Die häufigsten Irrtümer

In diesem Ordner sollen Studien zur Reproduktionsmedizin gesammelt werden.
mammamia
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Beitrag von mammamia »

Liebe Rebella,

sobald ich etwas mehr Zeit habe, kann ich das gerne machen. Bis Dienstag stecke ich in einem wichtigen Bewerbungsverfahren... danach müsste ich es mal schaffen!

Liebe Grüße,
Mia
Ich bin groß wie ein Baum, breit wie ein Schrank und ich habe Zähne wie ein Tiger!

<center><p style="background:white;"><font face="verdana,arial,sans-serif" size="1" color="black">Mit Papageno oder Papagena im Bauch</font>
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebe Mia, ich danke Dir und wünsche Dir ganz viel Glück, daß Du mit Deiner Bewerbung gut ankommst. Viele Grüße, Rebella
Ovaria
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Beitrag von Ovaria »

Hallo ihr,

hatte gerade mal nichts besseres zu tun :wink: (oder keinen Bock dazu 8) . Einiges ist sinngemäß übersetzt.

Infertility Myths and Facts
Unfruchtbarkeit - Mythen und Fakten

Myth: Infertility is a women's problem.
Mythos: Unfruchtbarkeit ist ein Frauenproblem.

Fact: This is untrue. It surprises most people to learn that infertility is a female problem in 35% of the cases, a male problem in 35% of the cases, a combined problem of the couple in 20% of cases, and unexplained in 10% of cases. It is essential that both the man and the woman be evaluated during an infertility work-up.
Fakt: Das ist unwahr. Es überrascht die meißten Menschen, dass Unfruchtbarkeit zu 35% der Fälle weiblich bedingt, in 35 % der Fälle männlich bedingt und in 20 % der Fälle ein gemeinsames Problem ist und 10% der Fälle ungeklärt sind. Es ist essentiell, dass während der Kinderwunschbehandlung beide Seiten, also Mann und Frau beurteilt werden.

Myth: Everyone seems to get pregnant at the drop of a hat.
Mythos: Jede scheint einfach so ohne Probleme schwanger zu warden.

Fact: More than five million people of childbearing age in the United States experience infertility. When you seek support, you will find that you are not alone. Join RESOLVE, a support group, or talk with others who are struggling to build a family, so that you won't feel isolated.
Mehr als 5 Millionen Menschen in den USA im gebärfähigen Alter erleben Problem mit Unfruchtbarkeit. Wenn man nach Hilfe sucht, wird man feststellen nicht alleine zu sein. Schließe dich RESOLVE an und stelle fest, du wirst nicht isoliert sein.

Myth: It's all in your head! Why don't you relax or take a vacation. Then you'll get pregnant!
Mythos: Ist doch alles nur in deinem Kopf. Warum entspannst du dich nicht oder machst mal Urlaub. Dann wirst du schon schwanger!

Fact: Infertility is a disease or condition of the reproductive system. While relaxing may help you with your overall quality of life, the stress and deep emotions you feel are the result of infertility, not the cause of it. Improved medical techniques have made it easier to diagnose infertility problems.
Fakt: Unfruchtbarkeit ist eine Krankheit oder durch eine krankhafte Veränderung im Reproduktionssystem bedingt. Während Entspannung zwar deine allgemeine Lebensqualität verbessern mag, sind der Stress und die tiefen Emotionen als Resultat deiner Unfruchtbarkeit, denn noch nicht die Ursache selbiger. Verbesserte med. Techniken haben es einfacher gemacht Unfruchtbarkeit zu diagnostizieren.

Myth: Don't worry so much -- it just takes time. You'll get pregnant if you're just patient.
Mythos: Mache dir nicht so viele Sorgen – es braucht nur etwas Zeit. Du wirst schwanger werden, wenn du nur geduldig bist.

