Eizellspende-Freispruch für Mediziner aus Augsburg

rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Nera hat geschrieben:Ich denke nur, dass die Unfruchtbarkeit/Zeugungsunfähigkeit/Untreue, unbewusst schon auch eine Rolle spielt im Hinblick auf die ganze Familiendynamik. Bis man zu dem Punkt kommt, dass man die Trauer, den Schmerz bewältigt hat, braucht das ja einfach seine Zeit. ...
Wie lange dauert es denn deiner Meinung nach?

Bei den Eltern, die ich kenne, war das Thema spätestens bei der Geburt erledigt. Bei meinem Mann war es schon vor der Zeugung erledigt.

Wenn ich an die paar hundert Eltern denke, mit denen ich kommuniziert habe, war das Thema bei fast allen mit der Geburt des Kindes hinfällig. Nur sehr wenige Eltern haben auch dann immer noch an ihrer Unfruchtbarkeit zu knacken.
Liebe Grüße, Rebella
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free
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Beitrag von free »

Mondschaf hat geschrieben: ich kann mir auch vorstellen, dass ein kind in dieser phase mich tatsächlich an meine unfruchtbarkeit erinnert hätte (und das bei anderen auch täte). ich denke auch, dass solch ein schmerz nicht nur die sexuelle aufklärung verschlechtert, sondern vor allem insgesamt das offene zugehen auf das kind mit seiner geschichte, und, ganz wichtig, eine positive sichtweise auf die abgebenden eltern gefährdet.
es kann sein,dass dieses so passiert.es muss aber nicht.die geschichten sind ja so individuell wie die personen selbst auch.unsere kiwu-geschichte ist z.b.nicht von einer unfruchtbarkeit geprägt,sondern von dem immer wiederkehrenden plötzlichen verlust unseres kindes.mein mann ist nicht zeugungsunfähig.trotzdem wird er auf einen spender zurückgreifen um einen gendefekt nicht weiter zu vererben.nicht jeder der adoptiert oder auf eine spende zurückgreift,ist auch zeugungsunfähig.in unserer elterngruppe waren alleinstehende frauen,frauen mit kindern,gleichgeschlechtlich lebende,ältere ehepaare die babys in kurzzeitpflege nahmen...
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free
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Beitrag von free »

Mondschaf hat geschrieben:nur denke ich (im gegensatz zu nera), dass wie bei jeder trauer es verschiedene phasen gibt und es gibt eine phase, wo man damit abgeschlossen hat oder vielleicht statt hoch emotionaler trauer, wut etc. vielleicht noch eine abgeklärte leichte melancholie empfindet.
im umgang mit meinem pflegesohn hatte ich mit einer wut auf mich und der traurigkeit über den geschehnissen in seiner kindheit zu tun.ich war völlig überfordert und auf den boden der realität gelandet.da wurde mir erst einmal bewusst,dass ich das gefühl muttersein nie gekannt habe.ich nur einer illusion oder der (sehn)sucht nach diesem gefühl hinterher gelaufen bin.nun hatte ich das gefühl zu versagen,alles falsch zu machen.ich kannte ja gar nicht muttersein und hatte doch diese vorstellung im kopf,wie muttersein sich anfühlen sollte.viel hilfe hatte ich in meiner elterngruppe und ich habe erfahren,dass es auch anderen müttern so geht.im nachgang denke ich,habe ich aufgrund meiner langen kiwu-geschichte die annahme entwickelt,ich müsste mehr an mich arbeiten um dem kind besser gerecht zu werden.so ähnlich wie,geh mal in die analyse mit deiner unfruchtbarkeit,dann wird alles besser.wie oft werden wir kinderwunscheltern psychologisiert,nur weil ein eierstock fehlt z.b.
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free
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Beitrag von free »

Mondschaf hat geschrieben: und da frage ich mich, wieso viele ärzte die spenden als rein medizinische angelegenheit betrachten, wo als adoptions- oder pflegebewerber seminare, hausbesuche und gespräche noch und nöcher gefordert sind.
und mir haben diese gespräche jedenfalls geholfen - auch wenn das nicht unbedingt der hauptzweck war - , von negativen und schmerzhaften gefühlen (quasi "unfähigkeit") zu positiven gefühlen zu kommen.
da tun mir die spendereltern leid, die eine solche hilfe nicht haben und sich womöglich mit ihren sorgen abkapseln und gar keine anregungen bekommen, wie sie ihre trauer und ihre wut verarbeiten können.
bei der eizellspende ist es das verbot.schau,selbst die kinderwunschberaterin wurde angezeigt.auch das abspalten und verdrängen der jährlich 20.000 entstehenden kindern aus der eizellspende.ein armutszeugnis für deutschland.
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Nera
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Beitrag von Nera »

