Suche Rat und Austausch bezüglich Eizellenspende

Traumblau
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Suche Rat und Austausch bezüglich Eizellenspende

Beitrag von Traumblau »

Hallo zusammen!

Sollte ich meinen Beitrag in einem Teil des Forums gepostet haben der nicht dafür vorgesehen ist, bitte ich um Entschuldigung. Verschiebt ihn einfach dahin wo er hingehört oder löscht ihn. Danke.

Es gibt keinen Tag an dem ich nicht über die Themen eigene Kinder, unsere vergangenen drei erfolglosen ICSI-Versuche und über eine mögliche Eizellenspende nachdenke. 2016, ich war zum damaligen Zeitpunkt 39 Jahre alt, entschieden wir uns dazu Hilfe in einer Kinderwunschklinik zu suchen. Wir hatten Glück. Die Klinik für die wir uns entschieden hatten war die Richtige für uns. Wir wurden hervorragend und vor allem einfühlsam beraten und betreut. Wir haben uns immer gut aufgehoben gefühlt. 2017 hatten wir dann drei Versuche. Alle drei Versuche schlugen fehl. Keiner der wieder eingesetzten Blastozysten wollte sich bei mir einnisten. All meine Ärzte haben mir, bis zum heutigen Tag, immer wieder bestätigt, dass ich körperlich in einem guten Zustand bin. Meine Gebärmutter tut exakt das, was sie tun muss und das ganz ohne Zugabe von Medikamenten. Das Einzige was man erwähnte war, dass ich aufgrund meines Alters weniger Einzellen produziere. Das sei aber normal. Und die, die ich produziere seien in einem guten Zustand. Bei meinem Mann sah es ein wenig anders aus. Quantität und Qualität seiner Spermien waren nicht allzu gut.

2018 stand für meinen Mann fest, dass wir eine Eizellenspende machen werden. Wir haben nie wirklich darüber gesprochen. Er machte es für uns zu einer Tatsache. Das lag unter anderem daran, das Familie, der Wunsch nach eigenen Kindern sehr tief und stark in ihm verankert ist. Er leidet unter der Kinderlosigkeit und das nicht nur emotional/psychisch. Über meine Gefühle und was dieser Schritt für mich bedeuten würde, haben wir sehr, sehr lange Zeit nicht gesprochen. Es ist eben nicht einfach. Angst, Schmerz, Verzweiflung Wut und tief empfundene Trauer sind nur einige der Gefühle die mich, die uns Monat für Monat begleiten, ebenso wie unzählige Fragen. Aber es sind nicht nur negative Gefühle die uns durch die Zeit unseres Kinderwunschs begleiten. Unser Wunsch wird ebenso von Liebe und Hoffnung getragen, die uns stärken.

Das Thema Einzellenspende im Internet, sowie die vielen unterschiedlichen Meinungen und Ansichten dazu, die meist alles andere als reflektiert sind, verunsichern mich stark und machen mich teilweise sogar wütend. Seit über zwei Jahren denke ich über eine Eizellenspende nach und setzte mich damit auseinander. Für mich kein leichter Schritt. Daher finde ich es überaus verletzend wenn man Frauen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, für eine Eizellenspende entscheiden, unterstellt egoistisch zu handeln. Dabei steht in meinem Denken und Handeln das Kind, dessen Wohl und Wehe und seine Zukunft in jedem Augenblick im Vordergrund. Ich tue mir schwer mit der Entscheidung Eizellenspende. Ich quäle mich mit zahllosen "Was-wäre-wenn"-Fragen, auf die ich letztendlich keine Antwort erhalte, herum. Das würde ich sicherlich nicht, wenn das Wohl des Kindes mir nicht wichtig wäre.

