Da werden die Situationen, die einer Adoption vorangehen, oft nicht sehr differenziert gesehen.nur was ist denn die alternative derer, die adoption ablehnen? wollen sie die LE zwingen die kinder zu behalten? sollen sie anstelle dessen als pflegekinder zu pflegeeltern kommen? sollen sie in heimen aufwachsen?
Es wird da z.T. sehr pauschal die Meinung vertreten "Ein Kind gehört zu seiner (leiblichen) Mutter/seinen leiblichen Eltern".
Dass leibliche Mütter/Eltern aus eigenem und freien Entschluss und mit triftigen Gründen ihr Kind zur Adoption freigeben, ist für einige nicht vorstellbar - es herrscht wohl die Vorstelltung, diese Mütter/Eltern wurden zur Freigabe gezwungen oder überredet, oder haben in einer psychischen Ausnahmesituation übereilt entschieden und bereuen ihre Entscheidung hinterher.
Wenn man zu bedenken gibt, dass ein Verbleib bei den leiblichen Eltern in manchen Fällen definitiv nicht möglich ist (weil z.B. nicht mehr am Leben, nicht bekannt, nicht auffindbar oder nicht erziehungsfähig), sind manche tatsächlich allen Ernstes der Meinung, dass die Kinder dann in einem Heim besser aufgehoben sind als bei Adoptiveltern ...
Die, die sich differenzierter äußern, sprechen sich für Pflege statt Adoption aus: rechtliche Bindung des Kindes zu den leiblichen Eltern bleibt dann erhalten, es besteht i.d.R. ein Anspruch auf Umgangskontakt und es bleibt eine Rückkehroption.
Das ist tatsächlich für viele auch ein guter Weg, es gibt aber auch Herkunftseltern, die ganz klar und eindeutig wollen, dass ihr Kind in einer Familie aufwachsen soll, zu der es voll und ganz und auch rechtlich gehört (Umgangskontakt ist auch bei Adoption möglich, allerdings ohne Rechtsanspruch).
Wenn dich der "Originalton" interessiert, kannst du ja in einschlägigen Adoptionsforen mal nachlesen...