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Silvia
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Beitrag von Silvia »

Liebe Iris, Bernie, Christin und alle anderen,

ich mache mal hier den Ordner auf, und stelle die Artikel rein, wo ich etwas gefunden habe, auch wenn sich vielleicht manches überschneiden wird, oder schon bekannt ist. Vielleicht hilft Euch dies weiter. Ich habe Dir Iris ja schon geschrieben, daß meine Zeit momentan sehr begrenzt ist, werde mich aber bemühen, dies innerhalb von einer Woche zu schaffen.

Ich hoffe dies ist o. k. so.


Lieber Gruß Silvia

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Silvia
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Beitrag von Silvia »

PID und Blastozysten: Bessere Erfolge im Ausland

Datum der News:
15-08-2001
Link der Zeitung:
http://www.zeit.de/

Um Mehrlinge zu vermeiden, fordern Reproduktionsärzte Qualitätskontrollen für Retortenembryos

Von Ulrich Bahnsen

Den Industriestaaten steht Ungemach ins Haus, glaubt man dem New Scientist. Die um sich greifenden künstlichen Befruchtungstechniken, schrieb das Londoner Blatt,
hätten inzwischen "eine desaströse Epidemie von Zwillings- und Drillingsgeburten" verursacht.

Bis zu drei Retorten-Embryonen übertragen europäische Mediziner in den Mutterleib, um unfruchtbaren Paaren zum Kind zu verhelfen. Gut jeder fünfte Behandlungszyklus führt
zur Niederkunft - das entspricht in etwa der natürlichen Zeugungsrate. Doch fast ein Drittel dieser Kinder sind Zwillinge oder Drillinge. In den USA führen schon nahezu 40
Prozent aller künstlich erzeugten Schwangerschaften zu Mehrlingsgeburten, weil man dort oft mehr als drei Embryonen einpflanzt. Die amerikanischen IVF-Zentren wollen mit
möglichst hohen baby take-home rates werben. "Die Zunahme ist alarmierend", warnt Laura Schiewe von den US-Centers for Disease Control in Atlanta. Denn
Mehrlingsschwangerschaften gefährden die Mutter und die Kinder: Schon bei Zwillingen treten Untergewicht, Frühgeburt und neurologische Störungen gehäuft auf. Drillinge
überleben oft nur durch die Künste der Intensivmediziner.

In Europa sinnen die Experten nun auf Abhilfe. Doch bislang gibt es für die Mediziner nur einen Weg gegen die Mehrlingsepidemie: Künftig wollen sie nur noch einen Embryo
pro Zyklus in den Mutterleib übertragen. Um dennoch akzeptable Erfolge zu erzielen, muss dieser aber zuvor auf Lebensfähigkeit geprüft werden. Als Prüftechnik bietet sich die
Präimplantationsdiagnostik (PID) an, jene in Deutschland bislang verbotene Methode, die Ehepaaren mit einer Anlage für Erbkrankheiten zu gesundem Nachwuchs verhelfen
soll. Dass die PID auch als Embryonencheck für Frauen im höheren Alter eingesetzt werden kann, die sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen, bewiesen belgische
Experten von der Freien Universität Brüssel. Je älter die Frauen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die gezeugten Embryonen Chromosomenschäden aufweisen, die
eine Einnistung in die Gebärmutter verhindern oder zum Frühabort führen. Bei 40-Jährigen ist bereits jeder zweite Embryo geschädigt. Vor der Übertragung in den Uterus hatten
die Brüsseler Ärzte deshalb die Chromosomen der Embryonen mit der PID überprüft. Nur je zwei gesunde Kandidaten wurden transferiert, die geschädigten verworfen. Die
Folge war eine Verdoppelung der Einnistungsrate auf 23 Prozent gegenüber einer Vergleichsgruppe von Frauen, die drei ungetestete Embryonen erhalten hatten. Allerdings
scheint das Screening durch PID bislang nur bei älteren Frauen Erfolge zu versprechen, sagt der Lübecker Reproduktionsmediziner Ricardo Felberbaum. Bei jüngeren Frauen,
meint er, "ist die Chromosomenkontrolle wenig effektiv".

