Stark schwankende Werte/Hashimoto

nevee
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Stark schwankende Werte/Hashimoto

Beitrag von nevee »

Hallo,

ich habe in letzter Zeit einige BlutUntersuchungen gehabt mit stark schwankenden Werten.

Nachdem ich nun zu einer Endokrinologin gewechselt bin, wurde die Diagnose Hashimoto gestellt.

Trotzdem sind für mich die unterschiedlichen Werte nicht erklärbar.

Untersuchung 1 KinderWunschKlinik 31.03.15 Tsh 4.13, keine NormWerte oder Antikörper angegeben.

Untersuchung 2 Hausarzt 21.01.16 Tsh 2.46. Angabe gt3 3.3, gt4 13.9. Bin mir nicht sicher, ob die Werte wichtig sind. Keine Angabe von NormWerten.

Untersuchung 3 KinderWunschKlinik erneut 19.02.16 Tsh 4.75. Abbruch Versuch künstliche Befruchtung.

Untersuchung 4 am 29.03.16 Endokrinologin Tsh 1.71, Normalwert 0.27-4.20, TPO 168.8, Normalwert <34. Keine weiteren Werte bestimmt.

Bis zum 29.3.16 keine Veränderung der Medikamente (Eferox 75, ab dem Tag Steigerung auf 100)

Ich habe bis zu dem Zeitpunkt unter starker Müdigkeit gelitten. Depression und burnout stehen im Raum. HaarAusfall auch vorhanden.

Untersuchung 5 Endokrinologin 9.5.16 Tsh 0.22, Normalwert 0.27-4.20. Keine weiteren Werte bestimmt.

Nun soll ich die Medikamente auf 88 uq runtersetzen.
Ich fühle mich das erste mal ein wenig kraftvoller und möchte das eigentlich nicht.

Stutzig machen mich die starken Schwankungen ohne Veränderung der Medikamente. Lediglich die Labore wurden verändert.

Ich fühle mich nicht richtig ernst genommen.

Könnt ihr zu dem Werten etwas sagen?

Liebe Grüße
nevee
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Beitrag von nevee »

Eine Sache hatte ich noch vergessen.
Ich habe leider die SchilddrüsenTabletten bis zum Besuch bei der Endokrinologin vor der Blutentnahme genommen.

Nun weiß ich es besser bzw wurden ja leider nicht die ft3 und ft4 Werte abgenommen.
dieErbse
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Re: Stark schwankende Werte/Hashimoto

Beitrag von dieErbse »

Hallo nevee,

wenn Du Werte angibst, so musst Du immer auch den Normbereich des Labors dazuschreiben. Das ist von Labor zu Labor unterschiedlich und so kann man nichts dazu sagen.

Deine Endokrinologin scheint fT3 und fT4 nicht immer mitzubestimmen, das sind jedoch die Werte nach denen eine Einstellung erfolgen muss. Eine Einstellung mit Tabletten alleine nach TSH ist falsch!
Der TSH ist bei Hashimoto keine zuverlässige Größe, nach der man eine Aussage treffen kann. fT3 und fT4 sind die Hormone, die wichtig sind, um zu wissen, wie man weiter dosieren muss. Wenn Du die Tablette vor der Blutentnahme genommen hast, kannst Du die Werte in die Tonne treten.

Müdigkeit, Depression, Burnout, Haarausfall, alles Unterfunktionssymptome!

Mit der Endokrinologin wird das auch nichts, sie geht nur nach TSH, was häufiges Problem bei Fachärzten ist. Der TSH supprimiert bei vielen Hashis, sobald sie ein T4 Präparat einnehmen. Er zeigt dann also (fälschlich) viel zu niedrig an. Der TSH funktioniert als Steuerzentrale halt nicht mehr richtig, weil er von außen quasi überfahren wird.

Auf keinen Fall Medikament heruntersetzen. Man geht bei Einstellung Hashimoto auch stark nach Befinden. Wenn es Dir gut geht, dann liegst Du sicher nicht falsch mit der Tablettendosierung.

Jedes Labor ergibt andere Werte, sie haben verschiedene Testsets, beispielsweise Abbott gilt als höchst unzuverlässig, andere Testsets sind besser. Dadurch hat auch jedes Labor andere Normbereiche. Ohne die Normbereiche kannst Du mit den gemessenen Werten deshalb auch nichts anfangen.

Zu Deinen Werten kann man nichts sagen, denn Du hast ja keine, die man beurteilen könnte.

