Leihmutterschaft in Europa - knappes Ergebnis

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Beitrag von Gast »

Ich denk dass es nicht viel bringen wird weiter zu diskutieren. Bin noch nicht lange hier und war stille mitleserin und man darf sich hier glaub ich nicht kritisch äußern. Zumindest ist es mein Eindruck hier im Forum
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Tauriel39 hat geschrieben:Ich denk dass es nicht viel bringen wird weiter zu diskutieren. Bin noch nicht lange hier und war stille mitleserin und man darf sich hier glaub ich nicht kritisch äußern. Zumindest ist es mein Eindruck hier im Forum
Liebe Tauriel,

ich bedauere deine Schlussfolgerung. Kritisch äußern darf man sich hier bei uns. Nur meine ich, dass kritische Äußerungen auch immer konstruktiv sein sollten. Und dass sie wiederum selbst Kritik aushalten können müssten. Das scheint mir bei dir nach der oben stehenden Äußerung der Fall, denn du meinst ja, es bringt nicht viel, weiter zu diskutieren. ...
Liebe Grüße, Rebella
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Gast

Beitrag von Gast »

Liebe Rebella
Ich dass es zu diesem schwierigen Thema nichts bringt weil jede ihren eigenen Standpunkt hat
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Tauriel39 hat geschrieben:Hallo mondschaf
ich geb dir bedingt recht. Allerdings ist es ein Unterschied ob ich in einem normalen Arbeitsverhältnis steh oder ob durch das austragen eines Babies mit allen Risiken die Schwangerschaft und Geburt mit sich bringen die jeweilige Leihmutter einen körperlichen Schäden davontragen wird.
Es steht jedem frei dafür oder dagegen zu sein. Ich bin strikt gegen Leihmutterschaft. Ich weiß selbst wie schwer ist ungewollt kinderlos zu sein aber für mich gibt es persönlich eine Grenze die ich nicht überschreiten will und dazu gehört eben Leihmutterschaft
hallo tauriel,

zuerst mal finde ich es schade, dass du den eindruck gewinnst, dass man hier nichts kritisches schreiben darf!
den eindruck hatte ich bis jetzt nicht, es gibt hier eine vielzahl von meinungen und manche leute - huhu rebella :ätsch: diskutieren gerne und leidenschaftlich. das wirkt vielleicht für leute, die das diskutieren nicht so gewöhnt sind, befremdlich.

zum einen unterscheide ich bei mir, ob ich selbst leihmutterschaft in anspruch nehmen würde und ob ich es anderen verbieten bzw. wie ich es gesetzlich regeln wollte. das eine hat für mich mit dem anderen nichts zu tun. es gibt vieles, was ich nicht in anspruch nehme, was aber trotzdem gesetzlich geregelt ist und in meinen augen auch geregelt sein muss.

wir haben über leihmutterschaft niemals ernsthaft nachgedacht. nun habe ich bei kiwu gelernt, dass man hier wirklich "niemals nie" sagen sollte, ich persönlich habe meine persönliche grenze jedenfalls mehrfach verschoben, allerdings war leihmutterschaft nie ein thema für mich. wir sind den weg der pflege und später adoption gegangen, das hat sich für uns gut angefühlt.