Indessen spricht manches dafür, dass die Zwillingsproblematik auch ohne Gentest zu lösen wäre: durch bloßen Augenschein. Lässt man den Embryo nämlich bis zum fünften
Tag im Labor zum so genannten Blastozytenstadium heranreifen, bevor er transferiert wird, kann man schon an Form und Aussehen erkennen, ob er gute
Entwicklungschancen hat: "Symmetrische Zellen, heller Zellleib ohne dunkle Partikel darin", nennt Felberbaum als Kriterien für einen guten Embryo. Zudem bewirkt die
verlängerte Brutzeit eine natürliche Selektion: Viele geschädigte Embryonen sterben innerhalb der ersten fünf Tage ab.

Die Überlebenden, optisch gesund erscheinende Embryonen, sind vielleicht die Lösung für das Mehrlingsproblem: Jan Gerris und seine Kollegen vom Antwerpener Zentrum
für Reproduktionsmedizin erreichen mit einem top quality embryo inzwischen normale Schwangerschaftsraten bei ihren Patientinnen. Jede vierte IVF-Patientin bekommt in
Antwerpen inzwischen nur noch einen qualitätsgeprüften Embryo übertragen.

Ihre deutschen Kollegen würden solche Erfolge auch gern vorweisen - nur dürfen sie es nicht: Das Embryonenschutzgesetz verbietet die Herstellung von mehr als drei
Embryonen. Sind die erzeugt worden, müssen sie sämtlich in den Leib der Mutter übertragen werden, auch wenn den Zellkugeln Mängel anzusehen sind. Experten wie
Felberbaum und sein Kollege Michael Thäle vom Verband der Reproduktionsmedizinischen Zentren verlangen daher eine Änderung des Gesetzes. "Solange nur drei
Embryonen hergestellt werden dürfen, bleibt uns bei acht von zehn Frauen am Ende keiner mehr, den wir transferieren können", klagt Felberbaum, "so was kann man den
Patienten nicht zumuten."
Lieber Gruß Silvia

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Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Danke dir Siliva. Bitte hetz dich da nicht ab, wir wollen ja ein fundiertes Schreiben rausschicken...

Lieber Gruß
Iris
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Silvia
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Beitrag von Silvia »

Auf dieser Webseite hat sich jemand die Mühe gemacht mit dem Thema: Unsere Statistikliste!

http://www.carsten-gutberlet.de/ubb/For ... 00001.html.

Als Kontaktperson auch nicht schlecht.

Hast Recht Iris, bekomme ich seltsamerweise auch nicht geöffnet. Dann eben über Umwege, dies ist seine Homepage:

http://www.babywunsch.com/

_________________
Lieber Gruß Silvia
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Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

*grmpf* - krieg die Seite nicht geöffnet.....
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Silvia
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Beitrag von Silvia »

Freitag 9. November 2001
Workshop
Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin

Eine Veranstaltung der Gemeinschaftspraxis
J. Happel – M. Thaele – L. Happel, Saarbrücken

in Zusammenarbeit
mit dem Berufsverband der Frauenärzte/ Landesverband Saarland



I. Mönchengladbacher Sterilitätskolloquium
Thema:
Reproduktionsmedizin "quo vadis"
Fortpflanzungsmedizin im Spannungsfeld zwischen Innovation, Recht
und Ethik

Leitung: Dr. med. Georg Döhmen/Dr. med. Thomas Schalk

Veranstaltungsort: Kaiser-Friedrich-Halle, Mönchengladbach
Datum und Uhrzeit: 08.09.01 10.00 Uhr - 14.00 Uhr

