Zahlen und Fakten zur Kiwu-Behandlung

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Lara-C.
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Beitrag von Lara-C. »

Hallo zusammen,

muß auch noch mal meinen Senf dazugeben:

Letzten Freitag hatten wir 1. Gesprächstermin in einer neuen Kiwu-Praxis. Wir hatten ein über 2stündiges, sehr angenehmes Gespräch mit dem Doc und haben uns natürlich auch über die neue Kostenregelung unterhalten.

Wußtet Ihr eigentlich, dass fast alle ausländischen Studenten für schlappe 49,-€ bei der AOK versichert werden und dann u. a. auch Kiwu-Behandlungen in Anspruch genommen werden können? Er erzählte, dass er eine Vielzahl dieser "Schein" - Studenten behandeln mußte, die logischerweise nach erfolgreicher Behandlung Ihr Studium urplötzlich abgebrochen haben und zurück in Ihre Länder sind.
Ebenso verhält es sich bei Asylanten, die beitragslos versichert sind und durch eine SS ein bevorstehende Abschiebung vorerst abwenden können.

Ich fand diese Information sehr interessant....

Liebe Grüsse
Lara-C.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Lara ? das finde ich auch interessant, was Du da schreibst. Eine solche Verhaltensweise wird sich mit Sicherheit nicht nur auf Sterilitätstherapien beziehen, sondern sich er auf andere kostenintensive Behandlungen. Nur wird es schwer sein, diese Gruppe von solchen Leistungen auszuschließen. Wenn sich da ein Politiker vorwagt, wird er gleich wegen Ausländerfeindlichkeit rausgeschmissen. Es gab doch gerade erst so einen ähnlichen Fall. Ich wüßte auch nicht, mit welchem Gesetz es vereinbar wäre, eine bestimmte versicherte Gruppe anders zu stellen als eine andere. Mit solchen Mißbräuchen müssen wir wohl leben. Aus der Sicht derjenigen ist das auch nachzuvollziehen. Ich könnte mir auch vorstellen, wenn ich es woanders ohne Eigenanteil bekäme, einen solchen Weg zu gehen. Für ein Kind macht man eben alles.

Martin ? mir ist auch noch mal eingefallen, daß ich meine Berechnung auf die 20 Jahre begrenzen musste, weil ich gerade keine Daten zum durchschnittlichen Konsum eines Erwachsenen vorliegen hatte und weil die Erwachsenen dann ja selber auch einen Arbeitsplatz brauchen. Ich glaube, wenn ich dazu schreibe, daß sich das lediglich auf die ersten 20 Jahre bezieht, ist es auch o.k. so. Möchte das vorerst zumindest nicht weiter ausdehnen.

Die Ausgaben bei den Ämtern (Kindergeld, Erziehungsgeld, Zuschüsse zu Betreuungskosten / Schule ) kommen ja aus Steuergeldern, ein anderer Topf also.

Ich hatte bei der Berechnung der Geburtenrate immer noch die 2001 geborenen ca. 750.000 Kinder im Kopf. Auf ein paar Zehntel Prozentpunkte kommt es aber hier nicht an, weil die Zahlen schwanken und außerdem die Kinder nach Sterilitätstherapien nur geschätzt werden können. Wie gesagt geben verschiedene Quellen die Zahl der nach einer Sterilitätstherapie geborenen Kinder mit 40.000 an. Da würde ich erstmal der Mehrheit die Zahl abnehmen (bis Prof. Würfel mich von der Richtigkeit seiner Zahl überzeugt hat).

Die Ausgaben von 0,1% haben wir hier damals gemeinsam ermittelt, siehe die erste Seite dieses Ordners. Bei destatis.de habe ich zu der Zeit viel recherchiert. Nichtsdestotrotz, ob 6% oder 10% - eine beachtliche Größe ist das immerhin. Allerdings muß man bei Nennung dieser Zahl auch daran denken, daß leichtere Sterilitätstherapien, z.B. ausschließliche Hormongaben, weiterhin finanziert werden, es also um diese hier gar nicht geht.

Schön aber, daß Du nun meinen Rechenansatz bestätigen kannst. Hast mich ja doch etwas verunsichert.

