TESE negativ - aber wieso?

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Franzi1111
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TESE negativ - aber wieso?

Beitrag von Franzi1111 »

Hallo Mädels,

mein Freund hatte vor einem Monat seine TESE OP. Wir haben im Vorfeld eine Genanalyse und seine Hormone überprüfen lassen. Alles war absolut unauffällig und die Ärzte waren sich sicher etwas bei ihm zu finden.

Tja und dann der große Schock am Tag der OP, es wurde kein einziges Spermium gefunden. Die Biologin konnte nur zahlreiche Vorstufen feststellen. Eine Antwort auf die Fragen warum haben wir bis heute nicht.

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist der Traum vom eigenen biologischen Kind wirklich vorbei? Wir beschäftigen uns zwar schon mit dem Thema Spendersperma, können aber einfach noch nicht richtig los lassen :cry:
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Else13
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Beitrag von Else13 »

Ich kann dir nur raten, gehe zu einem richtig guten Arzt, der sich damit hervoragend auskennt. Wir waren bei Prof. Schwarzer in Pasing. Der macht auch MicroTESE. Lange Wartezeit, aber es lohnt sich.

Prof. Schulze soll auch super sein, weiß aber nicht, ob der noch praktiziert.
- Diagnose obstruktive Azoospermie im März 2013 (CBAVD mit zwei Mutationen auf dem CFTR- Gen)
- MESA und TESE- OP bei Prof. Schwarzer in München: 12x MESA, 12x TESE- Proben
- 1. ICSI im April 2013: negativ, dann Diagnose Hashimoto
- Insgesamt 11 gute Embryonen (Versuche 1-6) haben sich alle nicht eingenistet
Dann im Dez. 2014: NK-Zellaktivität, TH1/TH2-Ratio und NK-Anteil im Endometrium deutlich erhöht. Behandlung in der 7. ICSI mit Intralipid, Cortison und Granocyte.

- ICSI Nr. 7 trotz 3 guter Embryonen wieder ohne Einnistung. Macht es überhaupt noch Sinn, weiter zu machen? Der Professor sagt ja, wir hätten mit ICSI Nr. 7 den allerersten realistischen Versuch gehabt....also nochmal von vorne, 2 Jahre und 6 ICSIs umsonst.
Nach Antibiotikakur NK-Aktivität im unteren Normbereich
- ICSI Nr. 8 auch nix
- ICSI Nr. 9 wieder negativ
- Eine NC-ICSI hat auch nicht geklappt.
NKa wieder deutlich angestiegen, die Bakterientheorie hat nicht gegriffen, doch autoimmuner Hintergrund. Ohne immunmodulierende Medis wird es nicht gehen...
- ICSI Nr. 11: Das erste Mal Blasto-Transfer....endlich schwanger, aber es ist ein MA wegen einer Trisomie 22 :cry:
- ICSI Nr. 12 negativ
- ICSI Nr. 13 negativ
- ICSI Nr. 14 auch keine Erfolgsgeschichte, nur noch TESE da
- nächster Transfer im ERA-optimierten HRT-Zyklus, Embryonen- Pooling läuft. Zusätzlich aktive Immunisierung.
- genug gepoolt: 3 exp. Blastos, eine frühere und drei vitrifizierte 2PNs: das reicht für drei Transfers :-)
Nach 16 ICSIs im Transfer Nr. 15 nochmal die große Chance: hCG an PU+16 429; PU+19 1465; 5+4: Fruchthöhle und Dottersack; 6+2: Herzschlag; ein Mädchen ...<a href="http://www.smilies.4-user.de"><img src="http://www.smilies.4-user.de/include/Ti ... er_313.gif" border="0" /></a>
Gesund geboren am 23.7.2018
Franzi1111
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Beitrag von Franzi1111 »

Bei uns hat die OP Dr.Hertzig aus Berlin durchgeführt. Hat jemand mit ihm Erfahrung?
akay76
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Beitrag von akay76 »

@FranziI1111
Ich bin fest davon überzeugt das es einen Unterschied gibt zwischen einer Tese und einer Micro Tese-OP. Auch bin ich davon überzeugt das der operierende Arzt eine sehr grosse Rolle spielt. Der Androloge der bei mir fündig wurde hat mir versichert das er bis zu 2 Stunden nach Spermien suchen würde bevor er die OP als nicht gelungen abbricht. Viele Ärzte würden nach nur 15 Minuten die OP beenden weil sie wohl der Meinung wärwn das man etwas gefunden hätte wenn es was zu finden gäbe. Da der Arzt bei mir das unmögliche möglich gemacht gemacht hat bin ich geneigt seiner Ausage zu glauben. Ich würde auf jeden Fall nicht aufgeben und mich nach einer kurzen Regenerierungsphase bei einem anderen Andrologen unters Messer legen.
Ich drücke euch fest die Daumen und wünsche euch viel Erfolg.
Minnas Mama
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Beitrag von Minnas Mama »

Hallo Franzi, ich kann mich den anderen anschließen, der Arzt ist wichtig! Ich habe kurz die Seite von Dr. Hertzig angeschaut. Da ist zwar auch Andrologie aufgeführt, aber ich könnte mir vorstellen, dass er nicht gerade ein Experte auf dem Gebiet ist. Ich würde es auch noch bei einem anderen Arzt versuchen.
Wir waren am UKM Münster und mit der OP zufrieden (mit dem Kiwu-Zentrum dann nicht mehr).
Letztendlich wissen wir, dass alles, was bei meinem Mann gefunden wurde auch nur Vorstufen waren, aber keine (nahezu) ausgereiften Spermien, weshalb wir dann doch auf Spender gegangen sind.
Alles Gute für euch!
Kiwu seit 2011
Tese 2013
ICSI seit 2014
2016, 4. ICSI: Tochter fest im Herzen
danach leider erfolglos
Franzi1111
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Beitrag von Franzi1111 »

Danke für eure Antworten.