Free,
free hat geschrieben:ich bezog das eigentlich auf das alljährliche gravierende schrumpfen der christlichen gemeinschaft. über dreißig prozent sind 65 jahre oder älter und circa 15 prozent nur unter zwanzig jahre.es ist übrigens eine umfrage und keine studie.
Achso, ja, logisch, die alten, konservativen Christen beherrschen Deutschland und drücken der Bevölkerung ihre Meinung auf. Wie konnte ich das nur wieder vergessen? Verzeih mir meinen Zynismus... Ich glaube, ich lebe echt in einem anderen Deutschland als ihr irgendwie... Dass die Meinung, die ich hier anspreche, auch von einigen anderen Spenderkindern geäußert wird - und da ist es echt unerheblich, ob und inwiefern man einer Religion angehört - wird dabei konsequent übergangen, was?

Hier ein kürzlich erschienenes Beispiel:

wem soll ich denn da genügen?ich bin doch selbst für mich verantwortlich.ich maße mir nicht an diejenigen verstehen zu können.auch steht es mir nicht zu sie als betroffen zu bewerten.auch greife ich nicht ein in ihr leben unter dem vorwand helfen zu wollen.das unterscheidet uns.
Sorry, aber wenn man hier Leihmutterschaften, Eizell-, Samen- Embryonenspenden und Co. hochleben lässt, sollte man dabei schon auch die Kinder im Blick haben. Da genügt es nicht, nur auf sich zu schauen, sondern auch Verantwortung für den so entstehenden Menschen zu übernehmen. Mich schockt das echt, wie konsequent du das immer für dich ausblendest.
damals in den 70-zigern gab es noch nicht den VT-ansatz. die verhaltenstherapie stand noch in den kinderschuhen.die deutung in der psychoanalyse hatte hoheitsrechte.so einiges unsinniges hält sich immer noch hartnäckig.
Verhaltenstherapie ist eher Symptombehandlung. Das mag in bestimmten Zusammenhängen Sinn machen. Wenn es jedoch darum geht, z.B. Familiendynamiken oder die Wirkungsweisen eines unerfüllten Kinderwunsches oder auch die Wirkung einer Zeugung durch Gametenspenden zu untersuchen (oder zu behandeln), ist man mit anderen Ansätzen,
z.B. mit tiefenpsychologischen oder auch systemtheoretischen Ansätzen besser bedient. Die Tiefenpsychologie ist längst nicht mehr nur beim Triebmodell, woran du wahrscheinlich denkst.

@rebella,
rebella67 hat geschrieben:Du bist unglaublich davon überzeugt, etwas über unsere Psyche zu "wissen", was noch nicht einmal seriöse Familientherapeuten mitgekriegt haben.
Nee, ich hab nicht den geringsten Anspruch, eure Psyche zu analysieren oder zu verstehen. Mein Interesse ist eher die Wirkungs- und Erlebensstruktur von Gameten- bzw. Embryonenspenden und die Familiendynamiken, wenn man das so zusammenfassen kann.

Aber so ganz ungebildet im Hinblick auf die menschliche Psyche bin ich nun auch nicht, sodass ich doch so ein paar fachliche Kenntnisse mitbringe, um bestimmte Sachverhalte einordnen zu können.
Bei wem ein Rest? Bei den Eltern oder beim Kind? Warum soll das Interesse des Kindes an seiner Herkunft ein Rest sein? Das ist doch grundlegend und das haben doch die meisten Eltern schon begriffen. Wo ist da also trotzdem noch Rest?
Ich lese bei dir immer heraus, dass man nur früh genug aufklären muss usw. und dann erübrigt sich das Interesse des Kindes an seiner Herkunft. Als gäbe es dafür Spielregeln oder Listen mit 3-4 Punkten, die man einfach abhaken kann. Du prahlst ja immer geradezu damit, dass deine eigenen Kinder das ja überhaupt nicht interessiert oder auch jetzt dieser Junge aus dem Radiobeitrag. Als sei das jetzt irgendwie besser, während bei anderen, die sich mehr interessieren, irgendwas schief gelaufen sein muss.
Das ist jetzt das erste Mal, dass du das so schreibst. Schön, dass wir uns dann immerhin da einig sind. Trotzdem bleibt aber halt das Faktum, dass die Kinder ihrem Interesse erst frühestens ab dem 16. Lebensjahr nachgehen können.

