Eizellspende-Freispruch für Mediziner aus Augsburg

rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Nera hat geschrieben: Yes-Spender heißt ja, dass die Spender mit der Offenlegung ihrer Daten dem Kind gegenüber einverstanden sind. Das sollte eigentlich überall der Fall sein, nicht nur in Erlangen. Allerdings ist das ja trotzdem der Deal zwischen Spender und Wunscheltern, dass der Spender keine Vaterrolle einnehmen soll. Das ist das, was ich als konstruiert empfinde.
Yes-Spender heißt auch, dass eine spätere Kontaktbereitschaft besteht. Denn die kann man nicht vom Spender erzwingen. Wenn sie aber da ist, umso besser.

Ja und? Der Spender hat keine Vaterrolle. Warum ist das konstruiert? In vielen Familien hat auch der biologische Vater, der kein Spender war, keine Vaterrolle. Ist das dann nicht auch konstruiert?

Wir alle konstruieren unser ganzes Leben. Auch die Familien mit zwei biologisch mit dem Kind verwandten Eltern sind konstruiert. Weil die Eltern irgendwann die Entscheidung zur Familiengründung getroffen haben. Da ist es dann konstruiert, dass der Vater auch eine Vaterrolle einnimmt. Na, sowas!
Nera hat geschrieben: Für mich klingt die Einschätzung der Eltern, wie du sie schilderst, eher nach unbewusster Verdrängung...
Naklar. Glaube weiterhin an Geister. ...
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Nera hat geschrieben:Allerdings finde ich es glaubhafter, dies von den Kindern selber zu hören, anstatt von deren Eltern.
In dem von mir verlinkten Artikel konntest du es direkter lesen. Es stand auch ein Name dabei. Mache den jungen Mann ausfindig und frage ihn. Frage die Tochter von Lisa Green. Frage den jungen Mann aus der Reportage: "Ich bin ein Kind von der Samenbank". Frage vielleicht irgendwann meinen Sohn. Vielleicht, wenn er auch Mitte zwanzig ist. Das dauert ja nicht mehr lange. - Aber vielleicht fragst du doch lieber nicht. Es könnte deine Vorurteile zerstören.

Nera hat geschrieben:Was mich in dieser Diskussion, insbesondere in Rebellas Argumentation wirklich stört ist folgendes: Ich sehe hier immer nur 2 Seiten: die gelassenen, bei denen die Eltern alles richtig gemacht haben und die nicht-gelassenen, radikalen, bei denen alles schief gelaufen ist.
Nein, ganz so schwarz weiß sehe ich es nicht. Es gibt auch Zwischenstufen und Ausnahmen. Außerdem sind keine Eltern und keine Kinder perfekt. Keiner macht alles richtig. Es reicht aber auch schon, Grundlegendes richtig zu machen und auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen. - Und nein, ich sehe nicht herablassend auf deine Eltern, die einiges anders gemacht haben als wir. Ich weiß, dass sie in einer anderen Zeit ihr Kind bekommen haben und andere Grundvoraussetzungen hatten als wir heute. - Zudem liegt "falsch machen" zum großen Teil nicht nur an den Eltern, sondern auch am gesellschaftlichen Umfeld. - Ich bin groß engagiert gegen Stigmatisierungen. In einem nicht stigmatisierenden Umfeld können Eltern viel freier mit ihrer Geschichte umgehen. - Deshalb verstehe ich es ja auch nicht, warum gerade ihr engagierten erwachsenen Spenderkinder Stigmatisierung unbedingt aufrecht erhalten oder sogar noch verschärfen wollt.

Und nein, das eigentliche Problem ist nicht die Familienkonstellation, sondern das stigmatisierende Umfeld.

Wäre es für alle Menschen ganz normal, bei nicht genetisch verwandten Eltern aufzuwachsen, dann würden vielleicht die Kinder auf die Barrikaden gehen, bei denen das nicht so ist. Menschen leiten oft einen Anspruch aus dem her, was die meisten anderen Menschen auch haben.

Dass die "fachliche" Meinung im Oelsner-Buch wenig Weitblick beinhaltet, das hatten wir ja schon.


Übrigens fühle ich mich auch ganz frei, Unangenehmes auszusprechen. Warum sollte ich nicht? Ich habe keinen Grund, mich in irgendeiner Weise schuldig zu fühlen.

