TSH vor Eizellspende maximal supprimiert

Jabuco
Rang1
Rang1
Beiträge: 298
Registriert: 24 Jan 2014 01:16

TSH vor Eizellspende maximal supprimiert

Beitrag von Jabuco »

Liebe Schilddrüsenfreunde,

ich habe folgendes Problem: In wenigen Wochen steht meine Behandlung mittels Eizellspende an (die Vorbereitungen der Spenderin laufen schon) und mein TSH ist mit 0,005 maximal supprimiert. Schon vor 3 Monaten wurde der TSH mit 0,004 bestimmt die freien Hormone etwas über dem Normbereich, vor 8 und 4 Wochen gleicher TSH-Wert und die freien Schilddrüsenwerte im oberen Normbereich. Das Ergebnis heute ergab (zu meiner Überraschung) nun wieder einen TSH von 0,005, die freien Werte wurden trotz Absprache nicht bestimmt. Die L-Thyroxin-Dosierung wurde schrittweise von 112 auf nun (seit 4 Wochen) 50 µg reduziert. Vor meiner letzten Schwangerschaft war ich auf 75 µg eingestellt und musste wegen plötzlicher Abweichungen nach oben schlussendlich mit einem TSH von 3,5 zum Transfer. Ist gut gegangen, aber ich befürchte ich habe nicht 2x so ein Glück!

Was würdet ihr tun?

Wie wichtig ist das TSH überhaupt bei der Eizellspende? Ich dachte es ist von Bedeutung für den Zyklus und die EZ-Reifung aber das fällt bei der Spende ja weg, bzw ist künstlich. In wiefern kann das supprimierte TSH dem Schwangerwerden oder - bleiben dazwischenfuschen?

Vielen Dank schon mal :-)
gruenegurke
Rang3
Rang3
Beiträge: 2813
Registriert: 09 Jul 2010 09:24

Beitrag von gruenegurke »

nimmst du zusaetzlich noch etwas? Andere Vitamine (Vit D?) oder Cortison?
Benutzeravatar
Katharinchen
Rang4
Rang4
Beiträge: 6304
Registriert: 31 Jul 2006 00:24

Beitrag von Katharinchen »

Hallo Jabuco,

Den TSH kannst Du vergessen, wenn der supprimiert ist.
Der TSH ist auch nicht wichtig für die Einnistung. Er ist ein
Hypohysenhormon, sagt also nur auf Umwegen was über die
SD aus. Direkter ist es, wenn man die freien Werte bestimmt.

Mein TSH ist seit länger als 10 Jahren supprimiert, auch jetzt noch
nach meiner OP vor zweieinhalb Jahren. Ich lebe quasi ohne
TSH. Keinen messbaren TSH zu haben, bedeutet nicht unbedingt,
dass man in einer Überfunktion ist. Die freien Werte zeigen an,
wieviele Hormone tatsächlich zur Verfügung stehen. Und wenn
die freien Werte mittig im Normbereich liegen, ist es völlig egal,
wo der TSH ist. Aber wenn die freien Werte über dem oberen
Normwert liegen, ist das ein Problem, weil dann die Körperfunktionen
durch das Zuviel an SD-Hormonen beeinflusst werden und sich
nach und nach Überfunktionssymptome zeigen. Wenn der Körper
aber auf Dauer Stress hat, und das hat er, wenn er dauerhaft
hochtourig läuft, kann das nicht förderlich für eine SS sein.

Ich würde unter den Voraussetzungen versuchen, die Werte
ziemlich mittig in den Normbereich zu kriegen.

Bist Du bei einem Nuklearmediziner in Behandlung?
Es wäre wichtig, dass mal genauer auf den Zustand Deiner
SD geschaut wird. Sie produziert vermehrt Hormone, weshalb
Du ja reduzieren musst, aber es ist sinnvoll zu schauen, warum
sie mehr Hormone produziert. Sind Knoten vorhanden, gibt es
autonomes Gewebe? Sind SD-Antikörper vorhanden, sie auf
ein Autoimmungeschehen hindeuten können?

Ich will Dir keine Angst machen, aber genauso fing damals mein
Morbus Basedow an. Ich hatte auch noch regelmäßig L-Thyroxin
genommen, und sogar nach dem Absetzen waren die Werte noch
erhöht. Ich habe dann länger als ein Jahr lang SD-Hemmer
einnehmen müssen, um die Überfunktion in den Griff zu bekommen.

Die Hemmer sollte man aber nicht während einer SS nehmen.
Und falls Antikörper, insbesondere TRAK vorhanden sein sollten,
ist wichtig zu wissen, dass diese Antikörper während der SS auf
das Kind übertragen werden können und sich auf dessen SD
auswirken kann.

