Ehe gescheitert? Lieb ich ihn noch?

Alle Fragen und Probleme, die man doch lieber anonym diskutieren möchte.
anonymbenutzer
Rang1
Rang1
Beiträge: 963
Registriert: 19 Mär 2006 09:47

Ehe gescheitert? Lieb ich ihn noch?

Beitrag von anonymbenutzer »

Hallo zusammen,
ich hoffe mein anliegen ist hier richtig und es weiß jemand rat.
mein mann und ich sind seit 3 jahren verheiratet und sind immer gut miteinander ausgekommen. der stress fing erst mit dem unerfülltem kiwu an. die ewige ärzterennerei und die behandlungen haben sehr an der ehe genagt. es folgten icsi und kryo und ein abort in der frühschwangerschaft. zudem war ich in meinem beruf sehr unglücklich, und irgendwie sah es für mich alles so schwarz und aussichtslos aus. das ende des liedes war das ich depressionen bekam und ärztliche hilfe in einer klinik aufsuchte, in der ich 10 wochen behandelt wurde. In der zeit ist mir einiges klar geworden. ich werde eine neue berufliche richtung einschlagen und habe auch vieles von meiner Vergangeheit aufarbeiten können. auch der kiwu ist dadurch im mom etwas nach hinten gestellt und ich fühle mich auch viel besser und wie erleichtert nicht mehr diesen druck zu haben.
mitlerweile frage ich mich aber ob ich meinen mann noch richtig liebe. er hat in all der zeit zu mir gehalten und war immer für mich da und hat sich um alles gekümmert. trotzdem ist mir aufgefallen das wir wie ein altes ehepaar zusammenleben, kaum was unternehmen und wenn dann auf getrennten sofas sitzen. es gibt keine nähe und kaum noch zährtlichkeiten zwichen uns, geschweige denn sex. er ist auch sehr eifersüchtig und interpretiert in alles etwas hinein, so das ich irgendwann auch nicht mehr die kraft hatte mich für irgendwelche dinge zu rechtfertigen wo nichts war und habe dadurch sämtliche kontakte und hobbys sehr stark eingeschrenkt um den ewigen diskussionen aus dem weg zu gehen. das war schon vor der depression so.
wir haben auch noch mal während der therapien und auch danach darüber gesprochen, das er es einsieht und sich ändern möchte. aber ich merke das ich das garnicht mehr wirklich zulassen kann. seine berührungen sind mir nicht unangenehm aber sie bewirken bei mir auch nichts. zudem kommt noch dazu das ich in der klinik jemanden kennengelernt habe. und dort lernt man menschen ganz anders kennen, wenn ich das mal so sagen darf, oder sagen wir intensiver in kürzerer zeit, als wenn man so auf der strasse jemanden kennenlernt. nun haben wir uns beide ineinander verliebt und ich weiß beim besten willen nicht wie es weiter gehen soll.
wie soll ich herausfinden was da noch für meinen mann an gefühlen da ist?
ich sehe den anderen auch nicht aus flucht vor dem was hier war... sondern wenn würde ich meinen eigenen weg gehen wollen, eigene wohnung etc. und nicht in die nächste feste beziehung schlittern wollen. es hat mir nur die augen geöffnet das in der ehe wohl was nicht stimmt.ist es nur noch die gewohnheit die mich hier hält? der halt und das geregelte?
vielleicht kann mir jemand von euch einen rat geben darüber wäre ich sehr dankbar.

tut mir leid das es etwas lang geworden ist und vielleicht auch etwas wirr geschrieben...aber ich kan mom keinen richtigen klaren gedanken mehr fasse.

lieben gruß
anonym
anonymbenutzer
Rang1
Rang1
Beiträge: 963
Registriert: 19 Mär 2006 09:47

Beitrag von anonymbenutzer »

