Ursachen fuer wiederholtes IVF-Versagen und FGs

Immunisierung, Gerinnungsstörungen, Antikörper-Werte usw.
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Moorhuhn
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Ursachen fuer wiederholtes IVF-Versagen und FGs

Beitrag von Moorhuhn »

Hallo zusammen,

nachdem ich jetzt schon 4 negative ICSIs und eine negative Kryo hatte, will ich fuer alle, die ebenfalls an wiederholtem IVF-Versagen oder an FGs leiden, die moeglichen Ursachen dafuer zusammenstellen. Ich bin kein Arzt, ich kann also auch nicht garantieren, dass alles richtig ist, was ich hier schreibe. An den Stellen, wo ich mir unsicher bin, habe ich das deutlich gemacht.

Aufgebaut ist die Liste nach Ursachen und Abhilfen. Weder die Ursachen noch die Abhilfen sind vollstaendig. Es waere toll, wenn wir in diesem Thread die Liste alle zusammen vervollstaendigen koennten.

Ich mache hier also erstmal einen Anfang.

Moegliche Ursachen fuer wiederholtes IVF-Versagen und FGs

5 Ursachen, die mit dem Immunsystem zu tun haben.

Sie sind in die Kategorien 1 bis 5 eingeteilt, um so hoeher die Kategorie um so schwerwiegender ist das Problem.

 Category 1 Immunological Problems: HLA Compatibility as a Cause for Recurrent Spontaneous Pregnancy Loss (Sind die HLA Antigene der Eltern in spe zu aehnlich, kann es zu FGs kommen und es ist eine aktive Immunisierung angezeigt).

 Category 2 Immunological Problems: Autoantibody Response to Phospholipid Adhesion Molecules (Das Antiphospholipid-Syndrom (APS) gehoert zu den Kollagenosen bzw. Autoimmunerkrankungen, das ebenfalls wiederholte FGs verursachen kann. Sehr hilfreich ist hier Heparin ab des positiven SST).

 Category 3 Immunological Problems: Autoimmune Response to Nuclear Components (ANAs sind Auto-Antikoerper, die u.a. bei Autoimmunerkrankungen (z.B. Hashimoto, Lupus etc.) aber auch bei schweren Krankheiten wie Krebs vorkommen koennen. Frauen, die ANAs produzieren, tendieren zu wiederholtem IVF-Versagen und/oder zu FGs. Hilfreich sind wahrscheinlich Kortison und Immunglobuline.

 Category 4 Immunological Problems: Autoimmune Response to Sperm Antigen Das Immunsystem richtet sich gegen die Spermien und verhindert so eine SS. Indikation: IVF/ICSI.

 Category 5 Immunological Problems

CD 56+ Natural Killer Cells
CD 19+ 5+ B Cells (1)
CD 19+ 5+ B Cells (2)
Jeder Mensch hat natuerliche Killerzellen, sie dienen der koerpereigenen Abwehr. Ist die Anzahl der Killerzellen erhoeht, kann es aufgrund des ueberkativen Immunsystems zu wiederholtem IVF-Versagen kommen. Frauen mit Autoimmunerkrankungen und mit Endometriose tendieren zu einer erhoehten Produktion von Killerzellen. Hilfreich sind Kortison, Leukonorm und Immunglobuline.

Die Informationen stammen vom Beer-Institute http://repro-med.net Wer in die Tiefe der einzelnen Probleme gehen will, kann dort weiterlesen.

Laut Beer-Institute neigen Frauen mit wiederholtem IVF-Versagen dazu, ein ganzes Buendel an Krankheiten und Symptomen zu haben, die alle irgendwie zusammengehoeren. Ich zaehle sie hier mal auf:
- Migraene
- Endmetriose
- Autoimmunerkrankungen
- Gelenkschmerzen
- Schilddruesenerkrankungen
- Kraempfe, Uebelkeit, Schmerzen nach dem Transfer
- Antikoerper gegen Neurotransmitter (z.B. Serotonin und Endorphine) und/oder gegen Hormone (z.B. Progesteron). Symptome die fuer die Produktion solcher Antikoerper sprechen sind: Gelenkschmerzen, Depressionen, sehr fruehes Erwachen, lange bevor der Wecker klingelt, naechtliches Schwitzen, staerker werdende PMS-Symptome, Zickigkeit, Panik-Attacken, schlechter Aufbau der GBMS (weniger als 8 mm an ZT 13 oder 14), Low-Responder und Hormon-Level, die mitten im Zyklus absacken.

Man kann auch eine Allergie gegen Progesteron haben. Mir ist noch nicht klar, ob der Nachweis von Antikoerpern gegen z.B. Progesteron gleichbedeutend mit einer Progesteron-Allergie ist.

Weitere Ursachen fuer wiederholtes IVF-Versagen und FGs

• Gelbkoerperhormonmangel. Am besten helfen Vaginalzaepfchen, die haeufig pro Tag verabreicht werden. Sie helfen besser als Progesteron-Spritzen, weil sich das gespritze Progesteron im Blut sehr schnell wieder abbaut und mit dem Urin ausgeschieden wird. Durch die Zeapfchen wird eine konstante Progesteon-Gabe gewaehrleistet. Die Zaepfchen sollten bis zur 16. SSW gegeben werden, laut Beer Institute.

