Beckmann Sendung vom 10.01.11

pancho81
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Beckmann Sendung vom 10.01.11

Beitrag von pancho81 »

Hallo zusammen,

hier mal der Link zu der o. g. Sendung. Ich fand sie sehr sehenswert.

http://mediathek.daserste.de/daserste/s ... oto=&show=
Einen großen, zwei kleinere und ein mini Sternchen ganz fest im Herzen...

1. HI 15.11.11
01.12.11 BT... negativ :-(
2. HI Spontanzyklus 15.12.11
29.12.11 Pipi Test negativ :-(
10/12 Geburt einer gesunden Tochter

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

He pancho, ein guter Hinweis. Ich habe mir die Sendung gerade reingezogen. Und ich bin ja echt baff wegen der Äußerungen von olle Ulla (nach all den negativen Erfahrungen, wie sie uns als Familienministerin ignoriert hat). Ich habe noch nie so sehr mit ihr übereingestimmt.

Halten wir ihre wesentlichen Aussagen fest:

1. Der Embryo in der Petrischale ist nichts ohne die Mutter. In der Petrischale kann er nicht zum Menschen werden. Daher nehmen wir ihm nichts, wenn wir ihn nicht transferieren.

2. Lassen wir doch mal Moral von innen kommen, aus unseren Gefühlen!


Ich fand es auch interessant, den Dr. Bloechle mal zu sehen. Ich hatte mir immer vorgestellt, der ist einer kurz vor dem Rentenalter, so dass er es sich irgendwie noch leisten konnte, diese Selbstanzeige zu machen. Aber nein, er st in den besten Jahren und hat doch so einiges dafür riskiert. Mein Respekt wächst!

Der Tenor der Sendung war gut. Der Theologe war eine nicht ernst zu nehmende Randfigur. Ich wundere mich nur immer, dass da keiner ist, der ihm sagt, er hat sich da als Theologe gar nicht einzumischen. Wir haben ReligionsFREIheit und das heißt auch, dasseine religiöse Position nichts in unseren Gesetzen zu suchen hat. Der Beitrag dieses behinderten Menschen, der für die PID ist, war auch ganz wichtig.
Liebe Grüße, Rebella
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mijo
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Beitrag von mijo »

Die Sendung fand ich auch gut. Und ich war auch von Frau von der Leyens Position sehr überrascht. Aber sie ist halt Ärztin und hat ja scheinbar auch mit betroffenen Frauen Kontakt gehabt. Ihre Aussagen zu dem Thema kann ich wirklich zu 100% unterschreiben.
Womit ich mich allerdings nicht anfreunden kann, sind Aussagen ala "man erspare den Ungeborenen Leid mit der PID". Ich finde nicht, dass jemand das Recht hat, zu beurteilen, wann ein Leben lebenswert und glücklich ist. Diese Entscheidung kann jeder nur für sich selbst treffen, aber niemals für einen anderen Menschen. In dem Moment, in dem wir solche Bewertungen zu lassen, wird es wirklich problematisch und halt auch gefährlich für Menschen mit einer Behinderung.
Man sollte die PID und auch den Schwangerschaftsabbruch immer aus der Sicht des betroffenen Paares sehen. Unter dem Aspekt, dass sich ein Paar dieser Herausforderung nicht gewachsen sieht bzw. man ihm weiteres Leid ersparen kann, finde ich Beides legitim. Es ist nun einmal so, dass ein Embryo oder ein Fötus KEIN eigenständiger Mensch ist, sondern der Gunst seiner Mutter absolut ausgeliefert ist. Und deshalb hat sich auch kein Anderer in diese Entscheidungen einzumischen. Beim Thema Abtreibung verhält es sich ja leider ähnlich. Es gibt immer noch einen großen Teil in der Bevölkerung, der eine Frau am liebsten mit Gewalt dazu zwingen würde, eine Schwangerschaft auszutragen (ganz toll finde ich dann immer die Verweise auf Kiwu-Paar *mecker* ).

Zum Thema "Kirchliche Einflüsse auf die deutsche Gesetzeslage" kann ich nur Dr. Bloechle höchstpersönlich zitieren:

"Gut, die Argumentation der Katholiken ist absolut in sich stimmig, und da kann ich auch nichts dagegen sagen, wenn ich von deren Basis ausgehe. Nur leben wir nicht in einem Staat, der so eine Art katholische Scharia zum Fundament hat, sondern in einem aufgeklärten, säkularen Staat. Hier gibt es nicht nur Katholiken, sondern auch Agnostiker, Hindus oder Juden und die haben alle eine andere Lebensphilosophie....."

