Prednisolon bei natürlichem Weg

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

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Moderator: Dr.Peet

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sunYYshine
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Prednisolon bei natürlichem Weg

Beitrag von sunYYshine »

Hallo, ich habe eine wichtige Frage.
Ich habe bisher drei erfolglose künstliche Befruchtungen hinter mir. Ich habe Hashimoto und ein überaktives Immunsystem (glaube CD4/CD8 ratio hieß der Wert). Jedenfalls hab ich nie Kortison bekommen. 2 Jahre habe ich dsrum gebettelt. Endlich wollten sie es mir es für die nächste ICSI geben, aber dann hat es auf natürlichem Weg geklappt. Da habe ich Kortison ab positivem Test bekommen, aber ich habe es verloren. Zwei Monate später hat es wieder auf natürlichem Weg geklappt und ich habe es wieder sehr früh verloren. Ende 5.SSW oder Anfang 6.SSW. Leider wollen mir die Ärzte auf natürlichem Weg kein Kortison früher geben, sondern erst ab positivem Test, aber ich lese überall, dass es da schon zu spät sein kann, weil auch die Einnistung ohne Kortison gestört sein kann. Mein HCG Wert war an ES+16 auch erst bei 110. Also etwas zu wenig. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich bin berzweifelt. Ich habe erst mal Kortison hier, und wollte das nehmen. Habe meiner Endokrinologin davon erzählt und diese prophezeite mir, wenn ich das die ganze Zeit durchnehme bis ich schwanger bekäme ich Nebenniereninsuffizienz und würde sterben. Ich bin hin und her gerissen. Ich weiß nicht ob mir meine Gesundheit oder ein Kind wichtiger ist. Gibt es denn irgendeine andere Möglichkeit als Kortison oder kann ich es vielleicht doch einnehmen?
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo
---------- aber ich lese überall, ------------???????????????????? Wo das sein soll?????
Lassen Sie den Unsinn und hören auf, unqualifiziertem Unsinn zu glauben.

Auf der Suche nach möglichen allgemein gültigen Antworten, auf die immer wiederkehrenden Fragen nach der Sinnhaftigkeit von Immuntherapien, finden sich in der aktuellen Fachliteratur folgende Zusammenfassungen/ Empfehlungen:

The role of immunotherapy in in vitro fertilization: a guideline
Practice Committee of the American Society for Reproductive Medicine
American Society for Reproductive Medicine, Birmingham, Alabama
(Fertil Steril_ 2018;110:387–400. _2018 by American Society for Reproductive Medicine.)
Endergebnis übersetzt(Peet):
Immunthotherapien, die darauf abzielen, die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt bei der ivf-Behandlung zu verbessern, haben sich in der Regel als unwirksam erwiesen oder wurden nicht ausreichend untersucht, um endgültige Empfehlungen für ihre Verwendung zu geben.

The role of immunotherapy in in vitro fertilization and recurrent pregnancy loss: a systematic review and meta-analysis
Chiara Achilli, M.D., Montserrat Duran-Retamal, M.D., Wael Saab, M.R.C.O.G, Paul Serhal, M.R.C.O.G,
and Srividya Seshadri, M.D.
Centre for Reproductive and Genetic Health, London, United Kingdom
(Fertil Steril_ 2018;110:1089–100. _2018 by American Society for
Reproductive Medicine.)
Endergebnis übersetzt(Peet):

Auf der Grundlage der in unserer Überprüfung vorgelegten Nachweise spielt die Immuntherapie keine Rolle bei der Verbesserung der LBR (Lebendgeburtenrate) bei Frauen, die sich einer IVF mit oder ohne RIF-Vorgeschichte) unterziehen (RIF: Repeated Implantation Failure/ Einnistungsversagen.

Immune modulation treatments—where is the evidence?
Malene Meisner Hviid, M.D.a and Nick Macklon, M.D., Ph.D.a,b
a Department of Obstetrics and Gynecology, Zealand University Hospital, Roskilde, Denmark; and b Department of
Obstetrics and Gynaecology, University of Southampton, Princess Anne Hospital, Southampton, United Kingdom
Steril_ 2017;107:1284–93. _2017 by American Society for Reproductive Medicine.)

Endergebnis übersetzt(Peet):

Die Auswertung von Studien zur Immunmodulation sind deprimierend. Auf der einen Seite fehlen echte Nachweise für die Wirkung dieser Therapien, zum anderen scheinen gelegentlich kommerzielle Interessen hinter ihnen zu stehen.
Die Auswertung von Studien zur Immunmodulation sind deprimierend. Auf der einen Seite fehlen echte Nachweise für die Wirkung dieser Therapien, zum anderen scheinen gelegentlich kommerzielle Interessen hinter ihnen zu stehen.


Immunthotherapien, die darauf abzielen, die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt bei der ivf-Behandlung zu verbessern, haben sich in der Regel als unwirksam erwiesen oder wurden nicht ausreichend untersucht, um endgültige Empfehlungen für ihre Verwendung zu geben.
Auf der Grundlage der in unserer Überprüfung vorgelegten Nachweise ergibt die Immuntherapie keinen Vorteil bei der Verbesserung der LBR bei Frauen, die sich einer IVF mit oder ohne RIF-Vorgeschichte unterziehen.
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
sunYYshine
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Beitrag von sunYYshine »

Warum gleich so forsch? Leider ist dies kein unqualifizierter Unsinn. Das steht sogar auf Homepages von einigen Kinderwunschpraxen und auf zig anderen medizinischen Seiten. Kann man sich übrigends auch selbst logisch erklären. Das Immunsystem versucht den Embryo abzustoßen und zu eliminieren, sobald es sich einnistet. Bis der Schwangerschaftstest Zuhause positiv anzeigt, ist der Embryo schon ungefähr eine Woche eingenistet. Kortison brauch 3-4 Tage um seine Wirkung voll zu entfalten, deswegen wird es in den meisten Kliniken schon ab Punktion verordnet. Man nimmt ja nicht eine Kortisontablette und das Immunsystem ist direkt runter gefahren. So, wenn der Embryo also eine Woche eingenistet ist und das Kortison 3-4 Tage brauch um richtig zu wirken, ist der Embryo schon über 10 Tage dem Immunsystem ausgesetzt.

Naja, ich werde dann einfach machen was ich für richtig halte. Hab ja noch Kortison hier. Trotzdem danke für ihre Antwort.
Dr.Peet
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Beitrag von Dr.Peet »

selbst durch internationale wissenschaftliche Auswertungen uneinsichtig! Wissenschaft ist leider manchmal forsch/ unerbittlich.
Sie wissen es besser...Bitte sehr!
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