.Neu: Die Rückruf-Abzocke
Brandneu und brandgefährlich für jeden, der ein Telefon hat. Denn weil diese Masche über einen Rückruf läuft, werden sämtlich 0190er-Sperren umgangen ...
So genannte "R-Gespräche" sind eine praktische amerikanische Erfindung: Wenn der Anrufer gerade kein Kleingeld zur Hand hat, gibt er bei einer Vermittlungsstelle die Nummer des Anschlusses an, mit dem er verbunden werden möchte. Die Vermittler fragen unter der betreffenden Nummer nach, ob der gewünschte Gesprächspartner bereit ist, die Kosten für den Anruf zu übernehmen ("reverse charging").
Die Möglichkeit, R-Gespräche zu führen, gibt es nun auch in Deutschland - und das nützen auch schon einige Betrüger für ihre Zwecke aus: Unter der kostenlosen 0800er-Nummer eines R-Gespräch-Anbieters veranlassen sie einen Rückruf auf eine beliebige Anschluss-Nummer. Pech hat, wem der betreffende Anschluss gehört. Denn er erhält einen Anruf, und zwar zu 0190er-Konditionen. Und muss dafür bei der nächsten Telefonrechnung bezahlen.
Eine rechtliche Handhabe gegen diese Gaunerei gibt es bislang noch nicht. Die Angerufenen können nicht einmal beweisen, dass sie nicht den Rückruf veranlasst haben: Denn aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfen die Daten kostenfreier Anrufe nicht gespeichert werden. Als Kunde kann man da nur hoffen, dass die Freiwillige Selbstkontrolle Telefonmehrwertdienste (FST) und der Gesetzgeber möglichst schnell reagieren, um Verbraucher vor dieser Abzocke zu schützen.