Liebe anonym,

erst mal fühl Dich ganz fest gedrückt. Du fühlst Dich bestimmt ganz schrecklich.
Ich finde es super, dass Du Dir ärztliche Hilfe gesucht hast. Vor allem wenn Du sagst, dass Du Dir viele Gedanken gemacht hast und Dir überlegt hast, was Du tun möchtest, damit es Dir wieder besser geht. Es ist schön, wenn der Kinderwunsch nicht Dein Leben beherrscht, ich befürchte, bei vielen von uns ist das so. Wenn Du nun sagst, dass die Probleme mit Deinem Mann sich erst über den Kiwu gezeigt haben, was bedeutet denn das genau? Du sagst, ihr lebt wie ein altes Ehepaar zusammen und unternehmt nichts mehr gemeinsam. Hast Du ihm das schon einmal gesagt? (Es scheint übrigens einige Männer von der Sorte zu geben...). Falls ja, was sagt er dazu? Ich glaube, auch wenn man manchmal denkt, es sei doch völlig klar, warum es in der Beziehung alles gerade total sch... ist, bekommt der Partner den Grund, der Dich betrifft, manchmal nicht mit.
Wenn Dein Mann jetzt eifersüchtig ist, dann hat er ja nicht ganz unrecht mit seiner Eifersucht, oder? Oder war er schon immer so?
Wenn Du herausfinden willst, wie es mit Deinen Gefühlen für Dich und Deinen Mann aussieht, dann solltest Du ihm sagen, dass Du traurig bist, dass ihr euch auseinander gelebt habt, dass ihr nichts mehr miteinander unternehmt und Dir auch schon etwas überlegt haben, was ihr miteinander tun könntet. Habt ihr früher vieles miteinander unternommen und jetzt nicht mehr? Dann wäre das vielleicht ein erster Ansatzpunkt.
Wenn Du merkst, dass das nichts an Deinen Gefühlen zu Deinem Mann ändert, dann solltest Du Dich Dir zuliebe und Deinem Mann zuliebe trennen. Ein Weg ist sicher auch, erstmal eine eigene Wohnung zu beziehen und Dich nicht von Deinem Mann zu trennen, wenn das für Dich in Frage kommt – wahrscheinlich ist das aber für ihn schwierig nachzuvollziehen.
Viel Erfolg!

Liebe Grüße!
anonymbenutzer
Rang1
Rang1
Beiträge: 963
Registriert: 19 Mär 2006 09:47

Beitrag von anonymbenutzer »

Threadöffnerin :
hallo anonymbenutzer

ich bedanke mich für deine lieben worte.
ich habe mit meinem mann schon öfters über die problematik gesprochen und immer hieß es es würde sich ändern. aber bald kehrt dann der alte trott bei ihm wieder ein. vorher war er viel unternehmungslustiger, heute kommt er mit der ausrede seines alters ( er ist über 10 jahre älter wie ich). mit der eifersucht war es vorher auch schon so, wo es noch nicht mal einen grund gab.
ich habe mit ihm auch über die jetzige situation geredet, auch das ich mir meiner gefühle nicht mehr so sicher bin. er war sehr betroffen und möchte sich nun alle mühe geben das es wieder wird.
das tut er auch... er setzt sich viel mehr im haushalt ein usw.... aber ich merke das ich irgendwie blocke... das es nicht mehr wirklich bei mir ankommt. auch blocke ich innerlich auch ein bisschen seine nähe ab. ich wüßte noch nicht mal ob er mir fehlen würde wenn wir uns paar tage nicht hören oder sehen würden. ich möchte auch nicht mehr ewig abgelehnt werden, sei es für unternehmungen oder sexuell.
er meint wenn ich der auffassung bin das es das nicht mehr bringt, dann würde er sich schleunigst ne eigene wohnung suchen. und ich möchte doch dann bitte auch die scheidung einreichen, da ich ja schließlich die trennung haben wolle und nicht er.
auch meint er das ich ihm in der zeit ja kein kind unterjubeln solle ( er ist alleinverusacher unseres unerfülltem kiwu), denn sonst käme er ja als ehemann als erstes als vater in betracht.
diese aussage hat mich sehr geschockt, das er direkt so denkt.

ja da geb ich dir recht in dem fall das es sehr erleichternt ist wenn der kiwu nicht mehr den alltag beherrscht.