Gemeinschaftspraxis
Dres. med. G. Döhmen/Th. Schalk
Von-Groote-Str. 175
41066 Mönchengladbach

Tel: 02161/632888
Fax: 02161/632880

Mail

Grußworte

Referenten:
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Henning M. Beier, Aachen
Thema:
Embryologische und reproduktionsmedizinische Grundlagen als Beitrag für
die gegenwärtige Diskussion um Stammzellen und die Perspektive des
therapeutischen Klonens

Prof. Dr. med. Hans-Wilhelm Michelmann, Göttingen
Thema:
Blastozystentransfer - Braucht Deutschland ein
Reproduktionsmedizingesetz?

Prof. Dr. med. Hans H. van der Ven, Bonn
Thema:
Neue Techniken in der Reproduktionsmedizin - Gegenwart und Zukunft

Diskussion
Kaffeepause

Herr Dirk Niggehoff, Rechtsanwalt (Kanzlei Möller . Hemuth),
Düsseldorf
Thema:
Das Schicksal verwaister Embryonen

Frau Margot von Renesse, MdB (Vors. der Enquetekommission
Recht und Ethik in der modernen Medizin), Berlin
Thema:
Gentechnik, PID, Stammzellenforschung

Diskussion
Schlußwort


Vielleicht sollte man hier mal Herrn Prof. Michelmann anschreiben, ob er hierzu ein abstract hat!

Weiß nicht, ob es sich hiermit erledigt hat, habe hier einen Artikel mit früherem Datum gefunden:

H.W. Michelmann Vortrag vom 08.09.01 1.
M'gladbacher Sterilitätskolloquium

Der Blastozystentransfer
Die Dilemmasituation der deutschen Reproduktionsmedizin

H. W. Michelmann


Die In-vitro-Fertilisation (IVF) und die
intrazytoplasmatische
Spermatozo-eninjektion (ICSI) haben sich als
Substitutionstherapie
bei Kinderlosigkeit durchgesetzt und werden zur Zeit in
Deutschland
in etwa 100 Kliniken bzw. gynäkologischen Praxen
durchgeführt.
Trotz 21468 IVF- und 20658 ICSI-Behandlungen im Jahr
1999 kann
die Tatsache nicht geleugnet werden, dass die
Schwangerschaftsraten
pro Embryotransfer so unbefriedigend sind (IVF = 24,3%;
ICSI = 24,7%),
dass ernsthaft darüber nachgedacht werden muss, ob es
noch zu
verantworten ist, Kinderwunsch-Paare in Deutschland zu
behandeln.
Diese Frage ist gerechtfertigt wenn man erstens die
deutschen
Zahlen mit denen des Auslands vergleicht, wo
Schwangerschaftsraten
von 50% und mehr pro Embryotransfer erreicht werden
und man
sich zweitens vergegenwärtigt, dass auch heute immer
noch,
abhängig von der gewählten Krankenkasse, Paare die
ICSI-Behandlung
aus eigener Tasche bezahlen müssen, ohne dafür eine
optimale
Behandlung zu erhalten.
Die Gründe für die niedrigen Erfolgsraten in Deutschland
sind bekannt. Es sind sicher nicht solche limitierenden
Faktoren wie die schlechte hormonelle Reaktion einer
Patientin
auf die Stimulationsbehandlung oder das mütterli-che
Alter,
die auch außerhalb Deutschlands den Erfolg begrenzen.

