Rebellas Aufklärungstagebuch
Verfasst: 03 Feb 2010 22:50
Ich habe euch meine Aufzeichnungen darüber, wie unsere Kinder die Aufklärung darüber verarbeiten, dass sie durch die Hilfe eines Samenspenders entstanden sind, hierher kopiert, damit ihr seht, dass es gar nicht so schwer ist, wie viele glauben.
Unsere Söhne wachsen mit diesen Wissen selbstverständlich auf und wir sind zuversichtlich, dass es aufgrund dieses Wissens auch zukünftig keine Konflikte geben wird, die sie aus der Bahn werfen. Das zeigen auch andere Erfahrungsberichte heute erwachsener Menschen.
Denen, die noch darüber nachdenken, ob sie ein Kind per Samenspende, per Eizellspende oder per Embryonenspende bekommen sollten (weil es für sie keinen Weg gibt, ein genetisches Kind beider Partner auszutragen), wie dieses Kind damit später mal klar kommen wird, möchte ich die Angst nehmen.
Denen, die nicht betroffen sind, die diesen Thread aber aufgerufen haben, um sich ein Bild zu machen, möchte ich die Vorbehalte gegen die etwas ungewöhnlichen Familienformen nehmen.
Freuen würde ich mich, wenn sich noch andere Eltern finden, die ihre Erfahrungen hier dokumentieren.
Das Folgende sind Kopien aus dem geschützten Forum "Heterologe Insemination", die dort nur von den dort frei geschalteten betroffenen Usern gelesen werden können.
Rebella
schrieb am 07.03.2008 11:25
Wir haben "es" unserem 8-jährigen gesagt
Ich möchte euch nun auch gleich Bescheid geben, wie es war. Ich habe
mal wieder zur Nacht aus dem großen Wissensbuch vorgelesen, wo es am
Sonntagabend um die Fortpflanzung ging. Wir lesen immer, dann geht das
Licht aus und dann reden wir noch so ein bisschen, während wir im Bett
kuscheln. Als dieses Mal das Licht aus war, habe ich gesagt: "Bei dir
war das aber ein bisschen anders."
Ich habe es mit wenigen, leicht verständlichen Worten erklärt und
seine erste Frage war, ob dieser Mann gestorben ist. Wir hatten
kürzlich über Organspenden geredet und da wusste er schon, dass man
was von toten Menschen nehmen kann, um noch Lebenden zu helfen. Ich
erklärte es ihm, dass auch ein lebender Mensch ganz leicht Samen
abgeben kann, was ihn zufrieden stellte. Dann gab es eine kurze Pause
und ich hatte Angst, er würde vielleicht weinen. Aber das war nicht
der Fall. Die nächste Frage war, ob das bei seinem Bruder auch so war.
Und da schien er mir sehr erleichtert, als er hörte, dass es da ganz
genauso war. Unser Großer ist ja seinem Bruder gegenüber reichlich
eifersüchtig. Ich glaube, das hätte die Sache komplizieren können. Ich
habe dann noch etwas mehr erzählt, dass wir 9 Eizellen hatten und die
in einem Glas mit den Samen zusammen getan wurden und dass daraus 7
Embryonen wurden, dass 3 eingesetzt wurden und eins davon ist dann er
geworden. Diese Geschichte ist sehr gut bei ihm angekommen.
Schließlich wollte er noch wissen, warum Papa keinen Samen hatte. Und
auch das konnte ich sehr leicht erklären, da in dem Buch stand, jeder
Mensch hätte 46 Chromosomen. Sein Papa hat ja 48 Chromosomen. Das hat
er sich sehr interessiert angehört. Ich hatte nicht das Gefühl von
Traurigkeit, sondern durchweg nur von Interesse. Darauf hat er dann
auch das Thema gewechselt.
Montagabend hat Papa die Kinder schlafen gebracht und da fing unser
Sohn ganz von selber an und fragte ihn noch mal, warum er denn 48
Chromosomen hätte. Er erzählte auch alles, was ich ihm am Abend zuvor
über seine Entstehungsgeschichte gesagt hatte, haargenau so wieder.
Jedenfalls hat er das von Papa bestätigt bekommen und so scheint mir
seine Welt in Ordnung. Seitdem gab es dieses Thema schon nicht mehr.
