Wer hat als nicht anonymer Spender Erfahrung mit Samenspende

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SollIch
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Wer hat als nicht anonymer Spender Erfahrung mit Samenspende

Beitrag von SollIch »

Hallo

ich wurde von einem befreundeten Pärchen gebeten als nicht anonymer Samenspender auszuhelfen. Dürfte und sollte das Kind also auch regelmässig ? sehen.

Wer kann aus eigener Erfahrung als Spender mir dazu was sagen
Vor allem bin ich mir nicht sicher, wie und ob ich dann tatsächlich damit klarkomme Vater aber nicht Papa zu sein.

mfg


SollIch
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo SollIch,

ich bezweifele, dass du einen offenen Spender hier im Forum treffen wirst, denn diese sind äußerst selten. Und dann ganz gewiß auch selten mal hier. Vielleicht stellst du so eine Frage lieber auf einer solchen Seite, wo sich Spender anbieten. z.B. www.spermaspender.de oder www.sperma.kol.li . Möglicherweise triffst du dort jemanden, der schon konkrete Erfahrungen hat. Allerdings sind die Menschen und die Situationen ja recht verschieden. Was bei dem einen ganz gut läuft, kann bei dem anderen daneben gehen.

Die Frage, wie du damit klar kommen wirst, ist ganz erheblich. Hast du schon eigene Kinder? Ich habe zwei. Habe mir diese zwar sehnlichst gewünscht, aber dieses Gefühl, das man dann wirklich hat, wenn man sein Kind im Arm hat, ist vorher nicht zu ermessen.

Daneben solltest du dich sehr gut über die rechtliche Situation informieren. Ich habe mich dafür interessiert, da unsere Kinder auch aus einer solchen Spende stammen und da ich aktuell Betroffene heute möglichst gut beraten will. Rechtlich betrachtet läufst du immer Gefahr, für das von dir abstammende Kind auch finanziell in die Pflicht genommen zu werden. Es gibt keine Möglichkeit, sich da abzusichern. Selbst notarielle Verträge wären da unwirksam. Daher müsste das Ganze auf einer wirklich sehr großen Vertrauensbasis stattfinden.
Liebe Grüße, Rebella
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JBB
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Beitrag von JBB »

Es gibt keine Möglichkeit, sich da abzusichern.
Mir kommt da eine Idee: Könnte nicht der nicht-leibliche Vater das Kind gleich nach der Geburt adoptieren? Dann wäre der leibliche Vater ganz raus aus den Pflichten.
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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bani1976
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Beitrag von bani1976 »

Hallo SollIch!

Ich hatte heute früh schon mal alles geschrieben und dann war alles weg. *mecker*
Also jetzt nochmal:

Ich bin kein Mann und demzufolge kein Spender. Aber ich hoffe, dass dir meine Antwort ein bisschen helfen kann. Ich versuche es mal.

Wir, mein Mann und ich, haben ebenfalls einen Bekannten gefragt, ob er für uns spenden würde. Er hat sofort zugesagt. Er weiß, dass alles ganz sicher ohne "Spaß" ablaufen wird, aber trotzdem steht er mit uns schon über Monate die Prozedur durch.

Das Problem, welches du siehst, ist sehr verständlich. Ich würde, sofern es klappen sollte, meinen Spender soweit es für mich und meinen Mann möglich ist und soweit er das möchte, ihn miteinbeziehen. Auch würde ich meinem Kind frühzeitig versuchen beizubringen, dass es bei der Zeugung einen "Umweg" gab. Somit wird es nicht irgendwann von anderen erfahren, wie es gelaufen ist.

Die rechtliche Geschichte ist folgende: Sofern das befreundete Paar verheiratet ist, hast du gar nichts mit dem Kinde zu tun. Gesetzlicher Vater ist dann der Ehemann. Eine Adoption ist somit nach Geburt des Kindes nicht nötig. Sofern das Paar nicht verheiratet ist, kommt es darauf an, wen die Mutter als Vater benennt. Sollte dies dann der Freund sein und dieser damit einverstanden, dann ist er auch der Vater.

Die Vaterschaft kann natürlich auch angefochten werden. Hierfür gibt es Fristen zu beachten und zwar zwei Jahre ab Kenntnis. Das würde in deinem Falle, sofern du gern der Vater wärest, bedeuten, dass du eine Vaterschaftsanfechtungsklage anstreben müsstest. In der Regel ordnet dann das Gericht einen Vaterschaftstest zum Beweis an. Dann wärest du nach abschließendem Urteil Vater mit alles Rechten und Pflichten. Das heißt, du könntest die elterliche Sorge gemeinsam mit der Mutter ausüben u. s. w.

Es gibt die Möglichkeit, sich umfassend bei einem Notar beraten zu lassen und ggf. Formalitäten zu schaffen, die für euch Rechtsklarheit bilden. Eine Adoption des Freundes/Ehemannes ist vom Anfang bis zum Ende schwierig, da hier der Weg über das Jugendamt gegangen werden muss.

Ich glaub, das Wichtigste habe ich dir jetzt erklärt. Aus deinem Posting geht leider nicht hervor, ob du gerne auch die Vaterrolle ausüben möchtest! Besprich doch deinen Bedenken vielleicht mal mit deinem Paar, denn es geht hier um sehr viel. Aus Erfahrung weiß ich, dass ich sehr dankbar bin, dass mein Bekannter das für uns alles auf sich nimmt.

