Transfer am tag nach Punktion

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

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Moderator: sonjazeitler

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unammanu
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Transfer am tag nach Punktion

Beitrag von unammanu »

Hallo Frau zeitler,
Ist es grundsätzlich möglich einen transfer schon an tag 1 zu machen?
Wenn nein, warum nicht?
gruenegurke
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Beitrag von gruenegurke »

Vrmutlich eher nicht, man muss ja zumindest das 2-4 Zell Stadium abwarten, am 1. Tag nach der PU sind grad mal die DNA verschmolzen.
Pauline81
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Beitrag von Pauline81 »

Hallo unammanu,

Bei mir war ein Pu+1-Transfer mal im Gespräch. Dies kann durchaus gemacht werden, ist aber in D relativ unbekannt. Aus den meisst ja auch nachvollziehbaren Gründen der längeren Entwicklungsbeobachtung sowie der Selektion ziehen Ärzte wie auch Patientinnen die längere Kultur vor. Bei mir als hartnäckigste Einnistungsversagerin war es ein Vorschlag meiner Ärztin, dies mal zu probieren. In der Hoffnung, dass die frühe Rückgabe ein förderlicheres Milieu für die Embryonen bedeuten würde, und um mal was "anders" zu machen als sonst. (Blastoversuche gingen mit schlechter Entwicklung zB total schief bei uns). Sie berichtete, in der Schweiz würde dies durchaus öfter mal so gemacht (ihre frühere Klinik). Leider gab es bei uns dann eine Nullbefruchtung, somit wurde der Transfer dann direkt morgens an Pu+1 noch abgesagt.
VG Pauline
4 ICSI in 2013/2014 wegen OAT III;
Jeweils zwischen 6 und 9 reife Eizellen bei der Punktion vorhanden, aber in allen 4 ICSI ergibt sich nur ein Embryo zum Transfer.
2 mal Transfer an PU + 2, 2 mal an PU + 3
Eine EUG bei 2. ICSI in 07/2013 (Embryo wurde in der 8 SWS per BS vom Eierstock entfernt) 😔
2015:
5.ICSI gesplittet: für 5 EZ eigenes (diesmal TESE-) und für 4 EZ Spendersperma. Es ergeben sich 2 Embryonen, beide vom Spender.
Transfer an PU + 2, ein 3- und ein 8-Zeller,SST negativ.

6. ICSI (rein heterolog): an PU+5 Transfer von 2 Embryonen, beide zeitverzögert, SST negativ

7. diesmal H-IVF im natürl. Zyklus; PU von 4EZ, 3 reif, keine Befruchtungen

8. H- Icsi naturell bzw minimal stimuliert: PU von 2 EZ, 1 reif, 1 Befruchtung, Transfer Pu +2 eines 4-Zellers, SST negativ

2016:
9. ICSI: auf meinen Wunsch moderat stimuliert mit 150IE Menogon; PU von 8 EZ, alle 8 reif und erneut Versuch der Befruchtung mit eigenem TESE-Material; leider keine Befruchtungen. Also keine "eigenen" Versuche mehr.

Toll, "unsere" Samenbank will nur noch diejeniegen "beliefern", die bereits eine Schwangerschaft mit dem Spendersperma erzielt haben...
Dankeschön. Wir suchen dann mal neu...

Nun 2 Proben aus DK erworben.

10. H-Icsi: Wie im letzten Versuch moderate Stimu im Antagonistenprotokoll, aber wegen der Feiertage auch Vorbehandlung mit Estrifam, um den PU-Termin etwas zu schieben...vielleicht liegt darin die diesmal viel schlechtere Ausbeute bei der PU begründet??? 4 EZ punktiert, 3 reif, 2 befruchtet... Transfer an PU +3, nur ein 4-Zeller :-(, negativ.

PAUSE.

11. H-Icsi: Vollstimulation mit 225IE, PU von 13 EZ, nur 6 reif, 3 befruchtet. Transfer an PU+3 von 2 Embryonen, einer eingefroren. Eine allererste Kryo unserer langen Kiwu-Karriere. BT negativ.

Kryo: Ohne Worte.... ein an Tag 3 vitrifizierter Embryo (damals mit 5 Zellen) wird an rechnerisch PU+4 (ein Tag nach dem Auftauen) als 6-Zeller transferiert....
sonjazeitler
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Beitrag von sonjazeitler »

Guten Morgen,

es ist möglich ETs am Tag mit Vorkernzellen zu machen,
zu den Erfolgsraten gibt es jedoch keine ausreichenden Studien.
Für die Entwicklung der befruchteten EZ ist es wichtig,
dass die Umgebungsbedingungen zu den Bedürfnissen/Entwicklungsstand
passen. Die Theorie sagt, dass sich die EZ nach dem Eisprung/Befruchtung
im Eileiter befinden und erst im Mehrzellstadium in der Gebärmutter ankommen.
Die Umgebung des Eileiters unterscheidet sich in ihrer "Zusammensetzung"
von der der GHS und verändert sich während der Passage durch den
Eileiter bis zur Gebärmutter.

Wenn der ET an Tag 1 durchgeführt wird, ermöglichen die Bedingungen in der GHS
eventuell nicht die optimalen Entwicklungsbedingungen. Jedoch ist es nicht
ausgeschlossen, dass sich befruchtete EZ auch unter GHS-Bedingungen weiterentwickeln können.

Gruß
Sonja Zeitler
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