Folsäure erhöht nicht die Rate der Mehrlingsgeburten

[Chrischn]

ATLANTA (ikr). Erhöhen Folsäure-Präparate, wie sie Schwangeren zur Vorbeugung von Neuralrohrdefekten bei ihren Kindern empfohlen werden, tatsächlich die Rate der Mehrlingsgeburten? Nach einer neuen Untersuchung bei mehr als 200 000 Frauen in China ist das nicht der Fall.

Eine Arbeitsgruppe um Dr. Robert Berry von den CDC in Atlanta im US-Staat Georgia hat bei 242 015 Frauen, die ein Kind ohne Fehlbildung zur Welt gebracht hatten, nachgesehen, ob sie vor der Konzeption und in der Frühschwangerschaft ein Folsäure-Präparat eingenommen hatten (Lancet 361, 2003, 380). Außerdem wurde analysiert, bei welchen Frauen es zu Mehrlingsgeburten gekommen war.

Knapp 53 Prozent der Frauen hatten Folsäure-Präparate eingenommen, und zwar in der mittlerweile weltweit empfohlenen Dosierung von 400 Mikrogramm pro Tag. 1496 (0,62 Prozent) der jungen Chinesinnen brachten Mehrlinge, überwiegend Zwillinge, zur Welt.

Bei den Frauen, die Vitamin-Präparate eingenommen hatten, betrug die Rate der Mehrlingsgeburten 0,59 Prozent und bei den Frauen ohne eine solche Prophylaxe 0,65 Prozent.