Kongreß der Reproduktionsmediziner in Berlin - Ergebnisse

In diesem Ordner sollen Studien zur Reproduktionsmedizin gesammelt werden.
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Guten Abend liebe Rebella,

es ist doch noch viel zu früh für Dich!!! :wink: :D Ja, das wär schön, wenn Du mal fragen könntest, Englisch ist kein Problem, außerdem gibt es ja LEO online.

Wünsche Dir einen schönen Abend!!!

Mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

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*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hab noch was:



Ärzte Zeitung, 01.07.2004

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Gekaute Khatbaumblätter machen Spermien fit für die Befruchtung
Inhaltsstoffe scheinen sich günstig auf Spermienfunktion auszuwirken
BERLIN (gvg). Inhaltsstoffe von Blättern des Khatbaums (Catha edulis), die in Ostafrika vor allem von Männern als Gesellschaftsdroge konsumiert werden, scheinen sich günstig auf die Spermienfunktion auszuwirken. Auch die Spermiogenese wird gefördert.

Das Kauen von Khatblättern hat eine stimulierende Wirkung, die vor allem auf dem Inhaltsstoff Cathinon beruht. Die Substanz wird nach Aufnahme durch den Körper rasch in die beiden adrenalinähnlichen Stoffe Cathin und Norephedrin umgewandelt.

"Wir konnten bei Spermien von Mäusen und Menschen zeigen, daß diese Substanzen die letzte Phase des Reifungsprozesses der Spermien fördern, die sogenannte Kapazitation", sagte Professor Lynn Fraser von der Klinik für Reproduktionsbiologie des King's College in London. Auch behielten mit Cathin und Norephedrin behandelte Spermien länger die Fähigkeit zur Befruchtung einer Eizelle als normale Spermien ohne diese Behandlung.

"Bisher haben wir nur in vitro-Versuche gemacht", so Fraser auf dem Kongreß der Europäischen Gesellschaft für menschliche Fortpflanzung und Embryologie (ESHRE) in Berlin. Die Konzentration der für die Versuche verwendeten Lösungen habe aber in etwa jener entsprochen, die man auch in den Körperflüssigkeiten von Menschen finde, die ungefähr eine Stunde lang Khatblätter gekaut hätten.

Eine andere Arbeitsgruppe konnte außerdem zeigen, daß sich mit Cathin auch die Spermienerzeugung stimulieren läßt. Deshalb hat Fraser für künftige Paare mit Fruchtbarkeitsproblemen schon einmal einen hypothetischen Therapieplan auf Khatbasis entworfen: "Mit der Einnahme von Cathin und Norephedrin anfangen sollten zunächst die Männer, um ihre Spermienproduktion zu stimulieren. Um den Zeitpunkt der erhofften Konzeption herum sollten dann die Frauen die Substanzen nehmen, denn die letzten Reifungsschritte des Spermiums finden bereits in der Gebärmutter statt", so die Ärztin. Zu Khatblattkauern machen möchte sie unfruchtbare Paare aber nicht. Ihr schwebt eher eine cathin- und norephedrinhaltige Tablette vor.


Ärzte Zeitung, 01.07.2004

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Beschädigt künstliche Befruchtung Genhülle?
Wahrscheinlichkeit für epigenetische Veränderungen steigt
BERLIN (gvg). Kinder aus künstlichen Befruchtungen haben ein erhöhtes Risiko, sogenannte Imprintingdefekte zu entwickeln. Ein Beispiel ist das Angelman-Syndrom, wie der Humangenetiker Professor Bernhard Horsthemke von der Universität Essen berichtet.

Unter Imprinting verstehen Genetiker den Aktivierungszustand der Gene, der unter anderem durch angelagerte Methylgruppen bestimmt wird. Imprintingmuster werden geschlechtsspezifisch vererbt und können durch äußere Einflüsse verändert werden.

Eine Erkrankung, die durch ein fehlerhaftes Imprinting bei der Mutter hervorgerufen werden kann, ist das Angelman-Syndrom (AS) mit einer angeborenen geistigen Retardierung, fehlender Sprachentwicklung und epileptischen Anfällen. Beim AS liege bei etwa jedem 25. Patienten ein Imprintingdefekt vor, wie Horsthemke auf dem Reproduktionsmedizin-Kongreß in Berlin erläuterte.