Fact: Infertility is a medical problem that may be treated. At least 50% of those who complete an infertility evaluation will respond to treatment with a successful pregnancy. Some infertility problems respond with higher or lower success rates. Those who do not seek help have a "spontaneous cure rate" of about 5% after a year of infertility.
Fakt: Unfruchtbarkeit ist ein medizinisches Problem, das behandelbar ist. Wenigstens 50%, die die Behandlung durchlaufen werden, werden eine erfolgreiche Schwangerschaft haben. Einige Unfruchtbarkeitsprobleme sprechen mit höherem oder niedrigerem Erfolg auf die Behandlung an. Jene die keine Behandlung in Anspruch nehmen haben eine „ Spontanheilungsrate“ von 5% nach einem Jahr Unfruchtbarkeit.

Myth: If you adopt a baby you'll get pregnant!
Mythos: Wenn du in Baby adoptierst wirst du schwanger werden.

Fact: This is one of the most painful myths for couples to hear. First it suggests that adoption is only a means to an end, not an happy and successful end in itself. Second, it is simply not true. Studies reveal that the rate for achieving pregnancy after adopting is the same as for those who do not adopt.
Fakt: Das ist einer der schmerzvollsten Mythen, die Paare sich anhören müssen. Zum einen suggereriert es, das Adoption nur ein Mittel zum Beenden des Kinderwunsches ist – und dabei noch nicht einmal ein glückliches oder erfolgreiches Ende. Zum anderen stimmt es einfach nicht. Studien zeigen, dass die Schwangerschaftsraten nach Adoption genauso hoch sind, wie bei denen, die nicht adoptiert haben.

Myth: Why don't you just forget it and adopt? After all, there are so many babies out there who need homes!
Mythos: Vergiss es doch einfach und adoptiere. Es gibt dort draussen so viele Babies die ein Zuhause brauchen.

Fact: For many, adoption is a happy resolution to infertility. However, most people explore medical treatment for infertility prior to considering adoption. In addition, traditional adoption options have changed, and adoption can be more costly and time-consuming than expected. It is, however, still possible to adopt the healthy baby of your dreams. There are also many older children and children with special needs available for adoption.
Fakt: Für viele ist Adoption eine glückliche Lösung bei Unfruchtbarkeit. Dennoch versuchen die meisten Leute erst die medizinischen Behandlung, bevor sie eine Adoption in Betracht ziehen. Hinzu kommt, dass die bisherigen Adoptionsmöglichkeiten sich verändert haben und Adoption finanziell belastender und zeitraubender als erwartet sein kann.

Myth: Maybe you two are doing something wrong!
Mythos: Vielleicht macht ihr zwei etwas falsch (im Sinne von: ihr macht es falsch &#61514;!

Fact: Infertility is a medical condition, not a sexual disorder.
Fakt: Unfruchtbarkeit ist eine medizinisches Problem, keine sexuelle Störung.

Myth: My partner might leave me because of our infertility.
Mythos: Mein Partner könnte mich wegen der Unfruchtbarkeit verlassen.

Fact: The majority of couples do survive the infertility crisis, learning in the process new ways of relating to each other, which deepens their relationship in years to follow.
Fakt: Die Mehrheit der Paare überstehen die Unfruchtbarkeitskrise, lernen während des Prozesses neue Wege aufeinander zu zu gehen, was ihre Beziehung in den kommenden Jahren vertieft.

Myth: Perhaps this is God's way of telling you that you two aren't meant to be parents!
Mythos: Vielleicht ist es Gottes Weg mir zu zeigen, dass wir als Paar nicht für die Elternschaft gedacht sind!

Fact: It is particularly difficult to hear this when you are struggling with infertility. You know what loving parents you would be, and it is painful to have to explain to others that you have a medical problem.
Fakt: Es ist unglaublich schwierig das zu hören, wenn man mit Unfruchtbarkeit kämpft. Ihr wisst, dass ihr liebevolle Eltern sein würdet und es ist schmerzhaft anderen erklären zu müssen, dass es ein medizinisches Problem ist.

Myth: Infertility is nature's way of controlling population.
Mythos: Unfruchtbarkeit ist der Weg der Natur, die Bevölkerung zu kontrolliern.

