Studie/ Uni Leipzig: Künstliche Befruchtung - kaum Bedarf !!

In diesem Ordner sollen Studien zur Reproduktionsmedizin gesammelt werden.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Anne,

ich habe bisher keine Antwort von Dr. Brähler bekommen, werde mich aber noch einmal bei ihm in Erinnerung rufen. Ich poste hier auf jeden Fall, wenn er eine Antwort schreibt.

"und er legte den allergrößten wert drauf, wie wichtig die fragestellung in studien ist, damit die leute sie auch ja nicht falsch verstehen. " - sehr interessant.

Das mit der medi-zeitung ist eine interessante Idee. Nimmst Du das in die Hand?

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Ich hatte heute ein nettes Gespräch mit Herrn Rösler vom Forschungsministerium. Mehr dazu morgen.

Liebe Grüße, Rebella
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mbali
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Beitrag von mbali »

hallo rebella!

also 'ausversehen' hat der nicht eine längsschnitt- mit einer querschnittsstudie verwechselt. dafür kennt er sich wirklich zu gut aus.

jetzt ist ja grad semesterpause, aber ich versuch, möglichst bald was in die wege zu leiten.

LG

anne
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Anne - ich glaube auch nicht, daß er es aus Versehen verwechselt hat. Da steckt schon eine bestimmte Absicht dahinter.

_____________

Nun also mein Bericht zu dem Telefonat mit Herrn Rösler, dem Mitarbeiter im BMBF, der für die Förderung von Studien rund um den Begriff Bioethik zuständig ist. Er hatte mich auf meine mail gebeten, ihn anzurufen oder meine Telefonnummer anzugeben, damit er mich anrufen kann, weil er nicht die Zeit für eine schriftliche Antwort hatte, diese Sache ? da es um von ungewollter Kinderlosigkeit Betroffene geht - aber nicht sang- und klanglos ignorieren wollte. Herr Rösler zeigte sich sehr verständig und wir hatten ein freundliches Gespräch.

Er sagt aber, daß Herr Dr. Brähler seine Studie selbst zu verantworten hat. Das Ministerium kann ihm nicht vorschreiben, wie er forschen soll. Die Forschungsministerin habe aber in bezug auf das gesamte Thema eine offenere Einstellung als die Bundesregierung. Sie habe sich nach der doch sehr positiven Stellungnahme des Nationalen Ethikrates zur PID im letzten Jahr auch positiv zur PID geäußert.

Ich fragte bei der Gelegenheit noch, wie solche Förderungen des Forschungsministeriums zustande kommen. Das läuft also meist so, daß diejenigen, die etwas erforschen wollen, den Antrag stellen. Und je nachdem, wie wichtig das Thema befunden wird und ob Geld da ist oder nicht, wird dann zugestimmt oder abgelehnt. ? Das könnte für uns noch mal wichtig werden, wenn wir meinen, die Erforschung eines bestimmten Sachverhaltes wäre für uns wichtig. Dann müssen wir uns das Forschungsteam suchen und die stellen dann den Antrag. Zuständig für Forschungen rund um medizinische Fragen wäre im BMBF Herr Dr. Hauer.

Nun sind wir also mal wieder ein kleines bischen schlauer. Ich werde Herrn Dr. Brähler in den nächsten Tagen noch einmal kontaktieren, weil ich schon recht gern seine Reaktion auf meine mail wüsste.

Gruß, Rebella
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Habe heute Herrn Prof. Dr. Brähler erinnert. Mal schauen, ob er dieses Mal reagiert.

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Brähler,

am 6. Februar 2004 hatte ich Ihnen eine Kritik zu Ihrer Studie "Die Einstellung der Deutschen zur Reproduktionsmedizin ..." geschickt (siehe Anhang). Leider haben Sie bis heute nicht darauf geantwortet.
Die betroffenen Kinderwunschpaare warten auf Ihre Erklärung. Bitte, antworten Sie uns noch.

