Eizellspende-Freispruch für Mediziner aus Augsburg

free
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Beitrag von free »

Nera hat geschrieben:Wenn ich lese, wie hier die Moralkeule bei einer >begründeten< Anzeige geschwungen wird, während bei Ei-, Samen- oder Embryonenspenden befürwortet oder zumindest hingenommen wird, dass Grenzen und Gesetze überschritten werden
ich bin jetzt etwas verwirrt und muss mal nachfragen.wo werden gesetze überschrittten bei der eizellspende?die überschrift lautet fett EIZELLSPENDE-FREISPRUCH für mediziner oder auch WERBUNG FÜR EIZELLSPENDE erlaubt.
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Nera
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Beitrag von Nera »

Rebella,

Du verstehst irgendwie überhaupt nicht, worum es hier geht und wie du hier die Sachen verdrehst, macht mich langsam wirklich sauer. Sicherlich sollte man nicht gleich alle Mediziner verteufeln, nur weil man selbst schlechte Erfahrungen mit einem hatte. Das tun weder ich, noch die Anzeigenstellerin. Aber wenn ein konkreter Grund für eine Anzeige vorliegt, dann ist es legitim und rechtens, diese auch zu stellen. Wir haben da eine andere Meinung als ihr, wenn wir finden, dass sich Reproduktionsmediziner an bestehende Gesetze halten sollten.
Ich habe auch nicht gesagt, dass sich in euerm Verein "nur radikale, spät aufgeklärte, von ihren Eltern enttäuschte Spenderkinder befinden", sondern dass es größerenteils "spät aufgeklärte, von ihren Eltern enttäuschte" sind und einige wenige davon recht radikal sind.
Das ist eine Wertung, die ganz alleine du triffst, weil du hier einen persönlichen Konflikt austrägst, dessen Ursache wohl ganz woanders liegt und mit der du dich nicht auseinandersetzen möchtest...

Ich stimme dir zu, dass die Gesetzeslage in der Reproduktionsmedizin einiges an Verbesserung verdient. Jedoch haben wir möglicherweise unterschiedliche Auffassungen davon, was besser ist. Aber gut, jeder darf seine Meinung haben, wie er möchte.
Solange der Gesetzgeber die Gesetze so lässt, wie sie sind, sind es nun mal die Richter, die darüber entscheiden.
Auch ,ob die Spende eines bereits bestehenden Embryos oder extra für die Spende gezeugter Embryonen nun für das Kind besser oder schlechter ist, darüber gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen.
Ich finde beides nicht schön für das Kind.


Jetzt noch zu free:
free hat geschrieben: der bereich eizell-und embryonenspende ist geschützt und kann von außen nicht eingelesen werden.dort tauschen sich nur betroffene aus.wie kannst du da das geschriebene mitlesen?
Ich beziehe mich auf das öffentliche Forum.
free hat geschrieben: nera,das tut mir wirklich leid und ich kann deine traurigkeit nachvollziehen.aber bitte vergleiche mich nicht mit deinen eltern.ich entscheide nicht genauso wie deine eltern.schon alleine deshalb nicht,weil 20 oder 30 jahre ins land gegangen sind und sich sehr viel verändert hat.
Verstehst du mich absichtlich falsch? Traurig und entsetzlich finde ich, was ihr hier dazu schreibt. Gerade dadurch merke ich, wie dankbar ich bin, bei meinen Eltern „gelandet“ zu sein, die sehr verantwortungsvoll und selbstreflektierend mit dem Thema umgehen. Und das aus eigener Kraft heraus. Meine Eltern haben keinen Gesetzesbruch begangen und hätten das auch nicht für gut befunden.

Es macht echt keinen Sinn mich nun auch in diese Ecke eines traumatisierten Spenderkinds zu drängen, das mit seinen Eltern in Unfrieden ist. Tut mir den Gefallen und unterlasst es einfach, falsche Tatsachen zu verbreiten. Wenn ihr meine Vergangenheit kennen würdet, dann würdet ihr ganz anders darüber denken.

