Ein schmaler Grat … Erfahrungen mit Leihmutterschaft

free
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Beitrag von free »

ajamue hat geschrieben:Ratte, das wurde hier ja schon des Öfteren ausführlich durchgekaut.
Ich finde halt, dass es leichter ist mit einer Leihmutterschaft zu leben, als mit einer Gametenspende.
hallo ajamue,ersteinmal herzlichen glückwunsch zur schwangerschaft. :D ja,das mag deine einstellung zur tragemutterschaft sein.für das kind aus einer tragemutterschaft muss dieses nicht so sein.es ist immer dem kind aus einer gametenspende hier in de benachteiligt.obwohl es eine genetische mutter hat,muss es adoptiert werden und manchmal auch auf einem schmalen grat der legalität..diesen status hat das kind aus einer gametenspende nicht,obwohl der vater nicht genetisch identisch ist.mit dieser benachteiligung und kriminalisierung muss das kind leben in unserem land.das sollte zuvor schon kritisch überdacht werden.lg free und alles gute für eure kleine familie
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free
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Beitrag von free »

ratte1984 hat geschrieben:
ajamue hat geschrieben: obwohl Leihmutterschaft nicht in frage kommt möchte ja selbst ss sein.
Lg Sandra
ja,ich auch...seufz.ist das egoistisch ratte?deshalb gehe ich jedes mal ,nach jedem abort, seelisch durch die "hölle"
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

free hat geschrieben:
ajamue hat geschrieben:Ratte, das wurde hier ja schon des Öfteren ausführlich durchgekaut.
Ich finde halt, dass es leichter ist mit einer Leihmutterschaft zu leben, als mit einer Gametenspende.
hallo ajamue,ersteinmal herzlichen glückwunsch zur schwangerschaft. :D ja,das mag deine einstellung zur tragemutterschaft sein.für das kind aus einer tragemutterschaft muss dieses nicht so sein.es ist immer dem kind aus einer gametenspende hier in de benachteiligt.obwohl es eine genetische mutter hat,muss es adoptiert werden und manchmal auch auf einem schmalen grat der legalität..diesen status hat das kind aus einer gametenspende nicht,obwohl der vater nicht genetisch identisch ist.mit dieser benachteiligung und kriminalisierung muss das kind leben in unserem land.das sollte zuvor schon kritisch überdacht werden.lg free und alles gute für eure kleine familie
Man müsste die Tragemutter jeweils aus der Perspektive aller Beteiligter betrachten und dann auch noch unter den jeweils möglichen Einzelumständen, wenn man ein qualifiziertes Urteil abgeben wollte. In dem Zuge könnte man zu dem Schluss kommen, dass man bestimmte Varianten ablehnt und andere befürwortet.

Die Perspektive des Kindes ist, dass es bei seinen leiblichen Eltern aufwächst. Jedenfalls in Variante A. Da dürfte der Papierkram zumindest für das Kind nachrangig sein. Wobei er auch ein wenig was ausmacht und man als Staat überlegen sollte, ob das Ding dann Adoption heißt oder vieleicht ein anderer Begriff passender wäre. Eine Willenserklärung bräuchte man ja schon. ...

Aber das sind für die, die es betrifft, Luxusfordsrungen.
Liebe Grüße, Rebella
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Katharinchen
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Beitrag von Katharinchen »

Hallo Rebella,

Alleine mit den Begrifflichkeiten wird es jetzt schon wieder schwierig.
Wer ist bei der Leihmutterschaft die "leibliche Mutter"?
Die leibliche Mutter ist eigentlich die Frau, die das Kind ausgetragen hat.
Kann dieser Begriff auf Leihmutterschaft angewendet werden?

Die Leihmutter ist die Tragemutter. Mutter? Laut Recht und Gesetz ist
sie es, denn sie hat das Kind ausgetragen und geboren.
Das heißt im Umkehrschluss aber auch erst mal, dass die genetische
Mutter, die das Kind durch die Tragemutter austragen lässt, erst mal
gar keine Mutter ist. Welcher Begriff passt hier? Ist sie die Mutter schon
während der SS oder erst, wenn sie das Kind nach der Geburt in Empfang
nimmt?

Ich finde diese Zusammenhänge viel schwieriger zu klären als bei der
EZ-Spende oder Embryonenspende. Die austragende Mutter ist die Mutter,
sie hat das Kind geboren. Das ist rechtlich eindeutig.

Ist aber die Spenderin Mutter? Ist der Spender Vater? Laut rechtlicher Definition
der Mutterschaft sind die keine Eltern, obwohl vom biologischen Standpunkt
der Fortpflanzung aus gesehen Spender und Spenderin ganz klar die Eltern
wären, wenn man das Kind per Gentest seinen Eltern zuführen wollen würde.
Viele liebe Grüße von
Katharinchen
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Kinderwunsch seit 1999
1. Behandlung Juli ´07: negativ
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8. Behandlung November ´09: positiv, MA bei 8+2 :cry:
.
10. Behandlung August ´10: negativ
1. Kryo-Behandlung Oktober ´10: P O S I T I V
Geburt bei 38+3
2. Kryo-Behandlung Oktober ´12: negativ
11. Behandlung März ´13: negativ
Abschied vom Wunsch nach einem Geschwisterchen.
Es ist gut so, wie es ist.


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Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Václav Havel, * 05.10.1936; † 18.12.2011)
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Beitrag von rebella67 »

Ja, Katharinchen, ich war ungenau. Vielleicht lag es daran, dass ich gerade etwas abgelenkt in der Bahn gesessen habe. ...

