IMSI - neue Behandlungsmethode bzgl. Kinderwunsch

In diesem Ordner sollen Studien zur Reproduktionsmedizin gesammelt werden.
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Maggie + Tim
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IMSI - neue Behandlungsmethode bzgl. Kinderwunsch

Beitrag von Maggie + Tim »

Hallöle,

in der zweitletzten Ausgabe des "British Medical Journal" stellten isrealische Wissenschaftler eine neue Fertilisierungsmethode vor, welche nach ersten Versuchen eine Schwangerschaftsrate von 66% ggü. 30% bei ICSI erbringen soll.

Ich stelle mal den kompletten Text unten rein. Zum Übersetzen bin ich im Moment etwas faul, aber wenn allgemeines Interesse besteht, hole ich das noch nach...



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Israeli team develops new method of in vitro fertilisation

Judy Siegel-Itzkovich
Jerusalem



An Israeli team of male infertility experts have developed a new step in the reproductive medical technique of intracytoplasmic sperm injection (ICSI) that they say improves the method’s pregnancy rate and the "take home baby" rate.

Professor Benjamin Bartoov, a biochemist and andrologist at Bar-Ilan University in Ramat Gan, developed the new method, which is known as intracytoplasmic morphologically selected sperm injection (IMSI) and which has resulted in the births of 101 babies in the past four years.

When ICSI is used in the routine way, one sperm is taken from the sperm pool after routine selection under a regular microscope that magnifies it 200 to 400 times.

Professor Bartoov uses a high magnification method, which multiplies the image of individual sperm up to 6000 times through high power light microscopy. This makes it possible to discard sperm whose nucleii have an abnormal shape or contents and is thus, he found, much less likely to produce a healthy embryo with a good chance of developing properly in the uterus.

An article on the method and its results were published last year by Professor Bartoov and eight colleagues from Bar-Ilan University and the Herzliya Medical Centre in Fertility and Sterility (2003;80:1413-9). In the study, 50 couples who had had at least two previous failed attempts at fertilisation with ICSI underwent a single ICSI trial preceded by morphological selection of spermatozoa with normal nuclei. They were matched with 50 couples who underwent a routine ICSI procedure. The matching study revealed that the pregnancy rate after modified ICSI was significantly higher than that of the routine ICSI procedure (66% versus 30%).

Since the study was conducted, the team has carried out further IMSI procedures. The team says that taking their figures as a whole the technique has improved the usual in vitro fertilisation pregnancy rate to 48% and the take home baby rate to 40%, compared with the normal rate for in vitro fertilisation of 20-30% (in Israel, the United States, and western Europe) and a take home baby rate of about 20%.

Professor Bartoov invested more than two decades in the Bar-Ilan Quantitative Ultra-Morphology system, which determines fertility potential by examining the surface and internal shape of seven subcellular cell organelles of unstained individual sperm cells.

The optimum nucleus is smooth and symmetric, with an oval configuration. Any extrusion or indentation of the nuclear mass is considered a malformation, the team wrote. In addition, the chromatin mass in the nucleus should contain no more than one vacuole occupying less than 4% of its area. The team also determined an optimal length and width for the most effective sperm.

The freshly ejaculated sperm cells with the greatest fertility potential are placed in a glass dish and then into a special cooler that Professor Bartoov designed; then they are transferred to a hospital in vitro fertilisation clinic. This procedure is carefully timed so that the selected sperm arrive at the same time as the retrieval of the woman’s ova to be injected by embryologists into the cytoplasm of the egg.

The team concluded that the "fine morphological state of the sperm nucleus is an important factor in achieving pregnancy" if ICSI fails, and that a double blind, multicentre study should be performed to validate their conclusions.



BMJ 2004;328:306 (7 February), doi:10.1136/bmj.328.7435.306-a
Gruß und Gung ho von Tim

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colonia
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Übersetzung

Beitrag von colonia »

Hallo Tim!

Falls Du irgendwann mal bei Gelegenheit Zeit und Lust hättest, den Text zu übersetzen, wäre ich Dir sehr dankbar. :lol:
Mein Englisch reicht dafür leider nicht ganz aus - ist ja auch schon 'ne Weile her dass man's in der Schule gelernt hat... :wink:

Vielen Dank schon mal im Voraus!
Liebe Grüße aus Köln
colonia
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Tricky
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Beitrag von Tricky »

Tim, wenn Du mal die Zeit findest, das zu übersetzen, wäre ich Dir auch sehr dankbar! :)
Lieber Gruß, Eure Tricky

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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hi miteinander,

@Tim: danke für diesen Artikel.