Quelle

Mehr kann man dazu wirklich nicht sagen :wink:
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ja, das ist wirklich ein schönes Zitat von Bloechle. Nur in dem Beitrag hat er es nicht ganz so deutlich gesagt.
mijo hat geschrieben:Womit ich mich allerdings nicht anfreunden kann, sind Aussagen ala "man erspare den Ungeborenen Leid mit der PID". Ich finde nicht, dass jemand das Recht hat, zu beurteilen, wann ein Leben lebenswert und glücklich ist. Diese Entscheidung kann jeder nur für sich selbst treffen, aber niemals für einen anderen Menschen. In dem Moment, in dem wir solche Bewertungen zu lassen, wird es wirklich problematisch und halt auch gefährlich für Menschen mit einer Behinderung.
Ja, man kann das nicht so genau für einen anderen Menschen sagen, jedoch ist die befruchtete Eizelle ja noch kein Mensch, sondern nur in Individuum, das sich erst zum Menschen entwickelt. Ich halte es schon für schwierig, die befruchtete Eizelle als Ungeborenes zu bezeichnen. Das impliziert irgendwie, dass es schon um ein weiter entwickeltes Stadium geht.

Man kann auch einem jemand nicht etwas ersparen, wenn dieser Jemand niemals da sein wird. Man kann nur verhindern, dass da jemand sein wird, der mit dieser Erbkrankheit leben muss.

Umgekehrt könnte man auch sagen, niemand hat das Recht, zu behaupten, das Leben wäre für diesen potentiellen Menschen lebenswert. Wir können es schlichtweg nicht genau wissen. Wir können nur aufgrund unserer Erfahrungen Annahmen treffen.
Liebe Grüße, Rebella
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mijo
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Beitrag von mijo »

Du hast recht! Da war ich etwas ungenau. Natürlich ist der Embryo in der Petrischale kein Ungeborenes und auch kein Mensch. Zumindest sehe ich das so.
Aber ich finde es trotzdem immer problematisch mit der Sicht eines noch nicht existierenden Menschen zu argumentieren. Schließlich kennt man seine Sicht nicht. Ich weiß nicht so ganz,w ie ich das ausdrücken soll. Aber wenn man eine solche Argumentationsweise zu läßt, sehe ich einfach das Problem der Grenzziehung. Ab wann gilt diese Grenze und laufen wir dann nicht auch Gefahr, dass plötzlich Stimmen laut werden, einen schwer behinderten Mensch auch nach seiner Geburt noch töten zu dürfen, wenn seine Eltern dem zu stimmen.
Wie gesagt: Ich finde es völlig legitim, wenn Eltern sich für die PID oder auch die Pränataldiagnostik entscheiden, weil sie sich ein Leben mit einer schwerstbehindertem Kind nicht vorstellen können. Wenn mir jemand sagt, dass er sich dem nicht gewachsen fühlt, dann ist es etwas anderes, als wenn man argumentiert, man wolle dem (potetiellem) Menschen ein Leben ersparen.

Ich bin bei dem Thema aber auch ein gebranntes Kind. Meine Schwester hat nämlich eine Behinderung und war leider schon im Kleinkindalter immer wieder massiven Diskriminierungen von Erwachsenen (!) ausgeliefert. Angefangen von Ärzten bis hin zu irgendwelchen Alkis auf der Straße. Und so sehe ich natürlich auch die Gefahr, die von Behindertenverbänden beim Thema PID und Pränataldiagnostik immer wieder angeführt wird.
rebella67 hat geschrieben: Umgekehrt könnte man auch sagen, niemand hat das Recht, zu behaupten, das Leben wäre für diesen potentiellen Menschen lebenswert. Wir können es schlichtweg nicht genau wissen. Wir können nur aufgrund unserer Erfahrungen Annahmen treffen.
Richtig, das kann auch keiner. Und auch in der Hinsicht ist das (potetielle) Kind seinen Eltern völlig ausgeliefert. Ich wurde auch nicht gefragt, ob ich auf die Welt kommen möchte. Das haben ganz alleine meine Eltern entschieden *g*
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

mijo, ich habe einfach das Gefühl, unsere Gesellschaft ist gegenüber behinderten Menschen freundlicher geworden. Zwar habe ich so ein Beispiel nicht in der Familie, aber das ist meine subjektive Wahrnehmung. Geht es deiner Schwester heute immer noch so? Ich finde, das sind 2 sehr verschiedene Sachen, wie man sich behinderten Menschen gegenüber verhält oder ob man einer PID zustimmt. Das kam auch in der Sendung sehr schön durch.