Du hast aber in der Sache Recht, dass wir hier keinen Konsens finden werden. Leider. ...
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo nera,
Es geht mir bei der "Konstruktion" um eine grundsätzliche bei der Zeugung des Kindes stattfindende Verwandtschaftsvorbestimmung, die ja schon fast wie ein Baukasten funktioniert, vertraglich untermauert, damit der biologische Vater zumindest die Kindheit und Jugend über der Familie nicht in die Quere kommt... Gedanklich, okay, gedanklich darf er hin und wieder Gast in der Familie sein, wir sind ja keine Unmenschen, aber bitte nicht als Person, der soziale Vater ist doch da......
warum so polemisch (wir sind ja keine unmenschen...)?

wie viele kinder sind garnicht geplant, da hat sich keiner einen kopf über irgendwelche verwandtschaftsverhältnisse gemacht. manche mütter wissen nicht mal wer der vater war.
ich habe auch von frauen gehört, die vorhaben, wenn die biologische uhr zu ticken anfängt und sie keinen partner haben, mit irgend jemandem ins bett hüpfen, ziel ein kind zu zeugen.

in meinem unmittelbaren umfeld gibt es eine frau, die weiss, der der LV ist (kein spender, sondern zum zeitpunkt der zeugung quasi schon ex-partner), es aber ihrer tochter verschweigt.

die DI hat immerhin den vorteil, dass das verhältnis zum spender überhaupt geregelt ist.

zum zurechtkommen der kinder: wenn ich es richtig verstanden habe, bist du selber ein spenderkind.
ich habe deinen beiträgen entnommen, dass du mit beiden füßen im leben stehst und gut mit deinem leben klarkommst.
wieso nimmst du dann an, dass andere spenderkinder damit ein problem haben müssen?

gleichsetzung adoption und spende: ich habe schon erläutert, dass hier natürlich unterschiede bestehen. z.b. eben, wie von dir erwähnt, dass es im fall einer adoption das kind bereits gibt, im fall einer spende wird es erst gezeugt. da hast du völlig recht.
anderes ist aber in vielen fällen gleich: die trauer über die eigene zeugungsunfähigkeit ist auch bei vielen adoptiveltern vorhanden - wenn auch, wie free aufgezeigt hat, nicht bei allen.
da sehe ich bei allen von dir zu recht aufgezeigten abweichungen in der psychischen disposition der eltern gemeinsamkeiten. die kann man dann auch vergleichen.

lg

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
free
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Beitrag von free »

Nera hat geschrieben:Achso, ja, logisch, die alten, konservativen Christen beherrschen Deutschland und drücken der Bevölkerung ihre Meinung auf. Wie konnte ich das nur wieder vergessen? Verzeih mir meinen Zynismus... Ich glaube, ich lebe echt in einem anderen Deutschland als ihr irgendwie... .
keine ahnung,aber in meinem deutschland gibt es keine psychiatrischen anstalten mehr und ist geprägt vom gender mainstreaming :wink:
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Nera
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Beitrag von Nera »

Rebella, vielleicht liest du dir meine Antworten einfach nochmal gründlich durch. Vielleicht verstehst du dann, warum auch deine jetzigen Vergleiche wieder nicht das treffen, was ich meine. Ich habe mich nun schon oft wiederholt und erklärt und das habe ich auch gerne gemacht, weil es mir ein Anliegen war, dass wir uns verstehen, aber jetzt möchte ich nicht mehr. Es bringt nichts.
Und nein, ich sehe nicht herablassend auf deine Eltern, die einiges anders gemacht haben als wir. Ich weiß, dass sie in einer anderen Zeit ihr Kind bekommen haben und andere Grundvoraussetzungen hatten als wir heute.
Das passt nicht zu der Tatsache, dass heute immer noch viele Eltern ihre Kinder nicht aufklärt. Komisch, oder? Dass es das noch gibt? In der heutigen Zeit, wo doch alles so komplett anders ist?

Du hast natürlich Recht. Es ist viel bequemer die Ursachen in der Umwelt zu suchen, als sich mal selbst zu hinterfragen. Das unterscheidet dich übrigens von meinen Eltern. In meiner Familie käme keiner auf die Idee, von Stigmatisierungen zu sprechen, die wir im übrigen auch gar nicht erlebt haben. Weder früher noch heute und das, obwohl wir viele Jahre in einer Region gelebt haben, die du als konservativ bezeichnen würdest. Ein offener Umgang fängt bei sich selbst an. Nur so kann auch das Umfeld mitziehen. Schon mal darüber nachgedacht?

Was tatsächlich tabuisiert und mit Schmerz und Schamgefühlen beladen ist, ist die Zeugungsunfähigkeit bzw. die Unfähigkeit, mit dem Partner ein genetisches Kind zu bekommen. Das ist heute nicht anders als damals.

