Vitrifizierte Blastozysten, Chancen?

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Moderator: Dr.Peet

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wukizwei
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Vitrifizierte Blastozysten, Chancen?

Beitrag von wukizwei »

Sehr geehrter Herr Dr. Peet,

wie hoch würden Sie die SS-Chancen mit vitrifizierten Blastozysten bei einer EZSP im Vergleich zu einem Frischtransfer beurteilen? Die Vitrifikation soll angeblich besser sein als die Kryokonservierung.

Ich denke darüber nach, weil ich überlege, nur Kryotransfere im Spontanzyklus zu machen.


Danke im Voraus.

Wuki
Dr.Peet
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
im Allgemeinen kann man sagen, die SSR mit vitrif. Blastos dürfte etwa gleich hoch sein, wie mit frischen Embryonen.
So Sie einen regelmäßigen Zyklus haben und Follikel/ Endometrium/ Hormonwerte nachweislich ok sind/ waren, ist nichts gegen einen Transfer im natürlichen Zyklus zu sagen.
Peet
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wukizwei
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Beitrag von wukizwei »

Vielen Dank für Ihre Antwort. Ja, die Werte sind in Ordnung. Nur die Eizellen sind leider auch schon 39.

Für Mitlesende:

Ich habe lange zum Thema Frischtransfer vs. Kryotransfer gelesen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich mir mit einem künstlichen Zyklus eher eine Baustelle schaffe, auch wenn die meisten hier mit einem künstlichen Zyklus Erfolg hatten. Der Grund dafür liegt in meiner persönlichen Erfahrung: Trotz lange unentdeckter drohender Stoffwechselentgleisung bin ich problemlos 2x schwanger geworden und habe 1 Kind. Und auch nach der völligen Entgleisung meines Stoffwechselsystems (immer noch unentdeckt) hatte ich noch einen funktionierenden Zyklus (aber mit dementsprechend schlechten Eizellen). Mein Körper hat anscheinend immer selbst an seinem hormonellen Gleichgewicht gearbeitet und es auch unter widrigsten Bedingungen einigermaßen hergestellt. Und deshalb möchte ich da erst einmal nicht eingreifen. Mal sehen, was daraus wird.

Wuki
Lichtblitz
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Beitrag von Lichtblitz »

Hallo Wukizwei
Tut mir leid wenn ich hier einfach so reinplatze.
Magst du mir etwas über diese Stoffwechselentgleisung sagen?
Gibt es einen Namen hierfür?
Was waren die Ursachen und wie hast du das gemerkt?

Ich bin auch skeptisch was meinen Stoffwechsel betrifft.

Liebe Grüße
Licht
wukizwei
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Beitrag von wukizwei »

Hallo Lichtblitz,

ich habe wohl ca. 16 Jahre lang mit einer unentdeckten Hashimoto Thyreoiditis gelebt und das ziemlich gut, habe sogar 1 Kind bekommen. Nachdem die (spontane) 2. SS in einer FG im 4. Monat endete, ging es mir lange richtig dreckig. Körperlich, aber vor allem psychisch. Aber alle Blutwerte waren bestens, da immer im Rahmen, mein Zyklus war auch vorhanden, Eisprung messbar. Dass der Zyklus nun länger dauerte und die Blutung viel geringer, war für keinen der 6 Ärzte ein Problem. Erst nach einem Jahr kam durch Zufall aufgrund der Testung von SD-Antikörpern im Ausland heraus, dass ich Hashimoto habe und ich in einer üblen UF war. Doch die Einstellung mit Hormonen war problematisch und versursachte viele heftige psychische Probleme, die natürlich nur an mir lagen, denn die Blutwerte waren ja alle im Rahmen. Zwei weitere, heftige Jahre später habe ich dann über die Nebennierenschwäche gelesen, Berichte von Betroffenen im Netz. Für mich war das das fehlende Puzzleteil, weil die Blutwerte sehr wohl dafür sprachen. Seitdem ich Cortison nehmen, funktioniert der Stoffwechsel wieder reibungslos und alle psychischen Probleme/Symptome sind verschwunden, mein Zyklus ist wieder normal lang und ich bin wieder ich.

Die Stoffwechselentgleisung nach der FG lag also an der ausgebrannten Schilddrüse (Hashimoto Thyreoiditis) und an den erschöpften Nebennieren. Das wird auch der Grund für die FG gewesen sein. Mir ging es in der SS Woche für Woche schlechter.

Die Ursache für die HT kenne ich bei mir nicht, aber die Ursache für die Nebennierenschwäche ist die nicht entdeckte HT über die vielen Jahre und die SS. Und dann muss man eigentlich die NNS zuerst behandeln, bevor man die SD behandelt.

Gemerkt habe ich das an vielen Symptomen: längere Zyklus, geringere Blutung, Haarausfall, stumpfes Haar, ängstlich, unruhig, deprimiert, schnell erschöpft, Gewichtsverlust, Gereiztheit, eine extreme endogene Empfindlichkeit (spürte Eisprung, spürte Follikel wachsen), kognitiv schwach, unkreativ, Persönlichkeitsveränderung.... Ich wusste damals nur keinen Namen dafür. Die Ärzte haben leider nur auf die Blutwerte/Rahmenwerte geschaut und mein Befinden ignoriert oder als psychisch gestört abgetan. Inzwischen weiß ich, dass meine SD-Rahmenwerte viel enger sind als die, die die Ärzte verwenden und dass ich sehr stark auf mein Befinden und weniger auf die Werte achten muss.

Trotz all dieser Symptome lief mein Zyklus immer, es gab nie einen fehlenden Eisprung und die 2. Hälfte hatte immer 14 Tage. Das hat mich nachdenklich gemacht und ich vertraue deswegen mal zuerst meinem Körper.

Ich hoffe, ich konnte helfen.
Lichtblitz
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Beitrag von Lichtblitz »

Wukizwei

Vielen lieben Dank für deine Antwort.
Da hast du ja ganz schön was mitgemacht.
Es freut mich das es dir wieder besser geht.

Die AK habe ich schon zweimal testen lassen, beides Mal negativ.
Also scheine ich nur eine normale Unterfunktion zu haben.
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