Blastozysten

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

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Moderator: sonjazeitler

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unammanu
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Blastozysten

Beitrag von unammanu »

Hallo Frau Zeitler,
wie sehen Sie das?
Wenn sich ein Embryo nicht im Labor zur Blastozyste entwickelt, dann würde er es auch nicht in der Gebärmutter schaffen oder? Also könnte man doch auch immer das Risiko zur Blastokultivierung eingehen? Oder denken Sie, dass manche Mehrzeller in der Gebärmutter höhere Chancen haben?
Danke schonmal für Ihre Antwort
sonjazeitler
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Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

nach wie vor gilt, dass die Bedingungen in der Gebärmutter die beste Umgebung
für die Entwicklung eines Embryos bieten d.h. die Embryonen sollten nicht unnötig lange,
ohne begründeten Vorteil, im Inkubator kultiviert werden. Diese Unterschiede in den Umgebungsbedingungen Gebärmutter
versus Inkubator können in einzelnen Fällen dazu beitragen, dass ein Embryo seine Entwicklungschancen in der Gebärmutter
besser nutzen kann und das Transferieren in einem früheren Stadium den Entwicklungsverlauf positiv beinflußt.

Vorteile einer verlängerten Kultur werden gesehen in Fällen wie:

Es gibt überzählige befruchtete EZ und es kann durch eine verlängerte Kultur eine
Unterscheidung zwischen Embryonen bzgl. ihres Entwicklungspotentials getroffen werden.
Transfere mit Embryonen, die ein hohes Entwicklungspotential haben zeigen höhere SS-Raten und
das Zwillingsrisiko kann reduziert werden, weil häufiger ein SET möglich ist.

Wenn nach mehreren Transferen mit guten Mehrzellern keine SS eingetreten ist,
kann die verlängerte Kultur Aufschluss darüber geben, ob bzw. wie viele Embryonen eine Entwicklung zur BC durchlaufen.
Dadurch kann überprüft werden, ob ev. ein Entwicklungsstop vorliegt als Grund für die ausbleibende SS.

Gruß
Sonja Zeitler
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