Rebella, vielleicht liest du dir meine Antworten einfach nochmal gründlich durch. Vielleicht verstehst du dann, warum auch deine jetzigen Vergleiche wieder nicht das treffen, was ich meine. Ich habe mich nun schon oft wiederholt und erklärt und das habe ich auch gerne gemacht, weil es mir ein Anliegen war, dass wir uns verstehen, aber jetzt möchte ich nicht mehr. Es bringt nichts.
Und nein, ich sehe nicht herablassend auf deine Eltern, die einiges anders gemacht haben als wir. Ich weiß, dass sie in einer anderen Zeit ihr Kind bekommen haben und andere Grundvoraussetzungen hatten als wir heute.
Das passt nicht zu der Tatsache, dass heute immer noch viele Eltern ihre Kinder nicht aufklärt. Komisch, oder? Dass es das noch gibt? In der heutigen Zeit, wo doch alles so komplett anders ist?
Du hast natürlich Recht. Es ist viel bequemer die Ursachen in der Umwelt zu suchen, als sich mal selbst zu hinterfragen. Das unterscheidet dich übrigens von meinen Eltern. In meiner Familie käme keiner auf die Idee, von Stigmatisierungen zu sprechen, die wir im übrigen auch gar nicht erlebt haben. Weder früher noch heute und das, obwohl wir viele Jahre in einer Region gelebt haben, die du als konservativ bezeichnen würdest. Ein offener Umgang fängt bei sich selbst an. Nur so kann auch das Umfeld mitziehen. Schon mal darüber nachgedacht?
Was tatsächlich tabuisiert und mit Schmerz und Schamgefühlen beladen ist, ist die Zeugungsunfähigkeit bzw. die Unfähigkeit, mit dem Partner ein genetisches Kind zu bekommen. Das ist heute nicht anders als damals.
An meine eigenen Eltern hab ich übrigens gar nicht gedacht, zumal ich finde, dass sie sehr vieles richtig gemacht haben. Und ja, einiges war anders. Sie haben mich aufgeklärt, weil sie finden, dass es mir zusteht, zu wissen dass ich einen anderen biologischen Vater habe. Aus Liebe. Und nicht aus Verachtung denen gegenüber, die wie du sie nennst "Radikalpositionen" vertreten, mit denen man selbst nicht einverstanden ist.
Ich finds bezeichnend, wie sehr du dich immer von ihnen abgrenzt, dabei wurde dein ältester Sohn doch zu einer Zeit gezeugt, in der kaum Unterschiede bestanden.
Auf den Rest gehe ich nicht mehr ein. Es ist sinnlos.
@Mondschaf,
Ich hab so meine Schwierigkeiten damit es als Vorteil zu sehen, wenn geregelt ist, dass der biologische Vater für das Kind keine (soziale) Rolle spielen soll. Ich würde es verstehen, wenn man befürchten könnte, dass der Spender dem Kind schaden würde, aber hier weiß man ja noch nicht mal, was das für ein Mensch ist.
Zur Adoption: sicher, in der Trauer über die Zeugungsunfähigkeit und auch in anderen Aspekten, gibt es auf jeden Fall Parallelen. Da hab ich dir ja schon zugestimmt. Es ging mir bei dem von mir genannten Aspekt aber um was anderes. Und davon unterscheidet sich die Adoption - aus meiner Sicht zum besseren...
wenn ich es richtig verstanden habe, bist du selber ein spenderkind.
ich habe deinen beiträgen entnommen, dass du mit beiden füßen im leben stehst und gut mit deinem leben klarkommst.
wieso nimmst du dann an, dass andere spenderkinder damit ein problem haben müssen?
Man kann mit beiden Beinen im Leben stehen und trotzdem seine Zeugung kritisch beäugen. Das kann man sogar auch dann, wenn man ein gutes Verhältnis zu den Eltern hat. Das ist kein Widerspruch.
Ich wünsch euch alles Gute...