Nun, die Alkis auf der Straße sind ja selbst in gewisser Weise behindert. Von denen sollte man sich nicht verletzt fühlen. Die können wohl nichts dafür und haben es auch nicht besser gelernt.

Das Problem der Grenzziehung besteht so und so. Es gibt sehr schöne philosophische Literatur dazu. Von Reinhard Merkel z.B. oder von Norbert Hörster. Danach wird vorgeschlagen, die Grenze mit der Geburt festzulegen.

Einen schwer behinderten Menschen kurz nach seiner Geburt zu töten, das wird wohl nahezu von unserer ganzen Gesellschaft abgelehnt. In Naturvölkern zum Beispiel, wo sich Menschen nicht in der Lage sehen, für dieses Kind zu sorgen, werden kranke Kinder aber auch getötet. Ganz ohne Moralkeule. Das ist eben auch eine Frage der Kultur und eine Frage, ob man es sich leisten kann. Unsere Gesellschaft ann es sich leisten und deshalb sollte sie auch für jedes geborene Kind sorgen. Ob nun behindert oder nicht.

Du schreibst: "Wenn mir jemand sagt, dass er sich dem nicht gewachsen fühlt, dann ist es etwas anderes, als wenn man argumentiert, man wolle dem (potetiellem) Menschen ein Leben ersparen."

Ich gebe dir da Recht. Ich möchte zu dieser Frage aber gern ergänzen, was meine transsexuell geborene Freundin dazu geschrieben hat. Sie hat sich ihre Gedanken zur PID gemacht, obwohl man ihre Besonderheit ja nicht aussortieren kann. Sie hat sich vorgestellt, man könnte es und schreibst dazu: (siehe nächster Beitrag)
Zuletzt geändert von rebella67 am 16 Jan 2011 00:07, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Meine transsexuell geborene Freundin schreibt zur PID:

"Ich gebe folgendes zu bedenken:

Ich kann nur für mich sprechen! Ich weiß also nicht, wie Menschen mit anderen biologischen Besonderheiten zu PID stehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es einige Menschen gibt, denen es lieber wäre, wenn sie niemals geboren worden wären. Wenn sie an einer Besonderheit leiden, die erst im Erwachsenenalter auftritt, so glaube ich, dass sie der PID anders gegenüber stehen, denn dann hätten sie wenigstens die Erinnerung an eine schöne Kindheit, wenigstens die Erinnerung daran, wie sich Leben anfühlt. Und sie haben die Hoffnung, dass es (bis zu ihrem Erwachsenenalter ist es ja noch lange hin) möglicherweise in Zukunft heilbar wäre.

Für Menschen mit Problemen, die sofort auftreten, bedeutet eine Geburt aber sofortiges
Leid ohne derzeitige Heilungschance. Was bei so einem Menschen übrig bleibt ist die immerfort schmerzhafte Sehnsucht nach Leben.

Von anderen Menschen bemitleidet zu werden erzeugt kein Leben. Es Zeigt nur, dass andere Menschen dir dein Leid ansehen. Sie sehen dein Leid und reagieren je nach Art des Leidens unterschiedlich auf dich. Oft bemitleiden sie dich, wenn du z.B. keine Arme hast, oder sie verurteilen dich, weil sie dein Leid zu einem Hirngespinst, einer Geisteskrankheit, zu einer perversion der Natur (z.B. Intersexualität), oder zu einer Sünde degradieren.

Leben wird nur durch wirkliche Hilfe erzeugt. Wirkliche Hilfe ist, dass man einem Menschen der mal im Rollstuhl gesessen ist, nicht mehr ansieht, dass er mal im Rollstuhl gesessen hat. Sein Leid exisitert nur noch in der Vergangenheit. Wirkliche Hilfe ist, wenn man nach erfolgter Hilfe wirklich leben kann.