Informiere Dich unbedingt selbst, denn Du wirst das lebenslänglich (wie so viele andere) brauchen. Und suche Dir dringend einen anderen Arzt. Der Hausarzt war da besser, denn da gab es ja wenigstens fT3 und fT4, fehlten nur noch die Normbereiche, aber die kannst Du erfragen. Viele Hashis stellen sich letztendlich selber ein.

Schau mal da: www.ht-mb.de

LG
nevee
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Beitrag von nevee »

Hallo Erbse, vielen Dank für Deine Antwort.

Leider wurden auf den Ausdrucken der Blutergebnisse keine Normwerte angegeben, außer die ich genannt habe.

Ich kann nur nochmal Danke für Deine Worte sagen, ich habe mich bisher viel zu wenig mit dem Thema beschäftigt. Aber das was Du sagst, habe ich gestern auch gelesen und es entsetzt mich. Ich habe nun heute morgen herum telefoniert und einen neuen Arzt gesucht. Sehr lange Wartezeiten, aber besser als die alte Endokrinologin weiter zu konsultieren.

Die Antwort auf meine Frage warum niedrigere Medikation war, so könne ich ja auch nicht schwanger werden. Meine Probleme kommen woanders her. Sie schaut leider nur rein nach dem TSH-Wert.

Ich werde nun, um die Wartezeit zu überbrücken, meine Hausärztin um eine neue Blutentnahme mit ft 3 und fT 4 und TSH bitten. Und die Medikamente so weiter nehmen. Und noch nicht weiter in der kiwuKlinik machen. Sollte noch ein weiterer Wert zu den Schilddrüsenwerten abgenommen werden?

Liebe Grüße

Liebe Grüße
dieErbse
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Beitrag von dieErbse »

Hallo nevee,

nach den Normwerten musst Du immer fragen, wenn sie nicht dabei stehen. Arzt, bzw. Helferin haben diese auf jeden Fall.

Nach Leitlinien ist es richtig, nach TSH einzustellen. Die Leitlinien werden jedoch immer erst sehr spät, Jahre später, an die tatsächlichen wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst. Man weiß heute längst, auch durch Studien, dass der TSH bei Hashimoto nicht verlässlich ist und man die Patienten nach den freien Werten einstellen muss. Dazu müsste man sich als Arzt aber mit diesen neueren Erkenntnissen beschäftigen und sich weiterbilden. Es ist jedoch viel einfacher, einfach einen Laborwert zu bestimmen, wie man es ursprünglich gelernt hat und fertig.

Von daher kannst Du auch beim nächsten Arzt nicht sicher sein, ob das nötige aktuelle Fachwissen vorhanden ist und deshalb musst Du Dich selbst ein bisschen einlesen. Nur so kannst Du beurteilen, ob es jetzt richtig läuft.

Der Facharzt wird auch nichts anders machen als der Hausarzt. Von daher ist die Blutentnahme bei der Hausärztin genauso richtig. Deine freien Werte müssen sich innerhalb des Normbereichs bewegen. Wo aber genau Deine Wohlfühldosis, die Du brauchst, ist, das musst Du letztlich selbst herausfinden durch Ausprobieren und Körperbeobachtung. Das nimmt Dir kein Arzt ab. Manche fühlen sich nur bei Werten im obersten Drittel wohl, anderen genügt es, wenn sie in der Mitte des Normbereichs oder sogar darunter landen. Das ist individuell verschieden und auch vom Befinden her ein himmelweiter Unterschied und das, obwohl man ja im Normbereich ist. Also alleine Normbereich reicht nicht. Normbereich + Befinden wäre richtig.

Hashis haben gerne auch Vitaminmängel, wie Vitamin D, B-Vitamine usw. Auch Eisen solltest Du überprüfen lassen, wobei es hier auch einiges zu beachten gibt, damit eine verlässliche Aussage getroffen werden kann. Da schau mal im Hashi-Forum unter Forumswissen. Da findest Du jede Menge Infos, welche Werte Du brauchst.

LG
nevee
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Beitrag von nevee »

Hallo, vielen Dank dieErbse nochmal für Deinen letzten Beitrag.

Ich habe nun ein Blutbild bei meiner Hausärztin erstellen lassen.

Ferritin hatten wir im Januar bereits, leichter Mangel, nehme nun Tabletten. Vitamin B12 war gut. Deshalb wurden diese Werte nicht abgenommen.