Den "Rest" sehe ich eher in der Familiendynamik.
Keine Eltern können iher Kind 100% verstehen. Auch meine Mutter, der ich wirklich nichts vorwerfen will, hat mich nie 100% verstanden. Weil wir einfach verschiedene Typen sind. Ich musste deshalb Einiges auch mit mir selber abmachen. Trotzdem konnte meine Mutter es verantworten, ein Kind zu bekommen. Obwohl das Risiko bestand, dass ich auch etwas anders swein könnte als sie selber und Bedürfnisse haben könnte, die sie soooo selber nicht hat. Und trotz des Risikos, dass ich mich dann in DIESEN Dingen nicht verstanden fühlen könnte. - Ich habe meiner Mutter das nie um die Ohren gehaun. Warum auch?
Es geht nicht darum, das Kind zu verstehen oder quasi ein Ebenbild von sich selbst zu schaffen. Sondern sich darüber bewusst zu werden, welche Auswirkungen Gametenspenden auf das Kind und die ganze Familie haben kann.
Wenn Wunscheltern eine anonyme Spende nutzen, machen sie das, weil mindestens einer der beiden Partner ein gravierendes Fortpflanzungsproblem hat und weil sie sich dafür entschlossen haben, trotzdem Eltern zu werden. - Das Kind wächst dann traditionell in einer Familie mit einer Mutter und einem Vater oder auch mit zwei Müttern auf.
Der Wunsch nach einer traditionellen Familie ist nachvollziehbar, de facto ist sie das aber nicht, wenn man z.B. eine Samenspende nutzt. Das ist ja genau der Kern. Das Bild der traditionellen Familie kann nur aufrecht erhalten, wenn der Spender/die Spenderin aus dem Bild ferngehalten wird.
Es gibt auch eine zunehmende Anzahl von Eltern, die Yes-Spender bevorzugen. Deshalb ist ja gerade die Erlanger Samenbank so beliebt. - Und es gibt mehr Spender mit Interesse als weitläufig geglaubt wird. - Ein Teil der Eltern wählt auch einen Spender, ohne nach seinem Interesse zu fragen. Bei denen ist ebenfalls nicht explizit ein Spender ohne Interesse gefragt.
Yes-Spender heißt ja, dass die Spender mit der Offenlegung ihrer Daten dem Kind gegenüber einverstanden sind. Das sollte eigentlich überall der Fall sein, nicht nur in Erlangen. Allerdings ist das ja trotzdem der Deal zwischen Spender und Wunscheltern, dass der Spender keine Vaterrolle einnehmen soll. Das ist das, was ich als konstruiert empfinde.
Wie lange dauert es denn deiner Meinung nach?

Bei den Eltern, die ich kenne, war das Thema spätestens bei der Geburt erledigt. Bei meinem Mann war es schon vor der Zeugung erledigt.

Wenn ich an die paar hundert Eltern denke, mit denen ich kommuniziert habe, war das Thema bei fast allen mit der Geburt des Kindes hinfällig. Nur sehr wenige Eltern haben auch dann immer noch an ihrer Unfruchtbarkeit zu knacken.
Das kann ich so pauschal nicht sagen. Etwas nicht bewältigt zu haben, heißt ja nicht, dass man sich tagtäglich den Kopf darüber zerbricht und heulend in der Ecke sitzt.
Ich will nicht ausschließen, dass es mit einiger Vorarbeit nicht auch möglich ist, den Schmerz über die Unfähigkeit ein eigenes Kind zu bekommen, nicht schon vor Geburt des Kindes einigermaßen aufzuarbeiten, aber ich würde das nicht als Selbstverständlichkeit postulieren. Dafür gibt es keine Knöpfe, die man mal eben betätigen kann. Für mich klingt die Einschätzung der Eltern, wie du sie schilderst, eher nach unbewusster Verdrängung...
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Nera hat geschrieben: Nee, ich hab nicht den geringsten Anspruch, eure Psyche zu analysieren oder zu verstehen. Mein Interesse ist eher die Wirkungs- und Erlebensstruktur von Gameten- bzw. Embryonenspenden und die Familiendynamiken, wenn man das so zusammenfassen kann.
Du schriebst gestern etwas darüber, dass wir deiner Ansicht nach nicht genug reflektieren würden. Darauf bezog sich mein Statement. Weiche doch bitte nicht schon wieder mit etwas anderem aus.