Alles andere ist nur eine Linderung von Leid. Und diese ist oft damit verbunden, dass die helfenden Menschen unglaubliche Dankbarkeit für diese Linderung von Leid erwarten. Oft bekommen sie diese Dankbarkeit auch. Dann nämlich, wenn man genau weiß, dass man nicht mehr machen kann.
Wenn man aber genau weiß, dass man besser helfen könnte, dieses aber aus religiösen oder anderen gesellschaftlichen Vorurteilen nicht macht, dann ist man nicht dankbar.

Dann empfindet man den tiefsten Schmerz, den ein Mensch empfinden kann. Das bedeutet für einen Menschen: "Wir wissen, dass wir dir helfen könnten, aber wir tun es nicht, denn du bist uns diese Anstrengung nicht wert."

Warum sollte ein Mensch, der soetwas empfindet, im Rahmen einer Debatte um PID dafür kämpfen, dass man ihn nicht aussortieren dürfe, wo der Mensch doch ganz genau weiß, dass man das im späteren Unleben andauernd macht. Da ist doch ein frühzeitiges Aussortieren, ohne gefühltes Leid, allemal besser als ein ständiges immer wieder aussortiert, gedemütigt und beleidigt werden, wo man ohnehin schon genügend an den Folgen der biologischen Besonderheit leidet.

...
<Ich hätte nichts dagegen gehabt, im Zuge einer PID nicht transferiert worden zu sein, dann hätte ich nicht so viel leiden müssen.>

Ich erlebe es immer wieder, dass cissexuell geborene Menschen von so einer Antwort überrascht sind. Die Grundlage, welche zu dieser Überraschung führt, ist meiner Meinung nach die gleiche, die immer wieder auch zu diesem unglaublich verletzenden Satz führt

"Wirf dein Leben nicht weg!"

Ein Satz, den du zum Glück nicht oft ausgesprochen hast.

Mir ist bewusst, dass die meisten Menschen sofort in einen irrationalen Moralkonflikt geraten, sobald es um PID geht. Dafür sind meiner Meinung nach immer die gleichen Mechanismen
verantwortlich.

1. Der "Gut-Mensch" Mechanismus.
Ich kann doch nicht darüber entscheiden, ob ein Leben lebenswert ist oder nicht.
Da würde ich ja Gott spielen.

2. Der religiöse Fanatiker
Es steht doch schon in der Bibel blah blah blah.
Oder bei anderen religionen ...
"Die Götter haben das verboten."
"Die Zauberer (Druiden) haben bestimmt ... "
und und und (Ich zähle jetzt nicht jede Religion auf)

3. Der "Wenn ich mir das nur vorstelle, dann bekomme ich Gänsehaut." Mechanismus
Wenn ich mir das nur vorstelle, dass das jemand mit mir gemacht hätte. Dass
jemand entschieden hätte, dass ich nicht leben darf, dann bekomme ich nicht nur
eine Gänsehaut sondern eine regelrechte Wut über diese Anmaßung.


Was all diese Mechanismen gemein haben ... sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie über andere bestimmen wollen.

"Aber Hallo? ... Wieso bestimmen? ... All diese Aussagen sagen doch, dass man
Menschen niemals aussortieren darf!
... Da bestimmt doch niemand, dass jemand nicht leben dürfte."

Das ist nur eine Seite der Medaille.
Ja, sie bestimmen nicht "Du darfst nicht Leben!" was von cissexuell geborenen
Menschen (meist) als Gewaltakt empfunden wird.

Aber sie bestimmen "Du musst Unleben erfahren!" was von Betroffenen durchaus
ebenso als Gewaltakt und Fremdbestimmung empfunden wird."
Liebe Grüße, Rebella
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Gast

Gedanken

Beitrag von Gast »

Hallo ihr Lieben, ich möchte mich heute auch einmal kurz äußern.
Ich habe mir diese Sendung dank dem Link auch mal angesehen. Sicher war auch ich sehr begeistert davon, wie sich unsere Frau von der Leyen präsentiert hat. Respekt.

Mein Mann und ich werden die PID im Ausland auch nutzen wenn wir mehr wie 5 befruchtete Eizellen haben.

Generell find ich die Diskussion um das Für und Wider des Zulassens der PID in Deutschland ( ich will nicht sagen quatsch), aber bissl schon. Denn wenn man bedenkt, das alle Paare die sich vorher für die PID entscheiden würden, ja sowieso abbrechen, wenn sich eine Diagnose durch eine FU oder Chorionzottenbiopsie bestätigt. Also es gäbe nicht mehr Kinder, wenn man es verbietet. Und ich glaube nicht, dass wenn die PID offiziell zugelassen wäre, es mehr "Behindertenfeindliche" gäbe.