Was sich im Hinblick auf Spenderkinder verändert hat, ist dass nun endlich bei den (meisten) Ärzten angekommen ist, wie wichtig es ist, dass die Kinder ihre Herkunft nachvollziehen können und auch wie wichtig eine frühe (oder überhaupt) Aufklärung ist. Dieser Umstand ist auch deshalb zu verdanken, weil ältere Spenderkinder, die es damals noch nicht gab, aufgestanden sind und öffentlich darüber sprechen.

Ansonsten gewinne ich hier eher den Eindruck, dass wir in ein ganz anderes Extrem abdriften, was ich nicht unbedingt als fortschrittlich oder positiv bezeichnen würde...


Nehmt es mir nicht übel, ich entziehe mich jetzt wieder der Diskussion. Ich wollte die Bedeutung der Anzeige erklären und das habe ich getan, sodass sich andere Leser dazu ein eigenes Bild machen können. Auf ständige Rechtfertigungen, weil es euch anscheinend leichter fällt, mir die Worte im Mund herumzudrehen, anstatt mal das verstehen zu wollen, was ich wirklich schreibe, habe ich keine Lust.
free
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Beitrag von free »

Nera hat geschrieben: Jetzt noch zu free:
free hat geschrieben: der bereich eizell-und embryonenspende ist geschützt und kann von außen nicht eingelesen werden.dort tauschen sich nur betroffene aus.wie kannst du da das geschriebene mitlesen?
Ich beziehe mich auf das öffentliche Forum.
es gibt kein öffentliches forum im bereich eizell-und embryonenspende
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Nera, ich verstehe sehr wohl, worum es geht. Und natürlich hat jeder das Recht, so viele Anzeigen zu stellen, wie er will. Anzeigen zu stellen ist nicht verboten. - Korrekt finden muss man das deshalb noch lange nicht.

Bitte tu mir den Gefallen und unterstelle mir nicht fortlaufend, es gäbe für meine Antworten Ursachen, mit denen ich mich nicht auseinandersetzen wollte.

Ich glaube aber auch, wir kommen an dieser Stelle nicht weiter. Danke, dass du deine Position zu der konkreten Frage dargelegt hast. Ich denke, wir alle hier haben das schon verstanden. Wenn wir es - im anderen Kontext - auch nicht verstehen.
Liebe Grüße, Rebella
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Nera
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Beitrag von Nera »

Noch eine letzte Sache, weil mir beim wiederholten Durchlesen meiner und eurer Antworten noch ein paar Sachen aufgefallen sind:

Ich hatte den "konkreten Grund" für die Anzeige noch nicht richtig ausgeführt (eigentlich auch komisch, dass mich danach keiner gefragt hat...): dass das Netzwerk Vorkernstadien vermittelt haben sie damals recht offen auf ihrer Internetseite geschilderte (heute etwas verschlüsselter). Kann man auch in verschiedenen Zeitungsartikeln nachlesen, hier z.B. http://www.zeit.de/2014/40/kuenstliche- ... de/seite-2

Es war also nicht so, dass die Anzeige rein auf Verdacht gestellt wurde. Das war wie gesagt nachvollziehbar begründet und untermauert.

Im übrigen hat die Anzeigenstellerin auch nicht den Reproduktionsmediziner, dem sie laut Rebella dankbar sein sollte, angezeigt. Da hat die Liebe Rebella mal wieder herumgedreht. Der Mediziner war nur involviert, weil er Mitglied in dem Netzwerk ist.

Gute Nacht und Tschüss.
free
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Beitrag von free »

Nera hat geschrieben:
free hat geschrieben: nera,das tut mir wirklich leid und ich kann deine traurigkeit nachvollziehen.aber bitte vergleiche mich nicht mit deinen eltern.ich entscheide nicht genauso wie deine eltern.schon alleine deshalb nicht,weil 20 oder 30 jahre ins land gegangen sind und sich sehr viel verändert hat.
Verstehst du mich absichtlich falsch? Traurig und entsetzlich finde ich, was ihr hier dazu schreibt.
darf ich nachfragen warum dich das so traurig macht?
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free
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Beitrag von free »