Seit 1991 hat Deutschland ein Embryonenschutzgesetz,
das den Umgang mit menschlichen Gameten und
Embryonen im Rahmen der Kinderwunsch-behandlung
regelt.
Es sind die Vorgaben dieses Gesetzes, die die
Dilemma-situation
der deutschen Reproduktionsmedizin hervorrufen und den
Miss-erfolg vorprogrammieren. Es soll im Folgenden der
Versuch
gemacht werden, den Zusammenhang zwischen
Misserfolg und
Embryonenschutzgesetz auf-zuzeigen.
Das Deutsche Embryonenschutzgesetz schreibt detailliert
vor,
welche Tätig-keiten im IVF/ICSI-Labor verboten sind.
Unter anderem dürfen sich nicht mehr als drei Embryonen
entwickeln.
Das setzt den Embryologen im Labor in die Zwangslage,
von allen befruchteten Eizellen die drei auszuwählen,
die sich seiner Meinung nach am besten entwickeln
werden.

Es steht heute zweifelsfrei fest, dass der entscheidende
Faktor für den Erfolg einer IVF/ICSI-Behandlung die
Qualität
der transferierten Embryonen ist. Dies wird durch alle
Analysen
der Daten von Schwangeren und Nicht-Schwangeren
bestätigt.
Dabei scheint die Qualität der Embryonen von der
Qualität, d.h.
von der Befruchtungsfähigkeit der Oozyten abzuhängen.
Eine Metaanalyse von 44.236 IVF-Zyklen, die Templeton
und Morris (1998) durchgeführt haben macht deutlich,
dass die Schwangerschaftswahrschein-lichkeit einer
Patientin mit der Zahl ihrer befruchteten Oozyten
ansteigt.
Eine Beurteilung der Embryoqualität ist nur über die
Entwicklungsge-schwindigkeit und die Morphologie der
einzelnen Embryonalstadien möglich. Das im Ausland
deshalb routinemäßig praktizierte Verfahren ist die
Embryonenselektion. Das bedeutet, dass aus der
Gesamtheit
aller über 5 Tage kultivierten Embryonen die am
weitesten
entwickelten und morphologisch am unauffälligsten
aussehenden
selektiert und transferiert werden. Das be-vorzugte
Stadium
ist die nach einer Kulturdauer von 5 entstandene
expandierte Blastozyste.
Auch die Bedeutung der Schnelligkeit in der
Embryonalentwicklung
ist von verschiedenen Arbeitsgruppen bestätigt worden.
Zygoten,
die bereits 25 bis 27 Stunden nach Insemination das
2-Zellen-Stadium erreichen,
führen zu signifikant mehr Schwangerschaften als sich
langsamer
entwickelnde Embryonen.
In Deutschland ist jede Art der Selektion verboten.
Nur maximal drei ausge-wählte Vorkernstadien dürfen sich

zu Embryonen entwickeln und müssen übertragen
werden,
egal wie gut oder schlecht diese Entwicklung abgelaufen
ist.
Eine Kultur über länger als 2 Tage ist sinnlos, da eine
Selektion
zu keinem Zeitpunkt stattfinden darf.
Nur etwa 40% aller befruchteten Eizellen erreichen
das Stadium der expandierten Blastozyste. Werden durch

eine Kultur von 5 Tagen in sequentiellen Medien diese
Stadien
erreicht und dann transferiert, lassen sich
Schwangerschaftsraten
von über 50% erreichen, auch dann, wenn nur 2
Embryonen übertragen
werden. Das hat weiterhin zur Folge, dass die
normalerweise hohen
Mehrlingsraten nach IVF/ICSI signifikant reduziert werden
können.
Den IVF/ICSI-Gruppen in Deutschland ist dieses nicht
möglich.
Sie können lediglich auf die Selektion von befruchteten
Eizellen (Vorkernstadien) zurückgreifen. Dies wurde in der

