Gravibinon - Gebrauchsinformation

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m@nuela
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Registriert: 12 Jul 2001 02:00

Gravibinon - Gebrauchsinformation

Beitrag von m@nuela »

An alle!

habe mir heute mal Zeit genommen bei dem "Sauwetter" und die Information von Gravibinon hier reinkopiert. Ist sicherlich für den einen oder anderen wichtig.

Liebe Grüße
Manuela



Gravibinon

Zusammensetzung
1ml(2ml) enthält 250g(500mg) Hydroxyprogesteroncaproat und 5mg(10mg) Estradiolvalerat in öliger Lösung.

Sonstige Bestandteile - Benzylbenzoat und Rizinusöl für Injektionszwecke.

Sexualhormone ; Gestagen - Estrogen - Kombination zur Hormonsubstitution in der Schwangerschaft.

Anwendungsgebiete
Nachgewiesener Hormonmangel bei habituellem oder drohenden Abort; Ausgleich der hormonalen Situation nach Auslösen des Eisprungs.

GegenanzeigenWann darf Gravibinon nicht angewendet werden?
Gravibinon darf nicht angewendet werden, wenn während einer frühen Schwangerschaft Bläschenausschlag(Herpes gestationis) aufgetreten ist, bei vorausgegangener oder bestehender Blutpfropfbildung (thromboembolischen Erkrankungen) in Venen und Arterien, schweren Diabetes(mellitus) mit Gefäßveränderungen, Sichelzellenanämie und bei Überempfindlichkeit gegen Benzoate und Benzylalkohol.

Vorsichtsmaßnahme für die Anwendung und WarnhinweiseNachdem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft ist jede medikamentöse Therapie in der Frühschwangerschaft nur bei strenger Indikationsstellung angezeigt. Dies gilt auch für die Anwendung von Hormonpräparaten wie Gravibinon zur Erhaltung der Schwangerschaft. Daraus folgt, dass Gravibinon nur gegeben werden soll, wenn bei dringendem Kinderwunsch eine Gelbkörperinsuffizienz besteht oder um die hormonale Situation nach Auslösen des Eisprungs (durch entsprechende Präparate) auszugleichen.
Obwohl es keinen gesicherten Nachweis der Wirksamkeit von Gestagen; Estrogen - Kombinationen wie Gravibinon zur Erhaltung einer Schwangerschaft nach früheren Fehlgeburten gibt, kann sich der Arzt nach Lage des Einzellfalls für einen Behandlungsversuch entscheiden.
Gravibinon gleicht einen bestehenden Hormonmangel aus, stellt die Gebärmutter ruhig und regt das Wachstum einer unterentwickelten Gebärmutter an. Um dieses Ziel zu erreichen und die Schwangerschaft zu erhalten, muss Gravibinon über längere Zeit und in ausreichender Dosierung injiziert werden.
Während einer länger dauernden Therapie ist das Fortbestehen der Schwangerschaft durch entsprechende Untersuchungen (z. B. Sonographie) und immunologische Tests zu kontrollieren, weil es als Folge der ruhigstellenden Wirkung von Gravibinon zur Retention einer bereits abgestorbenen Frucht kommen kann.
Zur Frage des Missbildungsrisikos: Es wird ein möglicher Zusammenhang zwischen der Anwendung weiblicher Sexualhormone in der Frühschwangerschaft und dem Auftreten von Missbildungen diskutiert. Die Vermutung, dass es sich hierbei um einen ursächlichen Zusammenhang handeln könnte, ist nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens als nicht begründet anzusehen.
Bei keinem Arzneimittel; also auch nicht bei Sexualhormonen; ist mit letzter Sicherheit eine fruchtschädigende (teratogene) Wirkung auszuschließen.
Hinweis: Der Arzt ist zu informieren, wenn Diabetes (mellitus) oder Bluthochdruck bestehen, da diese Krankheiten eine sorgfältige Überwachung erfordern.
Gründe für das Abbrechen der Behandlung: Kopfschmerzen, die erstmalig migräneartig oder häufiger ungewohnt stark auftreten, plötzliche Wahrnehmungsstörungen (Seh-, Hörstörungen u.ä.), erste Anzeichen von Venenentzündungen mit Blutpfropfbildung (z. B. ungewohnte Schmerzen oder Schwellungen in den Beinen), stechende Schmerzen beim Atmen oder Husten unklarer Ursache, Schmerz- und Engegefühl im Brustraum. In diesen Fällen kann erhöhte Gefahr der Blutpfropfbildung (Thrombose) bestehen.
Auch beim Auftreten von Gelbsucht, Leberentzündung oder Juckreiz am ganzen Körper, bei Zunahme epileptischer Anfälle und stärkerem Blutdruckanstieg soll die Behandlung mit Gravibinon abgesetzt werden.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Medikamente beeinflussen die Wirkung von Gravibinon? Der Arzt muss über die regelmäßige Einnahme anderer Medikamente unterrichtet werden, weil verschiedene Substanzen; z. B. Barbiturate, Rifampicin- und Arzneimittel gegen Epilepsie die Wirkung von Gravibinon beeinträchtigen können, indem es insbesondere zu einer Erniedrigung der Hydroxyprogesteroncaproatkonzentrationen im Blut kommt. Es ist möglich, dass sich der Bedarf an Arzneimitteln gegen Diabetes (mellitus)ändert.
Dosierungsanleitung und Dauer der Anwendung