Nera hat geschrieben:Ich lese bei dir immer heraus, dass man nur früh genug aufklären muss usw. und dann erübrigt sich das Interesse des Kindes an seiner Herkunft. Als gäbe es dafür Spielregeln oder Listen mit 3-4 Punkten, die man einfach abhaken kann. Du prahlst ja immer geradezu damit, dass deine eigenen Kinder das ja überhaupt nicht interessiert oder auch jetzt dieser Junge aus dem Radiobeitrag. Als sei das jetzt irgendwie besser, während bei anderen, die sich mehr interessieren, irgendwas schief gelaufen sein muss.
Das ist jetzt das erste Mal, dass du das so schreibst. Schön, dass wir uns dann immerhin da einig sind. Trotzdem bleibt aber halt das Faktum, dass die Kinder ihrem Interesse erst frühestens ab dem 16. Lebensjahr nachgehen können.

Den "Rest" sehe ich eher in der Familiendynamik.
Wir haben uns doch nun schon so viel geschrieben. Warum siehst du mich immer noch so platt? Ich habe nicht nur von früh genug aufklären geschrieben, sondern einiges mehr. Warum reduzierst du mich trotzdem?

Und was soll der Begriff "prahlst"? Ich kann doch nur einfach den Kopf schütteln über Manches, was du schreibst, wenn ich mir dann wieder meine Kinder angucke. Als würdest du über nichts schreiben, was mit ihnen etwas zu tun hätte.

Nimm doch bitte einfach mal zur Kenntnis, dass es sehr viele "Spenderkinder" gibt, die da ganz ähnlich ticken wie meine. - Und meine Erkenntnis darüber, dass gerade die Menschen, bei denen tatsächlich bezüglich des Wissens über die Samenspende was "schief" gelaufen ist, radikal sind und dass gerade diejenigen, bei denen es unspektakulär abgelaufen ist, wenig Interesse zeigen, nehme ich aus zahlreichen Geschichten, über die ich gelesen und gehört habe, mit. Diese radikale Position finde ich nicht erst bei dir und bei führenden Vertreterinnen des deutschen Spenderkinder Vereins, sondern die sind mir auch schon vor 13 Jahren durch das Auftreten ausländischer Spenderkinder begegnet. - Wobei ich nicht sagen will, dass es keine Ausnahmen gäbe. Mir fällt das nur allgemein auf. Und übrigens war das für uns der größte Grund zum Aufklären. Wenn man so radikal auftretende Menschen sieht, dann sagt man sich doch, man will nicht, dass das eigene Kind auch mal Radikalpositionen einnimmt.

Wo wir uns beide jetzt einig gewesen sein sollen, erschließt sich mir nicht.


Sorry, ich muss unterbrechen. ....
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo free,
free hat geschrieben:
Mondschaf hat geschrieben: ich kann mir auch vorstellen, dass ein kind in dieser phase mich tatsächlich an meine unfruchtbarkeit erinnert hätte (und das bei anderen auch täte). ich denke auch, dass solch ein schmerz nicht nur die sexuelle aufklärung verschlechtert, sondern vor allem insgesamt das offene zugehen auf das kind mit seiner geschichte, und, ganz wichtig, eine positive sichtweise auf die abgebenden eltern gefährdet.
es kann sein,dass dieses so passiert.es muss aber nicht.die geschichten sind ja so individuell wie die personen selbst auch.unsere kiwu-geschichte ist z.b.nicht von einer unfruchtbarkeit geprägt,sondern von dem immer wiederkehrenden plötzlichen verlust unseres kindes.mein mann ist nicht zeugungsunfähig.trotzdem wird er auf einen spender zurückgreifen um einen gendefekt nicht weiter zu vererben.nicht jeder der adoptiert oder auf eine spende zurückgreift,ist auch zeugungsunfähig.in unserer elterngruppe waren alleinstehende frauen,frauen mit kindern,gleichgeschlechtlich lebende,ältere ehepaare die babys in kurzzeitpflege nahmen...
da hast du recht.

hallo nera,
Zitat:
Wenn Wunscheltern eine anonyme Spende nutzen, machen sie das, weil mindestens einer der beiden Partner ein gravierendes Fortpflanzungsproblem hat und weil sie sich dafür entschlossen haben, trotzdem Eltern zu werden. - Das Kind wächst dann traditionell in einer Familie mit einer Mutter und einem Vater oder auch mit zwei Müttern auf.


