Konflikte in der Beziehung

Alle Fragen und Probleme, die man doch lieber anonym diskutieren möchte.
Antworten
Mäuse

Konflikte in der Beziehung

Beitrag von Mäuse »

Hallo,

Wir haben derzeit ziemliche Konflikte in der Familie und benötige mal eure Ratschläge.

Ich bin ein Mensch, der frei von der Leber weg seine Sachen sagt, was ihm nicht passt. Mein Mann ist da anscheinend total anders, habe ich aber auch jetzt erst gerade eben bemerkt (sind 8 Jahre verheiratet).

Es geht hier um Termine wo wir beide hingehen sollten, jedoch ich nicht will, da es immer um das Thema - WANN KOMMT DER NACHWUCHS BEI EUCH geht. Ich will mir diesen Stress nicht antun, ich habe das den Leuten ins Gesicht gesagt, das das nervig ist, jedoch haben sie bis jetzt nicht damit aufgehört.

Nun meint mein Mann, ich brauche nicht hinzugehen, jedoch bin ich "offiziell" krank. Bitte, warum soll man ständig seine Probleme wegreden, kann man nicht einfach sagen, es tut uns leid wir haben 2 IVFs und 4 ICSIS hinter uns gebracht, es klappt nicht. Muss ich mich denn für meinen Körper "entschuldigen", tut mir leid, wir sind so blöd dass wir das nicht mal mit dem Nachwuchs hinbekommen, und dann Geschichten zu erzählen wie - ach - meine Frau ist krank sie ist erkältet. Das ist nun nicht nur das erste Mal so, langsam fühle ich mich als "Hypochonder", da ich bei diesen Terminen ständig krank bin, weil ich nicht will, oder mein Mann Angst hat ich könnte aus dem Rahmen fallen, in Tränen ausbrechen oder ähnliches.

Ich finde eben, man soll sich doch der Situation stellen, es reicht doch wenn man sagt, "es kränkt uns", oder "gibt es nichts wichtigeres für euch". Somit hätten wir den Konflikt gelöst, ein Problem weniger und würden mit der ganzen Sache nicht "Verstecken und verdrängen" spielen.

Was meint ihr dazu.

Mäuse
Yvette
Rang0
Rang0
Beiträge: 33
Registriert: 20 Mai 2004 14:17

Wind aus den Segeln nehmen

Beitrag von Yvette »

Hallo Anonym!
Dein Problem ist oft in Büchern beschrieben wir hatten dieses jedoch nicht. Mein Mann antwortet stets mit korrekt einfacher Art:" Das ist bei uns auf natürlichem Wege nicht möglich." Dann weiss jeder was los ist. Entweder wir sind enger befreundeet und sagen mehr oder man lässt es bleiben. Aber jeder der fragt sollte eine schonungslos wahre Antwort erhalten. Nur wenn andere über Dich Bescheid wissen können sie sich entsprechend verhalten.
Schreib mir mehr über Deine Erfahrungen in Bezug auf Deinen unerfüllten Kinderwunsch. Würde mich sehr freuen.
Mit vielen Grüssen Yvonne
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Mäuse!
Ich kenne dieses Problem nur zu gut. Da wir auch in dem Alter sind, dass alle unsere Freunde und Bekannte - außer uns - schon mindestens 1 Kind haben, wird man natürlich ständig danach gefragt. Am liebsten würde ich die Wahrheit sagen, aber mein Mann möchte das auch nicht. Da er der "Verursacher" (blödes Wort :roll: ) ist, kann ich ihn schon irgendwie verstehen. Ich denke, dass er einfach Angst hat, dass manche mit blöden Sprüchen kommen. Ich hatte ihm daher schon vorgeschlagen, dass wir sagen, dass es an mir liegt. Ich hätte damit überhaupt keine Probleme, denn es ist für mich viel belastender, dass ich nicht ehrlich über das Thema reden kann. Unsere Freunde würden das mit 100%iger Sicherheit respektieren und uns bestimmt auch seelisch und moralisch unterstützen. Auch wenn sie es nicht verstehen können. Denn ich denke, dass kein Paar, das nicht in derselben Situation ist, sich da hinein versetzen kann. Aber es würde mir sicher gut tun, wenn ich mit jemandem reden könnte. :(Ich finde es auch immer sehr stressig, sich Antworten auf die Frage "Und, wann kommt bei euch der Nachwuchs?" auszudenken. Man sollte doch wirklich ehrlich sein, das wäre das Beste. Vielleicht kann ich meinen Mann ja noch so weit bringen, dass wir auch "öffentlich" über das Thema reden, denn wir können schließlich nichts dazu, dass wir auf normalem Wege kein Kind bekommen können! Meiner Meinung besteht jedoch das größte Problem darin, dass unser "Problem" nicht anerkannt wird. Nicht nur die KK sondern auch die meisten Leute schätzen die Problematik falsch ein. Natürlich weiß ich, dass ich kein Recht auf ein Kind habe und dass das Leben auch ohne eigene Kinder schön ist, aber es kann mir niemand verwehren, wenn ich alle Möglichkeiten nutzen möchte, doch ein eigenes Kind zu bekommen.

Liebe Grüße von Lea
Gast2

Beitrag von Gast2 »

Hi,

ich finde das auch sehr schade, denn genau durch diese Tabuisierung und das sich nicht trauen manoevrieren wir uns ja selbst ins aus. Wie soll denn die ganze Tragweite der Problematik erkannt werden wenn sih niemand traut darueber zu sprechen? Wer weiss vielleicht gibt es ja sogar im Verwandten-/Bekanntenkreis noch andere Betroffene denen es aehnlich geht?
Ich gehe damit recht offen um, allerdings kommt auch kaum jemand auf die Idee mich nach KiWu zu fragen und die es getan haben wissen von unserem Problem und fragen hoechstens mal nach wie es mit den Behandlungen aussieht.

Aber falls man die Fragen ein fuer alle Mal beenden will, dann kann man ja auch sagen das man nach 6 fehlgeschlagenen SS (ich finde irgendwie sind 2 IVFs und 4 ICSIS das ja) erstmal das Leben ohne Kinder plant und Du auch nicht weiter ueber dieses Thema sprechen willst. Ich denke mal das es dann den meisten auch zu peinlich sein wird weiternachzubohren und sollte es doch einer wagen, kannst Du sie ja fragen was ihnen eigentlich so viel Spass daran macht sich an Deinem Unglueck zu ergoetzen.

LG
Antworten

Zurück zu „Total anonym“