Fact: Zero population growth is a goal pursued in a time of world overpopulation, but it still allows for couples to replace themselves with two children. Individuals or couples can certainly elect the option to be childfree or to raise a single child. Infertility, for those who desire children, denies them the opportunity to choose.
Fakt: Bevölkerungs-Nullwachstum ist ein Ziel, dass in Zeiten von globaler Überbevölkerung angestrebt werden kann, aber es erlaubt doch einem Paar immer noch sich selbst durch zwei Kinder zu ersetzten. Alleinlebende oder Paare können sicherlich die Option wählen kinderlos zu bleiben oder ein Einzelkind zu haben. Unfruchtbarkeit erlaubt denen, die sich Kinder wünschen aber noch nicht einmal diese Wahlfreiheit.

Myth: I shouldn't take a month off from infertility treatment for any reason... I just know that this next month will be THE one!
Mythos: Es sollte keinen Monat Pause zwischen den Behandlungen geben...ich weiß einfach, dass es nächsten Monat klappen wird!

Fact: It is important periodically to reassess your treatment and your parenting goal. Continuity in treatment is important, but sometimes a break can provide needed rest and renewal for the next steps.
Fakt: Es ist wichtig in gewissen Abständen den Prozeß der Behandlung zu unterbrechen und mit Abstand zu betrachten. Kontinuität ist in der Behandlung wichtig, aber eine zeitweilige Unterbrechung kann eine verdiente Pause sein und der Erneuerung dienen um die nächsten Schritte anzugehen.

Myth: I'll be labeled a 'trouble maker' if I ask too many questions.
Mythos: Ich werde das Ettiket “Unruhestifter” bekommen, wenn ich zu viele Fragen stelle.

Fact: The physician/patient team is important. You need to be informed about what treatments are available. What is right for one couple may not be right for another, either physically, financially, or emotionally. Don't be afraid to ask questions of your doctor. A second opinion can be helpful. If needed, discuss this option with your physician.
Fakt: Das Arzt/Patienten-Verhältnis ist wichtig. Du musst darüber informiert sein welche Behandlungen zur Verfügung stehen.Was für ein Paar richtig ist mag falsch sein für das nächste, sowohl körperlich, finanziell oder gefühlsmäßig. Habe keine Angst deinem Arzt Fragen zu stellen. Eine zweite Meinung kann hilfreich sein. Wenn erforderlich, diskutiere das mit deinem Arzt.

Myth: I know I'll never be able to stop treatment until I have a pregnancy.
Mythos: Ich weiß, dass du niemals in der Lage sein wirst die Behandlung aufzugeben ehe du nicht schwanger bist.

Fact: Pregnancy is not the only pathway to parenthood. You may begin to think more about parenthood than about pregnancy. You may long for your life to get back to normal. You may consider childfree living or begin to think of other ways to build a family.
Fakt: Schwangerschaft ist nicht der einzige Weg zur Elternschaft. Es kann sein, dass du beginnst mehr über Elternschaft als über Schwangerschaft nachzudenken. Du wirst dir vielleicht wünschen, dass dein Leben wieder zum Normalen zurückkehrt. Du wirst darüber nachdenken kinderlos zu leben oder andere Wege zu überdenken eine Familie zu haben.

Myth: I've lost interest in my job, hobbies, and my friends because of infertility. No one understands! My life will never be the same!
Mythos: Ich habe meinen Job verloren, meine Hobbies und meine Freunde wegen Unfruchtbarkeit. Keiner versteht mich! Mein Leben wird niemals mehr so sein wie es war!

Fact: Infertility is a life crisis -- it has a rippling effect on all areas of your life. It is normal to feel a sense of failure that can affect your self-esteem and self-image. You will move through this crisis. It is a process, and it may mean letting go of initial dreams. Throughout this process, stay informed about the wide range of options and connect with others facing similar experiences.
Fakt: Unfruchtbarkeit ist eine existenzielle Krise – es hat einen erschütternden Effekt auf alle Bereiche deines Lebens. Es ist normal ein Gefühl von Versagen/Unzulänglichkeit zu erleben, dass sich auf Selbstwertgefühl und Selbstbild auswirkt. Du wirst durch diese Krise hindurchgehen. Es ist ein Prozeß und es kann bedeuten ursprüngliche Träume loslassen zu müssen. Während dieses Prozesses ist es wichtig informiert über die Vielfalt der Möglichkeiten der Behandlung zu sein und sich mit anderen, die ähnliches durchleben, auszutauschen.