In einer noch unveröffentlichten Untersuchungsreihe konnte er zusammen mit Privatdozent Michael Ludwig vom Endokrinologikum Hamburg jetzt zeigen, daß Imprintingdefekte bei Kindern mit einem AS überzufällig häufiger vorkommen, wenn zur Zeugung künstliche Befruchtungsmaßnahmen angewandt wurden.

"Bei Paaren, die mehr als zwei Jahre lang ungewollt kinderlos waren und bei denen die Frau dann dank Reproduktionsmedizin schwanger wurde, war das Risiko, ein Kind mit AS zu bekommen, zwölffach erhöht", so Horsthemke.

Offenbar gilt das auch schon, wenn keine in-vitro-Fertilisation erfolgt, sondern lediglich Hormone eingenommen werden. Selbst Fruchtbarkeitsprobleme gehen Horsthemkes Studie zufolge bereits mit einem leicht erhöhten Risiko für Imprintingdefekte beim Neugeborenen einher.

Weil das AS sehr selten ist, bleibt das Risiko allerdings insgesamt niedrig. "Unseren Berechnungen nach ist höchstens eines von viertausend Kindern nach einer künstlichen Befruchtung betroffen", sagte Horsthemke in Berlin.



Quelle: http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/0 ... edizin/sex


Ärzte Zeitung, 02.07.2004

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Übertragung nur eines Embryos nach IVF reicht aus
Gute Schwangerschaftsrate nach zwei Zyklen der In-vitro-Fertilisation erzielt / Studie mit 660 Frauen
BERLIN (gvg). Eine neue Studie aus Schweden bringt kräftigen Rückenwind für Anhänger des Single-Embryo-Transfers (SET) bei der In-vitro-Fertilisation: Wird statt zwei oder drei Embryonen nur ein Embryo in die Gebärmutter übertragen, dann sind die Chancen auf eine Schwangerschaft nicht zwangsläufig verringert.

Das ist das Ergebnis einer Studie, die von Dr. Ann Thurin von der Universitätsklinik Göteborg in Schweden geleitet wurde. Die Ärztin berichtete darüber auf dem Kongreß der Europäischen Gesellschaft für menschliche Fortpflanzung und Embryologie in Berlin.

In der Studie, die in Schweden, Dänemark und Norwegen gemacht wurde, erhielten insgesamt 660 Frauen unter 36 Jahren eine künstliche Befruchtung entweder nach dem auch in Deutschland üblichen Standard, bei dem zwei Embryonen gleichzeitig in die Gebärmutter eingesetzt werden (double embryo transfer, DET). Die Alternative war, zunächst einen Embryo einzusetzen. Der andere Embryo wurde kryokonserviert und nur dann in einem zweiten Zyklus verwendet, wenn der erste Anlauf nicht zur Schwangerschaft führte.

"Wie wir erwartet hatten, war die Zahl der Schwangerschaften in der SET-Gruppe zunächst geringer als bei den Frauen, denen zwei Embryonen übertragen wurden", sagte Thurin in Berlin. Doch nach dem zweiten SET-Zyklus fand sich kein signifikanter Unterschied mehr.

Einen drastischen Unterschied gab es dagegen bei Mehrlingsgeburten: "Fast jede dritte Schwangerschaft in der DET-Gruppe war eine Zwillingsschwangerschaft. In beiden Zyklen der SET-Gruppe zusammen war es nicht einmal jede hundertste", so Thurin. Weil der Extrazyklus für die Frauen verglichen mit einer Mehrlingsgeburt keine große Belastung sei, spreche nach dieser Studie alles dafür, künftig nur noch einzelne Embryonen zu übertragen.




Quelle: http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/0 ... ?cat=/news
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Kommentar:

Ärzte Zeitung, 02.07.2004

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KOMMENTAR
Unbefriedigende Rechtslage zu PID
Von Philipp Grätzel von Grätz

Das deutsche Recht verbietet nicht nur die genetische Präimplantationsdiagnostik (PID). Es gestattet auch nicht die rein morphologisch-mikroskopische Auswahl von Embryonen bei der künstlichen Befruchtung. Die Auswahl aber ist Voraussetzung dafür, daß die Übertragung einzelner Embryonen (SET, single embryo transfer) möglich wird, ohne daß dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu stark abnimmt.

