Würden Sie eine befruchtete Eizelle adoptieren?

rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebe Free,

irgendwie habe ich diesen Link von dir erst heute bemerkt und angeklickt. Viel steht da aber nicht dazu. Ist das einfach nur ein Aufruf, dass man sich eine Zeitung kaufen soll?

Wir haben die Frage: "Würden Sie eine befruchtete Eizelle adoptieren?" gerade in einem anderen Forum angeschnitten und es würde mich in der Tat interessieren, ob deutsche Wunscheltern lieber einen bereits bestehenden Embryo adoptieren würden oder ob sie lieber einen Embryo von einer Eizell- und einem Samenspender nehmen würden.
Liebe Grüße, Rebella
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free
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Beitrag von free »

rebella67 hat geschrieben:Liebe Free,

irgendwie habe ich diesen Link von dir erst heute bemerkt und angeklickt. Viel steht da aber nicht dazu.
liebe rebella,ja,der beitrag rauscht auch ein wenig an der gesellschaftlichen und politischen diskussion zu diesem thema vorbei.aber die fragestellung alleine dazu, klingt doch schon gut .ich hatte da die hoffnung,es kommt damit ein wenig leben in dieses thema.aber,ich mag diesen kleinen film dazu.der ist wirklich gut.da turnen drei ,,adoptierte eizellen" im bauch umher.the boys and the girl.wie cool ist das denn :prima: und dann gibt es noch drei geschwister dazu .ich habe schon lange keine familie mehr mit 6 kindern getroffen und ich mag diesen unbeschwerten und unkomplizierten umgang mit diesem thema in diesem kleinen film.mit welcher natürlichkeit setzt dieses paar ihren kinderwunsch um.das hätte ich auch zu gerne in meinem land.
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Den Film hatte ich gar nicht bemerkt. Danke für den Hinweis.

Natürlich ist das Thema viel mehr als dieser kleine Film.

Wir führen gerade anderswo eine Diskussion darüber, ob es insgesamt ethisch, für das zukünftige Kind und für die Eltern besser ist, einen "übrigen" Embryo zu adoptieren oder für eine Embryoadoption eine Eizellspenderin und einen Samenspender auszuwählen. Es gibt da sehr geteilte Auffassungen, wie ich mitbekomme. Ich will mal schauen, ob ich so eine Diskussion auch hierher bekomme.
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo rebella,
Wir führen gerade anderswo eine Diskussion darüber, ob es insgesamt ethisch, für das zukünftige Kind und für die Eltern besser ist, einen "übrigen" Embryo zu adoptieren oder für eine Embryoadoption eine Eizellspenderin und einen Samenspender auszuwählen. Es gibt da sehr geteilte Auffassungen, wie ich mitbekomme. Ich will mal schauen, ob ich so eine Diskussion auch hierher bekomme.
könntest du den stand dieser diskussion bitte mal zusammenfassen oder einen link posten? ich bin nicht betroffen, aber es interessiert mich. :o :o :o aus welchen gründen könnte die 'adoption' eines bereits vorhandenen embryos unethischer sein als die 'produktion' eines neuen? :o :o :o
bei einer adoption im traditionellen sinne ist das kind ja auch bereits vorhanden und wird nicht speziell für die adoptiveltern in spe gezeugt.
also mir als adoptivmutter erscheint es ethischer, ein bereits lebendes kind aufzunehmen als mir eins speziell für mich zu 'schaffen'.
warum? weil es da zwei 'parteien' gibt, die beide ein vitales interesse am zusammenkommen haben. ein kind braucht eltern und eltern wünschen sich ein kind. das fühlt sich für mich natürlicher an als eine zeugung bereits mit dem ziel der adoptionsfreigabe. :o :o :o
ein argument könnte da aus meiner sicht höchstens sein, dass es weniger embryonen als interessierte eltern gibt.
aber ich bin ja neugierig...