Nera hat geschrieben: Meine Eltern haben keinen Gesetzesbruch begangen und hätten das auch nicht für gut befunden.
damit ich nicht wieder falsch verstehe,warum sollten deine eltern auch einen gesetzesbruch begehen?war die samenspende zu der zeit verboten?
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free
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Beitrag von free »

nee rebella,so richtig kann ich das nicht verstehen.ich weiß nur,immer wenn wir über den spenderkinderverein schreiben und du eine person erwähnst oder andeutest,kommt nera hier reingeschneit und überschüttet uns mit vorwürfen. :juhu: interessanter wäre es,wenn sie uns an ihren erfahrungen als spenderkind teilhaben lassen würde. :gutsnächtle:
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free
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Beitrag von free »

free hat geschrieben:
Nera hat geschrieben: Meine Eltern haben keinen Gesetzesbruch begangen und hätten das auch nicht für gut befunden.
damit ich nicht wieder falsch verstehe,warum sollten deine eltern auch einen gesetzesbruch begehen?war die samenspende zu der zeit verboten?
ich habe mal nachgelesen zur samenspende nera.verboten war sie nie, gesetzliche grundlagen dafür gab es allerdings auch nicht. unter ärzten galten samenspenden lange als sitten- oder standeswidrig. erst der 73. deutsche ärztetag im Jahr 1970 und der 65. deutsche juristentag im Jahr 1986 entschieden sich mehrheitlich für eine standesrechtliche und berufsethische akzeptanz.d.h.es galt lange zeit als sittenwidrig und ich erahne gerade wie prägend eine moralische ausrichtung sein kann.jetzt kann ich das alles besser verstehen.
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Nera
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Beitrag von Nera »

free... wie gesagt, meine Eltern haben keinen Gesetzesbruch begangen. Die Samenspende war zur Zeit meiner Zeugung, wie du richtig nachgelesen hast, nicht verboten, man konnte sie nutzen und praktizieren, völlig legal. Wer sich nicht an Recht und Gesetz gehalten hat, war der Mediziner. Nicht indem er die Samenspende geschäftlich betrieben hat, sondern im Umgang damit, was Auswirkungen für die Kinder hat. Wie genau werde ich hier nicht ausführen, jedoch kann ich dir sagen, dass das kein Hirngespinst ist und es dazu bereits gerichtliche Auseinandersetzungen gab. Die Handlung dieses Arztes geschah bewusst, nicht versehentlich oder unwissentlich.

Nochmal betonend: Die Thematisierung des Gesetzesbruchs hat null mit meinen Eltern zu tun. Sie wussten damals auch nicht, wie der Arzt handelt und hätten das sicherlich auch nicht hingenommen. Also lass bitte einfach meine Eltern aus dem Spiel, ich ziehe hier auch nicht deine (Wunsch)Kinder mit rein.

Was ich bei dem Austausch hier traurig finde ist zweierlei:

Erstens werden von Rebella schlichtweg falsche Tatsachen verbreitet, indem sie einfach mal in die Welt setzt, dass die Anzeige quasi grundlos auf reinen Verdacht gestellt wurde, aus Hass um dem Netzwerk eins reinzuwürgen. So wie sie es darstellt, würde ich das moralisch auch anzweifeln, aber so war es schlichtweg nicht. Rebella hat mit der betreffenden Person ein persönliches Problem, was sie offenbar nicht imstande ist persönlich und direkt mit ihr zu klären. Aber da ist ihrer Ansicht nach bestimmt auch die Andere Schuld...

Zweitens geht es bei der Anprangerung der Anzeige nicht mehr um die "Spitzfindigkeiten" des Gesetzes, zu denen man eine andere Meinung haben kann. Sondern es bringt eine Dimension rein, die nur unter dem Gesichtspunkt steht, Eltern den Kinderwunsch zu erfüllen, während die kritische Seite (z.B. kommend von Spenderkindern) stringent ausgeblendet wird, anstatt sich erstmal anzuhören, was überhaupt Sache ist.

So, ich hoffe jetzt gibt es keine Nachfragen mehr.
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