...wer irgendwelche grundsätzlichen Übersetzungsfehler findet - bitte berichtigt mich! Einiges ist für meinen Geschmack etwas zu allgemein gehalten, man könnte es aber als gute Grundlage für eine Info-Seite (o.Ä.) verwenden, weil sehr bodenständig und nicht mit Zahlenwerk überladen - wer sowas sucht findet andere Quellen.

LG Ovaria (die immer noch am Köhlerbrief bastelt :roll: )
"All animals are equal, but some animals are more equal than others."

G. Orwell, Animal Farm
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Ovaria,

schön, daß Du das Basteln nicht aufgegeben hast und daß Du Dir hier gleich die Mühe gemacht hast, alles zu übersetzen. Damit hätte ich heute nicht gerechnet. Ich finde diese Zusammenstellung sehr gut geeignet für Patienten, die sich derzeit in Behandlung befinden.
?Meine? häufigsten Irrtümer wenden sich ja in der Hauptsache gar nicht so an die Patienten, sondern sind ? von mir ? eher für die voreingenommenen Repro-Ablehner gedacht. Die ? Spontanheilungsrate? von 5% nach einem Jahr Unfruchtbarkeit.? Ist was Neues für mich. Mal schauen, wo ich sie unter bringen kann.

Ich würde sagen, ich stelle Deine Übersetzung hier noch mal als neuen Ordner rein. ???

Liebe Grüße, Rebella
Ovaria
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Beitrag von Ovaria »

Hi Rebella,

habe ich nichts dagegen - laß doch der Einfachheit halber das Englische weg und weise nur auf den Link hin...wer das Original lesen möchte, kann das ja dann tun.

..hatte hier beides reingestellt, weil das meine Arbeitsfassung war..

Über folgenden Link, leider auch mit englischem Text, bin ich vor ein paar Tagen bei den Wunschkindern gestolpert:

http://www.vocalicious.com/empty_arms/e ... s_mod.html

ist ein eher emotinaler Angang des Themas und richtet sich in erster Linie an die Nicht-Betroffenen. Der Text an sich ist leicht zu übersetzen, jedoch hätte ich keine Ahnung, wie es in den Trailer/Videoclip einzubauen wäre...und ob man da nicht mit so was wie Urheberrecht kollidiert???

LG Ovaria
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Ovaria,

ich habe mir den Link angesehen, meine aber, für die "Irrtümer" hier nicht so geeignet. Man kann ja an gegebener Stelle darauf verweisen. Zum Urheberrecht steht da ja direkt ein Passus - deshalb würde ich es dann auch lassen, mich da mit jemandem anzulegen.

Liebe Grüße, Rebella
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

So, nun habe ich die "Häufigsten Irrtümer" mal etwas erweitert.

Für alle, die den bisherigen Text kannten, hier das Neue:

zu 2.
Zitat: ?Es ist ein weit verbreiteter Irrtum zu glauben, dass gerade diejenigen Paare, die sich einer sogenannten künstlichen Befruchtung unterziehen, besonders einer Präimplantationsdiagnostik zugeneigt sind. Es ist eher umgekehrt: Obwohl bei vielen eine Altersindikation vorliegt, ist der Zuspruch zu den legalen Methoden der Pränataldiagnostik - im Vergleich zur Normalbevölkerung - eher unterdurchschnittlich. Diese Paare sind häufig bereit jedes Kind anzunehmen. Demzufolge gibt es selbstverständlich Kinder mit einer Trisomie 21 nach IVF oder ICSI.? ?

?Es ist also zu konstatieren, dass der Bewusstseins- und Bewusstheitsgrad der betroffenen Patientenpaare sehr hoch ist, und dasselbe gilt auch für diejenigen Paare, bei denen auf Grund einer genetischen Vorbelastung nun der Wunsch nach einer Präimplantationsdiagnostik laut wird.? [http://www.kinderwunsch-centrum-muenche ... start.html]



3. Die reproduktionsmedizinischen Möglichkeiten würden reproduktiv gesunde Menschen dazu bringen, ihre Kinder nicht mehr wie bisher auf dem natürlichen Weg zu zeugen.