Mit freundlichen Grüßen, ...
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Sehr geehrte Frau ...,

es wird höchste Zeit, dass ich auf Ihre Mail vom 6. Februar antworte. In
vielem, was Sie in Ihrer Mail schreiben, haben Sie recht. In einigen
Punkten kann ich Ihre Einschätzung nicht teilen. Die Ergebnisse aus
großen Kohortenstudien in England besagen, dass

1. jede 3. Frau, die irgendwann ein Kind bekommen hat, länger als 1 Jahr
darauf warten musste. Hier müsste man diskutieren, ob Paare, die mehr
als 1 Jahr auf ein Kind warten mussten, ungewollt kinderlos sind.
Sicherlich partiell ja. Da das Schwangerwerden ein
Wahrscheinlichkeitsprozess ist ist hier keine scharfe Trennung zu
ziehen. Die internationale Klassifikation sprach immer von ungewollter
Kinderlosigkeit nach 2 Jahren. In Deutschland wurde stillschweigend die
Grenze auf 1 Jahr zurückgesetzt. Festzuhalten ist jedoch, ein großer
Prozentsatz musste sehr lange auf ihr Kind warten, selbst von denen, die
schwanger wurden.
2. Große englische Kohortenstudien zeigen jedoch auch, dass nur 3 %
schließlich endgültig ungewollt kinderlos blieben.

Ich habe selbst Daten über den deutschen Familiensurvey publiziert, in
dem zu erkennen ist, dass in östlichen Bundesländern die Zahl der Frauen
zwischen 35 und 39, die keine Kinder hatten und in Partnerschaft leben,
weit unter 5 % lag.

Das Problem, das sich heute stellt ist, dass aktuell nur ganz wenige
Paare aktuellen Kinderwunsch haben, dass sehr viele den Zeitpunkt zur
Realisierung des Kinderwunsches auf eine sehr späte Lebensphase
verlegen. Wir wissen,dass jenseits des Lebensalters von 30 der Frau im
Schnitt ein Jahr auf die Erfüllung des Kinderwunsches gewartet werden
muss. Der Zeitraum wächst bei 35 Jahren bereits auf 1 1/2 Jahre an.

Das Hinausschieben des Kinderwunsches wird meines Erachtens auch durch
die Erfolgsmeldung der Reproduktionsmedizin ausgelöst und durch falsche
Darstellungen und durch ungenügende Aufklärung über den
Fruchtbarkeitsverlauf.

Ich selbst plädiere immer dafür, auch die Jugendlichen über die
Fruchtbarkeit als Ressource aufzuklären und damit eine realistische
Lebensplanung zu ermöglichen. Dieses Verfahren findet zurzeit auch in
den Vereinigten Staaten als große Kampagne statt.

Ich werde wahrscheinlich mit Frau Stöbel-Richter und dem Kollegen
Wischmann aus Heidelberg ein Projekt beantragen zur Prävention der
ungewollten Kinderlosigkeit.

Der Kollege Bernhard Strauß hat gemeinsam mit Herrn Bengel eine
Untersuchung gemacht zur Situation von Frauen, die ungewollt kinderlos
geblieben sind letztendlich. Hier ergab sich für ihn in Jena das
Problem, dass er unheimliche Rekrutierungsschwierigkeiten hatte, weil es
nur sehr wenige Frauen gab, die ungewollt kinderlos geblieben waren. In
Freiburg, wo Herr Bengel die Untersuchung durchführte, war die
Rekrutierung einfacher. Dies deutet darauf hin, dass es natürlich von
West- und Ostdeutschland schon große Unterschiede gibt, die auch von den
Erstgraviditätsaltersunterschieden herrühren (in der DDR war man mit 26
Jahre Spätgebärende). Zum anderen könnten Sie auch in Ihrer Untersuchung
feststellen, dass die meisten der Frauen die ungewollte Kinderlosigkeit
im späterem Zeitpunkt dann nicht mehr als große Belastung empfunden
haben, sondern dass ihre Trauer, die sie natürlich empfunden haben,
umgesetzt haben in die Definition von anderen Lebensbereichen.

Mir hat es ferngelegen, die ungewollt Kinderlosen an den Rand zu
drängen. Mir geht es darum, dass nicht die Reproduktionsmedizin mit
falschen Argumenten operiert, dass immer mehr Paare kinderlos blieben,
weil sich die Spermienqualität verschlechtern würde. Mir ist es wichtig
festzuhalten, dass ein Großteil der Kinderlosen gewollt kinderlos sind
und dass viele Paare noch überhaupt nicht wissen, wie es weitergehen
soll und sie den Kinderwunsch auf eine Zeit verschieben, die kaum mehr
realistische Wahrscheinlichkeiten lässt, um schwanger zu werden.

