Felicitas Franke: "Ich war eine Leihmutter"

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rebella67
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Felicitas Franke: "Ich war eine Leihmutter"

Beitrag von rebella67 »

Das Buch ist zwar schon von 1988 und es geht hier um eine Leihmutterschaft, bei der das Kind das biologische Kind der Leihmutter ist.

Dennoch habe ich das Buch mit großem Interesse gelesen, denn das Buch wurde von einer Deutschen geschrieben, die aufgrund einer Kontaktanzeige Leihmutter wurde. Sie hat das auch für Geld getan, weil sie das für ihr Kind brauchte.

Nach Beendigung der Leihmutterschaft (Geburt des Kindes) ist sie immer noch vollkommen überzeugt davon, dass das der richtige Weg war. Sie schreibt, sie würde nicht darunter leiden, dass sie das Kind an eine andere Mutter gegeben hat.

Wenn ich mal etwas mehr Zeit habe, schreibe ich hier noch mehr zu dem Buch, weil es einige interessante Aussagen enthält.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich zitiere mal einfach ein wenig aus den "Nachgedanken" dieser Frau:

"Trotz aller Schwierigkeiten bereue ich nichts und würde wieder genauso handeln."

Sie kritisiert die rechtsfreie Grauzone, weil sie Gefahren birgt. Z.B. sah sie sich von den Ärzten ausgenutzt und nicht hinreichend versichert. Was wäre gewesen, wenn sie gesundheitliche Folgeschäden zurückbehalten hätte oder gar bei der Geburt gestorben wäre? Es gab keine Absicherung für ihr eigenes Kind. ...

Leihmutterschaft bezeichnet sie als "zeitweilig übernommene Mutterschaft" und als einen "Akt der solidarität zwischen ungewollt kinderlosen und gebärfähigen Frauen".

"Würde das Tabu um die Leihmutterschaft aufgehoben und diese Art der Kindserwunscherfüllung staatlich legalisiert, dann könnten die Betroffenen ... einen notariell abgesicherten Vertrag eingehen, der von beiden seiten einklagbar wäre." Ebenso "eine maßgeschneiderte Risikoversicherung".

Die Ärzte von CEFER (Frankreich) sollen zu der Auftragsmutter gesagt haben, als sie als Leihmutter Schwierigkeiten machte, da sie ihre eigenen Vorstellungen über den Ablauf der Geburt hatte, sie solle "die Frau fallen lassen und mit einer neuen Leihmutter von vorne anfangen".

Sie sieht in der Anonymität Unsicherheiten und psychische Qualen. Ihr war es wichtig, ein Vertrauensverhältnis zu der Auftragsmutter zu haben.

"Ich halte es für unerlässlich, dass medizinisch-feministische Organisationen und Frauenzentren darauf hinarbeiten, ihre Vorurteile abzubauen, und es nicht zulassen, dass ihre ungewollt kinderlosen Geschlechtsgenossinnen weiterhin als neurotisch abqualifiziert werden, sondern mit ihrem Anliegen wirklich ernst genommen werden. - Ebenso sollten auch die Frauen, die eine Mutterschaft auf Zeit übernehmen, nicht länger als quasi Prostituierte diffamiert und gleichtzeitig bedauert werden."

"Meiner Meinung nach ist die zeitweilig übernommene Mutterschaft an sich nicht menschenunwürdig, zumindest nicht in größerem Umfang als andere entgeltliche körperliche Arbeiten. Erst die gesellschaftliche Ächtung und die Art und Weise, wie sich die betroffenen Frauen von skrupellosen Ärzten ausbeuten ... lassen müssen, macht die Leihmutterschaft menschenunwürdig und frauenfeindlich."

...

Interessant ist allerdings auch ihre strikte Ablehnung der in-vitro-Fertilisation. Da kommt mal wieder heraus, dass doch einige Menschen den eigenen Weg für legitim finden, andere Wege jedoch nicht. Vielleicht auch deshalb, weil man eben zu wenig über die anderen Wege weiß. ...
Liebe Grüße, Rebella
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