In Anbetracht des Aufwandes bei einer IVF und der damit verbundenen Belastungen und Kosten ist es eher unwahrscheinlich, daß reproduktiv gesunde Paare sich dieser Behandlung unterziehen. Paare mit einem erhöhten Risiko, ein nicht der Norm entsprechendes und von ihnen unerwünschtes Kind zu bekommen, werden auch weiterhin lieber die schon jetzt legalen Methoden der pränatalen Diagnostik in Anspruch nehmen. Wer wünscht sich nicht ein Kind auf natürlichem Weg?
Eine IVF Behandlung dürfte auf die Fälle beschränkt bleiben, in denen ein individuell tatsächlich extrem hoher Leidensdruck liegt.





zu 10.
Zitat: ?Bei mindestens 80% der Fälle liegen organische Ursachen einer Fruchtbarkeitsstörung vor.? [Tewes Wischmann / Heike Stammer, ?Der Traum vom eigenen Kind?, Psychologische Hilfen bei unerfülltem Kinderwunsch, 2. Auflage, Verlag W. Kohlhammer GmbH Stuttgart, 2001/2003, ISBN 3-17-018047-9, S.172]

Die Durchführung von Maßnahmen wie einer IVF oder ICSI ist an konkrete und klar definierte medizinische Indikationen gebunden. Hierauf gründet auch das ärztliche Selbstverständnis.



12. Die Erfolgsraten bei In-Vitro-Fertilisationen wären verfahrensbedingt zu niedrig

Die Baby-Take-Home-Rate pro Embryotransfer in Deutschland beträgt etwa 16%. Nach dem Deutschen IVF Register 2002 waren es 17,49 Prozent für die IVF, 19,79 Prozent für die ICSI und 10,28 Prozent für die Rücksetzung ursprünglich kryokonservierter Eizellen im Pronucleusstadium. Pro begonnenem Zyklus gibt es demnach bei IVF und ICSI eine Baby-Take-Home-Rate von gut 15%. [ Quelle: www.deutsches-ivf-register.de, http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=40109 ]

Im europäischen Vergleich schneiden wir allerdings vergleichsweise schlecht ab. Tabellarischer Vergleich: http://humrep.oupjournals.org/cgi/conte ... DEH129TBVI und http://humrep.oupjournals.org/cgi/conte ... EH129TBVII ?. Grund dafür ist das Deutsche Embryonenschutzgesetz, das eine Weiterkultivierung von mehr als 3 Embryonen und eine Auswahl von Embryonen nach der Kernverschmelzung verbietet. Von den sogenannten Prä-Embryonen führen ? ähnlich wie bei auf natürlichem Weg entstandenen Embryonen - nur etwa 11% zur Geburt eines Kindes. Hätte man die Möglichkeit, am 3. Tag nach der Befruchtung aus einer größeren Anzahl von Embryonen den oder die mit den augenscheinlich besten Erfolgsaussichten auszuwählen, würden die Chancen auf Schwangerschaft und Geburt steigen. Von allen bis zum 5. Tag entwickelten Blastozysten führen 50% - 60% (verschiedene Aussagen) zur Geburt eines Kindes.

Zitate: ?Würde man nun zusätzlich eine genetische Diagnostik durchführen ("genetische Präimplantationsdiagnostik")und nicht nur die morphologisch gut aussehende, sondern auch genetisch Intakte transferieren, so ist heute schon absehbar, dass mit dem Transfer einer solchen Blastozyste noch weitaus höhere Schwangerschaftsraten pro Behandlungszyklus zu erreichen sind, vermutlich in der Größenordnung von 70-80 %.? ?

