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Prednisolon oder Dexamethason besser?

Verfasst: 07 Jan 2018 08:58
von Glueckskind2016
Guten Morgen,

aufgrund eines zu aktiven Immunsystems (leicht erhöhte NK-Zellen, dauerhaft erhöhte Th1/Th2-Ratio, 6 von 9 fehlenden Kir-Genen, Hashi) habe ich in den bisherigen Versuchen Prednisolon genommen, einmal war ich schwanger bis zur 6. Woche.
Für den nächsten Versuch überlege ich, ob Dexamethason statt Prednisolon besser sein könnte. Hat jemand von Euch Erfahrungen?
Den Nachteil bei Dexamethason sehe ich in der Plazentagängigkeit, gibt es ansonsten Vorteile gegenüber Prednisolon?

Vielen Dank

Glückskind

Verfasst: 09 Jan 2018 13:20
von Möwe
Liebes Glückskind,

die Frage "Dexa oder Predni" wurde hier im Forum schon oft gestellt und auch ich habe schon häufiger darüber nachgegrübelt ;-). Ich bin irgendwann im "großen Immu-Ordner" fündig geworden – dort hatte ein User (Andiadm) bereits vor ein paar Jährchen seine Infos zur Verfügung gestellt, warum seiner Ansicht nach Dexa bei immunologischen Problemen besser sei. Ich kopiere dir seinen Text mal hier ein, vielleicht hilft er dir ja weiter:

"Ich habe heute einen Lesenachmittag eingelegt, mir ist ein Termin ausgefallen, und endlich bin ich draufgekommen, warum Dexamethason besser als Prednisolon ist.
Also, das oben verlinkte Dokument zeigt ja ganz deutlich, dass die Exprimierung von HLA-G essentiell wichtig ist, um die korrekte Immuntoleranz hervorzurufen. Und, man siehe und staune, das Dexamethason vervierfacht die HLA-G Exprimierung, also den Schutz des Trophoblasten vor einer falschen Immunreaktion.
Und warum nun Dexa und nicht Predni? Das HLA-G wird ja nur vom Trophoblasten exprimiert, nicht von den maternalen Zellen. Deswegen muss ein Wirkstoff, der die Exprimierung des HLA-G verändert auch im Trophoblasten ankommen. Nachdem die Plazenta ja nach der Einnistung der Blastozyste im Uterus aus dem fetalen Trophoblasten ensteht, kann auch nur ein Wirkstoff der plazentagängig ist, trophoblastgängig sein. Und deswegen wird nur ein plazentagängiges Glucocorticoid seine HLA-G steigernde Wirkung im Trophoblast entfalten können, was die Wirkung vom Dexa erlaubt und die vom Predni verhindert."


Meine persönliche Statistik sieht jedoch anders aus, unter Dexa bin ich nie schwanger geworden. Ich hatte es jedoch auch nur bei zwei oder drei Versuchen, was natürlich wenig repräsentativ ist ;-). Also werde ich auch vor meinem nächsten Transfer erneut grübeln, ob ich es mit Predni oder Dexa probieren werde. Was meint denn dein Arzt?

Liebe Grüße
Möwe

Verfasst: 09 Jan 2018 19:07
von Else13
Danke liebe Möwe, dass du das nochmal hier reinkopiert hast :prima:

Ich hatte mich ja dann auch für Dexa entschieden und für Prof. Würfel war es ok. Allerdings sollte ich nach positivem Test von 1 mg Dexa auf 15 mg Predni switchen....

Verfasst: 10 Jan 2018 16:55
von Glueckskind2016
Liebe Möwe,

vielen Dank für die Info. Genau nach so einer Antwort hätte ich gesucht... Schön von dir zu lesen :knuddel:

Den Doc habe ich von mir aus darauf angesprochen und fragte ihn, ob ich es mit Dexa probieren soll. Er meinte dazu, könne ich machen. Er hat bewusst davon gesprochen, dass es ein probieren sei... Also hab ich seine Aussage dahingehend interpretiert, es sei wahrscheinlich Jacke wie Hose... ob er es speziell in meinem Falls so sieht oder allgemein kann ich nicht einschätzen.

Liebe Grüße

Liebe Else,

vielen Dank auch dir. Bin übrigens beim gleichen Doc und er meinte ich solle 0,5mg Dexa nehmen.
Herzlichen Glückwunsch dir zur Schwangerschaft *dd* Bin hier eine stille Mitleserin und deine lange KiWu-Geschichte hat mich bewegt. Ich freue mich sehr für Dich, dass deine Ausdauer - die sicherlich nicht einfach war - sich so sehr gelohnt hat.

Liebe Grüße

Verfasst: 10 Jan 2018 21:30
von Else13
Danke liebes Glueckskind! Ja, stimmt, ich hatte auch den Eindruck, dass es für den Prof. Jacke wie Hose ist ;-)