Es fällt mir unglaublich schwer mich auf das Abenteuer Einzellenspende einzulassen. Ich habe Angst. Für mich ist es nicht einfach diesen Weg zu beschreiten.
Unser Ziel ist es unserem Kind zu erzählen wie es zu uns kam. Ich habe bereits einige Kinderbücher die sich mit dieser Thematik beschäftigen gekauft und gelesen. Sie zu lesen hat mich sehr berührt. Ich möchte es richtig machen. Die richtige(n) Entscheidung(en) treffen. Aber je mehr ich versuche zu planen, alles zu berücksichtigen, umso mehr merke ich dass das Leben nicht planbar ist. Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.

Genetik ist nicht alles. Und doch spüre ich den Wunsch in mir mich in unserem Kind wiederzuerkennen. Ist das ein egoistischer Wunsch? Was darf ich spüren, was empfinden? Werde ich es innerlich ablehnen? Ehrlich gesagt bin ich ziemlich durcheinander. Und natürlich habe ich auch Angst davor wie unser Kind damit umgehen wird. Wie wird es reagieren, wenn es davon erfährt? Wird es daran zerbrechen? Wird es mir ein Leben lang Vorwürfe machen und mich gar hassen? Würde meine Entscheidung für eine Eizellenspende sein Leben in einen endlosen Alptraum verwandeln? Wie würden seine Schulfreunde damit umgehen? Würde man ihn deshalb hänseln? Würde unser Kind mich Tag für Tag wissen lassen, dass ich nicht seine echte, seine richtige Mama bin? Werde ich für unser Kind nur Mutter zweiter Klasse sein? Wird es sein Leben lang nach seiner leiblichen Mutter suchen und daran zerbrechen? Wie wichtig ist Genetik? Ist es so sicher wie das Amen in der Kirche das sich Kinder die durch eine Eizellen- oder Samenspende gezeugt wurden auf die Suche nach ihren genetischen Eltern machen? Können Kinder nur glücklich werden wenn sie ihre leiblichen Eltern kennen?

Werde ich es lieben können, obwohl es nicht mein leibliches Kind ist? Wird es mich als Mutter (spätestens in der Pubertät) ablehnen? Was wird dieser Schritt, die Entscheidung zur Eizellenspende mit mir machen? Wie werde ich empfinden? Mache ich mir zu viele Gedanken?

Ich hoffe sehr hier Menschen zu finden mit denen ich mich austauschen kann, die mir neue Blickwinkel aufzeigen können und mich an ihren Erfahrungen und ihrem Wissen teilhaben lassen möchten. Das würde mich sehr freuen.

Für all eure Kinderwunschbemühungen
ganz, ganz viel Erfolg!

Schöne Grüße
Traumblau
Tasha
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Beitrag von Tasha »

Hallo, lass dich für den Ordner Eizellenspende freischalten, da kann man dir bestimmt vieles beantworten

Da du schreibst das das Spermiogramm nicht gut ist, wäre die Frage, ob nicht generell eine EMS sinnvoller wäre, damit ihr nicht unnötig noch mehr Zeit verschwendet...( auch für Infos darüber kannst dich für den Ordner Embryospende freischalten lassen)
Aber das könnt natürlich nur ihr als Paar entscheiden

By the way: wir haben ein „leibliches“ Kind und Zwillinge aus EMS, für uns gibts keinerlei Unterschiede, die Liebe ist für alle gleich.
Traumblau
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Beitrag von Traumblau »

Hallo Tasha,

vielen Dank für den kleinen Einblick in euer Familienglück. Ich finde das so bewundernswert. Es tut einfach gut sich auszutauschen. Und vielleicht sind meine Ängste und all meine Befürchtungen unbegründet.

Danke für den Tipp mit dem Ordner Einzellenspende. Habe meine Anfrage an den verantwortlichen Moderator geschickt.

An die Möglichkeit der EMS habe ich bis jetzt noch nicht gedacht. Diesbezüglich müsste ich erst einmal mit meinem Mann reden. Danke für den Hinweis.

Schöne Grüße
Traumblau
Flow2020
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Eizell- bzw. Embryonenspende

Beitrag von Flow2020 »

Hallo Traumblau,

ich wollte mal fragen, ob das bei Dir mit der Freischaltung für den Ordner EZS geklappt hat? Ich hab auch eine Anfrage (für EZS und EMS) gestellt und warte noch darauf, dass die Nachricht gelesen wird.