Soweit nicht anders verordnet, gelten für die Dosierung folgende Richtlinien:
· Habitueller Abort wegen Hormonmangels
Sobald die Schwangerschaft diagnostisch gesichert ist, wird sofort 1ml Gravibinon i.m. injiziert. Eine Woche danach, also mit Beginn der 6. SSW (gerechnet ab 1. Tag der letzten Regel, muss man die Hormondosis während der ersten Monate, eventuell auch länger, auf wöchentlich 1 Ampulle zu 2 ml Gravibinon i.m. erhöhen. Besteht nach früheren Fehlgeburten eine Gelbkörperinsuffizienz im monatlichen Zyklus der Frau, kann je nach Lage des Einzelfalls eine vorbeugende Behandlung durchgeführt werden. Die verkürzte Gelbkörperphase ist gekennzeichnet durch einen zu kurz dauernden Anstieg der Morgentemperatur in der zweiten Zyklushälfte. Mit Gravibinon wird die unzureichend transformierte Gebärmutterschleimhaut sekretorisch umgewandelt, und die Einnistungschancen für ein befruchtetes Ei werden verbessert.
Drei tage nach Anstieg der Morgentemperatur, d. h. etwa am 18. ZT, ist 1ml Gravibinon i.m zu injizieren. Bleibt eine Befruchtung aus, sinkt die Temperatur wieder ab und es kommt zu einer normalen, gelegentlich etwas stärkeren Blutung. Manchmal kann sich der Temperaturabfall auch um 2-3 Tage verzögern. Kommt eine Frau mit Neigung zu Fehl- oder Frühgeburten erst dann zur Behandlung, wenn bereits eine Schwangerschaft besteht, ist eine Gravibinon - Therapie ebenfalls von Vorteil. Die Patientin erhält sofort 2 ml Gravibinon i.m. und danach innerhalb der ersten Monate, im Einzelfall auch länger, wöchentlich Injektionen von 2 ml.
· Drohender Abort infolge Hormonmangels
Zur Einleitung der Therapie werden 2-mal wöchentlich 2 ml Gravibinon i.m. injiziert, bis die Blutung steht, wobei sich dringend Bettruhe empfiehlt. Danach ist mit einmal wöchentlich 2 ml über einige Wochen weiterzubehandeln, bis die Patientin trotz Mobilisierung blutungs- und beschwerdefrei bleibt. Ob Gravibinon vorbeugend noch länger gegeben werden soll, hängt vom Einzelfall ab.
Nach erfolgloser Behandlung einer drohenden Fehlgeburt (Abortus imminens) und der dann erforderlichen Ausschabung (Kürettage) kann es 8-14 Tage später durch die zunächst noch anhaltende und erst allmählich abklingende Wirkung von Gravibinon zu einer Entzugsblutung kommen, die jedoch keine weiteren Maßnahmen notwendig macht.

Art der Anwendung
Ölige Lösungen wie Gravibinon sind ausschließlich intramuskulär zu injizieren; insbesondere ist eine Injektion in Blutgefäße zu vermeiden. Die in seltenen Fällen während oder unmittelbar nach der Injektion öliger Lösungen auftretenden kurzdauernden Reaktionen (Hustenreiz, Hustenanfälle, Atemnot) lassen sich erfahrungsgemäß durch betont langsames Injizieren vermeiden.
Es empfiehlt sich, die Einspritzstelle anschließend mit einem Pflaster zu versehen, damit die Lösung nicht zurückfließen kann.

Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Gravibinon auftreten? Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen durch Benzylalkohol auftreten. Wie bei allen östrogenhaltigen Präparaten ist es auch bei Gravibinon möglich, dass in Einzelfällen bei besonders dafür empfänglichen Frauen bräunliche Flecken im Gesicht auftreten.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt mit oder Apotheker mit.


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