Zahlen und Fakten zur Kiwu-Behandlung

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo, Ihr alle,

mir gehen immer noch nicht die 130.000 Abtreibungen im Jahr aus dem Kopf. Wenn ich mir die Statistik genauer anschaue (http://www.destatis.de/basis/d/gesu/gesutab16.htm), dann meine ich, daß das wirklich alles Abtreibungen sein müssten, jedes 6. ? 7. Kind! Was kostet eigentlich so eine Abtreibung incl. Beratungsgespräch? Und was kostet GKV-finanzierte Emfängnisverhütung? Diese ?Pillen? werden doch von der Kasse bezahlt oder irre ich mich da? Was kosten die in einer Monats- oder Jahresdosis? Wieviele Frauen lassen sich diese von der Kasse bezahlen? Das sind doch Kosten, die die Kassen an uns sparen können. Im Laufe der Jahre summiert sich so was bestimmt auch.

Ich denke gerade an diese empfängnisverhütenden Hormone, weil ich gefragt wurde, ob es nicht schlimm war, daß ich meinem Körper diese eingreifenden Hormone im Laufe meiner Behandlungen zugemutet habe. Je näher ich darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluß, daß einige wenige Male FSH und Co. sicher weniger gefährlich ist als jahrzehntelang empfängnisverhütende Hormone nehmen. Letzteres können wir uns doch sparen ? oh, wie gesund wir leben!

Rebella
JBB
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Beitrag von JBB »

Hey Rebella,

der Vergleich mit den Hormonen ist gut! :D

Empfängnisverhütung wird NICHT von den KK bezahlt, Pille, Spirale und co müssen privat bezahlt werden. Ausnahme: Junge Frauen unter 21? / 18? bekommen das kostenlos verschrieben, damit nicht so viele Minderjährige schwanger werden.

Dein Unverständnis zu der Anzahl der Abtreibungen teile ich vollkommen.
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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Jobsis
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Beitrag von Jobsis »

Veronique hat geschrieben:Hi!


Ich habe keine Ahnung, ob Abtreibungen in Deutschland erstattet werden, aber kann folgendes sagen:



Veronika
Abtreibung werden wohl jetzt über Steuern bezahlt (wie Mutterschaftsgeld und Krankengeld bei erkranktem Kind), wir düber KK abgerechnet, und die machen das dann mit den Steuern :evil: .
Ich bin mir sicher, dass viele bewusster verhüten würden, wenn sie die Abtreibungen selbst bezahlen müssten, so gehen sie halt das Risiko ein, ss zu werden, kann man ja wieder "wegmachen" *mecker* , vielleicht würde auch die ein oder andere sonst das Kind zur Ado freigeben.
Liebe Grüsse, <img src="http://www.cheesebuerger.de/images/midi ... h/a010.gif">
Jobsis
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Zu dem, der warten kann, kommt alles mit der Zeit
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich hatte vor kurzem ein Telefonat mit einer Frau Stomper vom Familienministerium, die wohl auch für Abtreibungen zuständig ist, und die erzählte mir, daß Abtreibungen im Allgemeinen selbst finanziert werden müssen. Nur in besonderen Härtefällen geht das über die Steuern. Ob ich´s glauben soll?
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Zieglergaby
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Beitrag von Zieglergaby »