ich denke ich werde die nächsten paar wochen abwarten wie sich das entwickelt und dann einen weg einschlagen. sei es die trennung oder wieder voll hinter der ehe stehen. nur monate würde ich den zustand nicht mehr aushalten.

lieben gruß
anonym
anonymbenutzer
Rang1
Rang1
Beiträge: 963
Registriert: 19 Mär 2006 09:47

Beitrag von anonymbenutzer »

Hallo threadöffnerin,


was Du beschreibst, kenne ich im Ansatz von meiner Beziehung ähnlich :cry: Mein Mann ist deutlich trauriger, träger und müder geworden seit der ersten Diagnose, dass er nahezu zeugungsunfähig ist. Seither unternehmen wir relativ wenig, sitzen auch oft schweigend vor dem TV auf getrennten Sitzmöbeln. Wie ein altes Ehepaar :help:
Eine Frage: Du schreibst, dass Ihr ICSI etc. durch habt. Ich nehme daher an, dass Dein Mann Verursacher der Kinderlosigkeit ist? Wenn ja, kann es nicht bei ihm auch so sein wie bei meinem Mann, dass er nämlich selber über die Diagnose erst sein Selbstbewusstsein als Mann und dann seine Fröhlichkeit und Spontanität verloren hat? Mein Mann hat enorm unter meiner Verzweiflung gelitten, wenn es mal wieder nicht geklappt hat mit der Behandlung. Und mein Mann hat enorm darunter gelitten, dass ich solche gesundheitlichen Probleme durch die Hormone bekam, dass ich durch eine KiWu-Behandlung durch muss und er ist "Schuld". Ich bin auch - wie wahrscheinlich viele Betroffene - ziemlich depressiv geworden über die Jahre, war aber nie in professioneller Behandlung wie Du. Ich versuche gerade mit einer Heilpraktikerin meine psychischen Schwierigkeiten wieder in den Griff zu bekommen und mir auch mein Selbstverständnis als Frau wieder zu erarbeiten, eben als einer Frau, die nie in ihrem Leben schwanger wurde. Das ist verdammt schwer, und mein Mann leidet mit. Aber er leidet eben auch unter seiner Unfruchtbarkeit und unter der Ungerechtigkeit der Welt. Und er ist vor allem am Anfang der KiWu-Zeit ziemlich eifersüchtig geworden aus der Angst heraus, dass ich ihm fremdgehen könnte und mal so einfach ein Kind zeugen mit jemand andrem. In der anfänglichen Verzweiflung war ich auch sehr versucht :oops: Bin der Versuchung aber nicht erlegen *stolz bin* dafür aber nach wie vor kinderlos und nähere mich immer stärker der magischen 40 Jahre :cry: Und - im Gegensatz zu Dir - haben wir inzwischen wieder richtig schönen Sex :oops: Das haben wir uns wieder erarbeitet, genau wie wir seit 2 Jahren versuchen wieder mehr zu unternehmen. Oft genug schaffen wir es nicht :-(

Was ich sagen / fragen will ist: kann es nicht auch sein, dass die Trägheit Deines Mannes daran liegt, dass er selber depressiv geworden ist? So wie mein Mann? Wenn er im Gespräch einsieht, dass er etwas ändern möchte und es nicht schafft, dann deutet das doch in die Richtung. Überleg doch mal. Und vielleicht kannst Du ihm ja auch helfen, aus dem Tief wieder rauszukommen :knuddel: Gibt es in Eurer Stadt nicht sowas wie einen KiWu-Stammtisch oder eine Männergruppe, in der Dein Mann mal ungezwungen mit Leuten über alles reden kann, die in einer ähnlichen Situation sind? Unsere Erfahrung ist die, dass unsre Freunde nicht verstehen wo unser Problem liegt. Auch wenn sie es gut meinen, verletzen die Gespräche zum Thema KiWu oft nur. Darum reden wir auch nur noch mit Menschen darüber, die wir hier über das Forum oder über andere KiWu-Aktionen kennen. Und ich kann Dir sagen: Meinem Mann hat der Austausch sehr gut getan! Auch wenn er sich immer windet und eigentlich nicht mit möchte zu solchen Treffen, ist er hinterher dann doch oft entspannter und wieder unternehmungslustiger. Dann fühlt er sich nicht mehr als der alleinige Versager der Nation, der es nicht schafft eine Frau zu schwängern.