Für mich wird es auf eine EMS hinauslaufen, da ich Single bin. Ich bin mittlerweile auch schon über 40 und habe mit meinem damaligen Partner aufgrund von OAT III mit 7 ICSI-Behandlungen versucht, schwanger zu werden. Es gab nur 2x einen Transfer und nie eine Einnistung.

Mittlerweile bin ich wieder allein und habe weiterhin den Wunsch nach einer Familie. Es heißt nun: jetzt oder nie, denn auf den nächsten passenden Partner zu warten, ist für mich aufgrund meines Alters nicht mehr drin. Ich werde es wenn, dann allein durchziehen müssen.

Natürlich mach ich mir auch Gedanken, ob ich eine ebenso innige Verbindung mit einem Kind aufbauen kann, das genetisch nicht von mir stammt, wie wenn es das täte.

Auch deswegen hoffe ich hier auf einen konstruktiven Austausch mit anderen. Mit denen, die wie ich noch vor der Entscheidung stehen und den Weg noch vor sich haben, aber auch mit denen, die den Weg schon gehen bzw. gegangen sind und die mir mit ihren Informationen und Erfahrungen sicher helfen können.

LG, Flow
Verena15
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Beitrag von Verena15 »

Hallo Traumblau,

vielleicht hilft euch ja ein Beratungsgespräch bei der BKID, der deutschen Gesellschaft für Kinderwunschberatung. Dort gibt es auch Spezialisten für Gametenspende. Uns hat das geholfen sich etwas zu sortieren und auch nochmal ganz neue Aspekte, an die wir vorher nicht gedacht hatten, aufgezeigt. Die Krankenkasse übernimmt übrigens auch die Kosten für das Gespräch.

Herzliche Grüße
Verena15
narim
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Beitrag von narim »

Hi..Nur kurz.
Zuerst frage ich mich,,ob es nicht sogar nur am Sperma des Partners liegt,,das es nie geklappt hat.
Zweitens ich habe eigene und Kinder aus Eizellspende.
Kein Unterschied. Vergesse sogar das da Eizellspende im Spiel war. Es rückt immer weiter in die Ferne und ganz ehrlich aufklären werden wir nie. Wozu auch.
Aber das kann jeder machen wie er will.
Ich kann nur von mir reden. ICh liebe alle Kinder gleich und es sind meine und ich bin auch die leibliche Mutter...Habe es 9 monate ausgetragen und es gibt wirklich nicht eine Sekunde wo ich dran denke, das es Eizellspende war. Du machst dir viel zu viele Gedanken .
Was mich aber stört ist das dein Partner dich etwas damit überrumpelt hat.
Ich würde mal überlegen ob es nicht an ihn liegt und spendersamen vorschlagen. ..Mal sehen wie er darauf reagiert. Davon abgesehen, kann es tatsächlich sein das deine Eizellen noch gut sind und es an ihm liegt.
Dann hilft Eizellspende auch nicht.
Ich 45 , Partner 39
2000 Geburt Sohn Spontan SS..Notkaiserschnitt
2005 Geburt Tochter Spontan SS Traumgeburt
2007 Geburt Sohn... 3 Clomifen Versuche Spontangeburt
2015. Geburt Tochter 1.Eizellspende Unica
Tina4K
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Beitrag von Tina4K »

Wir haben auch schon drei leibliche Kinder und sind ganz kurz davor den Schritt in Richtung doppelte Spende zu gehen: Eizellen und Sperma. Es hat mehrere Gründe: genetische Krankheiten bei den Kinder mieses Spermiogramm und das Alter.

