Reservierte Proben "für das Geschwisterchen"

Die heterologe Insemination ist eine Insemination mit Spendersamen.

Hinweis: offen zugänglich.

Moderatoren: rebella67, Moderator-HI

rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Reservierte Proben "für das Geschwisterchen"

Beitrag von rebella67 »

Hallo an alle, die noch über solche reservierten Proben verfügen oder die vor dem 01.07.2018 eine Insemination beabsichtigen und daran denken, nach einem Erfolg Proben für das Geschwisterchen zu reservieren,

ab dem 01. Juli 2018 tritt das Samenspenderegistergesetz in Kraft. Das heißt, die Daten aller Spender, mit deren Samen ab diesem Tag inseminiert wird, müssen in einem Zentralregister, dem DIMDI, gespeichert werden. Eine Speicherung kann jedoch nur dann erfolgen, wenn eine Einwilligung des Spenders zu dieser Datenspeicherung vorliegt.

Was bedeutet das für euch?

Wenn ihr Proben reserviert habt und der Spender nicht einwilligt, dann können eure Proben ab diesem Datum nicht mehr verwendet werden.

Daher solltet ihr euch schon jetzt überlegen, ob ihr das Geschwisterchen vielleicht schon vor diesem Termin angeht. Oder aber ihr fragt bei der Samenbank nach, ob euer Spender eingewilligt hat. Dann wäre alles in trockenen Tüchern.

Wenn ihr derzeit versucht, eine erste Schwangerschaft zu erreichen, dann achtet bitte bereits jetzt darauf, dass ihr solchen Samen inseminiert bekommt, der zu einem Spender gehört, der seine Einwilligung zur Datenspeicherung beim DIMDI gegeben hat. Nur dann ist die Voraussetzung dafür geschaffen, dass ihr diesen Spender auch noch für ein Geschwisterchen bekommt.

Mich interessieren auch eure Erfahrungen, die ihr diesbezüglich mit eurer Samenbank macht. Gerne in diesem Thread oder aber auch per PN. Vielen Dank!
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
narim
Rang2
Rang2
Beiträge: 1345
Registriert: 29 Aug 2005 15:18

Beitrag von narim »

Uih. .Da sehe ich schwarz. ..Kann mir schon vorstellen das da nicht viele mitmachen und die Daten speichern lassen...Auch im Hinblick auf die Zulunft.
Glaube auch das bald auch Eizellpenderinnen in Daten Banken gespeichert werden müssen....
Kann mir vorstellen das das in Zukunft alles nicht mehr so einfach sein wird...Es kommen immer mehr Gesetze überall...Leider
Ich 45 , Partner 39
2000 Geburt Sohn Spontan SS..Notkaiserschnitt
2005 Geburt Tochter Spontan SS Traumgeburt
2007 Geburt Sohn... 3 Clomifen Versuche Spontangeburt
2015. Geburt Tochter 1.Eizellspende Unica
Benutzeravatar
Mondschaf
Rang4
Rang4
Beiträge: 8344
Registriert: 08 Dez 2002 18:05

Beitrag von Mondschaf »

narim hat geschrieben:Uih. .Da sehe ich schwarz. ..Kann mir schon vorstellen das da nicht viele mitmachen und die Daten speichern lassen...Auch im Hinblick auf die Zulunft.
Glaube auch das bald auch Eizellpenderinnen in Daten Banken gespeichert werden müssen....
Kann mir vorstellen das das in Zukunft alles nicht mehr so einfach sein wird...Es kommen immer mehr Gesetze überall...Leider
hmm, dem "leider" würde ich nicht zustimmen.
es ist doch besser, wenn eindeutige regelungen gibt und sowohl die spender als auch die, die die spende nehmen, von vorne herein wissen, was auf sie zukommen wird.
schlimmer sind im nachgang geänderte gesetze,
ich fänd es vielleicht nicht so toll, wenn ich vor jahren gespendet hätte und gedacht hätte, dass ich anonym bleibe. und nun haben die kinder das recht auf kenntnis ihrer genetischen eltern....

das bringt den einen oder anderen sicher in eine sitiation die er oder sie nie haben wollte und aus der es kein entkommen gibt.

liebe grüße
mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
Minnas Mama
Rang0
Rang0
Beiträge: 200
Registriert: 29 Nov 2014 19:03

Beitrag von Minnas Mama »

Liebe Rebella, eine Frage dazu: (Ich hatte schon im anderen Forum die Unterhaltung gesehen, konnte aber nicht ganz folgen.)
Unsere Proben lagern in der Kiwu-Klinik. Sind sie somit sicher und nicht direkt von der neuen Regelung betroffen?? Also, könnten wir sie noch aufbrauchen (sofern nötig) oder muss die Kiwu sie vernichten, falls unser Spender nicht eingewilligt hat?
Die Proben sind aus Erlangen. Wir hatten uns damals für die SB entschieden, weil sie das mit den Daten der Spender recht gut zu regeln scheinen.

Nachtrag: Habe mir jetzt den Gesetzestext durchgelesen und bin etwas schlauer. Unter §13 Übergangsregelungen habe ich die Antwort gefunden.
Kiwu seit 2011
Tese 2013
ICSI seit 2014
2016, 4. ICSI: Tochter fest im Herzen
danach leider erfolglos
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Liebe Minnas Mama,

Gesetzesinterpretationen sind ja meistens schwierig. Ich habe das gerade nachgelesen und bin nicht wirklich schlauer. Ich würde mich in euerm Fall unbedingt an Erlangen wenden und fragen, wie es in euerm Fall aussieht.
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Liebe narim,

ich bin da ganz bei Mondschaf. Super, dass es jetzt dieses Gesetz gibt. Es wäre schön, wenn es das auch für Eizell- und Embryonenspenden gäbe.