Lass Dich unbekannterweise mal virtuell umarmen :knuddel:

Herzliche Grüße und :gutsnächtle:
anonymbenutzer
Rang1
Rang1
Beiträge: 963
Registriert: 19 Mär 2006 09:47

Beitrag von anonymbenutzer »

nur mal eine Anmerkung zum Thema "Alleinverursacher"

Für mich ist der Begriff Alleinverursacher NUR ein (privat)versicherungstechnischer Begriff, der mich eigentlich schon immer gestört hat !

Man kann doch im Endeffekt immer nur als Paar tatsächlich unfruchtbar sein und doch nicht für sich allein.

..abegesehen von Alleinstehenden die sich ein Kind durch Samenspende planen oder 2 lesbische Frauen welche eine Familie gründen wollen.


Die Ursache für den Kinderwunsch ist ja wohl meistens eine Paarbeziehung die auf Liebe aufbaut.

Dazu gehören doch immer auch gegenseitiger Respekt und Vertrauen.

Respekt heisst doch auch, dass ich den anderen so annehme wie er ist, versuche ihn zu verstehen oder ihn ( natürlich in den mir erträglichen Grenzen) gewähren zu lassen, auch wenn ich anders fühle und denke.

Vertrauen heisst, dass man gegenseitig nur Gutes für sich will,
sich nicht betrügt und insbesondere zusammenhält,
besonders bei Schicksalschlägen, bei Krankheiten, bei Arbeitslosigkeit, bei Behinderung...Loyalität.

für mich gilt dieses "alte" Ideal auf jeden Fall ..in guten und schlechten Zeiten, auch wenn ich gar nicht kirchlich geheiratet habe...selbst ungläubig bin..

Alleinverursacher heisst zudem nur, dass erst einmal Schwierigkeiten beim Start der SS von männlicher Seite vorliegen,..
niemand kann aber vorher wissen ob ich nicht auch bei der Partnerin " Ursachen" vorliegen..bis zur Geburt ist es ein ziemlich langer Weg angefangen von derEinnistung, von möglichen Fehbildungen, bis hin zu Stoffwechselproblemen, unbekannten genetische Faktoren bei der Frau..bis hin zu Geburtsschäden beim Kind..
Manche Mütter haben extremes Übergewicht ( das auch dem Ungeborenen schaden kann),wenn etwa in höherem Alter ein Downsyndrom auftritt, wären die Frauen dann aus Männersicht auch die Alleinverursacherinnen der Trisomie 21 ?

Soll der Mann sich dann trennen, weil er sich ein gesundes Kind gewünscht und sien Leben auch so geplant hatte.. ?


Wenn man als Paar gemeinsam einen Kinderwunsch hatte, dann fände ich es irgendwie schäbig, den anderen wegen Problemen mit der reproduktiven Gesundheit " auszusortieren" oder "abzuschreiben"

wer so handelt.. liebt den anderen gar nicht mehr,
den anderen zur Behandlungschritten nötigen als Beweis, wenn Du mich wirklich liebtest würdest du dich behandeln lassen gilt für mich auch nicht.
Natürlich muss aber gemeinsam offen das Für und Wider ehrlich und offen besprochen werden..

Die Ursache für einen unerfüllten Kiwu ist allenfalls dass man halt zufällig den einen Menschen liebt, bei dem halt schicksalhaft die reproduktive Gesundheit eingeschränkt ist oder nicht mehr besteht.

Die Ursache liegt also in der Liebe zum Anderen mit dem ich ein gemeinsame Familie will und im Schicksal ..was der andere ganz sicher nicht "ALLEINVERURSACHT" hat.






