Frage an Dr. Peet

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Moderator: Dr.Peet

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LisaD2020
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Frage an Dr. Peet

Beitrag von LisaD2020 »

Hallo Herr Dr. Peet,
Bereits 4 Transfere mit perfekten Embryonen habe ich hinter mir. Der 2. Transfer war erfolgreich, endete aber in einer FG (MA 7 SSW)...
Nach der Fehlgeburt war ich beim immunologen und habe dann bei den 2 transferen die Omegaven Infusion sowie Vitamin D und Omega 3 in Kapseln zu mir genommen. Auch das ergab keinen Erfolg.
Gerinnung, Schilddrüse (nehme L-Thyroxin) ist also auch optimal eingestellt und Genetik habe ich bereits machen lassen. Nächster Schritt ist die Gebärmutter Biopsie und Spiegelung um Endo zu vermeiden.
Habe starkes PCO - AMH 22! Wichtige Info noch; bin 25 Jahre alt. Kiwu seit 2 Jahren, erstes Jahr ohne kiwu Klinik probiert, seit Januar 20 in kiwu.
Transfer 1, 3 und 4 war immer an ZT 20-25, der Transfer Nr. 2 (der erfolgreiche) war an ZT35. Hat das was mit dem Einnistungsfenster zu tun? - ERA TEST? (Alles künstliche Zyklen da keine Periode aufgrund von PCO)
Der einzige Wert bei der Immunologie der nicht passt sind die B Lymphozyten, sowie die CD8 Zellen. Killerzellen liegen bei 12,5%. Ist das zu hoch?!
Bei jedem Transfer habe ich noch zusätzlich Ass100 eingenommen.
Welche Behandlung können Sie noch empfehlen?

Bitte um Rückmeldung.
Vielen Dank!
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
Ja, der ERA Test wäre hier eine Möglichkeit.
Sowohl die immunologische Diagnostik, als auch die- Therapie können sie aber vergessen!
Hierzu:
Auf der Suche nach möglichen allgemeingültigen Antworten auf die immer wiederkehrenden Fragen nach der Sinnhaftigkeit von Immuntherapien finden sich in der aktuellen Fachliteratur folgende Zusammenfassungen / Empfehlungen:
The role of immunotherapy in in vitro fertilization: a guideline
Practice Committee of the American Society for Reproductive Medicine American Society for Reproductive Medicine, Birmingham, Alabama
(Fertil Steril 2018; 110:387-400. 2018 by American Society for Reproductive Medicine.)
Endergebnis übersetzt (Dr. Peet):
Immuntherapien, die darauf abzielen, die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt bei der IVF-Behandlung zu verbessern, haben sich in der Regel als unwirksam erwiesen oder wurden nicht ausreichend untersucht, um endgültige Empfehlungen für ihre Verwendung zu geben.
________________________________________
The role of immunotherapy in in vitro fertilization and recurrent pregnancy loss: 
a systematic review and meta-analysis
Chiara Achilli, M.D., Montserrat Duran-Retamal, M.D., Wael Saab, M.R.C.O.G, Paul Serhal, M.R.C.O.G and Srividya Seshadri, M.D.
Centre for Reproductive and Genetic Health, London, United Kingdom
(Fertil Steril 2018; 110:1089-100. 2018 by American Society for Reproductive Medicine.)
Endergebnis übersetzt (Dr. Peet):
Auf der Grundlage der in unserer Überprüfung vorgelegten Nachweise spielt die Immuntherapie keine Rolle bei der Verbesserung der LBR (Lebendgeburtenrate) bei Frauen, die sich einer IVF mit oder ohne RIF-Vorgeschichte unterziehen.
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Immune modulation treatments – where is the evidence?
Malene Meisner Hviid, M.D.a and Nick Macklon, M.D., Ph.D.a,b
a Department of Obstetrics and Gynecology, Zealand University Hospital, Roskilde, Denmark; and b Department of Obstetrics and Gynaecology, University of Southampton, Princess Anne Hospital, Southampton, United Kingdom
Steril 2017; 107:1284-93. 2017 by American Society for Reproductive Medicine.)
Endergebnis übersetzt (Dr. Peet):
Die Auswertung von Studien zur Immunmodulation ist deprimierend. Auf der einen Seite fehlen echte Nachweise für die Wirkung dieser Therapien, zum anderen scheinen gelegentlich kommerzielle Interessen hinter ihnen zu stehen.
Dr. Peet, Juli 2019
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
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Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
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