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

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„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

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milopotas
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Beitrag von milopotas »

hallo rebella,

ich denke das hängt von verschiedenen "wünschen" und ansichten des jeweiligen paares ab. je nachdem ob einem ähnlichkeit, herkunft oder so wichtig ist, wird sich ein elternpaar wohl für "übrig"gebliebene embryonen entscheiden, wenn sie sich sagen "uns ist es einfach wichtig ein kind zu bekommen, jeder kann auch wissen "woher" es stammt, daher ist uns hautfarbe, blutgruppe, herkunft, etc. egal.

die anderen, vor allem jene, welche die embryonenspende geheimhalten wollen oder zumindest in erster zeit geheimhalten wollen, werden wert drauf legen, dass die blutgruppe und gewisse merkmale, zumindest der phenotyp des kindes mit denen der künftigen eltern halbwegs übereinstimmen. und in dem fall wäre es dann wohl ein zufall, wenn ein "übriger" embryo passen würde.

wir zählen zu der letzteren gruppe, da wir selbst den zeitpunkt bestimmen möchten, wann unser kind erfährt, wie es gezeugt wurde. vor allem ist uns wichtig, dass unser kind es als erstes von uns erfährt. dh. weder großeltern noch sonstige verwandte und bekannte sind über unsere embryonenspende informiert.

wobei aber vielleicht auch noch zu erwähnen ist, dass zurzeit in den ländern in welchen embryonenspende erlaubt ist, größtenteils "passende" embryonen angeboten werden. hätte von noch keiner klinik das angebot eines "übrigen" embryos bekommen. das wird aber vieleicht relevant in ländern wie deutschland oder österreich, wo ja mittlerweile über die variante der spende von "überzähligen" embryonen diskutiert wird. wenn das wirklich mal eine realistische möglichkeit wird auch in ländern wie unseren zu einer embryonenspende zu kommen, wird natürlich neu gewürfelt und die argumente für eine solche spende sind dann auch wieder anders gelagert (man muss nicht ins ausland, es ist die "legalere" variante an eine embryonenspende zu kommen, etc. und der preis wird dann natürlich auch eine rolle spielen).

das wären mal meine gedanken dazu!

liebe grüße von einer noch schwangeren und aufgeregten milopotas, die voller freude bald ihr spenderbaby erwartet! :-)
lg milopotas
_______________

1997: überraschend schwanger, mein sohn kommt gesund zur welt
2011: diagnose amh 0.31 + oat II-III
1. icsi: zwillingsschwangerschaft, nur 1 Herzschlag, fg 10. ssw
2. icsi: hohe stimu, schlechte quali, negativ

2012: Plan B startet im Mai :-)
1. Ems Juni 12 Budweis - negativ

2013: Jänner: Erstgespräch Gennet Prag
2. Ems März, Kryo-SET!

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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo milopotas,

deine begründung kann ich nachvollziehen.
rebella hatte aber von einer diskussion über ETHIK gesprochen.
und deine begründung befasst sich für mich nicht mit ethischen argumenten. bitte nicht falsch verstehen, ich will damit keinesfalls sagen, dass sie unethisch ist oder so, aber ethik ist da in meinen augen einfach kein thema.

liebe grüße und viel glück - ist ja nicht mehr lange hin bei dir!

mondschaf
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Katharinchen
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Beitrag von Katharinchen »

Hallo Mondschaf,

Vielleicht ist es insofern etwas anderes, wenn ein bereits vorhandener Embryo adoptiert wird,
dass dahinter steht, dass seine genetischen Eltern ihn "nicht mehr wollen". Übrig geblieben zu
sein und dadurch eine gewisse Ablehnung zu spüren, ist was anderes, als durch und durch
gewünscht zu sein und aus diesem Wunsch heraus mit der Unterstützung einer Spenderin
und eines Spenders gezeugt worden zu sein. Ich stelle es mir schwieriger vor, einen
adoptierten Embryo später über seine Herkunft aufzuklären als einen mit die Hilfe von
Spendern gezeugten.

