Seite 1 von 1

Kann Estrifam im Vorzyklus die Eierstockfunktion bremsen?

Verfasst: 13 Mai 2017 22:53
von Herbstblume
Hallo Herr Dr. Peet,

nach leider bereits mehrjähriger ICSI-Laufbahn habe ich die KiWu-Praxis gewechselt. Dabei kam ein neues Protokoll heraus: Ab dem 3. Tag des Vorzyklus 2 mg Estrifam und ab dem 10. Tag noch 5 mg Primolut dazu. Als die Blutung einsetzte musste ich ab dem zweiten Tag Letrozol nehmen und ab dem 5. Tag 150 iE Menogon spritzen.

Mich machte es stutzig als man mir sagte, dass das Einsetzen der Blutung zwischen Vorzyklus und Stimulationsbeginn keine Periodenblutung im eigentlichen Sinn wäre, da das Estrifam den eigenen Zyklus blockiert hätte. Erst mit der Letrozoleinnahme würde der Zyklus wieder losgehen. Meine Angst war, dass das Estrifam möglicherweise eine ähnliche lahmlegende Wirkung auf die Eierstöcke haben kann wie die Pille im Vorzyklus. Das wurde aber verneint.

Ich muss dazu sagen, dass die Pille meine Eierstöcke seit jeher stark ausbremst. Die erste Woche nach der Pillenabbruchblutung machen meine Eierstöcke normalerweise erst mal so gut wie gar nichts. Trotz dieser im natürlichen Zyklus gemachten Erfahrungen wurde es in der alten KiWu einmal ausprobiert, im Vorzyklus die Pille zu geben. Das Ergebnis war analog dem natürlichen Zyklus. Die erste Stimulationswoche tat sich erstmal nicht viel und dann gab es trotz hoher Stimulation (300 iE) lediglich zwei Follikel. Nur zum Vergleich: Bei den folgenden ICSIs hatte ich ohne vorherige Pilleneinnahme teilweise über ein Dutzend Follikel. Das zur Vorgeschichte.

Knapp eine Woche nach Beginn der Letrozoleinnahme bzw. Spritzen war nun der erste Ultraschall. Und tatsächlich hat sich so wie befürchtet nichts getan. Eine flache Schleimhaut und ein einziger für den Zyklustag zu kleiner Follikel wurde gesehen. Ich sollte sogar die bereits verordneten Cetrotide-Spritzen wieder absetzen. Aktuell soll ich zwar noch weiter das Stimulationsmedikament spritzen, aber ich bin skeptisch.

Ist es denkbar, dass Estrifam im Vorzyklus die Eierstöcke ausbremst oder den Zyklus aus dem Takt bringt oder dürfte die miserable Reaktion auf die Stimulation mit der erfolgten Behandlung im Vorzyklus eher nichts zu tun haben?

Verfasst: 14 Mai 2017 10:43
von Dr.Peet
Hallo,
das Estrifam hat sicher diesen negativen Verlauf nicht bewirkt. Sie scheinen eine extrem Low Responderin zu sein, da kann es auch mal schlechte und weniger schlechte Zyklen geben!
Grüße
Peet

Verfasst: 14 Mai 2017 14:12
von Herbstblume
Hallo Herr Dr. Peet,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich glaube nicht, dass ich bisher ein extremer Low Responder war. Oder zählt man dazu, wenn man teilweise über ein Dutzend Eizellen hat?

Irgendwas scheint dann wohl nicht zu passen. Ich habe auch nach 1 1/2 Wochen nun immer noch Schmierblutungen, was ich so weder aus natürlichen, noch aus stimulierten Zyklen kenne.