bekommt oder 3 oder gar 4 (wer macht denn so was??? :help: ) embryonen einer wesentlich jüngeren spenderin.
ebenfalls sind ja die wenigsten gespendeten embryonen überbleibsel von paaren mit kiwu-behandlung. bei solchen kann man ja annehmen, dass die paare potentiell unfruchtbarer als andere sind, sonst hätten sie ja keine kiwu-behandlung gemacht. also haben die embryonen eher geringere erfolgsaussichten, wobei das natürlich auch wieder vom pspeziellen problem des paares abhängt, das paar kann ja z.b. eigentlich auch überdurchschnittlich fruchtbar sein, aber die frau hat z.b. verschlossene eileiter, die eine ss verhindern.
die meisten embryonenspenden entstehen aber, wenn ich recht informiert bin auf der basis von gespendeten eizellen und sperma.

interessant wäre ja auch noch, nach wie vielen fehlgeschlagenen versuchen praxen 3 oder gar 4 embryonen transferieren. es ist in meinen augen schon unverantwortlich, wenn einer praxis im ersten versuch einer 40jährigen 3 eigene embryonen transferiert, ganz zu schweigen von gespendeten.
wenn dann nach n versuchen immer noch nichts passiert ist, könnte man ja zumindest bei den eigenen embryonen vielleicht mal darüber nachdenken.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
Kakoli
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Beitrag von Kakoli »

mondschal, tatsächlich gibt es schon welche (wenige) , die bei ezs vier zurücknehmen...mit meinen eigenen hatte ich auch mehrere versuche mit dreien, bei ezs finde ich das schon sehr gewagt. meine Klinik hätte es auch nicht gemacht. wobei ich das verstehen kann (3 zurückzunehmen) wenn man schon mehrere ezs versuche hatte...
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05/12 1. Kryo, nur eine überlebt das Auftauen, 8- Zeller an Tag 3 negativ
07/12 2. Icsi 11 EZ, alle befr. 4 Kryos, 3 Blastos negativ
10/12 2. Kryo 2 8-Zeller und ein 6- Zeller negativ
11/12 3. Icsi 7 EZ, 7 befruchtet, nach PKD nur noch 3 übrig, TF 08.12, Blutungen am 19.12, daher vorgezogener Bluttest an TF + 11-HCG 15, Bluttest am 21.12.-HCG 69, Bluttest am 27.12 HCG 480

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07/14 3. (6.) Icsi Start-hoffentlich wird es die letzte!!!! 14 Eizellen, 11 befruchtet jetzt: embryoscope UND pkd
Horror-nachricht 10 von 11 Eizellen auffällig, nur eine ok-transfer am 28.07. von einem 8-zeller NEGATIV!!!

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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo kakoli,

ich kann dich und deine entscheidung verstehen. ich hatte 3 versuche und beim letzten habe ich mir 3 eigene zurückgeben lassen, ü40, dem doc war es garnicht wohl dabei.
bei mehreren erfolglosen versuchenwurde ich ungeduldig und bin dann doch der divise "mehr hilft mehr" verfallen, zumal es den SET als alternative in D ja nicht so ausgeprägt gibt und damals noch weniger.

ich nehme an, dass bei einer ezs die qualität der embryonen im vergleich zu den embryonen der kiwu-paare selbst überdurchschnittlich gut ist, kenne keine statistiken, es könnte ja sogar die ss-rate selbst höher sein, zumindest in der gruppe der paare, bei denen die probleme mit der schlechten qualität der embryonen zusammenhängen.
laut DIR macht es ja gar nicht so einen unterschied, ob nun 2 oder 3 zurückgegeben werden außer dem höheren risiko der mehrlingsschwangerschaften.
bei 4 wird sich das statistisch gesehen fortsetzen, eine im vergleich zu 3 minimal höhere ss-rate für den preis einer wesentlich höheren anzahl von mehrlings-ss.
schade, dass es dazu keine untersuchungen gibt.

wir kriegen doch hier regelmässig mit, welche tragischen komplikationen es schon bei zwillingsschwangerschaften geben kann, ganz zu schweigen von drillingen.
ich verstehe daher die kliniken nicht, die sowas machen.

wenn man 4 hat, kann man doch auch 2 einfrieren und die embryonen einfach auf 2 versuche verteilen?
schön wäre es in der tat, wenn es eine statistische grundlage für so eine entscheidung geben würde.

liebe grüße

mondschaf
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