:-?
anonymbenutzer
Rang1
Rang1
Beiträge: 963
Registriert: 19 Mär 2006 09:47

Beitrag von anonymbenutzer »

Threadöffnerin:

also ich möchte nochmals erwähnen das es mir momentan überhaupt nicht um den kinderwunsch geht. das thema ist mom ganz weit hinten. im vordergrund steht vorerst mal die ehe und ob meine gefühle ihm gegenüber noch reichen.
er ist sehr kontrollierend und eifersüchtig, andersrum hält er mich zu hause an der langen leine.
durch diese art, habe ich festgestellt, bin ich arg abgestumpf und frage mich ob diese ehe noch so sinn macht... und wie gesagt das mache ich nicht von einem kiwu abhängig. aus liebe hätte ich schon das opfer gebracht auf meinen lebenswunsch zu verzichten und das mit 26 Jahren!!! akzeptieren zu müssen. aber wie gesagt das ist mom nicht der springende punkt.
er gibt sich mom mühe, aber irgendwie lasse ich das garnicht mehr an mich ran.
trotzdem macht mich der gedanke das es entgültig vorbei sein sollte auch traurig und tut weh, das es eben gescheitert wäre.
ich weiß echt nicht was der richtige weg wäre.

Ps. er möchte sich keine hilfe holen oder an gesprächen teilnehmen. für ihn wäre das thema sowieso abgehackt.
habe nach meiner behandlung den vorschlag gemacht eine paartherapie zu machen um einfach das alles noch mal aufzuarbeiten und wie man halt anders damit umgehen kann.. und das zusammen.
aber er ist total abgeneigt demgegenüber.

*knddel* euch auch mal ... und vielen lieben dank :-)

lieben gruß
anonym
Benutzeravatar
davinia
Rang4
Rang4
Beiträge: 5707
Registriert: 11 Apr 2007 17:12

Beitrag von davinia »

Vielleicht solltest du mal eine kleine Auszeit machen? Eventuell fährst du mal mit einer guten Freundin übers Wochenende weg oder noch am besten du für dich ganz alleine und versuchst über deine Gefühle klar zu werden. Ganz ohne häusliche Einflusse. Vielleicht kannst du dann klarer entscheiden. In diesem Falle würde ich auch nicht auf die Eifersucht deines Mannes Rücksicht nehmen. Schließlich geht es ja um eurer weiteres Zusammenleben. Ansonsten gönne dir doch mal ganz persönlich etwas schönes und versuche erstmal aus diesem Gedankenkarussell herauszukommen. Vielleicht kannst du klarer sehen, wenn du mal öfters was ganz alleine unternimmst.

Viel Kraft für die nächste Zeit und die richtige Entscheidung.

LG
Lalaith
Rang1
Rang1
Beiträge: 541
Registriert: 26 Okt 2006 21:50

Beitrag von Lalaith »

@Threaderöffnerin
Lass dich erstmal knuddeln.
Ich habe selbst gerade eine Trennung hinter mir, deswegen kann ich deine Situation gut nachvollziehen
Es ist immer ein Abwägen und ein Für und Wider, und eine Ehe, die schon lange besteht, wirft man ja auch nciht so einfach über Bord.
Ich denke, du mußt dir ganz in Ruhe und für dich alleine überlegen, was du willst.
Und zwar nur, was du willst.
Das mag im ersten Moment egoistisch erscheinen, aber ich glaube, man kann in einer Beziehung nur dann wirklich glücklich sein, wenn man trotzdem seine Bedürfnisse nciht vernachlässigt.
Man muß natürlich Kompromisse machen, das ist klar.
Aber ich glaube, sobald du irgendwas nur noch deinem Mann/ deiner Frau zuliebe machst, machst du dich unglücklich.
Ich will dir nciht raten, was du tun sollst. Das steht mir nciht zu und diese Entscheidung kannst nur du treffen.
Aber du machst mir den Eindruck, als hättest du dich innerlich bereits entschieden, du es aber noch nciht akzeptieren kannst.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück.