Vergangenheit als unmöglich angesehen. Neueste
Untersuchungen
haben jedoch ergeben, dass es auch im Stadium der
Zygote Beurteilungskriterien gibt, die auf eine gute
Entwicklungspotenz hinweisen. So sollten die beiden
Vorkerne von
gleicher Größe sein und sich berühren. Weiterhin sollten
die Nukleoli
bzw. die pränukleolären Körper in den Vorkernen in einer
ganz bestimmten
Weise verteilt sein.
Eine noch frühere Qulitätsklassifikation, die auch in
Deutschland
möglich ist, ist die Beurteilung der Eizellqualität. Unter
den
Begriff "Eizellqualität" fallen so viele Einzelfaktoren, dass
es unmöglich ist,
alle aufzuführen und zu bewerten. An erster Stelle steht
sicher
der Reifezustand der Zelle, der aber wieder in
chromosomale und
zytoplasmatische Reife unterteilt werden muß. Die
genetische
Kompetenz sowie die Zahl und Verteilung der
Bindungsrezeptoren
auf der Oberfläche der Zona pellucida spielen ebenfalls
eine große Rolle.
Es bleibt im IVF-Verfahren nur die mikroskopische
Kontrolle
der Morphologie des Eizell-Kumuluskomplexes, deren
Aussagekraft aber äußerst gering ist.
Die ICSI-Technik erlaubt eine etwas genauere
Analyse der Eizell-qualität. Die chromosomale
Reife (Metaphase-II) wird durch das Vorhandensein
des ersten Polkörpers sichtbar, und die Struktur des
Zytoplasmas gibt Hinweise auf die zytoplasmatische
Reife.
Die Größe der Eizelle und die Dicke der Zona pellucida sind

keine Qualitätskriterien und für eine
Befruchtungs-prognose ungeeignet.

Da in Deutschland eine Embryonenselektion nicht möglich
ist,
wird seit Jahren daran gearbeitet, diejenigen Faktoren zu
optimieren,
die nach dem Entstehen der maximal drei Embryonen den
Ausgang
der Behandlung be-einflussen können. Hierunter fallen der
Embryotransfer
und alle Möglichkeiten der Implantationsverbesserung.
Techniken wie der doppelte, zweizeitige Embryotransfer,
der Transfer unter Vollnarkose oder der tubare Transfer
(transvaginal oder per Laparoskopie) haben sich als nicht
vorteilhaft erwiesen. Auch der Einsatz verschiedener
Kathetertypen ist ohne große Bedeutung. Ein
Katheterwechsel
während des Transfers beeinträchtigt ebensowenig die
Schwangerschaftsrate wie die Ma-nipulation an der
Cervix
(Dilatation; Anhaken der äußeren Muttermundslippe),
die Länge und Lage des Uterus sowie der Ort im Uterus,
wo die Embryo-nen abgesetzt werden.
In seinem Ablauf setzt der Transfer ein
Zusammenarbeiten
zwischen Arzt und Embryologe voraus. Dieses
Zusammenarbeiten
enthält viele Kompo-nenten, die zum Erfolg oder Mißerfolg
der
Behandlung führen können. Das Erkennen der Schritte,
die letztendlich zum Mißerfolg führen, ist jedoch
ausgesprochen schwierig, wenn nicht gar unmöglich.
Eine über Jahre durchgeführte Analyse der
Schwangerschaftsraten die aus der Zusammenarbeit
bestimmter Arzt/Embryologe-Kombinationen beim
Embryotransfer resultieren macht deutlich,
dass bestimmte Kombinationen zu höheren Raten
führen als andere.
Es ist unbekannt, wie sich ein Embryo nach dem
Transfer im Uterus verhält. Bekannt ist nur, dass
er großen Wanderungsbewegungen unterworfen ist,
was das gehäufte Auftreten von Tubargraviditäten
nach IVF/ICSI erklärt. Am 5 - 6 Tag nach Befruchtung
findet normalerweise die Implantation statt.
Voraussetzung
dafür ist, dass die expandierte Blastozyste aus
der Zona pellucida schlüpft (Hatching). Einige
Untersucher
glauben, dass durch eine In-vitro-Kultur die
Zona pellucida aushärten kann und daher nicht
mehr zum Hatchen aufbricht. Seit Jahren wird
deshalb versucht, mit Enzymen, Säuren oder dem
Mikroskoplaser die Zona entweder auszudünnen
(Zona thinning) oder ihr eine Sollbruchstelle
zuzufügen (Zona drilling). Die in der Literatur
vorliegenden Ergebnisse über den Erfolg solch
einer Behandlung sind extrem kontrovers,
so dass eine abschließende Bewertung
des 'Assisted Hatchings', auch nach Einsatz
an Oozyten älterer Frauen, nicht gegeben
werden kann. Es hat ebenfalls Versuche gegeben,
die Implantationsbedingungen am Endometrium in
vivo zu verbessern. Alle bisher eingesetzten Verfahren
haben jedoch nicht zu einer Erhöhung der
Schwangerschaftsrate geführt. Das gilt auch für die
tägliche Gabe von Aspirin zur Erhöhung der Durchblutung
des Endometriumstromas.