Hallo ihr Lieben, :knuddel: :knuddel: :knuddel:
ich auch mal hier: Ich war am Donnerstag auf einem SPD Infotag zur Reform und konnte auch die Frage anbringen, warum bei KIWU so eklatant gespart wird.
Gesundheitsökonom Prof. Dr. Dr Lauterbach und Patientenbeauftragte Kühn Mengel beantworteten es u.a. so:
Es stehe nirgendwo geschrieben, dass es ein Recht auf ein Kind gibt. (wutplatz......)
Man müsse auch sparen um sich andere Wünsche wie Haus o.ä. zu erfüllen also sei das zumutbar. Man müsse auch auf die Erfüllung anderer Wünsche verzichten, also müsse man sich auch damit abfinden können wegen finanzieller Probleme kein Kind zu bekommen. Abtreibungen WERDEN AUS STEUERN bezahlt, weil man keine Frau zwingen könne, ein Kind zu bekommen , das sie nicht haben will. Auf meinen Einwand warum man dann eine Frau zwingen könne ein Kind NICHT zu bekommen das sie haben WILL, sagte die Patientenbeautragte,das sei etwas anderen. BBBBBBBBBBOOOOOOOOOAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH war ich wütend. Also es wurde einfach abgebügelt. Keine Chance. Und ihr werdet es nicht glauben: auf meinen Hinweis, dass viele Paare durch die nicht Erfüllung des KIWU psychische Krankheiten entwickeln, die die Gesellschaft dann auch zahlen muss kam doch tatsächlich von den meisten Männern höhnisches Gelächter. Ich bin fast geplatzt. Und der nächste Klops: Herr Seehofer hat doch im Vorfeld immer wieder beteuert, sich für uns einzusetzen und sowohl Luaterbach als auch Kühn- Mengel bestritten das und sagten übereinstimmend, sie hätten in der Kommission gesessen und da hätte er sich NICHT für die Beibehaltung eingesetzt, das würden sie auch offiziell sagen und wenn wir das schriftlich hätten, solten wir es ihnen doch mal zukommen lassen. Da hat uns doch mal wieder jemand nach Strich und Faden ver----------- ohhhhhhhhhhhhhhhh ich bin sooooooooooo stinkig.
ÄHM eigentlich wollte ich nur die Sache mit Abtreibung aus Steuern beitragen.
Auchdas Problem mit selbstverschuldeter Sucht habe ich angesprochen und Frau Kühn Mengel sagte, das könne man ja nicht nachweisen und wenn einer erstmal krank sei dann müsse es auch gezahlt werden und den Einwand, dass KIWU eine WHO anerkannte Krankheit ist, hat sie nicht beanwortet.
Soweit zu unseren Politikern. Ich prüfe gerade Zahlen, dass angeblich die Erfolge ab dem 3. Versuch abnehmen. Fänd ich garnicht gut. Wenn ich Näheres weiß, versuch ich es reinzustellen. Ihr kennt ja meine Compifähigkeiten......
Liebste Grüßies und weiter so.........
Gaby
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Gaby,

ich hoffe, Du bist einverstanden, daß ich die letzte Meldung von Dir in einen neuen Ordner kopiere: ?Unglaubliche Aussagen unserer Politiker zum Thema Kinderwunsch?. Ich möchte dies zum Anlaß nehmen, um eine Sammlung zu beginnen. Las neulich schon mal woanders irgendwas in der Richtung. Frau Kühn-Mengel müssen wir uns wohl noch mal gesondert zur Brust nehmen. Ein Kind mit einem Haus zu vergleichen ? das ist ja geradezu menschenverachtend, eine Versachlichung des Menschen. Absolut gegen die Menschenwürde. Einen Brief des Herrn Seehofer kann sie selbstverständlich gern bekommen. Ich habe auch noch so einen, wenn ich mich nicht irre. ? Solche Politikeraussagen müssen verbreitet werden. Hoffentlich habt Ihr dafür noch einen Platz in Eurer Zeitung.

Wenn Du ein Dokument hast, was Du hier nicht reingestellt kriegst, kannst Du es auch an mich mailen. Ich tu dann mein Bestes.

Liebe Grüße, Rebella
Andreas
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Beitrag von Andreas »

Hi miteinander,

1) Abtreibungen wurden auch vor 2004 NICHT von den gesetzlichen Kassen bezahlt. Dieses Märchen ist aber weit verbreitet. Die Kassen nehmen lediglich die Prüfung der Bedürftigkeit vor. Unterschreitet eine Frau die erlaubten Einkommensgrenzen, dann wird der Vorgang der Abtreibung vom jeweiligen Bundesland bezahlt. Die Kasse zahlt lediglich die Leistungen die VOR eigentlichen Abbruch liegen. Details sind hier geregelt:
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht ... __24b.html

2) Seehofer: da die Sitzungen des Ausschusses geheim sind, weiß ich nicht, was Seehofer dort wirklich gesagt hat. Ich habe einen Brief von ihm, dessen Wortlaut sich mit Seehofers Brief an Stoibinchen deckt:
http://www.klein-putz.de/forum/viewtopic.php?t=10323

Viele Grüße. Andreas
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Birgit~
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Beitrag von Birgit~ »

Hi Rebella,

hier eine Info zu Deiner Frage:
Wenn Sie den Schwangerschaftsabbruch selbst zahlen müssen, sollten Sie sich vor dem Abbruch über die Höhe des Honorars informieren, das Ihre Ärztin oder Ihr Arzt berechnet. Sie müssen bei einem komplikationslosen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch mit ca. 300 bis 350 €, bei einem operativen Schwangerschaftsabbruch (Absaugung, Curettage) mit ca. 450 € Kosten rechnen. Dabei ist die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) die Grundlage für eine privatärztliche Abrechnung. Leistungen für nach Beratung vorgenommene Schwangerschaftsabbrüche dürfen nur bis zum 1,8fachen des Gebührensatzes berechnet werden. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass Sie nicht unnötige zusätzliche Vereinbarungen über ärztliche Wahlleistungen unterschreiben, es sei denn, Sie können und wollen diese auch selbst tragen.