Selen: 90 (50 - 120) -> nehme auf eigene Faust seit 4 Wochen täglich 100 ug
Ft 3: 3,4 (2,3 - 4,2)
Ft 4: 12,6 (8,9 - 17,6)
TSH basal: 0,36 (0,55 - 4,20)
Vitamin D: 56 /opt. Versorgung 75 - 125
MAK/TPO-Ak höher 1300 (<60)

Ich fühle mich immer besser. Die Kraftlosigkeit verschwindet immer mehr. Ich kann gut schlafen. Fühle mich nicht wie in einer Überfunktion, lediglich abends habe ich ab und zu mal leichtes Herzklopfen. Steigerung in Sachen Kraft haben wäre bestimmt möglich. Aber das jetzt fühlt sich schonmal viel besser an.

Ich würde bis auf den Vitamin D Mangel doch die freien Werte als gut einschätzen? Im oberen Bereich? Oder rechne ich falsch?

Wie sieht der TSH-Wert aber für die künstliche Befruchtung aus? Die Endokrinologin sagte ja, er sollte deshalb bei eins liegen.

Ich fühle mich aber definitiv besser mit dem Wert jetzt, als mit dem Wert um die eins bzw kurz drüber.

Liebe Grüße
Zuletzt geändert von nevee am 06 Jun 2016 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
nevee
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Beitrag von nevee »

OK, habe einen Denkfehler gehabt.

Die freien Werte sind doch zu niedrig, richtig?
gruenegurke
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Beitrag von gruenegurke »

http://top-docs.de/include.php?src=werte.htm

Wuerde erstema Vit D hochbekommen und dann weiter gucken. TSh ist von dir abhaengig, sollte bei Hashi halt unter 1 sein, sagt man.
dieErbse
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Beitrag von dieErbse »

Hallo nevee,
Herzklopfen kann Zeichen von Unter- oder Überfunktion sein, ist aber auch in der Einstellungsphase oft vorhanden. Ich habe Herzklopfen, wenn ich zu niedrig von den freien Werten her bin.
Von daher beobachten und nicht erschrecken, das Feintuning braucht nun mal Geduld und Zeit.
Vitamine auffüllen ist auch wichtig.
Eisen kann man nicht alleine am Ferritin messen. Siehe: http://www.eisen-netzwerk.de/eisenmange ... werte.aspx
Bei Vitamin B12 müsste man auch Holo TC mitbestimmen lassen, um tatsächlich zu wissen, ob es passt, was die meisten Ärzte nicht tun. Musst Du danach fragen.
Um den TSH brauchst Du Dich nicht zu kümmern. Der supprimiert nun mal häufig, wenn von außen LT zugeführt wird und die Steuerung (TSH) quasi überfahren wird. Wichtig ist, dass Du von den Werten her richtig liegst. Was nützt der schönste TSH, wenn Dir nicht genug Hormone zum Funktionieren aller Körperabläufe zur Verfügung steht.
Dieses Feintuning kannst nur Du selbst machen, mit Geduld und am Anfang alle 6 Wochen Werte und dann je nach Befinden ein wenig drauflegen oder wieder runtergehen.
LG
nevee
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Beitrag von nevee »

Hallo, vielen Dank Euch Beiden.

Ich hatte zuerst falsch gerechnet und den normalen Dreisatz ohne den unteren Normbereich als Grundlage genommen. Hatte dann eine andere Seite zur Berechnung genutzt und festgestellt, dass ft3 bei 57,89 % liegt und ft4 bei 42,53 % liegt.

Wäre es grundsätzlich falsch, die Hormone von 100 auf 112,5 zu erhöhen? Um die freien Werte zu verbessern. Ich hatte nun verstanden, dass durch die Steigerung der Hormone sich diese verbessern können. Ich versuche nun einfach mal den TSH-Wert aus meinem Kopf herauszubekommen :-)

Ferner bekomme ich nun VitaminD hochdosiert. Ich habe nun mehrmals gelesen, dass dieses in Verbindung mit dem Vitamin K2 eingenommen werden soll. Das werde ich mir auch nochmal bestellen.

Ich muss zuhause mal schauen, was meine Ärztin das letzte mal in Sachen Vitamin B12 und Ferritin genau hat gemessen.

Ich bin sehr unsicher, was den Beginn der künstlichen Befruchtung betrifft. Gerne würde ich mich gut eingestellt haben. Was bedeutet aber gut? Da ich aufgrund meiner Gebärmutter und Myomen bzw einer OP eh eine sehr komplizierte Ausgangslage habe, dazu sind wir Selbstzahler, möchte ich hier einfach optimal vorbereitet sein. Zumindest bei den Parametern, dich ich einigermaßen steuern kann.

Ich habe nun nächsten Monat einen Termin in der Schilddrüsenambulanz der Uniklinik. Vorher wollen wir eh noch nicht mit der KB starten.

Liebe Grüße
Antworten

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