Das Kinderwunschzentrum hatte uns versichert, dass der Arzt sehr erfahren ist und immer die OP's in dem Kinderwunschzentrum durchführt. Damals hatten wir ein gutes Gefühl.

Mittlerweile sind wir mehr als nur unzufrieden. Wir haben morgen ein Erstgespräch in einem anderen Kinderwunschzentrum. Mal sehen was uns das Gespräch bringt. Mein Freund hatte nach der OP tagelang starke Schmerzen. Ob sich die ganze Qual nochmal lohnt, ist wirklich eine schwierige Entscheidung. Wir hatten uns eigentlich schon für Spendersamen entschieden, aber vllt. haben wir auch etwas zu früh aufgegeben.
Franzi1111
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Beitrag von Franzi1111 »

Hier ein kleines Update. Das neue Kinderwunschzentrum ist über die negative TESE auch sehr verwundert und hat uns zu einem Gespräch bei Dr. Andreeßen geraten. Wir haben in zwei Wochen bei ihm einen Termin, in dem er uns zu einer erneuten TESE raten wird oder nicht.

Wie ist eure Erfahrung bzgl. der Kostenübernahme? Mein Partner ist bei der Beihilfe und Debeka privat versichert. Bei der ersten TESE OP hatte der operierende Arzt als Grund Ausschluss von Krankheit und nicht den Kinderwunsch angegeben, deshalb wurden die Kosten übernommen.

Hat jmd Erfahrung mit Dr.Andreeßen gesammelt? Menschlich soll er ja etwas sonderbar sein.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebe Franzi,

mein Mann hatte die Hodenbiopsie bei Dr. Andreeßen. Das ist aber 20 Jahre her. Bei meinem Mann wurde damals nichts gefunden.

Mein Mann hat das Klinefelter Syndrom. Dr. Andreeßen hat zuerst die Hodenbiopsie durchgeführt und erst dann auf das Klinefelter Syndrom untersucht. Damals galt, dass Männer mit dem Klinefelter Syndrom keine Chance haben, per TESE ICSI biologischer Vater zu werden. Das wurde inzwischen revidiert. Es gibt inzwischen auch von diesen Männern wenige Kinder. Nach dem damaligen Erkenntnisstand hätte Dr. Andreßen jedoch zuerst den Test auf das Klinefelter Syndrom durchführen lassen müssen und meinem Mann damit die Hodenbiopsie ersparen. Die äußerlichen Merkmale bei meinem Mann deuten darauf hin, dass er das Klinefelter Syndrom haben könnte. Ich hatte das zuvor schon selbst vermutet nachdem ich etwas darüber gelesen hatte. Weil jedoch bereits ein anderer Arzt der Meinung war, das könne bei meinem Mann nicht sein, haben wir das nicht weiter verfolgt. NACH der negativen Hodenbiopsie schlug Dr. Andreeßen sofort die Untersuchung vor, mit der festgestellt werden konnte, dass mein Mann tatsächlich diese genetische Besonderheit hat. ...

Bei uns wären damals keine Kosten für die Lagerung des TESE-Materials übernommen worden. Die OP selber hat die Kasse nach meiner Erinnerung bezahlt. Eine gesetzliche Änderung in dieser Hinsicht und seitdem ist mir nicht bekannt. Welche praktischen Tricks heute hier und da angewendet werden, um die Krankenkasse eher zum Bezahlen zu bewegen, da bin ich leider nicht up to date. Da lohnt es sich aber sicher, den Arzt vorher zu befragen, wie das bei ihm läuft.

In den Jahren hier habe ich von einigen Berlinern gelesen, die zur Erhöhung ihrer Erfolgsaussichten nach Hamburg zu Prof. Schulze gefahren sind. Würden wir heute vor der Frage stehen, würden wir wohl auch dorthin fahren, falls Prof. Schulze noch praktiziert.
Liebe Grüße, Rebella
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Franzi1111
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Beitrag von Franzi1111 »

Liebe Rebella,

eure Erfahrung mit Dr. Andreeßen klingen ja alles andere als positiv. Wir einfach in zwei Wochen mal zu ihm hingegen und hören, was er uns zu sagen hat. Parallel werden wir Dr. Schulze in Hamburg kontaktieren.

Eigentlich hatten wir nicht in Betracht gezogen eine zweite TESE durchzuführen. Wenn aber der Arzt in der neuen Kinderwunschklinik von alleine das erste Ergebnis in Frage stellt, kommt man doch ins grübeln. Wären wir gleich zu Dr. Schulze gefahren, hätte uns die mögliche zweite OP erspart bleiben können. Die ganze Warterei macht einen einfachen nur wahnsinnig. Die Wochen bis zum nächsten Termin fühlen sich eher immer wie Jahre an.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Das kann ich gut nachvollziehen, liebe Franzi.

Vielleicht würde Andreeßen ja auch etwas finden. Immerhin macht er das schon sehr lange.

Und leider ist es ja so - Egal, wer die Hodenbiopsie vornimmt, eine Garantie, dass diese zum Wunschkind führt, gibt es nicht.

Ich war damals an dem Punkt, dass ich selber nicht mehr unbedingt wollte, dass mein Mann diese durchführen lässt. Mein Geduldsfaden war einfach schon zu dünn. Ich habe nur eingesehen, dass das für ihn noch wichtig war und habe dann eben gewartet. Was bleibt einem auch anderes. ...
Liebe Grüße, Rebella
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