zu dem, was du schreibst: eine schwangerschaft trägt ein risiko in sich, ja.
es gitb aber auch andere berufe, die riskanter als andere sind. dazu gehört anstrengende körperliche arbeit, leistungssport usw. oder auch berufe wie polizist oder soldat, wo es wahrscheinlicher als bei anderen berufen ist, im dienst umzukommen.
auch da ist die schwangerschaft für mich nichts prinzipiell anderes, sondern eben ein weiterer sonderfall. das besondere scheint mir hier zu sein, dass eine schwangerschaft ein mit sehr viel emotionen verbundenes erleben ist. es gibt aus dem grunde sicher viele, die sagen, sie würden niemals ein kind für eine andere frau austragen.
das ist ja auch ihr gutes recht. ich würde auch z.b. niemals mein leben aufs spiel setzen, um für andere einen krieg führen.
vielleicht gibt es aber auch frauen, die sich sagen, dass die arbeit als leihmutter für sie eine bessere chance ist als das was ihnen sonst an alternativen bleibt. ich weiss es nicht und würde, bevor das nicht untersucht wurde, die leihmutterschaft nicht pauschal verbieten wollen.
es gibt ja frauen, die ausgesprochen gerne schwanger sind, und ihre familienplanung schon abgeschlossen haben.
es hängt ja gewiss auch stark vom mitspracherecht der leihmutter ab. ob sie sich für eine familie entscheiden kann, bei der sie ein gutes gefühl hat oder ob sie den auftrag kriegt und "ihr" kind in eine familie abgeben muss, die sie einfach nur fürchterlich findet.
das sind eben alles dinge, die einer regelung bedürfen, eben damit frauen hier nicht ausgebeutet werden.
ebenso muss geregelt werden, was ist, wenn das kind den auftraggebern (ich gebrauche jetzt extra mal diesen auf den einen oder anderen befremdlich wirkenden begriff) am ende nicht gefällt.
damit erinnere ich an den fall, wo ein behindertes kind abgelehnt wurde.
also sehr vieles, was zu regeln ist.
ein pauschales verbot bewirkt m.a. nur, dass die paare in länder gehen, in denen es keine oder lockere regelungen gibt und wo dann tatsächlich die gefahr von ausbeutung sehr hoch ist.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

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Katharinchen
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Beitrag von Katharinchen »

Hallo Tauriel,

Ich versuche mich, in die Lage einer Frau zu versetzen, die durch Krebs ihre Gebärmutter
verloren hat, aber dennoch nach ein paar Jahren ihren Kinderwunsch erfüllen will.
Sie ist sowieso schon vom Schicksal bestraft, dass sie diese Krankheit bekommen hat,
warum sollte sie nicht die Chance bekommen, mit ihren Eizellen und den Samenzellen
ihres Mannes ihren Kinderwunsch zu erfüllen?
Und da das nur durch eine Leihmutterschaft möglich ist, sollte diese nicht von Grund auf
verboten sein, sondern innerhalb klarer Regelungen möglich sein.

Du hast für Dich entschieden, dass Du niemals eine Leihmutterschaft in Anspruch nehmen
würdest und lieber kinderlos bleibst. Das ist Deine Entscheidung, hinter der Du stehst.

Wenn aber alles verboten werden würde, was einzelne nicht mit ihren Moralvorstellungen
vertreten können, wären wir noch im Mittelalter. Dann dürften Frauen nicht außer Haus
arbeiten, weil sie dann nicht mehr für Haus und Hof da sein können, oder erwachsene Kinder
dürften nicht aus ihrem Elternhaus ausziehen, weil sie ja für die alten Eltern sorgen müssten,
oder Kinder dürften nicht in die Schule gehen, weil ihre Arbeitskraft dann nicht mehr zur
Ernährung der Familie zur Verfügung steht etc. Bei all diesen Beispielen gab es mit Sicherheit
auch jede Menge Menschen, die dagegen waren.

Das hat zwar nichts mit der Leihmutterschaft an sich zu tun, aber ich möchte an diesen
Beispielen verdeutlichen, wie die Übertragung von Grenzen einzelner sich auf die
gesamte Fortentwicklung einer Gesellschaft auswirken würde und das eben in vielen
verschiedenen Bereichen.