Angehängt habe ich Ihnen den Text der Leitlinien und den Quellentexte zu
den Leitlinien für die psychosomatische Behandlung ungewollter
Kinderlosigkeit, wo wir alle Literatur auch zusammengetragen haben. Sie
werden im Text sicherlich spüren, dass wir versucht haben, auch zu einer
Entpathologisierung ungewollt Kinderloser beizutragen, die in der
Vergangenheit immer öfters von psychosomatischer und psychologischer
Seite als irgendwie gestört abklassifiziert wurden.

Ich danke Ihnen für Ihr Schreiben und ich werde mich bemühen, bei den
Veröffentlichungen der Daten, die wir für Human Reproduction
vorbereiten, darauf zu achten, dass es vor allem zu einer begrifflichen
Klärung von Punktprävalenz und Lebenszeitprävalenz und dem
Prozesscharakter von gewollter und ungewollter Kinderlosigkeit keine
missverständlichen Äußerungen gibt. Ich verbleibe

Mit besten Grüßen
Ihr Elmar Brähler
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hier nun also mein Vorschlag für ein Antwortschreiben:



Sehr geehrter Herr Prof. Brähler,

wir freuen uns, daß Sie uns doch noch so ausführlich geantwortet haben. Wir begrüßen Ihren Beitrag zur Entpathologisierung ungewollt Kinderloser genauso wie Ihr geplantes Projekt zur Prävention ungewollter Kinderlosigkeit, denn mit Sicherheit ließe sich auf einem solchen bisher kaum praktizierten Weg die Anzahl der ungewollt kinderlosen Paare reduzieren. Wir haben uns auch mit einem solchen Anliegen bereits an das Familienministerium gewandt, bisher ohne Erfolg. Trotz alledem können wir nicht ignorieren, daß bei einem erheblichen Anteil der ungewollt kinderlosen Paare altersunabhängige Ursachen vorliegen. Und die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Nils Shakkebaek, der 1940 eine durchschnittliche Spermiendichte von 113 Mio/ml dokumentierte und 1990 nur noch 66 Mio/ml und von Pierre Jouannet, der feststelllte, daß die Spermiendichte gesunder Spender von 1973: 89 Mio/ml bis 1992 auf 60 Mio/ml sank, können wir nicht als ?falsches Argument? wegwischen.

Ich möchte gern noch auf ein paar Zahlen, die Sie genannt haben, eingehen. Zu der Erkenntnis, daß jede 3. Frau, die irgendwann ein Kind bekommen hat, länger als 1 Jahr
darauf warten musste, wäre es schön, wenn Sie mir dazu genauere Angaben machen könnten, am besten einen direkten Link zu der Studie. Ich finde nämlich im Netz immer nur Aussagen, die sich darauf beziehen, nicht aber die Studie selbst. Da diese Erkenntnis im großen Widerspruch zu der Studie: Time to pregnancy: results of the German prospective study and impact on the management of infertility; Gnoth C, Godehardt D, Godehardt E, Frank-Herrmann P, Freundl G.; Hum Reprod. 2003 Sep;18(9):1959-1966. steht, bei der ja ?nur? 10,4% der untersuchten Paare nach 12 Zyklen keine Schwangerschaft vorweisen konnten, hätte ich gern nähere Angaben zu dem Alter der Probandinnen der englischen Studie und dazu, ob diese wirklich in dem einen Jahr alle 12 Zyklen zum optimalen Zeitpunkt genutzt haben. Interessant wäre auch, ob die Kinder letzten Endes wirklich alle von dem Partner waren, mit dem die Frauen sich anfangs darum bemüht haben. Wie Sie richtig schreiben, kommt es immer sehr auf die begriffliche Abgrenzung an. ?Länger als 1 Jahr auf ein Kind warten? heißt nicht automatisch, daß sich alle diese Frauen auch stets intensiv darum bemüht haben. Häufig folgt der Entscheidung für ein Kind zunächst (zum Glück) eine Phase, in der die Paare die Entstehung dieses Kindes eher dem Zufall überlassen als sich z.B. mit nervenaufreibenden Temperaturmessungen und Ähnlichem um den Zeitpunkt des Eisprungs zu kümmern.