An meine eigenen Eltern hab ich übrigens gar nicht gedacht, zumal ich finde, dass sie sehr vieles richtig gemacht haben. Und ja, einiges war anders. Sie haben mich aufgeklärt, weil sie finden, dass es mir zusteht, zu wissen dass ich einen anderen biologischen Vater habe. Aus Liebe. Und nicht aus Verachtung denen gegenüber, die wie du sie nennst "Radikalpositionen" vertreten, mit denen man selbst nicht einverstanden ist.

Ich finds bezeichnend, wie sehr du dich immer von ihnen abgrenzt, dabei wurde dein ältester Sohn doch zu einer Zeit gezeugt, in der kaum Unterschiede bestanden.

Auf den Rest gehe ich nicht mehr ein. Es ist sinnlos.

@Mondschaf,

Ich hab so meine Schwierigkeiten damit es als Vorteil zu sehen, wenn geregelt ist, dass der biologische Vater für das Kind keine (soziale) Rolle spielen soll. Ich würde es verstehen, wenn man befürchten könnte, dass der Spender dem Kind schaden würde, aber hier weiß man ja noch nicht mal, was das für ein Mensch ist.

Zur Adoption: sicher, in der Trauer über die Zeugungsunfähigkeit und auch in anderen Aspekten, gibt es auf jeden Fall Parallelen. Da hab ich dir ja schon zugestimmt. Es ging mir bei dem von mir genannten Aspekt aber um was anderes. Und davon unterscheidet sich die Adoption - aus meiner Sicht zum besseren...
wenn ich es richtig verstanden habe, bist du selber ein spenderkind.
ich habe deinen beiträgen entnommen, dass du mit beiden füßen im leben stehst und gut mit deinem leben klarkommst.
wieso nimmst du dann an, dass andere spenderkinder damit ein problem haben müssen?
Man kann mit beiden Beinen im Leben stehen und trotzdem seine Zeugung kritisch beäugen. Das kann man sogar auch dann, wenn man ein gutes Verhältnis zu den Eltern hat. Das ist kein Widerspruch.


Ich wünsch euch alles Gute...
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Nera, ich denke, ich habe deine Antworten sehr genau gelesen. Du musst dich sehr missverständlich ausgedrückt haben, wenn ich dich nicht verstanden habe.

Genauso habe ich mich schon oft erklärt und ich habe das ebenfalls gern getan, weil es mir ein Anliegen war, dass wir uns verstehen. Wir beide aber scheinen zwei verschiedene Sprachen zu sprechen.
Nera hat geschrieben:Das passt nicht zu der Tatsache, dass heute immer noch viele Eltern ihre Kinder nicht aufklärt. Komisch, oder? Dass es das noch gibt? In der heutigen Zeit, wo doch alles so komplett anders ist?
Du kannst das nicht absolut betrachten, sondern du musst den gestiegenen Anteil der Aufklärer sehen. Heute gibt es einen höheren Anteil an aufgeklärten Eltern und eine etwas offenere gesellschaftliche Kommunikation zum Thema Samenspende. Daher ist der Anteil der Aufklärer gestiegen. Es gab aber auch in deiner Kindheit schon einen geringeren Prozentsatz von offenen Eltern. Genauso gibt es heute noch Nichtaufklärer und vermutlich wird es immer welche geben. Wenn auch der Anteil der Aufklärer noch steigen wird.

Eine Aufklärungsbremse ist allerdings weiterhin die Stigmatisierung. Diese ist zwar ebenfalls zurück gegangen, aber sie besteht noch. Auch aufgrund des Spenderkinder-Vereins, der sie unbedingt aufrecht erhalten will.

Und dabei ist es noch nicht einmal so, dass viele aufklärende Eltern in ihrem persönlichen Umfeld Stigmatisierung erfahren würden. Das persönliche Umfeld ist oft etwas anderes als die anonyme Masse. Man sagt eben nicht so leicht seinem Gegenüber ins Gesicht, dass man seine Lebensweise und Handlungsweise nicht anerkennt. Man sagt sowas viel eher einem Unbekannten, den man dabei nicht anschauen muss. Aus genau dem Grund hätte ich mich ja auch zur Besprechung unserer Meinungsdifferenzen mit dir persönlich getroffen.