Der Wunsch nach einer traditionellen Familie ist nachvollziehbar, de facto ist sie das aber nicht, wenn man z.B. eine Samenspende nutzt. Das ist ja genau der Kern. Das Bild der traditionellen Familie kann nur aufrecht erhalten, wenn der Spender/die Spenderin aus dem Bild ferngehalten wird.
sorry, vielleicht hast du traditionelle familie hier missverstanden. wir sind wieder beim thema, der verwandtschaftskonstruktion, oder? geantwortet hast du mir ja noch imme rnicht darauf oder hab ich was übersehen??
ich kann ja nur von der adoption reden. natürlich sind die leiblichen eltern bzw. die leibliche mutter bei uns in der familie präsent (der vater ist im interesse meines sohnes nicht präsent, wir erwähnen ihn gelegentlich, aber es interessiert ihn (derzeit?) nicht, das nur als info ehe du womöglich annimmst, das wir hier was verdrängen würden).
wir sind eben keine traditionelle mutter-vater-kind familie. das sind wir nicht und das ist für uns alles gut so. wir streben das garnicht an und müssen daher auch nichts "konstruieren".
ich denke, dass das bei rebellas familie nicht anders ist. auch hier gehören die spender in gewisser hinsicht zur familie dazu, selbst, wenn sie zu diesem zeitpunkt unbekannt sind.
und weil es eben so normal ist, haben ihre kinder auch kein problem mit der spende. auch wenn du das scheinbar nicht gerne hörst, nimm doch fakten wie rebellas gegenüber der spende völlig entspannte kinder bitte einfach mal zur kenntnis.
ich nehme es so wahr, dass du dich gegen fakten wehrst, weil dein kopf, aus welchen gründen auch immer, voller vorstellungen und annahmen ist, wie sich spenderkinder deiner ansicht nach fühlen müssen. da darf nicht sein, weas nicht sein kann oder wie sagt man?

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
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Beitrag von free »

Nera hat geschrieben: Verhaltenstherapie ist eher Symptombehandlung. Das mag in bestimmten Zusammenhängen Sinn machen. Wenn es jedoch darum geht, z.B. Familiendynamiken oder die Wirkungsweisen eines unerfüllten Kinderwunsches oder auch die Wirkung einer Zeugung durch Gametenspenden zu untersuchen (oder zu behandeln), ist man mit anderen Ansätzen,
z.B. mit tiefenpsychologischen oder auch systemtheoretischen Ansätzen besser bedient.
nein,das stimmt so nicht.wer mehr und wer weniger von psycho­therapien profitiert – und warum –, ist noch unklar. das ist wie in der medizin. nicht bei jedem patienten hilft dieselbe pille und nicht jeder verträgt sie gleich gut.
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free
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Beitrag von free »

Nera hat geschrieben: Sorry, aber wenn man hier Leihmutterschaften, Eizell-, Samen- Embryonenspenden und Co. hochleben lässt, sollte man dabei schon auch die Kinder im Blick haben. Da genügt es nicht, nur auf sich zu schauen, sondern auch Verantwortung für den so entstehenden Menschen zu übernehmen. Mich schockt das echt, wie konsequent du das immer für dich ausblendest
das glaube ich dir gerne.schätzungsweise 500 kleine seelen entstehen jährlich in deutschland aus einer eizellspende,die die kirche,einige mitbürger und ihr nicht haben wollt.wie gemein.gottseidank gibt es glücklichere umstände in anderen ländern.
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Nera
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Beitrag von Nera »

Du schriebst gestern etwas darüber, dass wir deiner Ansicht nach nicht genug reflektieren würden. Darauf bezog sich mein Statement. Weiche doch bitte nicht schon wieder mit etwas anderem aus.
Ich hab geschrieben, dass ich Reflexion wichtig finde, und offensichtlich eine andere Vorstellung davon habe als ihr. Ganz generell. ich müsste nicht ausweichen, wenn du mir nicht ständig falsche Worte in den Mund legen würdest!

Über deine Radikalitätstheorien kann ich nur den Kopf schütteln. Schaust du dir auch manchmal dein eigenes Verhalten an?