Ob nun die ungewollte Kinderlosigkeit nach ein oder zwei Jahren definiert werden sollte, sehe ich daher nicht als wichtigstes Kriterium an. Es kommt immer noch darauf an, wie intensiv sich jemand darum bemüht. Außerdem gibt es auch Fälle, bei denen von vornherein (so gut wie) klar ist, daß es auf dem natürlichen Weg nichts mit dem Nachwuchs wird, z.B., wenn handfeste Ursachen (z.B. verschlossene oder entfernte Eileiter, zu spät operierter Hodenhochstand oder bestimmte genetische Konstellationen) bereits festgestellt wurden oder nach einer Strahlenbehandlung. In solchen Fällen machen ein oder zwei Jahre Wartezeit keinen Sinn. Ob nun gerade in Deutschland die Grenze stillschweigend auf ein Jahr herabgesetzt wurde ? das glaube ich nicht. Umfangreiche Korrespondenzen mit anderen Betroffenen, speziell über die einschlägigen Internetforen, zeigen mir eher, daß viele Paare sehr lange, oft sogar mehr als zwei Jahre vergeblich versuchen Nachwuchs zu bekommen, ehe sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Ich meine auch, eine Grafik gesehen zu haben, bei der die Anzahl der Jahre ungewollter Kinderlosigkeit vor Beginn einer IVF oder ICSI dokumentiert war und daß nur ein verschwindend geringer Teil der Paare sich weniger als zwei Jahre vorher um Nachwuchs bemüht hat. Wenn ich dazu noch mal etwas finde, sende ich es Ihnen zu.

?Dass nur 3 % schließlich endgültig ungewollt kinderlos blieben? passt eher mit den anderen vorhandenen Daten zusammen. Wenn es bei 10% aller Paare nicht auf dem natürlichen Weg klappt, sich etwa 20% davon sowieso keine Kinder wünschen, bleiben noch 8%. Wenn man dann berücksichtigt, daß in Deutschland jedes Jahr etwa 40.000 ? 50.000 Kinder durch ärztliche Hilfe in irgendeiner Form entstehen und wenn man mal annimmt, daß auch solche Paare im Schnitt 1,4 Kinder (wie der deutsche Schnitt) bekommen, könnte man annehmen, daß so etwa 30.000 Paare vor ungewollter Kinderlosigkeit bewahrt werden, rund 6% der derzeitig in Deutschland lebenden Frauen im reproduktionsfähigen Alter. Wenn es aber keinerlei Hilfe gäbe, könnte man mit etwa 8% endgültig ungewollt kinderlosen Paaren rechnen. Und diese Erkenntnis passt ebenfalls mit Ihren im deutschen Familiensurvey publizierten Daten zusammen, nach der weniger als 5% der ostdeutschen Frauen zwischen 35 und 39 keine Kinder hatten und in Partnerschaft leben. Dabei möchte ich gar nicht bestreiten, daß ein in der Vergangenheit niedrigeres Alter bei der ersten Geburt bei den Frauen in Ostdeutschland zu einem geringeren Anteil ungewollt kinderloser Paare beitrug.

Wenn 3,2% Ihrer Probandinnen der Altersgruppe 18 ? 50 Jahre (ich setze einfach mal voraus, daß die Altersverteilung bei den von Ihnen befragten Personen gleichmäßig war) einen derzeit sehr starken Kinderwunsch angegeben haben, dann liegt das wohl in den Augen des Betrachters, ob das wirklich ?aktuell nur ganz wenige Paare? sind. Ich denke, wenn Sie hier nur die Altersgruppe 25 ? 35 untersucht hätten, hätte das Ergebnis ganz anders ausgesehen. 3,2% von 32 Jahren (32 Jahrgänge haben Sie untersucht) sind immerhin ein gutes Jahr. Es ließe sich also aus dieser Erkenntnis ableiten, daß jede der befragten Frauen im Schnitt 1 Jahr ihres Lebens einen sehr starken Kinderwunsch hatte. Allgemein Kinderwunsch bestand sogar im Schnitt mehr als 8 Jahre.