Außerdem stelle ich mal die Frage in den Raum:
Was passiert denn, wenn ein Paar mehrere befruchtete Eizellen hat und nur 2 oder 3 einsetzen läßt und die anderen nicht kryokonserviert werden. Da kräht kein Hahn danach, das die verworfen werden.


So ging es mir vor 9 Jahren, wir wurden nicht wirklich darüber aufgeklärt wie das alles funktioniert etc., dass man durch die Kryo paar Chancen mehr hätte.
Hatte ja auch nie geklappt in der deutschen Klinik.
Nicht das ich alle Repromediziner jetzt über einen Kamm scheren möchte, nein um Gottes Willen. Es gibt hier auch sehr sehr gute Ärzte, nur diese eine Klinik, war sehr sehr nachlässig, in allen Belangen.

Es grüßt euch ganz lieb Mama von Yuna
rebella67
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Re: Gedanken

Beitrag von rebella67 »

Liebe Mama von Yuna,
Yuna hat geschrieben:Denn wenn man bedenkt, das alle Paare die sich vorher für die PID entscheiden würden, ja sowieso abbrechen, wenn sich eine Diagnose durch eine FU oder Chorionzottenbiopsie bestätigt. Also es gäbe nicht mehr Kinder, wenn man es verbietet.
Es wäre ja nicht gesagt, dass alle diese Frauen sowieso abbrechen würden. Einige Frauen könnten den Schwangerschaftsabbruch nicht verkraften, die PID aber schon. Mn will den Frauen also eine zusätzliche Hürde schaffen. Wenn sie unbedingt kein Kind mit der Familienkrankheit haben wollen, müssen sie auch noch eine zusätzliche Art Probe, nämlich die Abtreibung, bestehen. Ja, ist makabar, aber offensichtlich so gewollt.

Es geht denen auch nicht unbedingt darum, dass die PID eine Auswirkung auf die Anahl der geborenen Kinder hat. Es geht denen darum, dass sie meinen, eine befruchtete Eizelle wäre eine Person mit einem Lebensrecht. Und die dürfe man dann nicht mehr "aussortieren". Schon gar nicht nach einer genetischen Diagnostik.
Yuna hat geschrieben: Außerdem stelle ich mal die Frage in den Raum:
Was passiert denn, wenn ein Paar mehrere befruchtete Eizellen hat und nur 2 oder 3 einsetzen läßt und die anderen nicht kryokonserviert werden. Da kräht kein Hahn danach, das die verworfen werden.
Das ist nach der Meinung der Gesetzemacher etwas anderes. Die Eizellen, die in Deutschland kryokonserviert werden, befinden sich im Vorkernstadium, sind also noch nicht vollständig befruchtet. Die Befruchtung ist erst mit der Kernverschmelzung abgeschlossen. Und erst dann - so meinen Kirchen und Gesetzgeber es im Einklang - würde es sich um eine Person handeln. Die Vorkernstadien kann man auch nach deren Meinung verwerfen.
Liebe Grüße, Rebella
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Gast

Beitrag von Gast »

liebe rebella, ich denke schon das sich 95 % für den abbruch entscheiden, egal welche seelischen schmerzen wir leider dadurch ertragen müssen. glaub mir ich weiß wovon ich rede. und es liegt klar auf der hand, das es weniger leid wäre wenn die pid zur anwendung käme, weil man ganz einfach nicht so ne beziehung hat aufbauen können, wenn die entscheidung schon in der petrieschale fallen würde. da geb ich dir absolut recht.
das mit dem wo fängt leben an oder auch nicht, ist so ne frage. also ich meine das jetz in bezug auf das verwerfen der befruchteten eizellen. ich stimme da der frau leyen zu und dem dr. bloechle, die sagen ohne die mutter gehts nich, von daher erst leben im uterus.
das mit den vorkernstatusen weiß ich nicht so genau, dennoch finde ich es komisch, das da keiner danach fragt, gerade wenn es gesunde sind und verworfen werden.

ich bin gespannt wie es jetzt bei uns laufen wird, manchmal habe ich mehr angst das wieder was nicht in ordnung ist, als die angst das es garni klappt. bin total durch den wind.
lg
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