• Schlechte Follikelqualitaet (sie sind z.B. unreif oder sie haben eine schlechte Morpologie. Sind sie unreif, kann es vielleicht am Stimulations-Protokoll gelegen haben)

• Probleme mit der Blutgerinnung.

• PCO kann den IVF-Erfolg ebenfalls erschweren

• Samenzellen koennen einen Defekt haben, der z.B. nur mit PICSI, IMSI etc. sichtbar gemacht werden kann.

• Schlechte Embryonenqualitaet

• Schlecht aufgebaute Gebaermutterschleimhaut. In den USA wird dagegen Viagra vaginal verabreicht.

• missglueckter Transfer (z.B. Embryonen sind im Katheder stecken geblieben oder sind beim Entfernen des Katheders aus der GBM mit rausgeflossen)

• traumatischer Transfer (Der Katheder ist gegen die GBM-Wand gestossen und hat dort eine Verletzung verursacht. Symptome: Blut am Katheder. Kraempfe und Blutungen kurz nach dem Transfer) Die Blutungen koennen aber auch aus dem GBM-Hals kommen, sie beweisen also keinen traumatischen Transfer. Kraempfe koennen auch eine immunologische Ursache haben und sind deshalb ebenfalls kein Beweis fuer einen traumatischen Transfer.

• Ueber 40-jaegrige haben es laut Statistik noch schwerer, ein positives IVF-Los zu ziehen

• Ab 6 negativen IVFs/ICSIs wird die Wahrscheinlichkeit fuer IVF-Erfolg immer kleiner.

• Und natuerlich gibt es leider auch die unerklaerte Unfruchtbarkeit/Sterilitaet

Ein Teil dieser Informationen stammt vom Sher Institute www.haveababy.com
Auf der Seite gibt es viele weitere Information, z.B. zu Faktoren, die zu schlechten Follikeln fuehren.
Ich bin ja mal gespannt, was ihr noch so zusammentragt.

LG
Moorhuhn
Tina3
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Beitrag von Tina3 »

Schau mal hier: Ordner SD, Beitrag von Veronique, den ich mal hochgeschubst hatte (klappt leider nicht mit dem Verlinken).

LG Tina
Kiwu seit 1995
1999 2x IUI
2000 - 2002 1 IVF + 2 ICSI + 1 Kryo in D.
Ende 2002 Hashimoto- Th. bei mir festgestellt, Mann OAT III
2003 BS - alles i.O.
2003, 2004, 2005 3.+ 4.+ 6.+7.ICSI in Ö.(neg.)
2004 5.ICSI in Ö. ->SS (MA 8.SSW)
im Jahr 2006 4x HI in Wien (neg.)
Febr 2006 Untersuchung Dr. Reichel -> 4g/4g im PAI1-Gen, MTHFR-Compound-Heterozygotie, ANAs erhöht
8. ICSI 06/06 mit 7,5/ 15mg Prednisolon->negativ
aus HI wurde ungeplante 9.ICSI 12/06 ->negativ
10.ICSI 06/07 mit Leukonorm und TCM, neg.
2 Kryos 09/07 eingesetzt ->neg.
11/07 Immunisierung in Kiel->zu schwach, danach noch 2x Immu in Stuttgart->keine Besserung
11.ICSI Anfang 08 in Innsbruck mit IMSI/PICSI/IVIG->biochem.SS
Kryo 09/08 mit IVIG+Granocyte negativ nach Mini-hcG
12.ICSI 03/09 mit Predni, IVIG, Granocyte neg.
1.EZSP 07/09 neg.
2.EZSP 11/09 mit Humira+IVIG erst positiv, Ende bei 5+2
03/10 Eigenversuch mit Humira+IVIG neg.
07/10 3.EZSP neg.
11/10 Versuch mit eigenen EZ+ Spendersamen+co-culture ging bis hcG 200
3/11 4.EZSP mit Top-Embryonen -negativ
7/11 Komplettspende mit Top-Embryonen - negativ
7/12 kamen wunderbare Zwillings-Mädchen-Babies zu uns
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Julilly
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Beitrag von Julilly »

Ergänzung zu Immunolog. Problemem Category1:

Man (= die Ärzte in der Immunologie in Kiel) nimmt an, daß ein mindestens sehr ähnliches Problem auch dann bestehen kann, wenn die Partner in den HLA-Typen ganz verschieden sind. Man nimmt an, daß auch hier, aus bisher unbekannten Gründen, die Produktion der sogeannnten paternalen Antikörper nicht funktioniert. Auch dann ist eine Partnerimmunisierung sinnvoll. Das Problem ist, daß man nicht testen kann, ob dieser Fall vorliegt, weil man ja gar nicht weiß, wo die Ursache ist und weil die paternalen Antikörper erst nachweisebar sind, wenn man in der SS schon sehr weit ist.

Also wird bei Paaren, bei denen einfach gar kein Grund bekannt ist, wieso es einfach nicht zu SS kommt oder immer wieder FGs auftreten, geraten, es mit einer Immunisierung zu probieren.







Mein Mann und ich haben total verschiedene HLA-Typen und ich bin nach 3 FGs, deren Ursache trotz intensiver Diagnostik nicht zu finden war, immunisiert worden. Danach hat es dann geklappt.
Liebe Grüße von Juli
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