Wechsel zu EZS nach 3 negativen ICSI mit Blastozysten

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

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Moderator: Dr.Peet

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Assi82
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Wechsel zu EZS nach 3 negativen ICSI mit Blastozysten

Beitrag von Assi82 »

Hallo Dr. Peet,

Ich habe drei negative ICSI hinter mir, die letzte davon mit Spendersamen:
Insgesamt wurden mir 6 Blastozysten übertragen, 4 davon schon am Schlüpfen.
Außer Hashimoto bin ich gesund und "erst" 34 Jahre alt.
Meine Klinik weiss nicht mehr weiter und rät mir zur EZS.

Wie würden Sie weitermachen?

Wäre die Einnistung eher gegeben, wenn wir auf HI wechseln statt HICSI?

MfG Assi
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
das sieht mir nach einem "perfekten" Fall für die ERA Diagnostik-, in Verbindung mit Diagnostik der uNK Zellen und Plasmazellen aus!
Sehen Se mal hier:http://www.fertilitaet.de/kinderwunsch- ... iagnostik/
Peet
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
Assi82
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Beitrag von Assi82 »

Hallo Dr. Peet,

werden Plasmazellen und uterine NK Zellen beim ERA Test mitgemacht?
Eine Gebähmutterspiegelung ergab bei mir keine Auffälligkeiten.
Die NK Zellen im Blut sind normal.

Wäre es nicht evtl. besser in Bezug auf die Einnistung auf HI umzusteigen?
Meine Eleiter sind frei. Ich hab die HICSI eigentlich nur wegen höherer Erfolgsrate gemacht.

MfG
Assi
Dr.Peet
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
der Einfachheit halber mal ein Ablaufschema unserer Praxis.
Ich hoffe ich verstoße nicht gegen eine Rege (da Preise genannt werden).
Ablaufschema externe Patientin zur ERA
In der Praxis für Fertilität (PfF)
1. Patientenkontakt durch Patientin
Pat soll mindestens 3 Embryotransfere mit morphologisch guten Embryonen gehabt haben.
Es sollen die „Eckpunkte“ der bisherigen Kinderwunschtherapie mitgeteilt werden. Der Anamnese- und Kostenbogen muss ausgefüllt vorliegen.
Es sollte mit der Patientin diskutiert werden, ob, zusätzlich zur ERA weitere Diagnostische Maßnahmen erfolgen sollen.
Mögliche Zusatzmaßnahmen:
a) Hydrosonografie- Beurteilung der Form der Gebärmutterhöhle- Fehlbildungen/ Verwachsungen/ Polypen
b) Endometriumbiopsie auf uNK Zellen (uterine Killerzellen)-mögliches immunologisches Implantationshindernis
c) Endometriumbiopsie auf Plasmazellen – chronische Schleimhautentzündung

2. Aus logistischen Gründen ist eine ERA nur im sog. „künstlichen Zyklus“ sinnvoll.
Künstlicher Zyklus: per Östrogenzufuhr wird die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut. Ist sie, nach etwa 2 Wochen, soweit kann nach Absprache mit der PfF mit der ZUSÄTZLICHEN Progesteron einnähme begonnen werden.
Die Rezeptur des Östrogen-und Progesteron Präparates erfolgt durch den „Hausgynäkologen“ oder das externe Kinderwunschzentrum. Die Art der Östrogengabe kann entweder nach Schema des Kinderwunschzentrums- oder der PfF erfolgen.
3. Die Patientin teilt der PfF den Beginn der Östrogeneinnahme mit. Idealerweise schickt sie einen Zyklusbogen.
4. Nach etwa 10-14 Tagen meldet die Patientin die Messwerte des Endometriums.
5. Die PfF empfiehlt der Patientin einen möglichen Biopsie Termin. Aus diesem Termin ergibt sich der Starttermin für das Progesteron (typischerweise 5 Tage vor der Biopsie).
6. Am Tag der Biopsie gibt die Patientin den EVE Bogen an der Rezeption ab und unterschreibt die durch die Firma IGENOMIX gewünschten EVE (Genetik und Biopsie).
7. Nach einem kurzen Gespräch mit dem biopsierenden Arzt, erfolgt die Biopsie.

8. Die Patientin zahlt vor dem Verlassen der Praxis die Laborkosten (bar) und die Biopsie Kosten per Karte oder Bar. Das Biopsat kann nicht ohne vollständige Zahlung zum Labor geschickt werden!

9. Nach der Biopsie kann die Dosierung des Östrogens und des Progesterons deutlich verringert werden. Sie sollte über etwa 7 Tage weiter genommen werden, um eine komplettes Abbluten der Schleimhaut zu erreichen.

10. Etwa nach 2 Wochen ist das Ergebnis zu erwarten.

11. Ist ein Kryotransferzyklus geplant, kann auf medikamentös identische Weise (wie im ERA Zyklus) mit der Therapie zum geplanten Embryotransfer gestartet werden.

Ist das inzwischen erhaltene ERA Ergebnis „rezeptiv“ kann „wie üblich“ der Transfer erfolgen.
Ist das Ergebnis prae-rezeptiv oder post rezeptiv, kann im –bereits laufenden „künstlichen Zyklus“ die Kontrollbiopsie erfolgen.
Bei einem prae rezeptiven Ergebnis: 2 Tage später als im 1. Zyklus,
bei einem post rezeptiven Ergebnis: 2 Tage früher.
So eine Kontrollbiopsie gewünscht wird, wiederholt sich die Abfolge 4.-10.
Kosten ERA allein: ca 1050,- Euro
Kosten Hydrosonografie (Vorgang vergleichbar wie HSSG) allein: ca. 190,- Euro
Kosten „Jena-biopsie“ (Plasmazellen und uNK Zellen) allein: ca. 360,- Euro
Summe: ca.1600,- Euro

Werden alle Leistungen zusammen durchgeführt (da sich einige Schritte gleichen): ca. 1400,- Euro
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Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
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Assi82
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Beitrag von Assi82 »

Danke Dr. Peet!
Ist denn die Einnistungsproblematik für Donogene Insemination auch relevant oder gilt dies nur bei ICSI?
Dr.Peet
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
dazu gibt es noch keine Untersuchungen. Prinzipiell muß man wohl aber davon ausgehen, dass sich auch bei der Insemination ein verschobenes Implantationsfenster negativ auswirken könnte!
Peet
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