Eine Studie aus Skandinavien hat jetzt die Überlegenheit der SET im Vergleich zur Einpflanzung mehrerer Embryonen noch einmal eindrucksvoll belegt: Es kam zwar ähnlich häufig zur Schwangerschaft, doch war bei der Übertragung von zwei Embryonen jede dritte Schwangerschaft eine Mehrlingsschwangerschaft, bei SET nicht einmal jede hundertste.
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Veronique
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Beitrag von Veronique »

- Danke für die Einstellung der Ergebnisse, Rebella :D !

Mondschaf, falls du hier in den Ordner noch reinschaust: Alles erdenklich Gute für den Endspurt *dd* *dd* *dd* *dd* *dd* *dd* *dd* -
Ja, Junior hält mich natürlich rund um die Uhr auf Trab, aber das alleine würde mich nicht vom Klein-Putzen abhalten :lol: :lol: :lol: :lol: . Nein, ich hab' verdammt viel Arbeit, bin zwar noch offiziell im MuSchu, aber habe bis zur Geburt voll durchgearbeitet, und hab kurz nach der Geburt wieder gestartet. Bei eigenen Unternehmen bleibt das ja nicht aus, und heutzutage muss man ja froh sein, wenn man Arbeit hat :D :D . Kann hier meistens nur beim Stillen oder Abpumpen reinschauen :lol: :lol: :lol:

Nata, ein herzliches Winke-Winke in deine Richtung - ich weiß nicht, was bei dir so ansteht, aber ich wünsche dir auch alles Gute für deine Unternehmungen :P :P

GGLG von Vero

:help: :help: wo bleibt der Sommer :help: :help:
LOUIS ARTHUR ist da! *14.05.04

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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Liebe Vero,

vielen Dank für die guten Wünsche! Hab ja nur noch 1 1/2 Wochen, aber bis jetzt fühlen wir uns noch sehr wohl miteinander, von kleinen Zipperlein mal abgesehen - und wir werden natürlich neugieriger. :wink: :D :D :D :D :D
Hui, da hast Du so viel gearbeitet, obwohl es Dir in der Schwangerschaft so schlecht ging! :knuddel: Ja, eigene Unternehmen bedeuten da sehr viel Stress, ich genieße zur Zeit das bezahlte Nichts-Tun schon sehr... dafür muß ich mich auch über meinen Chef ärgern... aber Du vielleicht über Kunden, wer weiß...
Ich wünsche Euch weiterhin das beste und dass Du trotz Kind und Arbeit auch zu etwas Schlaf kommst. :knuddel: :knuddel: Würde mich freuen, irgendwann mal wieder etwas mehr über Euch zu lesen. Nett sieht er aus, Euer Louis!!!

Liebe Grüße

Mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Der Abstract Band ist erschienen als Vol. 19, Supplement 1
2004 der Zeitschrift "Human Reproduction" von Oxford University Press,
und dort bestellbar: http://www.humrp.oupjournals.org
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Sonnie
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Beitrag von Sonnie »

Hallo Rebella!

Vielen Dank fürs Reinsetzen der Artikel!!!
War einiges neues und interessantes dabei.

Leider funktioniert der Link bei mir nicht. Kannst du ihn nochmal überprüfen?
Danke!!!

LG Sonnie
3 ICSI neg. danach spontan schwanger!
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JE GLÄNZENDER DIE FASSADE
DESTO BESSER WIRD ETWAS VERSTECKT
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Sonnie,

stimmt, bei mir funktioniert er auch nicht. hATTE ICH NICHT GETESTET: haBE ES NUR SO WEITER GEGEBEN; WIE ICH ES GEMAILT BEKOMMEN HABE.

Aber ich habe einfach mal intuitiv ein e eingefügt und ich schätze mal, das könnte die richtige Seite sein:

http://www.humrep.oupjournals.org

Liebe Grüße, Rebella
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Sonnie
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Beitrag von Sonnie »

Ja, jetzt gehts :D

Sind ne Menge informativer Artikel. Werde in die Publikationen jetzt öfter mal reinschauen.

Danke, Sonnie
3 ICSI neg. danach spontan schwanger!
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JE GLÄNZENDER DIE FASSADE
DESTO BESSER WIRD ETWAS VERSTECKT
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