Schlussfolgerung
Die in den letzten Jahren auseinanderdriftenden
Schwangerschaftsraten zwischen Deutschland und
vielen anderen Ländern sind auf die im Ausland
praktizierten verlängerten Kulturzeiten mit
sequentiellen Medien und anschließender
Embryoselektion zurückzuführen. Damit die
Auswahl von expandierten Blastozysten
aus einem Pool sich entwickelnder Embryonen
auch in Deutschland in Zukunft möglich wird,
ist eine Änderung oder eine Neufassung des
bestehenden Embryonenschutzgesetzes notwendig.
Diese Änderung darf aber nicht die Schutzwürdigkeit
des einzelnen Embryos herabsetzen.
Die Embryonenspende, die Forschung an
Embryonen oder die anderweitige Verwendung
von Embryonen (Stammzellforschung) sollten
auch in Zukunft in Deutschland nicht erlaubt werden.
Entstehen sog. "überzählige" Embryonen,
so muss es erlaubt sein, diese im kryokonservierten
Zustand zu lagern. Werden diese von den
genetischen Eltern nicht mehr gewünscht,
so muss es möglich sein, sie für eine pränatale Adoption
freizugeben.

Literatur
Templeton A, Morris JK (1998) Reducing
the risk of multiple births by transfer of
two embryos after in vitro fertilization. N Engl J Med,
573-577

H. W. Michelmann
Univ. Frauenklinik Göttingen
Robert-Koch-Str. 40
D-37075 Göttingen


17.09.2001

_________________
Lieber Gruß Silvia
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Silvia
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Beitrag von Silvia »

Könnte sein, daß der Webmaster sich sehr mit dem Ausland beschäftigt hat.

http://www.babywunsch.com/ausland.htm

http://www.babywunsch.com/inhalt.htm
Lieber Gruß Silvia

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Silvia
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Beitrag von Silvia »

Die liebe Stefanie hat unseren Link auch noch drin:

http://www.steffi-schmeling.de/Petition.htm. Wir sollten Sie auch noch informieren. Sie hat ja damals ganz spontan sofort unser Schreiben auf Ihre HP übernommen.


Lieber Gruß Silvia

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Beitrag von Silvia »

http://www.gynehormonweb.de/WebSite/A-IVF/Bc-IVF.html

Hier der Text:
gynehormonweb

In-vitro-Fertilisation (IVF)


Themen:

Vom HMG
zum r-hFSH



F.A.Q.

Aktuell

Glossar

Bilder

Inhalt

Kontakt

Impressum

Homepage

Je nachdem ob Infertilität seitens der Frau oder ob Zeugungsunfähigkeit des Mannes vorliegt, und
je nach Schwere der diagnostizierten Komplikation, können unterschiedliche Behandlungsmethoden
angewandt werden:

Bei chronisch anovulatorischen Frauen ist eine medikamentöse Behandlung mit Gonadotropinen
angezeigt. Unerwünschte Effekte wie Mehrlingsschwangerschaften und schwerwiegende
Komplikationen wie das ovarielle Hyperstimulationssyndrom (OHSS) lassen sich durch Anwendung
von rekombinantem humanen FSH heute auf ein Minimum reduzieren.

