Doppelte Auslösung?

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

klein-putz-Kooperationspartner

Moderator: Dr.Peet

Antworten
Sammy2014
Rang0
Rang0
Beiträge: 13
Registriert: 08 Feb 2014 18:10

Doppelte Auslösung?

Beitrag von Sammy2014 »

Sehr geehrter Herr Dr. Peet,

ich habe nun schon ein bisschen was zu dem Thema gelesen und würde Sie gerne nach Ihrer Meinung fragen.

Zu uns:
Ich, mittlerweile 39, leichte Endometriose (wurde 1x in 2015 entfernt, keine Beschwerden, Eileiter durchgängig). Er 37, Spermiogramme immer in der Norm. Genetik, Gerinnung, Killerzellen ohne Befund.
6. ICSI positiv in 11/17

Bei allen unseren Versuchen war es so, dass ich eher mäßig auf die Stimulation reagiere (Pergoveris, Fostimon, Menogon ausprobiert, ca. 300 IE) und es so 3-5 Eizellen gab (lediglich in unserem Erfolgsversuch waren es einmalig 8!). Die Befruchtungsrate war immer ganz gut, die Embryonenqualität aber meist nicht so berauschend.
Nun haben wir’s noch einmal gewagt und den Geschwisterversuch gestartet.
Bei einer Stimulation mit 75 Menogon und 300 Fostimon waren beim US mind. 10 Follikel zu sehen, am Ende konnten aber nur 4 punktiert werden :(

Nun habe ich gelesen, dass die doppelte Auslösespritze sich nicht nur positiv auf die Embryonenqualität auswirken kann, sondern auch zur Vermeidung „leerer“ Follikel beitragen kann.
Natürlich ist mir klar, dass meine Eizellen alt sind und man keine Wunder erwarten kann.
Wir haben aber noch 2 Versuche und würden gerne noch etwas optimieren, soweit möglich.

Was empfehlen Sie? Und wie genau würde das Ablaufen mit der doppelten Auslösespritze?

Vielen Dank und beste Grüße
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
Beiträge: 6027
Registriert: 11 Dez 2001 01:00

Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
die sogenannte doppelter Auslösung ist nur im Antagonistenprotokoll möglich. Es wird hierbei zum gleichen Zeitpunkt erstens hCG (Brevactid, Ovitrelle) und ein Gonadotropin-Agonist (Decapeptyl; Triptofem, Synarela) gegeben. Das hCG ist dem körpereigenen LH sehr ähnlich, aber nicht identisch. Durch den Gonadotropinenagonisten wird das LH, welches vorher durch den Antagonisten gebremst wurde, ausgeschüttet. Das körpereigene LH scheint, so zeigen Studien, einen positiven Effekt auf Eizellen Auffindungsrate-, Eizellqualität- und Befruchtungsrate haben zu können.
Grüße Peet
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
Antworten

Zurück zu „Fragen an den Repromediziner“