Suche Rat und Austausch bezüglich Eizellenspende
Verfasst: 15 Jan 2020 19:41
Hallo zusammen!
Sollte ich meinen Beitrag in einem Teil des Forums gepostet haben der nicht dafür vorgesehen ist, bitte ich um Entschuldigung. Verschiebt ihn einfach dahin wo er hingehört oder löscht ihn. Danke.
Es gibt keinen Tag an dem ich nicht über die Themen eigene Kinder, unsere vergangenen drei erfolglosen ICSI-Versuche und über eine mögliche Eizellenspende nachdenke. 2016, ich war zum damaligen Zeitpunkt 39 Jahre alt, entschieden wir uns dazu Hilfe in einer Kinderwunschklinik zu suchen. Wir hatten Glück. Die Klinik für die wir uns entschieden hatten war die Richtige für uns. Wir wurden hervorragend und vor allem einfühlsam beraten und betreut. Wir haben uns immer gut aufgehoben gefühlt. 2017 hatten wir dann drei Versuche. Alle drei Versuche schlugen fehl. Keiner der wieder eingesetzten Blastozysten wollte sich bei mir einnisten. All meine Ärzte haben mir, bis zum heutigen Tag, immer wieder bestätigt, dass ich körperlich in einem guten Zustand bin. Meine Gebärmutter tut exakt das, was sie tun muss und das ganz ohne Zugabe von Medikamenten. Das Einzige was man erwähnte war, dass ich aufgrund meines Alters weniger Einzellen produziere. Das sei aber normal. Und die, die ich produziere seien in einem guten Zustand. Bei meinem Mann sah es ein wenig anders aus. Quantität und Qualität seiner Spermien waren nicht allzu gut.
2018 stand für meinen Mann fest, dass wir eine Eizellenspende machen werden. Wir haben nie wirklich darüber gesprochen. Er machte es für uns zu einer Tatsache. Das lag unter anderem daran, das Familie, der Wunsch nach eigenen Kindern sehr tief und stark in ihm verankert ist. Er leidet unter der Kinderlosigkeit und das nicht nur emotional/psychisch. Über meine Gefühle und was dieser Schritt für mich bedeuten würde, haben wir sehr, sehr lange Zeit nicht gesprochen. Es ist eben nicht einfach. Angst, Schmerz, Verzweiflung Wut und tief empfundene Trauer sind nur einige der Gefühle die mich, die uns Monat für Monat begleiten, ebenso wie unzählige Fragen. Aber es sind nicht nur negative Gefühle die uns durch die Zeit unseres Kinderwunschs begleiten. Unser Wunsch wird ebenso von Liebe und Hoffnung getragen, die uns stärken.
Das Thema Einzellenspende im Internet, sowie die vielen unterschiedlichen Meinungen und Ansichten dazu, die meist alles andere als reflektiert sind, verunsichern mich stark und machen mich teilweise sogar wütend. Seit über zwei Jahren denke ich über eine Eizellenspende nach und setzte mich damit auseinander. Für mich kein leichter Schritt. Daher finde ich es überaus verletzend wenn man Frauen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, für eine Eizellenspende entscheiden, unterstellt egoistisch zu handeln. Dabei steht in meinem Denken und Handeln das Kind, dessen Wohl und Wehe und seine Zukunft in jedem Augenblick im Vordergrund. Ich tue mir schwer mit der Entscheidung Eizellenspende. Ich quäle mich mit zahllosen "Was-wäre-wenn"-Fragen, auf die ich letztendlich keine Antwort erhalte, herum. Das würde ich sicherlich nicht, wenn das Wohl des Kindes mir nicht wichtig wäre.
Es fällt mir unglaublich schwer mich auf das Abenteuer Einzellenspende einzulassen. Ich habe Angst. Für mich ist es nicht einfach diesen Weg zu beschreiten.