Im Grunde muss jeder für sich entscheiden, welche Möglichkeit zu der eigenen Situation
passt und womit man selbst dauerhaft leben kann. Schön finde ich, dass eine Diskussion
entsteht, in deren Folge möglicherweise eine neue Option für Kinderwunschpaare entsteht
und sie hier ganz legal einen Embryo adoptieren können und nicht nur auf die in Deutschland
verbotenen Behandlungsmethoden im Ausland angewiesen sind. Das Angebot von
verschiedenen Möglichkeiten zur Erfüllung des Kinderwunsches hilft doch, die Entscheidung
treffen zu können, mit der man am Besten leben kann.
Etwas hier in D Verbotenes zu tun, kann auch belastend für die Psyche sein, auch wenn
man straffrei bleibt und nicht belangt werden kann.
Viele liebe Grüße von
Katharinchen
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Kinderwunsch seit 1999
1. Behandlung Juli ´07: negativ
.
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8. Behandlung November ´09: positiv, MA bei 8+2 :cry:
.
10. Behandlung August ´10: negativ
1. Kryo-Behandlung Oktober ´10: P O S I T I V
Geburt bei 38+3
2. Kryo-Behandlung Oktober ´12: negativ
11. Behandlung März ´13: negativ
Abschied vom Wunsch nach einem Geschwisterchen.
Es ist gut so, wie es ist.


Bild


Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Václav Havel, * 05.10.1936; † 18.12.2011)
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo katharinchen,

ich finde interessant, was du schreibst. da kann man offensichtlich sehr unterschiedlich drüber denken.
vielleicht liegt es daran, dass ich ja adoptivmutter bin.
anders als du stell ich mir die aufklärung bei einem 'übriggebliebenen' embryo einfacher vor.
weil der weg für mich irgendwie gerader und weniger umwegig ist. sicher wollte jemand den embryo 'nicht haben', andererseits nehmen ihn die quasi-adoptiveltern so wie er ist - im 2. anlauf wär es also, wie bei einem adoptivbkind, auch das sehnlich erwartete wunschkind..

ich persönlich habe schwierigkeiten bei der vorstellung , dass ich mir ein kind nach meinen persönlichen bedarfen 'zuschneiden' lasse, also haarfarbe, blutgruppe usw. passend. und ich damit in meinen augen eine genetische verwandtschaft vortäusche, die doch nicht vorhanden ist.
da könnte das kind ja später denken, dass die eltern im grunde eben doch ein genetisch verwandetes kind wollten und die ado - und damit es selbst - nur eine notlösung war.

da wär es für mich leichter, eins zu nehmen, was eben schon da ist und sonst keine chance gehabt hätte, ein mensch zu werden.

bitte versteh das nicht als absolute aussage, sondern als meine persönliche meinung dazu. aber so wird das wohl unterschiedlich gesehen....
Etwas hier in D Verbotenes zu tun, kann auch belastend für die Psyche sein, auch wenn
man straffrei bleibt und nicht belangt werden kann.
da hast du sicher recht. und ich denke, dass das verbot die aufklärung später auch sehr erschwert. dann muss man ja neben der embryonenspende an und für sich dem kind auch noch erläutern, dass man etwas in d verbotenes gemacht hat - was die akzeptanz sicher nicht erleichtert. bei einer adoption soll man ja die kinder möglichst früh aufklären. wenn die kinder aber noch so jkung sind und man ja paralelel versucht, ihnen werte beizubringen, wird die begründung schon ganz schön kompliziert, auch wenn mir sehr gute gründe für eine embryonenspende, insbesondere eines bereits vorhandenen embryos, einfallen.

liebe grüße

mondschaf
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Macchiata
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Beitrag von Macchiata »

Mondschaf, ich unterschreibe das zu 100%, was Du schreibst. Und genauso habe ich damals argumentiert, warum künstlich ein Kinder erzeugen, wenn es so viele gibt, die keine Eltern haben.

Aber ich musste lernen, dass Kinderwunsch etwas sehr Individuelles ist und jedes Elternpaar tatsächlich das Kind bekommen sollte, welches es "sich zutraut".

Wir Adoptivmütter sind ja so gesehen auch noch geschult worden im Umgang mit einem nicht-leiblichen Kind.

Wie sieht denn da die Aufklärung/ Vorbereitung bei einer Embryo-Spende aus? Gibts das?


LG
Viele liebe Grüsse von Macc!!!


.....und der Kaffeefamilie:

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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.
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