Mädchen oder Junge ? Neue Methode in der USA gefunden

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Chrischn
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Mädchen oder Junge ? Neue Methode in der USA gefunden

Beitrag von Chrischn »

Durch gezieltes Aussortieren von Spermien kann das Geschlecht eines Kindes schon vor einer Befruchtung im Reagenzglas festgelegt werden. Dies berichten amerikanische Forscher jetzt auf dem Jahreskongress der Europäischen Gesellschaft für menschliche Reproduktion und Embryologie in Lausanne. So könne verhindert werden, dass der Nachwuchs eventuell unter einer Erbkrankheit zu leiden habe.

Einige Erbkrankheiten wie die Bluterkrankheit oder Muskelschwäche beruhen auf einer Mutation des X-Chromosoms. Besitzt ein Mädchen ein solches Chromosom, kann sein zweites X-Chromosom den Defekt meist ausgleichen. Jungen besitzen an Stelle des zweiten X-Chromosoms jedoch ein Y-Chromosom. Bei ihnen ist daher kein Ausgleich möglich und die Krankheit kommt zum Ausbruch.

Eltern mit einem bekannnten X-Defekt streben daher oft weiblichen Nachwuchs an. Bei einer Befruchtung im Reagenzglas, der In-vitro-Fertilisation (IVF), ist eine Geschlechtsbestimmung möglich, indem man Eizellen befruchtet und etwas später Zellen des sich bildenden Embryos untersucht. Dieses Verfahren ist jedoch ethisch bedenklich, da sich die Frage nach dem Schicksal der "falschen" Embryonen stellt.

Die von Harvey Stern und seinen Kollegen am Genetics & IVF Institute in Fairfax, Virginia, eingesetzte Technik geht einen anderen Weg. Hierbei werden die Spermien des Vaters vor der Befruchtung nach ihrem Gewicht sortiert. Da die zwei Chromosomen unterschiedlich lang sind, haben Spermien mit einem X-Chromosom ein um etwa drei Prozent höheres Gewicht als Spermien mit einem Y-Chromosom. Wie Stern jetzt berichtet, stieg der Anteil von Spermien mit einem X-Chromosom durch das "MicroSort" getaufte Verfahren von rund 50 Prozent auf über 90 Prozent.

"Wir konnten bei 90 Prozent von 284 Embryonen das Geschlecht eindeutig festlegen", so Stern. "Dabei entstanden 92 Prozent männliche und 8 Prozent weibliche Embryonen." Ohne das Verfahren sei die Geschlechterverteilung ausgewogen gewesen.

Laut Stern steckt aber nicht immer die Angst vor einer Erbkrankheit hinter dem Wunsch, das Geschlecht der Kinder festzulegen. Einige Eltern hätten auch schlicht das Geschlechterverhältnis in ihrer Familie ausgleichen wollen.
Viele Grüße
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** 11.07.2021 - klein-putz ist schon 20 Jahre alt! **
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