Unser Ziel ist es unserem Kind zu erzählen wie es zu uns kam. Ich habe bereits einige Kinderbücher die sich mit dieser Thematik beschäftigen gekauft und gelesen. Sie zu lesen hat mich sehr berührt. Ich möchte es richtig machen. Die richtige(n) Entscheidung(en) treffen. Aber je mehr ich versuche zu planen, alles zu berücksichtigen, umso mehr merke ich dass das Leben nicht planbar ist. Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Genetik ist nicht alles. Und doch spüre ich den Wunsch in mir mich in unserem Kind wiederzuerkennen. Ist das ein egoistischer Wunsch? Was darf ich spüren, was empfinden? Werde ich es innerlich ablehnen? Ehrlich gesagt bin ich ziemlich durcheinander. Und natürlich habe ich auch Angst davor wie unser Kind damit umgehen wird. Wie wird es reagieren, wenn es davon erfährt? Wird es daran zerbrechen? Wird es mir ein Leben lang Vorwürfe machen und mich gar hassen? Würde meine Entscheidung für eine Eizellenspende sein Leben in einen endlosen Alptraum verwandeln? Wie würden seine Schulfreunde damit umgehen? Würde man ihn deshalb hänseln? Würde unser Kind mich Tag für Tag wissen lassen, dass ich nicht seine echte, seine richtige Mama bin? Werde ich für unser Kind nur Mutter zweiter Klasse sein? Wird es sein Leben lang nach seiner leiblichen Mutter suchen und daran zerbrechen? Wie wichtig ist Genetik? Ist es so sicher wie das Amen in der Kirche das sich Kinder die durch eine Eizellen- oder Samenspende gezeugt wurden auf die Suche nach ihren genetischen Eltern machen? Können Kinder nur glücklich werden wenn sie ihre leiblichen Eltern kennen?
Werde ich es lieben können, obwohl es nicht mein leibliches Kind ist? Wird es mich als Mutter (spätestens in der Pubertät) ablehnen? Was wird dieser Schritt, die Entscheidung zur Eizellenspende mit mir machen? Wie werde ich empfinden? Mache ich mir zu viele Gedanken?
Ich hoffe sehr hier Menschen zu finden mit denen ich mich austauschen kann, die mir neue Blickwinkel aufzeigen können und mich an ihren Erfahrungen und ihrem Wissen teilhaben lassen möchten. Das würde mich sehr freuen.
Für all eure Kinderwunschbemühungen
ganz, ganz viel Erfolg!
Schöne Grüße
Traumblau
Sollte ich meinen Beitrag in einem Teil des Forums gepostet haben der nicht dafür vorgesehen ist, bitte ich um Entschuldigung. Verschiebt ihn einfach dahin wo er hingehört oder löscht ihn. Danke.
Es gibt keinen Tag an dem ich nicht über die Themen eigene Kinder, unsere vergangenen drei erfolglosen ICSI-Versuche und über eine mögliche Eizellenspende nachdenke. 2016, ich war zum damaligen Zeitpunkt 39 Jahre alt, entschieden wir uns dazu Hilfe in einer Kinderwunschklinik zu suchen. Wir hatten Glück. Die Klinik für die wir uns entschieden hatten war die Richtige für uns. Wir wurden hervorragend und vor allem einfühlsam beraten und betreut. Wir haben uns immer gut aufgehoben gefühlt. 2017 hatten wir dann drei Versuche. Alle drei Versuche schlugen fehl. Keiner der wieder eingesetzten Blastozysten wollte sich bei mir einnisten. All meine Ärzte haben mir, bis zum heutigen Tag, immer wieder bestätigt, dass ich körperlich in einem guten Zustand bin. Meine Gebärmutter tut exakt das, was sie tun muss und das ganz ohne Zugabe von Medikamenten. Das Einzige was man erwähnte war, dass ich aufgrund meines Alters weniger Einzellen produziere. Das sei aber normal. Und die, die ich produziere seien in einem guten Zustand. Bei meinem Mann sah es ein wenig anders aus. Quantität und Qualität seiner Spermien waren nicht allzu gut.