@free:
free hat geschrieben:
Nera hat geschrieben: Sorry, aber wenn man hier Leihmutterschaften, Eizell-, Samen- Embryonenspenden und Co. hochleben lässt, sollte man dabei schon auch die Kinder im Blick haben. Da genügt es nicht, nur auf sich zu schauen, sondern auch Verantwortung für den so entstehenden Menschen zu übernehmen. Mich schockt das echt, wie konsequent du das immer für dich ausblendest
das glaube ich dir gerne.schätzungsweise 500 kleine seelen entstehen jährlich in deutschland aus einer eizellspende,die die kirche,einige mitbürger und ihr nicht haben wollt.wie gemein.gottseidank gibt es glücklichere umstände in anderen ländern.
Schade, du hast echt überhaupt nichts verstanden...

@mondschaf:
geantwortet hast du mir ja noch imme rnicht darauf oder hab ich was übersehen??
Worauf?

Ich hab eigentlich versucht schon öfter zu betonen, dass ich Spenderfamilien und Adoptionsfamilien unterscheide. Bei Adoptionsfamilien wird das Kind nicht extra zur Abgabe gezeugt.

Es geht mir bei der "Konstruktion" um eine grundsätzliche bei der Zeugung des Kindes stattfindende Verwandtschaftsvorbestimmung, die ja schon fast wie ein Baukasten funktioniert, vertraglich untermauert, damit der biologische Vater zumindest die Kindheit und Jugend über der Familie nicht in die Quere kommt... Gedanklich, okay, gedanklich darf er hin und wieder Gast in der Familie sein, wir sind ja keine Unmenschen, aber bitte nicht als Person, der soziale Vater ist doch da......
auch wenn du das scheinbar nicht gerne hörst, nimm doch fakten wie rebellas gegenüber der spende völlig entspannte kinder bitte einfach mal zur kenntnis.
ich nehme es so wahr, dass du dich gegen fakten wehrst, weil dein kopf, aus welchen gründen auch immer, voller vorstellungen und annahmen ist, wie sich spenderkinder deiner ansicht nach fühlen müssen. da darf nicht sein, weas nicht sein kann oder wie sagt man?
Ich nehme das gerne zur Kenntnis, dass andere Kinder damit entspannter umgehen, das ist doch keine Frage... Niemand "muss" irgendwie fühlen oder sich für die Herkunft interessieren oder sonstiges. Wenn er/sie damit gut zurecht kommt, ist das doch schön. Allerdings finde ich es glaubhafter, dies von den Kindern selber zu hören, anstatt von deren Eltern.

Was mich in dieser Diskussion, insbesondere in Rebellas Argumentation wirklich stört ist folgendes: Ich sehe hier immer nur 2 Seiten: die gelassenen, bei denen die Eltern alles richtig gemacht haben und die nicht-gelassenen, radikalen, bei denen alles schief gelaufen ist. Sorry, aber das ist eine Bewertung und Herabwürdigung, die ich nicht nur nicht zutreffend finde, sondern auch sehr überheblich und wenig empathisch, ganz abgesehen von der Beleidigung, die da mitschwingt. Und da frage ich mich schon, warum man sich so über andere stellt, während man doch anscheinend so reflektiert ist.

Was ich versuche deutlich zu machen, ist dass zu diesen nicht gerne gesehenen Reaktionen mehr gehört, als nur das Befolgen von Regeln durch die Eltern. Das eigentliche Problem ist die Familienkonstellation selbst! Das ist ja auch die Hauptaussage des Oelsner-Buchs, was neulich erschienen ist, also auch eine fachliche Meinung, was ja auch extrem abgeschmettert wurde. Diese Einsicht vermisse ich hier. Also die Anerkennung, dass man genau die gleichen Bedingungen auch in die eigene Familie gestreut hat. Und auch, dass es nicht unbedingt zielführend ist, 13-Jährige oder noch jüngere Kinder mit Mitte 20 Jährigen zu vergleichen, die nicht mehr in der Abhängigkeit der eigenen Eltern stehen.

Dass das unangenehm ist, ist mir vollkommen klar, ebenso, dass ich da mit Gegenwehr rechnen muss.

Ich akzeptiere das, dass wir hier keinen Konsens finden, war wahrscheinlich auch eine unrealistische und naive Idee von mir. Wenn man selber in ein Thema verwickelt ist, ist das Blickfeld vielleicht auch eingeschränkt. Das gilt für mich wohl genauso wie auch für euch, nur dass ich halt als Spenderkind in der Freiheit bin, auch unangenehmes aussprechen zu können, ohne dass ich mich selbst "schuldig" fühlen muss.

Allerdings ist bei mir auch irgendwann das Maß voll, wo ich keine Lust mehr habe, mich beleidigen zu lassen. Deshalb möchte ich mich nun wieder ausklinken. Es ist ja alles gesagt, denke ich.
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