In knapp zwei Wochen kannst Du neue Werte bestimmen lassen,
dann zeigt sich, wo Du mit der Reduzierung auf 50 gelandet bist.
Vielleicht passt das ja genau. Es muss ja nicht so werden wie bei
mir, aber wichtig ist, dass genau hingeschaut werden muss, damit
Du nicht am Ende mit einer Überfunktion schwanger bist. Und daher
müssen mit einem supprimierten TSH immer die freien Werte
bestimmt werden.

Leider sind viele Ärzte TSH-gläubig und senken so lange, bis der
Patient zwar wieder einen messbaren TSH hat, aber wegen einem
Mangel an SD-Hormonen eine lange Liste an Symptomen vorweisen
kann.

Ich schreibe deshalb so viel, weil Du an einem Punkt bist, an dem
Du selbst an Deiner Einstellung mitarbeiten solltest, damit nicht
über Deinen Kopf hinweg Entscheidungen getroffen werden, die
Dir letztendlich schaden. Es gibt jede Menge User im SD-Forum,
die den Empfehlungen ihrer Ärzte blind vertraut haben, und am
Ende ziemliche gesundheitliche Einschränkungen hatten.
Gast

Beitrag von Gast »

Katharinchen hat geschrieben:Hallo Jabuco,

Den TSH kannst Du vergessen, wenn der supprimiert ist.
Der TSH ist auch nicht wichtig für die Einnistung. Er ist ein
Hypohysenhormon, sagt also nur auf Umwegen was über die
SD aus. Direkter ist es, wenn man die freien Werte bestimmt.

Mein TSH ist seit länger als 10 Jahren supprimiert, auch jetzt noch
nach meiner OP vor zweieinhalb Jahren. Ich lebe quasi ohne
TSH. Keinen messbaren TSH zu haben, bedeutet nicht unbedingt,
dass man in einer Überfunktion ist. Die freien Werte zeigen an,
wieviele Hormone tatsächlich zur Verfügung stehen. Und wenn
die freien Werte mittig im Normbereich liegen, ist es völlig egal,
wo der TSH ist. Aber wenn die freien Werte über dem oberen
Normwert liegen, ist das ein Problem, weil dann die Körperfunktionen
durch das Zuviel an SD-Hormonen beeinflusst werden und sich
nach und nach Überfunktionssymptome zeigen. Wenn der Körper
aber auf Dauer Stress hat, und das hat er, wenn er dauerhaft
hochtourig läuft, kann das nicht förderlich für eine SS sein.

Ich würde unter den Voraussetzungen versuchen, die Werte
ziemlich mittig in den Normbereich zu kriegen.

Bist Du bei einem Nuklearmediziner in Behandlung?
Es wäre wichtig, dass mal genauer auf den Zustand Deiner
SD geschaut wird. Sie produziert vermehrt Hormone, weshalb
Du ja reduzieren musst, aber es ist sinnvoll zu schauen, warum
sie mehr Hormone produziert. Sind Knoten vorhanden, gibt es
autonomes Gewebe? Sind SD-Antikörper vorhanden, sie auf
ein Autoimmungeschehen hindeuten können?

Ich will Dir keine Angst machen, aber genauso fing damals mein
Morbus Basedow an. Ich hatte auch noch regelmäßig L-Thyroxin
genommen, und sogar nach dem Absetzen waren die Werte noch
erhöht. Ich habe dann länger als ein Jahr lang SD-Hemmer
einnehmen müssen, um die Überfunktion in den Griff zu bekommen.

Die Hemmer sollte man aber nicht während einer SS nehmen.
Und falls Antikörper, insbesondere TRAK vorhanden sein sollten,
ist wichtig zu wissen, dass diese Antikörper während der SS auf
das Kind übertragen werden können und sich auf dessen SD
auswirken kann.

In knapp zwei Wochen kannst Du neue Werte bestimmen lassen,
dann zeigt sich, wo Du mit der Reduzierung auf 50 gelandet bist.
Vielleicht passt das ja genau. Es muss ja nicht so werden wie bei
mir, aber wichtig ist, dass genau hingeschaut werden muss, damit
Du nicht am Ende mit einer Überfunktion schwanger bist. Und daher
müssen mit einem supprimierten TSH immer die freien Werte
bestimmt werden.

Leider sind viele Ärzte TSH-gläubig und senken so lange, bis der
Patient zwar wieder einen messbaren TSH hat, aber wegen einem
Mangel an SD-Hormonen eine lange Liste an Symptomen vorweisen
kann.