2018 stand für meinen Mann fest, dass wir eine Eizellenspende machen werden. Wir haben nie wirklich darüber gesprochen. Er machte es für uns zu einer Tatsache. Das lag unter anderem daran, das Familie, der Wunsch nach eigenen Kindern sehr tief und stark in ihm verankert ist. Er leidet unter der Kinderlosigkeit und das nicht nur emotional/psychisch. Über meine Gefühle und was dieser Schritt für mich bedeuten würde, haben wir sehr, sehr lange Zeit nicht gesprochen. Es ist eben nicht einfach. Angst, Schmerz, Verzweiflung Wut und tief empfundene Trauer sind nur einige der Gefühle die mich, die uns Monat für Monat begleiten, ebenso wie unzählige Fragen. Aber es sind nicht nur negative Gefühle die uns durch die Zeit unseres Kinderwunschs begleiten. Unser Wunsch wird ebenso von Liebe und Hoffnung getragen, die uns stärken.
Das Thema Einzellenspende im Internet, sowie die vielen unterschiedlichen Meinungen und Ansichten dazu, die meist alles andere als reflektiert sind, verunsichern mich stark und machen mich teilweise sogar wütend. Seit über zwei Jahren denke ich über eine Eizellenspende nach und setzte mich damit auseinander. Für mich kein leichter Schritt. Daher finde ich es überaus verletzend wenn man Frauen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, für eine Eizellenspende entscheiden, unterstellt egoistisch zu handeln. Dabei steht in meinem Denken und Handeln das Kind, dessen Wohl und Wehe und seine Zukunft in jedem Augenblick im Vordergrund. Ich tue mir schwer mit der Entscheidung Eizellenspende. Ich quäle mich mit zahllosen "Was-wäre-wenn"-Fragen, auf die ich letztendlich keine Antwort erhalte, herum. Das würde ich sicherlich nicht, wenn das Wohl des Kindes mir nicht wichtig wäre.
Es fällt mir unglaublich schwer mich auf das Abenteuer Einzellenspende einzulassen. Ich habe Angst. Für mich ist es nicht einfach diesen Weg zu beschreiten.
Unser Ziel ist es unserem Kind zu erzählen wie es zu uns kam. Ich habe bereits einige Kinderbücher die sich mit dieser Thematik beschäftigen gekauft und gelesen. Sie zu lesen hat mich sehr berührt. Ich möchte es richtig machen. Die richtige(n) Entscheidung(en) treffen. Aber je mehr ich versuche zu planen, alles zu berücksichtigen, umso mehr merke ich dass das Leben nicht planbar ist. Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Genetik ist nicht alles. Und doch spüre ich den Wunsch in mir mich in unserem Kind wiederzuerkennen. Ist das ein egoistischer Wunsch? Was darf ich spüren, was empfinden? Werde ich es innerlich ablehnen? Ehrlich gesagt bin ich ziemlich durcheinander. Und natürlich habe ich auch Angst davor wie unser Kind damit umgehen wird. Wie wird es reagieren, wenn es davon erfährt? Wird es daran zerbrechen? Wird es mir ein Leben lang Vorwürfe machen und mich gar hassen? Würde meine Entscheidung für eine Eizellenspende sein Leben in einen endlosen Alptraum verwandeln? Wie würden seine Schulfreunde damit umgehen? Würde man ihn deshalb hänseln? Würde unser Kind mich Tag für Tag wissen lassen, dass ich nicht seine echte, seine richtige Mama bin? Werde ich für unser Kind nur Mutter zweiter Klasse sein? Wird es sein Leben lang nach seiner leiblichen Mutter suchen und daran zerbrechen? Wie wichtig ist Genetik? Ist es so sicher wie das Amen in der Kirche das sich Kinder die durch eine Eizellen- oder Samenspende gezeugt wurden auf die Suche nach ihren genetischen Eltern machen? Können Kinder nur glücklich werden wenn sie ihre leiblichen Eltern kennen?
Werde ich es lieben können, obwohl es nicht mein leibliches Kind ist? Wird es mich als Mutter (spätestens in der Pubertät) ablehnen? Was wird dieser Schritt, die Entscheidung zur Eizellenspende mit mir machen? Wie werde ich empfinden? Mache ich mir zu viele Gedanken?
Ich hoffe sehr hier Menschen zu finden mit denen ich mich austauschen kann, die mir neue Blickwinkel aufzeigen können und mich an ihren Erfahrungen und ihrem Wissen teilhaben lassen möchten. Das würde mich sehr freuen.
Für all eure Kinderwunschbemühungen
ganz, ganz viel Erfolg!
Schöne Grüße
Traumblau