Wenn du noch Fragen hast, dann kannst du die ruhig stellen, ich beantworte die dir gerne, sofern mir das möglich ist.

Liebe Grüße

Bani1976
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

@Bani: Danke für deinen Erfahrungsbericht.

@Bea: Über Adoption habe ich in diesem Zusammenhang bisher gar nicht nachgedacht. Aber spontan antworte ich darauf mal: Läßt sich nicht auch eine Adoption anfechten? (Keine Ahnung) / Müßte nicht das Kind weiterhin die Möglichkeit haben, eine Vaterschaft anzufechten? Das ist zwar relativ unwahrscheinlich, aber doch nicht auszuschließen. - Ich kenne mich einfach zu wenig mit den rechtlichen Konsequenzen von Adoption aus. Aber vielleicht weiß es hier ja jemand besser?
Liebe Grüße, Rebella
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Macchiata
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Beitrag von Macchiata »

Viele liebe Grüsse von Macc!!!


.....und der Kaffeefamilie:

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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.
JBB
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Beitrag von JBB »

Mac, genau darauf wollte ich hinaus:
Das Kind hat in seiner Adoptionsfamilie die gleichen Rechte wie ein eheliches Kind. Es ist voll erb- und unterhaltsberechtigt. Dafür erlöschen die Rechtsansprüche gegen die leibliche Familie. Stirbt zum Beispiel der leibliche Vater, geht das Kind leer aus.
Könnte man nicht wie folgt fortfahren?

- gleich nach der Geburt fechtet der Ehemann seine Vaterschaft an
- es wird ein Vaterschaftstest gemacht (mit Einverständnis beider Männer), bei der der Samenspender rechtlich als leiblicher Vater festgestellt wird
- der Samenspender gibt sein Einverständnis zur Adoption
- der Ehemann adoptiert das Kind

Damit wäre der Samenspender zu 100% abgesichert, denn mit der Adoption verliert er sämliche rechltiche Bindungen an das Kind.
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Klingt so erstmal ganz gut.

Wahrscheinlich besteht noch eine Restunsicherheit. Gibt es später einen Schlupfweg, eine Adoption anzufechten? Was ist, wenn es gar nicht erst zur Adoption kommt? Man vertraut sich ja. Aber: Beispiel: Das Kind kommt schwer behindert zur Welt und der geplante sioziale Vater sucht das Weite. ... Soll es alles schon gegeben haben. Leider ist es nicht möglich, das Kind schon vor der Geburt zu adoptieren.

Dennoch: Der Vorschlag mit der Adoption ist gut. Ich werde ihn in meines Liste der Tipps rund um HI aufnehmen. :-)
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Was ist eigentlich, wenn der Wunschvater tödlich verunglückt, bevor es zur Adoption kommt? Auch das kann eine ganz blöde Situation für alle Beteiligten sein.

Fall1: Das Kind ist noch nicht geboren. Die Mutter will der Spender schützen und lässt den Wunschvater als Vater eintragen. Die rechtliche Situation ist die gleiche, wie ich sie hier in meinem ersten Posting beschrieben habe. Nicht wasserdicht. Der Spender müsste zudem ständig in Angst leben, doch heran gezogen zu werden, da die Mutter und das Kind immerhin in einer schwierigen Situation leben.

Fall2: Das Kind ist noch nicht geboren. Die Mutter gibt den Spender als Vater an, da dieser ja nun mal greifbar ist und sie sich der Situation ohne finanzkräftige Unterstützung nicht gewachsen sieht. Bingo für den Spender!

Fall 3: Das Kind ist schon geboren. Der Spender hat schon mal die Vaterschaft anerkannt, um eine Adoption überhaupt zu ermöglichen. Der soziale Vater hat ´nen Unfall und stirbt. Hier hat dann nicht mal mehr die Mutter die Möglichkeit, zu sagen, das war ja ´ne Gefälligkeitsleistung und sie verzichtet auf Unterhalt. …

Ich weiß, die Wahrscheinlichkeit für diese Szenarien ist nicht besonders hoch. Dennoch ist sie nicht gleich Null. So erfreulich es für die Wunscheltern und sicher auch für das spätere Kind ist, einen offenen Spender zu finden. Ich halte es für nichts anderes als fair, den potentiellen Spender auf so ein Risiko hinzuweisen. Das kann er dann mit als Entscheidungsgrundlage nehmen.

Das Beste wär´s natürlich, wenn die Gesetze endlich mal so wären, dass Samenspende ohne derlei Risiken stattfinden könnte.
Liebe Grüße, Rebella
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anonymbenutzer
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DI-Kind

Beitrag von anonymbenutzer »

Der Bericht eines DI ( donogene Insemination)- Kindes,
einer selbst Betroffenen jungen Frau,
die erst spät darüber aufgeklärt wurde,
sollte in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben .. finde ich.

Sie hat eine eigene Internet-Seite aus persönlicher Sicht und Ihre Recherchen zum Thema erstellt.

Wurde durch einen vor kurzem gesendeten TV-Bericht aufmerksam.

http://www.di-kind.de/index.php?n=Main.Startseite
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