@ all: kurz geht es im Artikel darum, dass israelische Forscher bei ICSI Spermien nach dem Aussehen auswählen. Sie greifen sich nicht nur einfach ein bewegliches Spermium, sondern vergrößern dieses unter einem Spezialmikroskop 6000-fach. In herkömmlichen Labors wird nur 200-400-fach vergrößert. Laut den Forschern erlaubt das Aussehen Rückschlüsse auf das genetische Potential eines Spermiums. Mit dieser neuen Methode konnte die ICSI-Ss-Rate von den üblichen 20-30 % auf 48 % und die Geburtenrate von den üblichen 20 % auf 40 % gesteigert werden.

Viele Grüße. Andreas
Zuletzt geändert von Andreas am 19 Feb 2004 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Arwin
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Beitrag von Arwin »

Oh ja wenn Du Zeit und Lust hättest den Text zu Übersetzten wäre ich Dir auch sehr dankbar. Mein Englisch reicht leider auch nicht aus.
Und nach 4 ICSIS die Negativ ausgefallen sind bin ich für alles dankbar


LG melanie
piep
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Beitrag von piep »

hallo,
danke tim für den artikel - klingt ja hochinteressant udn vielversprechend. Allein mir fehlt die Anzahl der IMSI, die im Vergleich zu den herkömmlichne ICSI gemacht wurden. auch wüsste ich gerne wie hoch er den einfluss seiner selbstentwickelten, gekühlten transportschale einschätzt.

auf jeden fall sollten wir unsere kiwuz mal fragen, ob sie diese methode auch praktizieren können - wenn es nur am mikroskop liegen sollte ...

viele grüße

p.s. heute habe ich irgendwo im i-net etwas gelesen, dass kassen nach dem ersten kind keine versuche mehr zahlen sollen - aber wo? :oops: hat es jemand von euch auch gefunden?
piep
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Maggie + Tim
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Beitrag von Maggie + Tim »

Hi zusammen,

danke für die Rückmeldung.

Andreas, ich hatte schon mal bei Vorschlägen hier anberaumt, dass Chrischn vielleicht mal eine neue Rubrik hier eröffnen könnte bzgl. neuer Forschungsergebnisse weltweit. Leider gabs bisher noch keine Antwort. Dort könnte man solche Artikel und news nämlich meiner Meinung nach immer gut ablegen, weil die anderswo dann doch leicht in der Versenkung verschwinden.


Barbarella-Stern war so nett und hat mir die Übersetzung abgenommen:
http://www.klein-putz.de/forum/viewtopi ... 120#621120

Vielen Dank :knuddel:

Ich stelle ihre tolle Übersetzung hier auch mal rein, sie wird wohl nichts dagegen haben:





Israelisches Team entwickelt neue Methode zur In-vitro-Fertilisation

Ein israelisches Expertenteam für Fruchtbarkeitsstörungen beim Mann hat
ein erweitertes Verfahren zur intracytoplasmatische
Spermieninjektions-Technik (ICSI) in der Reproduktionsmedizinentwickelt,
welche die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft und eine
erfolgreiche Entbindung erhöhen soll.

Professor Benjamin Bartoov, ein Biochemiker und Androloge an der
Bar-Ilan Universität in Ramat Gan, entwickelte die neue Methode, die als
intracytoplasmatische Injektion morphologisch ausgewählter Spermien
(IMSI) bekannt ist. Mit Hilfe dieses Verfahrens wurden von ihm in den
letzten 4 Jahren 101 Babies auf die Welt gebracht.

Bei einer routinemässigen ICSI wird ein einzelnes Spermium aus dem
Sperma-Pool mit Hilfe eines Mikroskops selektiert, welches eine
Vergrösserung um einem Faktor von 200-400 aufweist.

Professor Bartoov hingegen erreicht bei seinem Verfahren durch Einsatz
eines besonderen Mikroskops ("high power light microscope") eine
optische Vergrösserung des Spermiums bis hin zum 6000fachen. Hierdurch
ist es möglich, Spermien zu eleiminieren, deren Zellkerne unnormale
Auffäligkeiten in Form oder Struktur aufweisen, welche nach seinen
Ergebnissen weniger selten zum Entstehen gesunder Embryos mit Aussicht
auf gute Entwicklung in der Gebärmutter führen.