?Nimmt man nun die Schutzwürdigkeit dieser Embryonen tatsächlich so ernst, wie es unter den Prämissen des Embryonenschutzgesetzes der Fall ist, so wäre eine mögliche Lösung Embryonen zur Adoption frei zu geben. Das bedeutet, dass man den hohen Anspruch auf Schutzwürdigkeit in die Praxis umsetzt, und diesen frühen menschlichen Lebensformen das zubilligt, was allen anderen geborenen Menschen offen steht - nämlich die Annahme an Kindes statt.? ?

Selbstverständlich ist es auch möglich, das jetzige Embryonenschutzgesetz mit seinen Rahmenbedingungen beizubehalten. Nur muss dann klar sein, dass man die vergleichsweise schlechten Erfolge weiterhin nicht mehr der Fortpflanzungsmedizin vorwerfen kann. In einem solchen Fall muss man dann von gesetzgeberischer Seite - bekennen, dass man die schlechteren Erfolgsraten und höheren Behandlungskosten sowie den erhöhten Behandlungsaufwand für die Frau bewusst in Kauf nimmt, da man den stringenten Vorgaben des jetzt gültigen Embryonenschutzgesetz den höheren Stellenwert zubilligt.? [Quelle: http://www.kinderwunsch-centrum-muenche ... start.html, Philosophie]




16. Paare, die künstliche Befruchtungen vornehmen lassen, wären egoistisch, weil sie nicht um des Kindes sondern um ihrer selbst willen ein Kind haben wollen.

Zitat: ?Natürlich wird hier sofort die Frage aufgeworfen, ob das geplante Kind nicht noch mehr als beim ?normalen? Kinderwunschpaar überwiegend der Erfüllung egoistischer Bedürfnisse dienen soll und nicht mehr ?um seiner selbst willen? gewünscht wird. In den Kinderwunsch fließen allerdings immer selbstbezogene Wünsche mit ein, auch beim Paar, welches nach Absetzen der Verhütung problemlos schwanger wird. Für das Wohlergehen des Kindes ist es wichtig, sich auch die selbstbezogenen Aspekte des eigenen Kinderwunsches zugestehen zu können und diese nicht zu verleugnen. Wenn ein Kind sich mit den egoistischen Seiten der Eltern in der Erziehung offen konfrontieren kann, hat es bessere Chancen, sich zu einer eigenständigen und starken Persönlichkeit zu entwickeln als wenn es einer diffusen ?Wir tun doch alles für Dich? Haltung ausgesetzt ist.? [Tewes Wischmann / Heike Stammer, ?Der Traum vom eigenen Kind?, Psychologische Hilfen bei unerfülltem Kinderwunsch, 2. Auflage, Verlag W. Kohlhammer GmbH Stuttgart, 2001/2003, ISBN 3-17-018047-9, S.134]



zu 18.
Belegt ist aber, daß eine Frau, die nie schwanger war, nie ein Kind gestillt hat, ein höheres Risiko hat, Brustkrebs zu bekommen. Zitate dazu aus verschiedenen Quellen:
"Jedes Kind, das eine Frau zur Welt bringt, vermindert das Risiko um 7%.? (http://www.cancerhelp.org.uk/help/default.asp?page=5105),
?Das Risiko, vor der Menopause an Brustkrebs zu erkranken, wird durch mindestens 1 Jahr Stillen um 45 ? 70% gesenkt. Das Risiko, nach dem Ausbleiben der Regelblutung zu erkranken, wird mindestens um 20%, wenn nicht sogar um 45% gesenkt (unterschiedliche Untersuchungen).
Dr. Tongzhang Zheng, Professor für Epidemiologie und Gesundheitswesen an der Yale School of Medicine, hat eine Studie in China durchgeführt, die ergab eine 50%-ige Senkung des Brustkrebsrisikos unter den Frauen, die länger als 24 Monate gestillt hatten, verglichen mit denen, die weniger als 12 Monate gestillt hatten.? (Quelle: Eva Herman, ?Vom Glück des Stillens?, Körpernähe und Zärtlichkeit zwischen Mutter und Kind, Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2003, ISBN 3-455-09405-8), die gleichen Aussagen lassen sich auch hier finden: http://www.infactcanada.ca/breastcancer.html, http://www.nursingbaby.com/nursing/breastcancer.htm, http://www.breastcancer.org/research_me ... 70001.html.
In dem Buch von Eva Herman ist außerdem die Rede davon, daß Stillen auch das Risiko mindert, an Eierstockkrebs zu erkranken und Müttern Schutz vor Osteoporose bietet.