Jetzt sind wir recht erleichtert, denn ihr wisst ja, wir haben uns
sehr schwer damit getan.
Unsere Söhne wachsen mit diesen Wissen selbstverständlich auf und wir sind zuversichtlich, dass es aufgrund dieses Wissens auch zukünftig keine Konflikte geben wird, die sie aus der Bahn werfen. Das zeigen auch andere Erfahrungsberichte heute erwachsener Menschen.
Denen, die noch darüber nachdenken, ob sie ein Kind per Samenspende, per Eizellspende oder per Embryonenspende bekommen sollten (weil es für sie keinen Weg gibt, ein genetisches Kind beider Partner auszutragen), wie dieses Kind damit später mal klar kommen wird, möchte ich die Angst nehmen.
Denen, die nicht betroffen sind, die diesen Thread aber aufgerufen haben, um sich ein Bild zu machen, möchte ich die Vorbehalte gegen die etwas ungewöhnlichen Familienformen nehmen.
Freuen würde ich mich, wenn sich noch andere Eltern finden, die ihre Erfahrungen hier dokumentieren.
Das Folgende sind Kopien aus dem geschützten Forum "Heterologe Insemination", die dort nur von den dort frei geschalteten betroffenen Usern gelesen werden können.
Rebella
schrieb am 07.03.2008 11:25
Wir haben "es" unserem 8-jährigen gesagt
Ich möchte euch nun auch gleich Bescheid geben, wie es war. Ich habe
mal wieder zur Nacht aus dem großen Wissensbuch vorgelesen, wo es am
Sonntagabend um die Fortpflanzung ging. Wir lesen immer, dann geht das
Licht aus und dann reden wir noch so ein bisschen, während wir im Bett
kuscheln. Als dieses Mal das Licht aus war, habe ich gesagt: "Bei dir
war das aber ein bisschen anders."
Ich habe es mit wenigen, leicht verständlichen Worten erklärt und
seine erste Frage war, ob dieser Mann gestorben ist. Wir hatten
kürzlich über Organspenden geredet und da wusste er schon, dass man
was von toten Menschen nehmen kann, um noch Lebenden zu helfen. Ich
erklärte es ihm, dass auch ein lebender Mensch ganz leicht Samen
abgeben kann, was ihn zufrieden stellte. Dann gab es eine kurze Pause
und ich hatte Angst, er würde vielleicht weinen. Aber das war nicht
der Fall. Die nächste Frage war, ob das bei seinem Bruder auch so war.
Und da schien er mir sehr erleichtert, als er hörte, dass es da ganz
genauso war. Unser Großer ist ja seinem Bruder gegenüber reichlich
eifersüchtig. Ich glaube, das hätte die Sache komplizieren können. Ich
habe dann noch etwas mehr erzählt, dass wir 9 Eizellen hatten und die
in einem Glas mit den Samen zusammen getan wurden und dass daraus 7
Embryonen wurden, dass 3 eingesetzt wurden und eins davon ist dann er
geworden. Diese Geschichte ist sehr gut bei ihm angekommen.
Schließlich wollte er noch wissen, warum Papa keinen Samen hatte. Und
auch das konnte ich sehr leicht erklären, da in dem Buch stand, jeder
Mensch hätte 46 Chromosomen. Sein Papa hat ja 48 Chromosomen. Das hat
er sich sehr interessiert angehört. Ich hatte nicht das Gefühl von
Traurigkeit, sondern durchweg nur von Interesse. Darauf hat er dann
auch das Thema gewechselt.
Montagabend hat Papa die Kinder schlafen gebracht und da fing unser
Sohn ganz von selber an und fragte ihn noch mal, warum er denn 48
Chromosomen hätte. Er erzählte auch alles, was ich ihm am Abend zuvor
über seine Entstehungsgeschichte gesagt hatte, haargenau so wieder.
Jedenfalls hat er das von Papa bestätigt bekommen und so scheint mir
seine Welt in Ordnung. Seitdem gab es dieses Thema schon nicht mehr.
Jetzt sind wir recht erleichtert, denn ihr wisst ja, wir haben uns
sehr schwer damit getan.