An die Behandlungsmethoden zur ovariellen Stimulation im Rahmen der In-vitro-Fertilisation (IVF)
werden teilweise andere Anforderungen gestellt. In die Kosten-Nutzen-Relation solcher Therapien
fließen einerseits Material- und Arbeitsaufwand, sowie andererseits die Anzahl der gewonnenen
Oozyten, sowie deren Qualität mit ein. Letztendlich läßt sich der Erfolg jeder Behandlungsmethode
zur Behebung von Infertilität immer aber nur anhand der baby take home rate" messen.

Intrazytoplasmatische Spermium-Injektion (ICSI)
Die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) wird seit 1992 zunehmend angewandt, wenn
die Zeugungsfähigkeit des Mannes stark eingeschränkt ist. Mit Hilfe eines sogenannten
Mikromanipulators wird ein einzelnes Spermium in eine ultradünne Pipette aufgezogen und direkt
durch die Zona pellucida in das Zytoplasma der Oozyte injiziert. Für Männer gibt es praktisch keine
medikamentösen Therapien zur Anhebung der Spermienproduktion.

Blastocysten-Transfer
Fortschritte hin zu einer höheren Rate an implantierten Embryos und ausgetragenen Kindern sind
zu erwarten, wenn beim Embry-Transfer statt der 4-Zell-Stadien Blastozysten Verwendung finden
können. Das stellt allerdings nicht nur höhere Anforderungen an die Kulturtechniken, sondern setzt
auch die Schaffung entsprechender gestzlicher Grundlagen voraus.

Beim Tranfer von Blastozysten wird eine bessere Synchronität der endometrialen Reife mit dem
embryonalen Reifestadium erreicht. Zudem besteht bei menschlichen Embryos in vitro ein Block
zwischen dem zweiten und dem dritten Entwicklungstag, der von einem großen Anteil der
Embryonen infolge der suboptimalen Kulturbedingungen nicht überwunden wird. Blastozysten
haben diese Hürde aber bereits genommen.

Lieber Gruß Silvia

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Silvia
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Beitrag von Silvia »

Hier ein Teilausschnitt:

http://www.ivf-programm.de/news2000/news10-1.htm

In den skandinavischen Ländern gilt der Satz "wir transferieren Ihnen so viele Embryonen, wie Sie
wollen ... jeden in einem Zyklus".
Lars Hamberger, Göteborg, stellt das IVF-ESET-Konzept ( IVF with Elective Single Embryo Transfer)vor.
Eine ausreichende Anzahl reifer Eizellen wird durch milde Stimulation gewonnen, alle Eizellen
werden befruchtet und bis zum Blastozystenstadium kultiviert. Die Blastozysten werden nach
morphologischen Kriterien und mit Präimplantationsdiagnostik klassifiziert, es wird nur eine
Blastozyste transferiert. Allerdings mangelt es noch an ausreichend zuverlässigen Gefriertechniken für
die verbliebenen Blastozysten.
Wir dürfen nicht vergessen: diese Vorgehensweise, die weltweit zur Minderung des Mehrlingsriskos
eingesetzt wird, ist in Deutschland unter Strafandrohung verboten.

John Biggers, Boston, berichtet über diverse Kulturbedingungen für Embryonen und Blastozysten. Es
bestehen noch Divergenzen bezüglich des besten Mediums bzw. der besten Medien für die Kultur
menschlicher Embryonen bis zum Blastozystenstadium (Tag 5 nach Punktion).

Simon Fishel, Nottingham, weist darauf hin, daß die Arbeitsgruppe um Edwards schon 1980 mit relativ
gutem Erfolg Blastozystenkulturen durchgeführt hat.
Lieber Gruß Silvia

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