Nur leider wird es jetzt in der Übergangszeit Familien geben, die Proben reserviert haben und nicht mehr verwenden können. Das ist ärgerlich.
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
narim
Rang2
Rang2
Beiträge: 1345
Registriert: 29 Aug 2005 15:18

Beitrag von narim »

Mag sein aber anonym heisst anonym. ..Warum soll das dann gespeichert werden.....Ich jedenfalls möchte nicht wissen wer die Spender sind und andersrum sollen die auch nicht wissen wer ich bin.
Wenn ich das so wollte...Würde ich mir dann das passende Land dafür suchen.
Na. ..Jeder wie er es mag.....
Ich 45 , Partner 39
2000 Geburt Sohn Spontan SS..Notkaiserschnitt
2005 Geburt Tochter Spontan SS Traumgeburt
2007 Geburt Sohn... 3 Clomifen Versuche Spontangeburt
2015. Geburt Tochter 1.Eizellspende Unica
Benutzeravatar
Mondschaf
Rang4
Rang4
Beiträge: 8344
Registriert: 08 Dez 2002 18:05

Beitrag von Mondschaf »

narim hat geschrieben:Mag sein aber anonym heisst anonym. ..Warum soll das dann gespeichert werden.....Ich jedenfalls möchte nicht wissen wer die Spender sind und andersrum sollen die auch nicht wissen wer ich bin.
Wenn ich das so wollte...Würde ich mir dann das passende Land dafür suchen.
Na. ..Jeder wie er es mag.....
narim, in dem zugrundeliegenden gesetz geht nicht darum, was DU wissen möchtest. das weisst du ja und kannst entsprechend handeln.

sondern darum, was DEIN KIND eventuell später mal wissen möchte! hier sollen die register dafür sorgen, dass das informationsrecht des kindes auf seine genetische abstammung - das gibt es nun mal - später erfüllt werden kann.
du weisst jetzt doch nicht, was dein kind später mal fragt und willst doch nicht türen verschliessen.

die alte situation halte ich für die spender unfair.
sie haben seinerzeit gespendet im glauben, dass sie anonym bleiben.
auf basis des EU gesetzes kann sich aber jedes kind die spenderdaten erklagen (wurde mir vor jahren in der kiwu gesagt, noch vor dem von rebella erwähnten register).
somit hat ein spender eventuell plötzlich die situation, dass ein kind, von dem er nie wusste, quasi vor seiner haustür steht. da hätte ich auch aus spendersicht gerne eine klare regelung, um zu wissen, womit ich später zu rechnen habe.
bei der neuen regelung weiss ein spender, worauf er sich einlässt.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

So, wie Mondschaf es schreibt.

Aber Mondschaf, die alte Situation ist ein Dilemma. Denn wenn man nicht "unfair" zum Spender ist, ist man "unfair" zum Kind. Wobei man ja nicht davon ausgehen muss, dass für den Spender mit dem Auftreten des Kindes unbedingt die Welt zusammenbrechen muss. - Wenn das Kind aber schon gefragt hat, dann ist es für dieses zumindest schon von Bedeutung.

Ich gehe davon aus, dass auch die meisten damaligen Spender es nicht so schlimm (wenn nicht sogar positiv) empfinden, wenn das Kind sich mal vorstellt. Und bei den anderen kommt es evt. darauf an, welche Gedanken man bei ihnen anstößt. Denn bei näherer Betrachtung ist das kein Weltuntergang.

Generell finde ich es aber gut, wenn man vorher gut aufgeklärt wird und sich dann auch daran orientieren kann.
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
Bluemchen30
Rang0
Rang0
Beiträge: 9
Registriert: 05 Sep 2010 19:47

Beitrag von Bluemchen30 »

Ich war mehrere Jahre nicht mehr in diesem Forum. Wir sind auch bei der Erlanger Samenbank. Von dort wurden wir leider nicht informiert, sonst hätten wir wohl bereits letztes Jahr mit dem Geschwisterkind angefangen. Unsere Kinderwunsch-Praxis hat uns über unser "Dilemma" informiert - zum Glück! Jetzt haben wir die Versuche fürs Geschhwisterkind vorgeschoben, allerdings werden wir es nicht schaffen, alle Proben vor dem 01.07.18 zu verbrauchen, was sehr ärgerlich ist, weil die Sehnsucht exrem groß ist und ich mich ziemlich verrückt mache. Unser Spender hat sich bisher in Erlangen noch nicht gemeldet. Erlangen hat übrigens nicht sehr überzeugend reagiert: Nach dem Telefonat dort war ich ziemlich sauer. Haben wir Erlangen doch aufgrund seiner Transparenz ausgewählt(wir haben sobald als möglich mit der Aufklärung begonnen)!

Der erste Versuch ist leider gescheitert, entsprechend ist meine Stimmung. Ich habe ein großes Problem damit, dass die verbliebenen Proben vernichtet werden und wir keine Chance haben, uns dagegen zu wehren. Ich fühle mich wieder doppelt bestraft...

Viele Grüße
Blümchen30
Antworten

Zurück zu „Informationen rund um das Thema HI“