@alleinverursacher
ich finde, das ist erheblich mehr, als ein versicherungsrechtlicher Begriff.
Es geht nicht darum, jemandem die Schuld zu geben. Niemand sucht sich aus, krank zu sein. Und ich kann gut verstehen, wenn das Ego leidet, wenn eine Frau oder ein Mann in diesem Bereich Schwierigkeiten hat.
Aber Unfruchtbarkeit ist meiner Ansicht nach kein gottgegebenes Schicksal, es ist eine Krankheit, die man behandeln kann. ( wenn es natürlich auch keine Erfolgsgarantie gibt)
Das kann aber nur funktionieren, wenn beide an einem Strang ziehen.
Und wenn ich dann einen Mann hätte, der sagt, ich kann nicht, also werden wir eben kein Kind haben, der sich also gar nciht bemüht, wäre das für mcih auf jeden Fall ein Trennungsgrund.
Einfach weil ich denke, das ist eine Entscheidung, die ein Paar gemeinsam fällen muß und dich nciht ein Partner dem anderen aufnötigen kann. So nach dem Mott: friss oder stirb.
Denn das hat meiner Ansicht nach ncihts mehr mit Partnerschaft zu tun.....
anonymbenutzer
Rang1
Rang1
Beiträge: 963
Registriert: 19 Mär 2006 09:47

Beitrag von anonymbenutzer »

Hallo threadöffnerin & all

ich bin wieder die von gestern Abend, 23:36 :hallo:

Wenn es Dir im Moment gar nicht wirklich mehr um den Kinderwunsch geht, dann höre ich auch heraus, dass Du Dich im Prinzip schon fast entschieden hast Dich zu trennen. Genau, wie Lalaith es schreibt. Wenn Dein Mann kategorisch ablehnt mit Dir eine Paartherapie zu besuchen oder sich anderweitig helfen zu lassen, dann zeigt das für mich, dass er nicht wirklich bereit ist für die Beziehung mit Dir zu kämpfen :( Klar fällt es Männern oft schwerer ein psychisches Problem und Schwäche zuzugeben, aber wenn es wirklich um den Bestand der Ehe geht, dann kann er sich nicht mehr auf diese allgemein verbreitete männliche Verhaltensweise zurückziehen.
Ich nehme an, Du hast ihm bereits in aller Deutlichkeit gesagt, dass es eine Änderung im Umgang miteinander geben MUSS, und dass ansonsten die Trennung erfolgt? Auch wenn es verdammt weh tut und mit vielen Unsicherheiten und Ängsten verbunden ist, die Ehe aufzugeben, sprich mit ihm. Ganz konkret. Fordere klare Aussagen und Taten von ihm, vielleicht nach einer kurzen Bedenkzeit. Der Fairness halber musst Du ihm auch die Chance geben, von Dir klare Aussagen zu erhalten.
Wenn Dein Mann so eifersüchtig ist, dann spürt er wohl schon, dass Du am Ausbrechen bist, mindestens gedanklich. Und der Gedanke daran scheint ihm Angst zu machen. Wäre er eifersüchtig, wenn Du ihm egal bist? Ich denke, sein Verhalten kann man von außen betrachtet schon so deuten, dass ihm etwas an Dir liegt :knuddel: Oder ist es einfach die Bequemlichkeit, dass er jemanden zu Hause hat, der kocht und putzt? Auch das kann natürlich sein.
Vielleicht ist ein Wochenende alleine wirklich keine schlechte Idee, nachdem Ihr eine Aussprache hattet und sich jeder klar werden kann, wie / ob er / sie bereit ist für die Beziehung zu kämpfen und wirklich etwas zu verändern.
Mir hilft es in schwierigen Situationen, in denen ich mich schwer entscheiden kann, weil sie mich emotional stark belasten, wenn ich eine Liste mache mit pro und contra. Im Endeffekt sieht man dann doch oft klarer, ob die positiven oder negativen Aspekte überwiegen. Vielleicht wäre das auch was für Dich?

hallo anonymbenutzer (meine Nachschreiberin),
ich habe ganz bewusst nicht das Wort "Alleinverursacher" benutzt :oops: Nichts für ungut. Ich weiß, dass das Thema emotional auch stark belastet ist, weil es eben auch und besonders innerhalb einer Beziehung oft zu (latenten) Vorwürfen führt.
Ich habe nur das Beispiel meines Mannes genommen, der mit OAT III nahezu zeugungsunfähig ist. Und dass er so schlechte Spermiogramme hat, belastet ihn sehr. Es knabbert immer noch an seinem Selbstbewusstsein, dass er mich nicht so einfach schwängern kann. Nur so war das gemeint.
Dass ein Paar ein gesundes Kind bekommt, die Garantie hat sowieso niemand.