zu 20.
?In der Untersuchung von 1.000 Paaren konnten sich zu Beginn einer fortpflanzungsmedizinischen Behandlung immerhin 37% der befragten Frauen und Männer die Annahme eines Adoptivkindes vorstellen, 14% konnten sich eine Pflegschaft vorstellen. Für 51% der Befragten war eine Pflegschaft definitiv keine Perspektive, für 30% auch die Adoption nicht.? [Tewes Wischmann / Heike Stammer, ?Der Traum vom eigenen Kind?, Psychologische Hilfen bei unerfülltem Kinderwunsch, 2. Auflage, Verlag W. Kohlhammer GmbH Stuttgart, 2001/2003, ISBN 3-17-018047-9, S.160]



21. Alle von der klassischen ?Mutter-Vater-Kind-Familie? abweichenden Familienformen würden keine für das Kindeswohl geeigneten Voraussetzungen bieten.

Zitat: ?Daß das klassische Modell der ?Vater-Mutter-Kind-Familie die besten Entwicklungsmöglichkeiten für ein Kind bietet, entspringt einem romantisierenden Ideal. Es ist für das Kind sicherlich sehr wichtig, beziehungsfähige, zuverlässige und frustationstolerante Elternteile als Vorbild zu haben.? ? ?Die hohe Zahl an Kindesmisshandlungen und familiären sexuellen Übergriffen zeigt, daß die Vorstellung einer ansich förderlichen Familienstruktur die Wirklichkeit ausblendet. Ein Drittel aller Mütter in Deutschland sind alleinerziehend, nicht zu sprechen von der zunehmenden Zahl der ?Patchwork?-Familien. Von daher ist die Frage überhaupt nicht abwegig, ob nicht andere stabile Lebensgemeinschaften außerhalb der ?klassischen? Familie gute Voraussetzungen im Sinne des Kindeswohles bieten können.?
?
?Alle bisher vorliegenden empirischen Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, daß Kinder, die in einer gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft aufwachsen, sich in Bezug auf ihre sexuelle Orientierung nicht anders entwickeln als Kinder mit heterosexuellen Eltern. Es gibt auch keine Hinweise dafür, daß sich das Erziehungsverhalten homosexueller Mütter oder Väter von dem Erziehungsverhalten heterosexueller Eltern wesentlich unterscheidet und daß ein homosexuelles Elternpaar die Ursache von Störungen in der kindlichen Entwicklung ist. Kinder aus gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften sind zwar sozialen Vorurteilen ausgesetzt, aber diese Kinder verstehen es häufig, Bewältigungsstrategien dagegen zu entwickeln, und sie lernen, mit einem solchen Problem umzugehen.? [Tewes Wischmann / Heike Stammer, ?Der Traum vom eigenen Kind?, Psychologische Hilfen bei unerfülltem Kinderwunsch, 2. Auflage, Verlag W. Kohlhammer GmbH Stuttgart, 2001/2003, ISBN 3-17-018047-9, S.134ff.]



26. Weiter wird damit argumentiert, es würden zu viele der durch Reagenzglasbefruchtung gezeugten Embryonen nicht zu einem Menschen werden.