Ein Artikel über die Methode und ihre Ergebnisse wurde im letzten Jahr
von Professor Bartoov und acht Kollegen der Bar-Ilan Universität und dem
Herzliya Medical Center in der Zeitschrift " Fertility and Sterility"
(2003;80:1413-9) veröffentlicht. Im Rahmen dieser Studie wurden 50
Paare, mit mindestens zwei fehlgeschlagenen ICSIs mit der neuen
ICSi-Methode behandelt, wobei die Selektion der verwendeten Spermien
anhand von normal gebildeten Zellkernen erfolgte. Zur Kontrolle wurde
eine weitere Gruppe von 50 Paaren mit einer routinemässigen ICSI
behandelt. Die Studie offenbarte, dass die Schwangerschaftsrate mit der
modifizierten ICSI-Methode deutlich höher war als mit der
Standardmethode (66% gegenüber 30%).

Nach Ende der Studie hat das Team weitere IMSI-Behandlungen
durchgeführt. Nach Aussage des Team konnten mit der neuen Technik die
Schwangerschaftsraten auf 48% und die Entbindungsrate auf 40% gesteigert
werden - im Vergleich zu normalen Raten für Invitro-Fertilisation von
20-30% (Israel, USA und West-Europs) und etwa 20% für der Entbindungen.

Professor Bartoov hat mehr als 20 Jahre zur Entwicklung des "Bar-Ilan
Quantitative Ulta-Morphology Systems" aufgewendet, mit dessen Hilfe das
Fruchtbarkeitspotential einzelner Spermien bestimmt werden kann. Hierbei
werden Spermien mit makelloser Oberfläche und interner Struktur
bezüglich sieben subzellularer Zellbestandteile ausgewählt.

Als optimal haben sich dabei glatte und symmetrische Zellkörper mit
ovalem Aufbau erwiesen. Jede Ein- oder Ausbuchtung der Zellkörpermasse
wird dabei, nach Aussage des Teams, als Fehlbildung angesehen.
Zusätzlich sollte die Chromatinmasse des Zellkerns höchstens eine
Vakuole besitzten, die weniger als 4% der Fläche einnimmt. Das Team
bestimmte auch optimale Längen und Breiten für die effektivsten Spermien.

Die frisch ejakulierten Spermienzellen mit dem grössten
Fruchtbarkeitspotential werden in eine Glasschale platziert und dann in
einen speziellen Kühler gegeben, den Professor Bartoov entwickelt hat.
Danach werden sie in eine In-vitro-Fertilisationsklinik verbracht. Diese
Prozedur ist zeitlich sorgfältig abgestimmt, so dass die ausgewählten
Spermien zum idealen Zeitpunkt den Embryologen zur Injektion in das
Zytoplasma der weiblichen Eizelle bereitstehen.

Das Team schliesst, dass "der Feinmorphologische Zustand des
Spermien-Zellkerns einen wichtigen Faktor darstellt, eine Schwngerschaft
zu erzielen", falls eine ICSI erfolglos ist, und dass eine
Doppelblindstudie durchgeführt werden sollte, um Ihre Ergebnisse zu
validieren.
Zuletzt geändert von Maggie + Tim am 19 Feb 2004 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Maggie + Tim
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Beitrag von Maggie + Tim »

Ach Moment, ich sehe, sowas in der Art gibts ja schon:

"Chancen und Risiken der Reproduktionsmedizin"


Vielleicht könnte Chrischn ja einfach den Titel dazu etwas modifizieren, dass eben auch die Forschungsergebnisse dort zu finden sind...
Was denkst du, Andreas?
Gruß und Gung ho von Tim

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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hi miteinander,
piep hat geschrieben:p.s. heute habe ich irgendwo im i-net etwas gelesen, dass kassen nach dem ersten kind keine versuche mehr zahlen sollen - aber wo? :oops: hat es jemand von euch auch gefunden?
-> das Urteil gilt nur für die private KV. siehe:
http://www.klein-putz.de/forum/viewtopi ... 987#619987
Maggie & Tim hat geschrieben:Andreas, ich hatte schon mal bei Vorschlägen hier anberaumt, dass Chrischn vielleicht mal eine neue Rubrik hier eröffnen könnte bzgl. neuer Forschungsergebnisse weltweit.
-> Ideen:
1) neue Rubrik
2) Hier unterbringen: http://www.klein-putz.de/forum/viewforum.php?f=59
-> ggf. müssen wir den Rubriktext ergänzen.

Ich tendiere zu 2), werde Deinen Vorschlag mal in den nächsten Tagen mit Chrischn besprechen.

Viele Grüße. Andreas
Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hi Tim,

wir haben zeitgleich getippt und haben die gleichen Gedanken. :-) Ich bespreche es mal mit Chrischn.

Wahrscheinlich machen wir es so:
1) Rubriktext von "Chancen und Risiken" ändern
2) Diesen Ordner "Israel" dorthin verschieben.

Herzliche Grüße. Andreas
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