:gutsnächtle:
anonymbenutzer
Rang1
Rang1
Beiträge: 963
Registriert: 19 Mär 2006 09:47

Beitrag von anonymbenutzer »

Hi,

..bin die mit der Anmerkung zum Begriff Alleinverursacher

... @ Lailath ..bin übrigens keine Alleinverursacherin ( von wegen @ alleinverursacher ..)und mein Mann auch nicht .
allerhöchstens würde ich zur Alleinverursacherin, da ja bei Frauen fortschreitendes Alter = Unfruchtbarkeit heißt.. aber dann ist das ja wieder " Normal".

Gedankenspiel:
Wenn mein Mann dann von mir die Beritschaft zur Eizellspende fordern würde und ich nicht zustimmen würde, wäre ich dann ebenso kritikwürdig, wie ein Mann der einer Fremdsamenspende nicht zustimmt ?

Oder wäre das etwa altersabhängig, im Sinne ich fordere von meinem Mann das, was von der Natur altersmäßig her gesehen gesund oder normal wäre...weil die KK uns dahin einsortieren..?


..wie Lailath erwähnte ich ja bereits, dass es um die reproduktive Gesundheit geht,
daraus ergibt sich ganz logisch, dass ich dann eine Störung der repr. Gesundheit oder den Verlust dann ebenso als Krankheit definiere.
Das schicksalhafte dabei soll ja nur zeigen, dass einen diese Krankheit zufällig , nicht unbedingt selbstverantwortet trifft, was dann für mich aber eher nicht zum Begriff Verursacher passt.

Ebenso wie ich sprach Lailath davon, man dürfe den anderen nicht zur Entscheidung NÖTIGEN, dass gilt dann ja sowohl FÜRoder GEGEN einen Therapieversuch. Heilung gibt es ja bei unseren Problemen hier nicht, sondern eben nur die medizinische Zeugunhshilfe mehr oder weniger invasiv..

Ohne etwas unterstellen zu wollen..
aber womöglich hat die Ablehnung des Mannes der Threaderöffnerin mit den bisherigen gemachten negativen Erfahrungen mit den medizinischen Therapeuten , dem damit verbundenen Frust zu tun.

Oder auch mit Stolz
.. ist es nicht auch irgendwo demütigend wenn man für "Alles" therapeutische Hilfe von fremden Dritten von außen benötigt, zum Zeugen, zum Familie gründen nun noch Therapeuten für die Beziehung...warum soltem man denen dann vertrauen , wenn man nach all den Anstrengungen bisher erfolglos war.. ?
Und auch wieder hier das eigentlich Intime, Private ..nach außen tragen..?


Wie soll der Mann sich fühlen, wenn er für die Fau der "Alleinverusacher" ist...und sie ja dann das " Opfer"..
..das nun auch noch in Therapie gehen musste..
es klingt auch fast so als wäre nicht sie selbst sondern die Situation oder letzlich ihr Mann fast dafür verantwortlich, dass sie sich während der Therapie in einen anderen verliebt...

welche Rolle spielt denn eigentlich der Ehemann noch in dieser Konstellation ?

wie ich ja schrieb sich ausprechen, die eigene Position offen darlegen, sich nicht zwingen oder nötigen und sch vertrauen können..
dann kann man etwas gegenseitig erwarten, aber nicht wenn man dem anderen die ganze Verantwortung in de Schuhe schiebt. und dann wegen des eigenen Leidensdrucks dann die eigene Verantwortung für die Beziehung dann gar nicht mehr richtig sieht..?
Antworten

Zurück zu „Total anonym“