Ursache für Fehlgeburten in Folge

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

klein-putz-Kooperationspartner

Moderator: sonjazeitler

Antworten
Wunschblume85
Rang0
Rang0
Beiträge: 7
Registriert: 19 Nov 2019 12:03

Ursache für Fehlgeburten in Folge

Beitrag von Wunschblume85 »

Ich habe leider einige Fehlgeburten und eine biochemische SS hinter mir. Hier eine kurze Übersicht:

Mein Alter: 41 Jahre

2014: zwei Schwangerschaften, im Juni und November, beide Abgang ca. 6.SSW
bei der 2.SS zusätzlich Bauchfellentzündung (Eiter im Bauch) Ursache unbekannt, hatte so eine
Pseudoovarialzyste am rechten Eileiter. Wurde operiert.

2019: Im Januar bioch. SS (HCG 5) nach IVF naturelle (leicht stimuliert mit Letrozol, 1 EZ)
Februar: schwanger nach GVnP und Letrozol-Stiumulation, leider Trisomie 10 mit Missed Abortion
in der 8.SSW, Ausschabung im Mai, 12.SSW
Juni: neuer Versuch mit Letrozol und GVnP, negativ und Letrozol hat Östrogen entsetzlich gesenkt,
hatte schlimme Beschwerden dadurch (Reizblase, trockene Scheide, Libidoverlust, Schmerzen beim
GV)
September/Oktober: Versuch mit Meriofert Spritzen und GVnP, negativ, aber Blutung an ES + 6...
Einnistung
die sich nicht weiterentwickelt hat???
November: Meriofert, etwas mehr gespritzt, geplante IVF, 14 EZ punktiert, 8 befruchtet, davon
2 mit ICSI und 6 mit IVF - 2 Blastozysten zurückgegeben, 1 Blasto eingefroren.
Bin derzeit schwanger, 14.11. HCG 76, leider hat sich Wert nicht verdoppelt: am 18.11. nur 133


Muss morgen nochmal zur Kontrolle, ahne jedoch aber schon den Abgang. Ich vermute, das meine Eizellen
Schrott sind und mir nur noch eine EZ-Spende helfen kann. Schuld ist wohl mein Alter....trotzallem habe ich einige Fragen, weil es nur aufs Alter zu schieben, ist mir zu wenig:

* Kann in meinem Fall es tatsächlich nur altersbedingt sein? Die ersten 2 FGs waren mit knapp 36....da werden doch viele Frauen noch schwanger, auch mit 41 noch....auch wenns vielleicht schwieriger wird.

* Gäbe es noch andere Erklärungen?

*Gibt es Krankheiten, Allergien, Stoffe, Umstände, die die Eizellen schädigen können, ausser den bekannten wie Rauchen, Alkohol etc (was ich alles nicht konsumiere?)

*Ich hatte in der Jugend eine Essstörung, kann es sein, das das meine EZ geschädigt hat? Oder fällt da nur der Zyklus aus? Bin jetzt stabil und normalgewichtig (157cm, ca 52KG)

*Gerinnung, Killerzellen, Schilddrüse wurden untersucht - alles ok. Würde noch eine Gebärmutterspiegelung Sinn machen? Ich habe wohl eine herzförmige Gebärmutter. Wobei das an chromosomenstörungen auch nix ändert, denke ich....

* Spermiogramm ist auch ok. Was könnte aber beim Mann noch untersucht werden? Muss aber dazu sagen, die ersten beiden SS waren von einem anderen Mann und mein jetziger hat bereits eine Tochter.

Danke Ihnen!
1.FG 2014, Juni 6.SSW
2.FG 2014, Novemer 6.SSW
Biochemische SS 2019, Februar
3.FG 2019, April 8.SSW, AS Mai 12.SSW
4. SS im Moment, November 2019 - HCG zu niedrig, warte auf Wunder oder FG
sonjazeitler
Rang1
Rang1
Beiträge: 916
Registriert: 01 Mai 2012 15:55

Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

die SR in den GVnP-Zyklen und die EZ-Zahl, Befruchtungsrate und Embryoentwicklung im
stimulierten Zyklus sind sehr gut. Ein Grund für die erhöhte Abortrate lässt sich
daraus nicht ableiten. Da sie schon einige Zusatzuntersuchungen zur Erkennung/Ausschließung
(Gerinnung.....) von Risikofaktoren durchgeführt haben, bleiben leider nicht mehr viele Optionen.
Eine Gebärmutterspiegelung und eine Untersuchung der GSH bzgl. einer chronischen
Endometritis oder des Mikrobioms könnten Informationen zur Verbesserung der Einnistungsbedingungen
liefern. Auf der Seite der Embryoqualität bleibt nur ein Aneuploidie-Screening,
um mehr über die Aneuploidie-Rate ihrer EZ zu erfahren und mit dem ET von euploiden Embryonen
die Chancen auf eine fortlaufende SS zu erhöhen.

Alles Gute
Sonja Zeitler
Wunschblume85
Rang0
Rang0
Beiträge: 7
Registriert: 19 Nov 2019 12:03

Beitrag von Wunschblume85 »

Ein Anoypleudie-Screening wäre dann eine Präimplantationsdiagnostik, sehe ich das richtig?
In Deutschland ja nicht möglich, soweit ich weiss.
Ich denke, es wird wohl doch Richtung Eizellspende gehen. Aber
da ich ja trotzallem relativ schnell schwanger werde, dürfte es mit jungen EZ vielleicht noch klappen...

Gibt es Ursachen für vermehrte anoypleuide EZ, ausser der Tatsache mit dem Alter? Haben manche Frauen mehr kaputte Eizellen aus welchen Gründen auch immer?
1.FG 2014, Juni 6.SSW
2.FG 2014, Novemer 6.SSW
Biochemische SS 2019, Februar
3.FG 2019, April 8.SSW, AS Mai 12.SSW
4. SS im Moment, November 2019 - HCG zu niedrig, warte auf Wunder oder FG
sonjazeitler
Rang1
Rang1
Beiträge: 916
Registriert: 01 Mai 2012 15:55

Beitrag von sonjazeitler »

Guten Morgen,

ein Aneuploidiescreening der EZ kann mittels PKD (Polkörperdiagnostik)
durchgeführt werden. Bei der PKD werden die Polkörper der EZ untersucht,
aus denen ein Embryo entstehen kann.
Da diese Untersuchung an der EZ, nicht am Embryo
erfolgt, ist diese Methode in Deutschland erlaubt.
Die Aneuploidierate der EZ ist altersabhängig ( bis 34J ca 40%,
bis 39J ca 50%, ab 40J ca 50-70% ).
An der korrekten Verdopplung und Verteilung der Chromosomen während
der EZ-Reifung sind viele Faktoren (z.B Spindelstabilität, Cohesin,...) beteiligt.
Im Einzelfall kann die Aneuploidierate überdurchschnittlich hoch sein, wenn diese Faktoren
eingeschränkt sind. Bei Frauen mit einer erhöhten Abortrate ermöglicht eine PKD, Informationen
zur Anzahl euploider vs aneuploider EZ zu erhalten und die EZ/Embryonen zu identifizieren,
die für einen ET geeignet sind. Mit diesen Informationen kann auch die Entscheidungsfindung
EZ-Spende "ja oder noch nicht", unterstützt werden.

Gruß
Sonja Zeitler
Antworten

Zurück zu „Fragen an die Biologin“