Dabei wird das ungleiche Entwicklungspotential der befruchteten Eizellen nicht beachtet, weil es auch den meisten Kritikern nicht bekannt ist:
Zitat:? Bei Formulierung des Embryonenschutzgesetzes (http://www.wunschkinder.net/demo/gesetz ... gesetz.htm) ging man davon aus, dass alle entstandenen Embryonen ein gleiches Entwicklungspotential haben. Dies ist, wie sich durch die Forschung der letzten Jahre herausgestellt hat, nicht der Fall. Wie oben erwähnt, erreichen nur 30% der PN- regulär das Blastozystenstadium.? [Prof. Leyendecker, Infobroschüre? IVF/ ICSI? Darmstadt, Seite 15, http://www.gynaktuell.de/pdf/00000058.pdf ]
Das Kinderwunsch Centrum München schreibt auf seiner Internetseite (http://www.kinderwunsch-centrum-muenche ... start.html) unter ?Philosophie? zum Implantationsverhalten menschlicher Embryonen: ?Dieses ist nämlich ausgesprochen schlecht: Von 10 sog. Präimplantationsembryonen (am Tag 2 nach der Befruchtung) führen nur etwa 1-2 zur Geburt eines Kindes, und zwar generell und nicht nur bei der In-vitro-Fertilisation oder verwandten Verfahren.? ? ?Schon mit den heutigen Methoden lässt sich feststellen, dass etwa sechs von zehn menschlichen Präimplantationsembryonen derart massive chromosomale (zumeist numerische) Aberrationen, haben, die mit einer normalen Entwicklung oder gar mit einem späteren Leben unvereinbar sind.? ? ? Daher stellt die Implantation und die Frühschwangerschaft einen vergleichsweise "gnadenlosen" Selektionsprozess dar, mit der Folge, dass von zehn gezeugten Embryonen nur 1-2 zur Geburt eines Kindes führen. (Der Mongoloismus ist hier keine Ausnahme, auch bei Embryo-nen mit einer Trisomie 21 kommt es in etwa 90 % zu einem Absterben, nur 10 % führen zur Geburt eines Kindes).?

Wer zählt die natürlich entstandenen Embryonen, die nicht zu einem Menschen wurden? Da gibt es demnach ähnlich viele, nur wir sehen sie nicht.


27. Das deutsche Embryonenschutzgesetz wäre ethisch einwandfrei


Auch solche Paare, die ihre befruchteten Eizellen bzw. Prä-Embryonen aufgrund ihrer eigenen Weltanschauung bereits als Menschen betrachten, werden, wenn sie mehr als 3 davon haben, vor die Entscheidung gestellt, ob sie die ?übrigen? gleich verwerfen wollen oder kyrokonservieren lassen. Wenn sie sich für die letzte Variante entscheiden, um ihren Kindern eine Chance zu geben, dann besteht die Gefahr, daß diese durch den Einfrierprozeß oder beim Auftauen sterben. So kann es leicht passieren, daß Embryonen ohne die Chance auf Menschwerdung transferiert werden, während die Embryonen, die wirkliches Entwicklungspotential haben, durch den Kyrokonservierungsprozeß zerstört werden.

Der Behandlungszyklus bei einer In-Vitro-Fertilisation ist ohne Frage für die Frau eine körperliche Belastung und für das betreffende Paar auch eine psychische Balastung. In Deutschland sind die Paare dazu gezwungen, diese belastende Behandlung ? im Durchschnitt ? häufiger auf sich zu nehmen als es nötig wäre. Der Anteil der am Ende erfolglosen Paare ist durch diese Praxis höher. Das heißt, mehr Paare als nötig müssen trotz dieser Strapazen am Ende auf ein Kind verzichten.

Solchen Paaren, denen auf Grund bekannter Vorerkrankungen keine andere Möglichkeit bleibt als ihre Kinder außerhalb des Mutterleibes zu zeugen und die außerdem eine genetische Belastung aufweisen, muß man nach dem deutschen Embryonenschutzgesetz ?die entsprechenden Embryonen "unangetastet" in die Gebärmutter transferieren, um anschließend z.B. im Rahmen einer Fruchtwasserpunktion eine genetische Untersuchung durchzuführen, im Einzelfall mit der Folge eines nachfolgenden Schwangerschaftsabbruchs. Mit anderen Worten: Die Patientin wird derzeit vom Gesetzgeber genötigt drei eingewilligte Körperverletzungen über sich ergehen zu lassen (Eizellentnahme - Pränataldiagnostik - Schwangerschaftsabbruch) obwohl mit einer einzigen eingewilligten Körperverletzung (nämlich der Eizellentnahme) und nachfolgender Diagnostik an den entsprechenden Embryonen das gleiche Ziel zu erreichen wäre.? [http://www.kinderwunsch-centrum-muenche ... start.html]
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