Ein Zitat aus der Süddeutschen Zeitung (Quelle: http://www.sueddeutsche.de/sz/wissensch ... tikel2473/ ): ?Ein Hauptergebnis der Analyse: Lediglich ein bis zwei Prozent der Befragten litten unter Unfruchtbarkeit. ?Das ist sehr wenig?, kommentiert die Ko-Leiterin der Untersuchung Yve Stöbel-Richter. Denn in der Fachliteratur werde oft davon gesprochen, dass ? bei steigender Tendenz ? 15 bis 20 von hundert Paaren ungewollt kinderlos blieben. Die Schätzung stammt aus einer Veröffentlichung des Jahres 1978, betonte Brähler. ?Diese Zahlen geistern dann in den Medien herum, werden für Werbezwecke benutzt und beeinflussen die Wahrnehmung des Problems.?? ? Steht in der Veröffentlichung des Jahres 1978 tatsächlich, daß 15 ? 20% der Paare ungewollt kinderlos b l i e b e n ? Unsere Recherchen haben bisher nur ergeben, daß in verschiedenen Quellen angegeben wird, 10 ? 15% der Paare wären von Problemen mit der Fruchtbarkeit betroffen. D i e s e Aussage lässt sich aber mit den oben genannten Daten nicht widerlegen. Auch hier kommt es wieder sehr auf die Begrifflichkeiten an. Der normale Zuhörer / Leser merkt diesen Unterschied leider meist nicht.

Weiteres Zitat von Ihnen aus der Ärztezeitung (Quelle: http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/0 ... den_medien ): "Tatsächlich wird gemäß Daten aus dem deutschen ivF-Register nach dem ersten Behandlungszyklus nicht einmal jede achte Frau schwanger", so Brähler.? - Gemäß D.I.R. 2002 (www.deutsches-ivf-register.de) ist die Schwangerschaftssrate pro Embryonentransfer bei IVF/ICSI bei 27% gewesen, d.h. mehr als jede vierte Frau. Selbst bezogen auf alle plausiblen Zyklen ? auch die, bei denen es zu keinem Embryonentransfer gekommen ist ? lag die Schwangerschaftsrate noch bei gut 20%, jede 5. Frau. Angaben dazu, in dem wievielten Behandlungszyklus die Schwangerschaften jeweils eintraten, gibt es dort bisher leider nicht, jedoch ist davon auszugehen, daß die Schwangerschaftsrate im ersten Zyklus noch etwas höher liegen müsste, da die Erfolgswahrscheinlichkeit ab dem 6. Behandlungszyklus rapide abnimmt und auch diese Zyklen mit in der Statistik enthalten sind. Die Geburtenrate pro Embryonentransfer liegt bei etwa 17%, immer noch fast jede 7. Frau. Bezogen auf die Anzahl der plausiblen Zyklen liegt sogar die Geburtenrate noch leicht über 12,5%. ?Nicht einmal jede achte? würde dann heißen, unter 12,5%! ? Wir finden es ärgerlich, daß die Allgemeinheit mit solchen Aussagen (bewusst?) falsch informiert wird.

Wir meinen, daß weniger die Reproduktionsmedizin mit falschen Argumenten operiert als daß eine Reihe von Gegnern der Reproduktionsmedizin falsche Argumente geschickt verpackt über die Medien in Umlauf bringt, um bei dem unbedarften Konsumenten negative Assoziationen in Bezug auf diesen Weg zum Wunschkind zu wecken. Betroffene und potentielle Nutzer der Reproduktionsmedizin haben einen Anspruch darauf, die Fakten realistisch vermittelt zu bekommen, so daß sie einerseits keine unverhältnismäßig hohen Erwartungen daraus ableiten, sich andererseits aber auch nicht durch zu viel künstlich erzeugten Pessimismus von einer erfolgversprechenden Behandlung abhalten lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Rittchen
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Beitrag von Rittchen »

Hallöchen Rebella,

Also ich möchte Dir ein super großes Lob für Deinen Ergeiz erteilen. Ich finde es wirklich super wie Du Dich für uns alle hier einsetzt. Wenn ich Dir irgendwie Rückendeckung geben kann und sei es nur im Zusammentragen von Betroffenen dann melde Dich. Vielleicht kann das ein erster und wichtiger Schritt sein, diese Diskussion noch weiter an die Öftentlichkeit zu bringen.

Lg und danke für Dein Engagement.
Antje
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Antje, danke, ich freue mich immer über positives Feedback. Rückendeckung / Unterstützung können wir natürlich immer gebrauchen. Wenn Du noch ein paar Leute heranschaffen kannst, die aktiv was tun wollen, gern. Wir haben ja hier auch noch mehr Aktionen.

Liebe Grüße, Rebella
Rittchen
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Beitrag von Rittchen »

Hallöchen nochmal,

ja ich werde mal sehen, ob ich noch einpaar Leute auftreiben kann. Werde mich am Montag nochmal melden um Dir bescheid zu geben.

LG Antje
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Antje,

ich habe gar nichts mehr von Dir gelesen. Meldest Du Dich noch mal?


Gruß, Rebella
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