Was Eltern heute immer noch wahrnehmen, ist die Botschaft eures Vereins. Das reicht mitunter zum Nichtaufklären. ... - Also einmal die Botschaft, ihr würdet euch als Spenderkinder nicht wohlfühlen. Da glauben dann einige Eltern, huch, das will ich nicht für mein Kind. Also besser nicht aufklären. Dann die Art, in der wir Eltern selbst diffamiert werden. Da sagen sich einige Eltern dann, das habe ich nicht nötig, das will ich nicht. Also: Nicht aufklären. Die meisten Nichtaufklärer denken aber: Das will ich meinem Kind nicht antun, dass es sich so wenig anerkannt spürt. Also: Nicht aufklären. - Ob sich das Kind angesichts des wissens tatsächlich anerkannt spüren würde oder nicht, das spielt da weniger die Rolle. Man kann das ja auch als Eltern nicht wirklich wissen, wie es denn im konkreten Fall wäre.

Aber auch Bücher, aus denen Unverständnis für die Entscheidung zur Samenspende spricht und in denen bestimmte diffamierende Vokabeln und Redeweisen benutzt werden, ein Teil der Medienberichte, einzelne öffentliche Aussagen und die gesetzliche Schlechterstellung. - Das sind alles Gründe, aus denen sich Eltern heute noch für Nichtaufklärung entscheiden.
Liebe Grüße, Rebella
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Beitrag von rebella67 »

Nera hat geschrieben: Du hast natürlich Recht. Es ist viel bequemer die Ursachen in der Umwelt zu suchen, als sich mal selbst zu hinterfragen.
Nö. Es wäre viel bequemer für mich, euch einfach zu ignorieren und eben unser Leben zu leben, wie wir es uns eingerichtet haben. Mich für nichts einzusetzen, ... usw. Denn bei uns funktioniert es ja.

Trotzdem habe ich den unbequemeren Weg gewählt und zeige die Schwachstellen auf. Weil ich gerne etwas dafür tun will, dass es zukünftig noch besser wird. :-)

Nera hat geschrieben:In meiner Familie käme keiner auf die Idee, von Stigmatisierungen zu sprechen, die wir im übrigen auch gar nicht erlebt haben. Weder früher noch heute und das, obwohl wir viele Jahre in einer Region gelebt haben, die du als konservativ bezeichnen würdest.
Dazu siehe weiter oben. Die realen Bekannten akzeptieren einen eher als Unbekannte. - Davon abgesehen habe ich nun aber auch schon mehrfach meine Neugierde ausgedrückt, mal mit deinen Eltrern zu sprechen. Es wäre spannend.


Nera hat geschrieben:An meine eigenen Eltern hab ich übrigens gar nicht gedacht, zumal ich finde, dass sie sehr vieles richtig gemacht haben. Und ja, einiges war anders. Sie haben mich aufgeklärt, weil sie finden, dass es mir zusteht, zu wissen dass ich einen anderen biologischen Vater habe. Aus Liebe. Und nicht aus Verachtung denen gegenüber, die wie du sie nennst "Radikalpositionen" vertreten, mit denen man selbst nicht einverstanden ist.
Wir haben unsere Kinder auch aus Liebe aufgeklärt. Und selbstverständlich nicht aus Verachtung einem Dritten gegenüber. Das war nun wieder eine merkwürdige Gedankenkonstruktion von dir. ...

Nera hat geschrieben:dabei wurde dein ältester Sohn doch zu einer Zeit gezeugt, in der kaum Unterschiede bestanden.
Dieses Thema hatten wir beide bereits im PN-Austausch. Da habe ich dir erklärt, dass es einen Aufklärungssprung geben muss bei den Eltern der um die Jahrtausendwende geborenen Kinder. Weil, diese hatten erstmals die Möglichkeit im Internet in Erfahrungsaustausch zu treten und sich dort zu informieren. Dort zu spüren, dass sie nicht allein sind. Ich hatte bereits 2005 und 2008 Umfragen in den Foren mit relativ hohen Aufklärungsraten. Wenn ich diese heute wiederholen würde, wären sie noch mehr pro Aufklärung.

Wir selber waren noch bis ca. 2003 überzeugte Nichtaufklärer. Erst der Austausch im Internet hat uns dazu bewogen, unsere Position zu überdenken. - Unser ältester Sohn ist 1999 geboren.
Liebe Grüße, Rebella
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Beitrag von Nera »

Rebella,

So krampfhaft, wie du hier nach Schuldigen suchst, musst du dich wirklich sehr ohnmächtig fühlen... Ich finde es ziemlich paradox, wie du dich dafür einsetzt, dass DI-Eltern nicht diffamiert und herabgewürdigt werden, aber selber solche aggressiven Antworten hier schreibst, in denen du genau das im Hinblick auf den Spenderkinder-Verein tust.