Frauen die in einer privaten Krankenversicherung sind und/oder solche, die Anspruch auf Beihilfe haben, erhalten ebenfalls nur den Schwangerschaftsabbruch mit einer Indikation von der Kasse erstattet. Schwangerschaftsabbrüche nach der Beratungsregelung werden weder von der privaten Krankenkasse noch von der Beihilfe finanziert.

Hat eine Frau ein niedriges Einkommen oder kein Einkommen, so werden ihr von den Ländern die Kosten für einen Schwangerschaftsabbruch nach der Beratungsregelung auf Grundlage des Gesetzes zur Hilfe für Frauen bei Schwangerschaftsabbrüchen erstattet, da sie nicht aus finanziellen Gründen an einem Schwangerschaftsabbruch gehindert werden sollen.
...
Dabei ist es WICHTIG folgendes zu beachten: Das Einkommen und Vermögen des Ehepartners oder der Eltern dürfen weder erfragt noch angerechnet werden!


Quelle: http://www.abbruch.verhuetung-abc.de/in ... osten.html
Im Gegensatz dazu steht die aktuelle BGH-Rechtsprechung ( Urteil vom 14.01.04) zur Verpflichtung zur Übernahme von Heim und Pflegekosten für die Eltern : „ Weil die Eheleute untereinander ebenfalls zum Unterhalt verpflichtet seien, sei das Auskommen der Frau auch auf diesem Wege gesichert.“
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... 34,00.html

Ich möchte damit nicht polarisieren, durch die obige Regelung - bei der die Frau handeln u. entscheiden dürfen soll - ohne ihren Mann einzubeziehen, verstehe ich die Beweggründe, - andererseits kann ich mir nicht vorstellen, daß viele nicht berufstätige Ehefrauen oder geringverdienende Ehe-Frauen ( eines gutverdienenden Mannes) in der Regel nicht frei über solche Beträge ( 300-400 € ) verfügen können, ohne beim Mann um Erlaubnis fragen zu müssen und daher die Allgemeinheit in solchen Fällen auch für Frauen, die in finanziell gut abgesicherten Verhältnissen leben - aufkommen muss.

Vermutlich handelt es sich hierbei eher um eine Minderheit ?


links zum Thema:

http://www.awo.org/pub/frauen/schwanger/Fakten.html ( Einkommensgrenzen)

http://www.gbe-bund.de/cgi-express/oowa ... /384995179 ( GKV-ausgaben)



Viele Grüsse,

Birgit
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Zieglergaby
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Beitrag von Zieglergaby »

Hi Rebella,
klar kannst du das in einen neuen Ordner stellen - je mehr die bornierte Haltung der Politiker erfahren um so besser. Mannnnnn bin ich vielleicht geladen. Da hilft es auch nicht zu wissen, dass nur die medizinischen Abbrüche gezahlt werden. Schließlich sind wir ja auch MEDIZINISCH kinderlos und nicht nach einer Beratungsregelung und unsere MEDIZINISCHE Indikation wird trotzdem nicht gezahlt booooooaaaaaaahhhhhhhhhh
Also weiter so und liebste Grüßies
Gaby
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Erika Ober, ?Eingeschränkte Kassenleistung?, August 2003, Link: www.fertinet.de, News, News Archiv, "Falsches Signal" vom 12.8.2003:

- 80% der Behandlungszyklen 2001 waren GKV-finanziert.
- Durchschnittlicher EMB-Punktwert war 3,5 Cent
- Kosten 2001: 120,7 Mio. Euro
- Herausnahme der Leistung aus dem Katalog bedeutet, daß eine Qualitätskontrolle durch die Kassen nicht mehr in dem Maße stattfinden wird. Eine medizinische Indikation wäre dann auch nicht mehr Voraussetzung für die Behandlung.
- Wer nicht über die notwendigen Finanzen verfüge, müsse evt. sogar auf Angebote zurück greifen, ?die die notwenige Seriosität vermissen lassen?.
- ?Statistisch ist erwiesen, daß nach jedem Zyklus die Wahrscheinlichkeit, über eine der genannten Fertilisationsmaßnahmen eine Schwangerschaft herbei zu führen, deutlich abnimmt.?
- Zuzahlung in der Größenordnung von 250 Euro war zu dem Zeitpunkt in der Diskussion.
- Frau Ober hat in dem Dokument eine Verringerung der Zyklen um 35% kalkuliert, unter der Voraussetzung, daß nur noch 3 statt 4 Zyklen übernommen werden und eine Selbstbeteiligung von 250 Euro gezahlt werden muß.
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