Ich denke dabei auch an den Paragraphen 218. Ich selbst würde niemals ein Kind im
Mutterleib abtreiben, aber ich akzeptiere trotzdem, dass es diese Regelung gibt
und andere, die darauf angewiesen sind, sie nutzen können. Da gab es auch viele
Stimmen, die sich dagegen ausgesprochen haben. In meinen Augen ist eine
Abtreibung etwas Schlimmeres, als das Austragen eines Kindes durch eine Leihmutter.
Das Eine, bei dem ein Kind getötet wird, ist aber unter bestimmten Bedingungen erlaubt,
das andere, bei dem einem Kind das Leben geschenkt wird, ist verboten.
Ist das nicht irgendwie absurd?
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Katharinchen,
Du hast in ganz vielen Punkten recht. Wenn alles nur nach Moral ginge wären wir noch im Mittelalter.
Ich habe das Glück eine gesunde Tochter zu haben. Klar hätte ich auch gern mehr Kinder. Aber ich hab meinen Mann erst mit 37 kennen gelernt und bin mit 38 Mutter geworden.
Ich hab zwei gute Bekannte die in jungen Jahren Krebs hatten. Der einen wurde die Gebärmutter entfernt und die andere hatte Brustkrebs. Beide sind in erster Linie froh den Krebs besiegt zu haben. Der Kiwu stand nach der durchmachten Erkrankung nicht mehr im Vordergrund.
Jede Frau sieht das sicher anders und hat einen anderen Leidensdruck.
Aber mit der Leihmutterschaft werden einfach Grenzen überschritten. Ich hätte das Gefühl die Leihmutter auszunutzen und das käme für mich nicht in Frage.
Ich möchte mich jetzt auch aus dieser Diskussion ausklinken weil ich meinen Standpunkt habe und die Mädels die hier mitgeschrieben haben ihren eigenen.
Meine Meinung ändert sich dazu nicht und Eure Meinung auch nicht.
Von daher ist für mich alles geschrieben.
LG
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo tauriel,

du hast das gefühl, dass du die leihmutter ausnutzen würdest.
zum einen habe ich vollstes verständnis dafür, dass du keine leihmutter in anspruch nehmen würdest. ich täte es, wie geschrieben, auch nicht.

nur der grund, den verstehe ich jetzt nicht. es ist doch eine bloße annahme von dir.
vielleicht fühlt sich die leihmutter ja garnicht ausgenutzt, da steckst du doch nicht drin.
ich könnte verstehen, wenn du z.b. als grund angäbest, dass dir das zu intim ist, eine andere frau dein kind austragen zu lassen.
das ist dann ein gefühl, was mit dir alleine zusammenhängt und du kennst dich am besten.

aber bei der leihmutter ein gefühl anzunehmen und dann diese annahme als grund zu nehmen, die leihmutterschaft generell abzulehnen, das verstehe ich nicht.

liebe grüße

mondschaf
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Gast

Beitrag von Gast »

Liebes Mondschaf
du hast recht in dem Punkt dass ich es nicht genau weiß wie die Leihmutter sich fühlt. Aber ich denke einfach an meine eigene Schwangerschaft zurück. All die Gefühle die das wachsende Leben in einem mit sich bringt. Die ersten Bewegungen... das ist so unglaublich emotional dass ich mir schwer vorstellen kann dass eine Leihmutter diese Gefühle ausblenden kann. Die ganzen Hormone tun ja noch ihr Übriges. Von daher glaube ich dass es für die Leihmutter auch sehr schwierig werden könnte weil einfach diese Gefühle dabei sind.
free
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Beitrag von free »

hallo tauriel,ich finde leihmutterschaft sollte weiterhin erlaubt werden.mit rechtlichen grundlagen und einschränkungen um sinnvolle rahmenbedingungen zu schaffen ,die es menschen mit unerfülltem kinderwunsch ermöglicht, ihre eigene familie zu gründen.ich habe nicht das gefühl die tragemutter auszunutzen,da ich ihr auf augenhöhe begegne.ich respektiere den unterschied,aber wir haben eine gleichheit im sozialen leben.wir wissen wie es ist schwanger zu sein und kinder sind ein zentraler punkt in unserem leben.dazu gehört natürlich ein geistiges konzept das meine innere haltung bestimmt.vielleicht kannst du auch irgendwann vorurteilsfrei auf andere zugehen und dich von bewertungen lösen.das wünsche ich dir.lg free
Zuletzt geändert von free am 19 Nov 2016 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Es ist wirklich schade dass ich mit meiner Ansicht abgestempelt werde Vorurteile zu haben nur weil es nicht in das Weltbild hier im Forum passt.
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