Ich habe überhaupt keine Sorge dieses Kind anders zu behandeln oder anders zu lieben als die anderen 3 Kinder. Wir besprechen dieses Thema sehr intensiv. Wir haben diesen Kinderwunsch jetzt 8 Jahre lang beobachtet, besprochen, beweint und versucht beiseite zu legen mit allen möglichen Argumenten. Er ist da und jetzt wird es Zeit sonst bin ich 45 und es ist zu spät.

Hast Du Dir psychologische Betreuung gesucht? Hast Du über die Ängste gesprochen? Es wird dein Baby sein! Du wirst Dich darin auch erkennen, den Du bist die biologische Mutter.

Ich wünsche Dir Mut diesen Schritt zu gehen.
Shiny87
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Registriert: 02 Mär 2020 22:38

Beitrag von Shiny87 »

Hallo Traumblau,

Mein Partner und ich (beide 32) sind auch gerade dabei, den Schritt "Eizellspende" zu wagen. Wir hatten letzte Woche unser erstes Gespräch in der gewählten Klinik (Tschechien) und machen jetzt gerade auch noch alle notwenigen Untersuchungen und Kniffe, um dann hoffentlich bald die Nachricht zu bekommen, dass es eine Spenderin gibt.
Ich selbst hab leider mit 25 Jahren gesagt bekommen, dass ich nie eigene Kinder haben werde (AMH bei unter 0,1) und da ich damals auch noch keinen Partner hatte, war es für mich aussichtslos. Inzwischen habe ich einen Ehemann und freue mich darauf, dass er den Weg der Eizellspende mit mir gehen möchte. Ich habe mir auch sehr lange Gedanken darüber gemacht, wie das wohl sein wird und bin immer noch etwas ängstlich. Aber da ich auch sofort ein Kind adoptieren würde bin ich mir sicher, dass ich das Kind lieben werde, egal wie.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung und halte die Daumen gedrückt, dass ihr zu einem für euch guten Ergebnis kommt.

LG Shiny
Alex19
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Registriert: 18 Mär 2019 07:38

Beitrag von Alex19 »

Hallo Traumblau,

genau die selben Gedanken schwirren mir durch den Kopf. Ich (39) und mein Mann (45) wollten alles perfekt haben damit wir unsere ganze Aufmerksamkeit unserem Wunschbaby widmen können. Als wir dann 2017 - damals war ich noch 36 - anfingen zu basteln hat es sofort geklappt. Wir waren auf Wolke sieben. Leider hat sein Herz in der 9 SSW zu schlagen aufgehört. Es folgten eine weitere biochemische Schwangerschaft und dann der Weg ins KIWU-Zentrum. GVNP, IUI, 4 IVF Versuche alles ohne Erfolg. Durch die Polkörperdiagnostik hat sich allerdings rasch herausgestellt, dass meine Eizellen alle genetisch defekt sind. Ich habe einen regelmäßigen Zyklus, einen hohen AMH und reagiere super auf die Stimulationen, es gab wunderschöne Blastozysten aber schlussendlich konnte es nichts werden. Wir werden jetzt auch den Weg der Eizellspende gehen, aber natürlich bleiben immer die Fragen, die auch du dir stellst. Die einzige Alternative ist kinderlos zu bleiben. Ich versuche auch mich für den Ordner Eizellspende freischalten zu lassen, weil ich der Meinung bin, dass alleine der Austausch mit anderen Betroffenen und die Erfahrungen von Pärchen die diesen Weg gegangen sind wirklich helfen kann herauszufinden ob wir uns das vorstellen können bzw. die Gedanken zu sortieren.

Ich wünsche dir und allen anderen viel Glück und Erfolg bei der Entscheidungsfindung :-)
Suma82
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Wo ist der Ordner „Eizellenspende“?

Beitrag von Suma82 »

Hallo,
Auch ich bin neu hier im Forum. Wir denken Überbeine Eizellenspende im Ausland nach. Ich habe jetzt schon in mehreren Beiträgen gelesen, dass der Ordner „Eizellenspende“ dafür total hilfreich sein soll. Aber ich finde den nicht.... Kann mir da jemand helfen?
Vielen Dank!
Susanne
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