Was du anscheinend möchtest, ist dass die Gesellschaft Familiengründung durch Gametenspenden durchweg positiv sieht. Das sehe ich tatsächlich anders, denn ich bin der Ansicht, dass jede Meinung in Ordnung ist, solange man sie respektvoll äußert. Wenn jemand Samenspenden gut findet, dann ist das für mich genauso ok, wie wenn er sie kritisch sieht. Und wenn er dies den DI-Eltern nicht ins Gesicht sagen möchte, dann finde ich auch daran nichts schlimmes, denn es ist seine Freiheit dies nicht zu tun. Meine Eltern hatten nie das Gefühl, dass Ihnen das Umfeld etwas vorspielt, weil es ihnen gar nicht wichtig ist, Zustimmung zu ihrer damaligen Entscheidung zu bekommen.

Der Verein setzt sich entschieden für eine frühe Aufklärung ein und tut sehr viel dafür, um das zu fördern. Gerade weil sie z.B. in den Medien präsenter sind als z.B. DI-Netz kommt ihnen sicherlich ein großer Anteil der mittlerweile etwas gestiegenen Aufklärungsquote zugute. Deinen Vorwurf, sie würden Aufklärung verhindern, finde ich echt unmöglich.

Die Botschaft des Vereins ist nicht, dass sich Spenderkinder nicht wohl fühlen, sondern dass zumindest einige von ihnen, die nicht gerade auf den Kopf gefallen sind, die Zeugung durch Gametenspenden in einigen Aspekten kritisch sehen - wohlgemerkt nicht ablehnen. Spenderkinder sind nun mal, wie alle anderen, Menschen mit Bedürfnissen und Rechten und es ist nur legitim, dass sich diejenigen, die sich übergangen und bevormundet fühlen, dazu auch äußern. Schlimm genug, dass du ihnen das absprichst.
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Beitrag von rebella67 »

Nera,

so krampfhaft, wie du hier schon wieder schreibst, musst du dich wirklich sehr ohnmächtig fühlen...
Nera hat geschrieben:Ich finde es ziemlich paradox, wie du dich dafür einsetzt, dass DI-Eltern nicht diffamiert und herabgewürdigt werden, aber selber solche aggressiven Antworten hier schreibst, in denen du genau das im Hinblick auf den Spenderkinder-Verein tust.
Das ist nicht aggressiv und auch nicht angreifend. Es ist nur eine Feststellung. Sozusagen halte ich euch einen Spiegel hin. Wenn ihr das irgendwann begreifen solltet, wird es heilsam sein. Genau genommen meine ich es nur gut mit euch.

Nera hat geschrieben: Was du anscheinend möchtest, ist dass die Gesellschaft Familiengründung durch Gametenspenden durchweg positiv sieht. Das sehe ich tatsächlich anders, denn ich bin der Ansicht, dass jede Meinung in Ordnung ist, solange man sie respektvoll äußert. Wenn jemand Samenspenden gut findet, dann ist das für mich genauso ok, wie wenn er sie kritisch sieht.
Es darf natürlich jeder seine Meinung haben. Aber Meinung wird auch durch bestimmte Wechselwirkungen, Einflüsse und Erfahrungen gemacht. Du arbeitest jedoch mit einer Reihe von Unterstellungen. Das geht über "Meinung haben" hinaus.

Nera hat geschrieben: Der Verein setzt sich entschieden für eine frühe Aufklärung ein und tut sehr viel dafür, um das zu fördern. Gerade weil sie z.B. in den Medien präsenter sind als z.B. DI-Netz kommt ihnen sicherlich ein großer Anteil der mittlerweile etwas gestiegenen Aufklärungsquote zugute. Deinen Vorwurf, sie würden Aufklärung verhindern, finde ich echt unmöglich.
Einen Teil der Eltern stimmt euer Spenderkinderverein gewiss auch pro Aufklärung um. Einen anderen Teil jedoch gegen Aufklärung. Ich kann das so sagen, denn ich hatte schon solche Anfragen von Eltern, die gerade wegen dem, was sie so lasen, unbedingt einen anonymen Spender suchten. ... - Davon abgesehen halte ich es für reichlich arrogant, wenn sich euer Verein die gesamte erhöhte Aufklärungsquote einsacken will. DI-Netz e.V., di-familie.de, die Internetforen, BKID und speziell Petra Thorn haben einen erheblichen Anteil an der erhöhten Quote.
Liebe Grüße, Rebella
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Beitrag von Nera »

Lassen wir es gut sein. Ich antworte nun nicht mehr.
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