Ich schreibe deshalb so viel, weil Du an einem Punkt bist, an dem
Du selbst an Deiner Einstellung mitarbeiten solltest, damit nicht
über Deinen Kopf hinweg Entscheidungen getroffen werden, die
Dir letztendlich schaden. Es gibt jede Menge User im SD-Forum,
die den Empfehlungen ihrer Ärzte blind vertraut haben, und am
Ende ziemliche gesundheitliche Einschränkungen hatten.



Und immer wieder fehlt der gefällt mir Button 😉
Benutzeravatar
Katharinchen
Rang4
Rang4
Beiträge: 6304
Registriert: 31 Jul 2006 00:24

Beitrag von Katharinchen »

:oops: :verneig:
Jabuco
Rang1
Rang1
Beiträge: 298
Registriert: 24 Jan 2014 01:16

Beitrag von Jabuco »

@ gruenegurke: ich nehme ansonsten nichts ein, habe ich bei meiner letzten Schwangerschaft auch nicht, obwohl ich mit meinem Endokrinologen ein bisschen diskutiert habe ob Selen oder Kortinson nicht angebracht wären, er hat abgeraten (und ich glaube auch er ist kein schlechter), ich habe es gelassen, auf sein Anraten aber Jod genommen und schlussendlich ist alles gut gegangen ...

@ Katharinchen: Danke! Das erleichtert mich ein bisschen das Du auch schreibst das das TSH bei der Einnistung keine Rolle spielt. Aufgrund des Zeitdrucks habe ich in den letzten Tagen viel im Internet recherchiert und immer findet man nur das der TSH um 1 liegen sollte ... ja schön, aber was ist denn so schlimm daran wenn er supprimiert ist bei freien Werten im Normbereich? ... man wird ja irre ;-)
Ich habe übrigens eine wichtige Information unterschlagen ... das nämlich schon vor zig Jahren ein Hashimoto diagnostiziert wurde ...
Der letzte Ultraschall hat kalte Knoten ergeben (was mich auch ein bisschen nervös macht) aber die sollten ja keinen Einfluss auf die Hormonproduktion haben, oder? Die TPO-AK (528 IU/ml, NB: < 16 IU/ ml) sind etwa doppelt so hoch wie vor 3 Jahren, der Wert ist aber denke ich tolerabel, TRAK liegt im NB (1,4 U/l; NB: < 1,75 U/ l)
Heute war ich in einem freien Labor und habe fT3, fT4 nachbestimmen lassen. Wenn sich die Werte im mittleren Normbereich befinden werde ich wohl die Einstellung so belassen und jetzt nicht noch hektisch irgendwas ändern.

Vielen Dank für eure Resonanz!
Jabuco
Rang1
Rang1
Beiträge: 298
Registriert: 24 Jan 2014 01:16

Beitrag von Jabuco »

Hallo an alle Interessierten,
hier nun noch meine SD-Werte von heute: fT3: 4,6 (NB: 3,5 - 6,5), fT4: 17,1 (NB: 11,5 - 22,7), TSH: < 0,04.

Ich finde fT3 beinahe ein bisschen niedrig. Weist diese Befundkonstellation auf eine fT3/ fT4-Umwandlungsstörung hin? Wäre hier Selen günstig?

Ich denke ich belasse die L-Thyroxin-Einstellung erstmal so wie sie ist und kontrolliere in 2 Wochen.
Was meint ihr?
Benutzeravatar
Katharinchen
Rang4
Rang4
Beiträge: 6304
Registriert: 31 Jul 2006 00:24

Beitrag von Katharinchen »

Hallo Jabuco,

Dass der TSH um 1 herum liegen sollte bei Kinderwunsch, ist eine pauschale Aussage für
Kinderwunschpatientinnen, die keine weiteren SD-Probleme haben. Bei einer diagnostizieren
HT oder bei MB ist die Sache anders. Da können sich SD-Antikörper auf den TSH auswirken.
Dann zeigt er nicht mehr richtig an. Wenn ich auf diese TSH-Empfehlung gehört hätte,
hätte ich heute kein Kind, sondern wäre wahrscheinlich mit heftigsten Unterfunktionssymptomen,
sprich Depressionen und Angstzuständen, in der Klapse. Mein TSH ist seit länger als einem
Jahrzehnt weg, und ich lebe noch, und es geht mir blendend dank der Möglichkeit, die SD
anhand der freien Werte einzustellen.