Die Mutter ist im o.g. Fall nicht leiblich, aber genetisch. Und das wollte ich eigentlich auch schreiben.

Und Mutter kann man meines Erachtens in beiden Fällen sein. Auch Adoptivmütter sind Mütter. Genau genomm handelt es sich um Kinder mit mehreren Müttern. Nicht "gespalten", sondern als komplexes Ganzes. Die soziale Mutter definiert sich dann über den Begriff der intendierten Elternschaft.
Liebe Grüße, Rebella
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Beitrag von rebella67 »

Ich habe nun endlich den Anfang dieses Buches (siehe Link) gelesen und bin sehr neugierig darauf geworden. Es ist gewiss ein sehr wertvolles Buch.
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo in die runde,

auf basis der leseprobe scheint mir das eine recht reflektierte darstellung zu sein.

hallo ajamue,
Und die ganzen Gespräche von wegen Notsituationen ausnutzen und Körper verkaufen etc. sind mE. einfach Quatsch, das ist ein Job, sonst nichts.
hmm, jein.

es ist ein job. vermutlich für die eine oder andere sogar ein vergleichsweise gut bezahlter mit vergleichsweise entspannten arbeitsbedingungen.

dennoch ist so eine leihmutterschaft ja was sehr intimes.
sicher wenn du so willst, nutzt jeder AG notsituationen aus und jeder arbeitende mensch verkauft seinen körper bzw. teilfunktionen dssen an den AG.
trotzdem ist die leihmutterschaft für mich mindestens ein sehr ungewöhnliches arbeitsverhältnis, daher ist das mir das mit dem "quatsch" zu drastisch.

damikt will ich nichts gegen die leihmutterschaft sagen, ich hatte an anderer stelle schon mal geschrieben, dass ich sehr gerne schwanger war und, wäre ich jünger, die idee, eine leihmutter zu werden, jetzt nicht völlig unrealistisch für mich gewesen wäre (sofern ich mit den rechtlichen eltern was anfangen könnte und eine gemeinsame basis an werten hätte).

hallo rebella, ich dachte, die begrifflichkeiten wären
- tragemutter (ist die leihmutter)
- genetische mutter/vater (sind ggf. die spender - als "leibliche eltern" kann man sie ja schlecht bezeichnen)
- rechtliche eltern (sind die, bei denen das kind aufwächst).

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

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Beitrag von rebella67 »

Ja, Mondschaf, du hast die Begrifflichkeiten gut benannt. Die rechtlichen Eltern sind dann im Allgemeinen auch noch die sozialen Eltern.

Und ich wollte oben sagen, die sozialen Eltern sind bei der Leihmutterschaft heute ja oft auch die genetischen Eltern. Gerade in diesen Fällen dürfte es für das Kind doch zumindest kaum einen Unterschied machen, ob es nun von seiner Mutter ausgetragen wurde oder nicht. (Für die Mutter selbst wäre der Unterschied schon gravierender.)
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

liebe rebella,
Die rechtlichen Eltern sind dann im Allgemeinen auch noch die sozialen Eltern.
den ausdruck "soziale eltern" finde ich besser als "rechtliche eltern". wenn es hier eine abweichung gäbe, könnte das ja eigentlich nur ein vormund sein, der anstelle der sozialen eltern agiert. und den bezeichnet man ja nicht als "eltern". oder hab ich da was übersehen?
Und ich wollte oben sagen, die sozialen Eltern sind bei der Leihmutterschaft heute ja oft auch die genetischen Eltern. Gerade in diesen Fällen dürfte es für das Kind doch zumindest kaum einen Unterschied machen, ob es nun von seiner Mutter ausgetragen wurde oder nicht. (Für die Mutter selbst wäre der Unterschied schon gravierender.)
da hast du recht, ich habe im stillen gegrübelt, wieso ajamue die leihmutterschaft weniger unproblematisch als die gamentenspende empfindet und das dürfte der grund sein??

liebe grüße

mondschaf[/quote]
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Beitrag von free »

Katharinchen hat geschrieben: Alleine mit den Begrifflichkeiten wird es jetzt schon wieder schwierig.
Wer ist bei der Leihmutterschaft die "leibliche Mutter"?
Die leibliche Mutter ist eigentlich die Frau, die das Kind ausgetragen hat.
Kann dieser Begriff auf Leihmutterschaft angewendet werden?

Die Leihmutter ist die Tragemutter. Mutter? Laut Recht und Gesetz ist
sie es, denn sie hat das Kind ausgetragen und geboren.
Das heißt im Umkehrschluss aber auch erst mal, dass die genetische
Mutter, die das Kind durch die Tragemutter austragen lässt, erst mal
gar keine Mutter ist. Welcher Begriff passt hier?
schönes thema katharinchen.ent­mys­ti­fi­zie­ren wir diese begriffe doch einfach.wenn ich diesen begriff in der realität überprüfe,ist es für mich die wunschmutter.in kalifornien kommt die wunschmutti in die geburtsurkunde des kindes.genauso wie der begriff leihmutter.realistisch betrachtet ist leihen unentgeldlich.dieses unentgeldliche leihen gab es schon in früheren kulturkreisen.genauso wie spenden.ist auch unentgeldlich.es gibt frauen die verkaufen ihre bäuche und auch keimzellen.dieses entspricht auch der realität.
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