Ja, nimm die 50er jetzt noch zwei Wochen lang und lass dann nochmal Werte bestimmen.
Aber eine Tendenz ist schon zu sehen. Der fT4 liegt exakt bei 50 %, der fT3 ist etwas niedriger.
Die Werte liegen jetzt relativ gesehen nicht so weit auseinander, dass man von einer
Umwandlungsstörung sprechen könnte, da klaffen sie viel weiter auseinander.

Außerdem ist die komplette Senkung noch nicht im ganzen Körper angekommen.
Dass man erst nach sechs Wochen die Werte bestimmen lassen sollte, liegt daran, dass
sie sich eben so zeigen können wie bei Dir. Wenn man zu früh reagiert, kann man gar
nicht abschätzen, ob es tatsächlich zu viel oder zu wenig war, weil man ja nicht weiß,
wie die Werte ausgesehen hätten, wenn man abgewartet hätte. Ich bin gespannt, wo
die freien Werte in zwei Wochen liegen und ob sich der TSH ein wenig bewegt.

Im SD-Forum liest man in letzter Zeit immer mal wieder, dass man sogar acht Wochen
warten sollte, bis man tatsächliche Werte hat und die Dosis weiter anpasst. Zu schnelle
Dosisänderungen bringen meist nur Durcheinander und helfen nicht, eine stabile Einstellung
zu bekommen. Heute wissen wir noch nicht, ob der fT3 weiter sinkt oder ob der fT4 noch
ein Stückchen runter geht. Das fT4 wird in fT3 umgewandelt, das dann direkt vom Körper
aufgenommen wird. Wenn weniger fT4 da ist, wird auch weniger fT3 gebildet. Aber da Du
noch eine funtionierende SD hast, mischt die sich über den Regelkreis in die Hormonproduktion
ein, daher ist nicht vorhersagbar, was weiter unter der geringen Dosis passiert. Vielleicht
bildet die SD auch selbst noch mehr Hormone, sodass Deine Werte in zwei Wochen sogar
noch gestiegen sind. Also hilft erst mal nur Abwarten.

Die SD-Funktion ist nicht statisch, sie reagiert auf das Angebot von außen und reguliert
die Umwandlung in ganz komplizieren Regelkreisen zwischen der Hypophyse und der
Schilddrüse. Vielleicht ist in zwei Wochen wieder mehr fT3 da, vielleicht auch weniger
fT4. Mal sehen. Wenn sich der Regelkreis eingependelt hat, wird sich zeigen, ob Du
bei 50 bleiben kannst oder wieder erhöhen musst. Einen kleinen Puffer über 50 % würde
ich an Deiner Stelle aber trotz supprimiertem TSH lassen.

Wegen der kalten Knoten würde ich nochmal ein Facharztgespräch in Angriff nehmen.
Kalte Knoten können leider auch bösartig werden. Ich hatte vor 23 Jahren einen, da
wurde mir dringend ans Herz gelegt, die SD operieren zu lassen, um einen eventuellen
SD-Krebs erkennen und behandelt zu können. Er war zum Glück unauffällig.
Gast

Beitrag von Gast »

Ich muss dem noch etwas hinzufügen und zwar gehts bei Hashimoto auch ganz viel ums befinden
Ich zb bin bei supprmierten tsh 0,08 und freie werte über 50% rast und ruhelos
Wobei ein tsh von 0,27 und freie werte bei etwas über 40% meine absoluten wohlfühlwerte sind &#128521; man muss da wirklich in sich hinein hören
Also auf katharinchen s Meinung höre ich grundsätzlich immer sie ist meine persönliche beraterin.( weiss sie nur noch nicht &#128513; ) dann horch ich nochmal in mich rein und dann passt es
Lg
Jabuco
Rang1
Rang1
Beiträge: 298
Registriert: 24 Jan 2014 01:16

Beitrag von Jabuco »

@ Katharinchen: Danke für deine ausführliche Antwort. Ich glaube ja beinahe das ich in 2 Wochen auf 62,5 µg erhöhen werde um in der möglichen (und sehr erhofften) Schwangerschaft nicht gleich in die Unterfunktion zu rutschen, warte jetzt aber ganz relaxt die nächsten SD-Werte ab. Ich war zwischenzeitlich wegen dieses blöden TSH hochnervös und bin da jetzt sehr beruhigt :-)

@ ratte: Ich fühle mich im Moment schon rast- und ruhelos, ich weis nur nicht ob ich das tatsächlich meiner Schilddrüse in die Schuhe schieben soll oder ob einfach die "Gesamtsituation" ein bisschen nervt. Bei doppelter L-Thyroxin-Dosierung war ich die Ruhe selbst ;-)
Antworten

Zurück zu „Schilddrüse“