Gruß, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Hallo Lara,

ich persönlich finde den Begriff Asylanten problematisch, da man mit der Endung meist etwas negatives verbindet (Querulanten, Simulanten....).

Ich möchte hier auch nicht gern Asylbewerber sein (es soll ja auch welche geben, die wirklich einen guten Grund haben, ihr Land zu verlassen und für die eine Ss nicht nur keine Abschiebung, sondern eventuell auch die Vermeidung gravierender Strafen in ihrem Heimatland bedeutet). Die Anerkennungsverfahren dauern teilweise Jahre und man fragt sich warum. Möchtest Du jahrelang in einem überbelegten Heim, was überdies eventuell noch mit Nationalitäten besetzt ist, die überhaupt nicht zueinander passen, ohne die Möglichkeit zu arbeiten und damit auch mal unter andere Leute zu kommen, herumhängen? Also ich nicht....

Natürlich ärgert es mich auch manchmal, für wen ich teilweise Beiträge zahle... aber es sind ja auch unter den Deutschen, für die ich mitzahle, wahrlich so manche Leute dabei, die sehr wohl arbeiten könnten, wenn sie nur wollten (obwohl manche Einkommen ja wieder so sind, dass sich einer abrackert und dann gerade mal EUR 100,- über Sozialhilfe liegt - dass man dazu keine Lust hat, kann ich auch wieder verstehen - auch wenn es mich andererseits auch wieder ärgert, weil ich auch für die mitschuften darf).

Nichts gegen die, die wirklich aus gesundheitlichen oder psychischen Gründen nicht können oder verzweifelt einen Arbeitsplatz suchen und doch keinen finden.

Gruß

Mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
Lara-C.
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Beitrag von Lara-C. »

Hallo Mondschaf,

es hat mich schon gewundert, dass eine derartige Reaktion bis jetzt ausgeblieben ist, denn wie auch Rebella schon geschrieben hat, man bekommt immer schnell eine "braunen" Ruf weg, wenn man sich über ausländische Mitbürger äußert.
Ich möchte aber unterstreichen, dass ich in keinster Weise derartige Gesinnungen pflege, sondern hier lediglich eine Information weitergegeben habe. Schließlich diskutieren wir über die Kosten für unsere Kinderwünsche und leider haben auch diese Faktoren dazu beigetragen, dass sich nun viele von uns diesen Herzenswunsch aus finanziellen Gründen nicht mehr leisten können.
Es steht ausser Frage, dass die Mehrzahl der ASYLBEWERBER ziemlich arm dran sind und auch nicht wegen unseres schönen Wetters hierherkommen....
Allerdings frage ich mich, ob auch jemand über die Kinder nachdenkt, die aus diesem Grunde gezeugt werden? Die Würmer werden leider nicht berücksichtigt, obwohl Ihre Zukunftsaussichten ziemlich düster sind und ob Sie in einer liebevollen Umgebung aufwachsen ist auch noch eine Frage. Immerhin sind sie ja nur Mittel zum Zweck.....

Ich denke, dass dieses Thema nicht diskussionwürdig ist, denn hier werden so viele verschiedene Meinungen aufeinander treffen, dass der eigentliche Grund dieses Forums untergehen würde und DAS wollen wir doch alle nicht.
Also, nichts für ungut, ich bin froh, dass Ausländerfeindlichkeit keine Chance hat und so soll es auch bleiben!!

LG
Lara-C.
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Koenigstigerin
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Beitrag von Koenigstigerin »

Hi Lara,

wollte eigentlich nur eines zu dem Thema von oben sagen, ich glaube alle Studenten koennen sich fuer ca. 49 EUR + ein paar Euro Pflegeversicherung bei der AOK versichern lassen. Bin ich jedenfalls auch. Aber die 50% Selbstbeteiligung faellt ja deswegen trotzdem nicht weg soweit ich weiss. Bin zwar in der ueberaus gluecklichen Situation dass mein Mann privat versichert ist und seine Kasse ohne zu murren sofort alles bezahlt hat aber so ist es ja leider nicht bei jedem.
Mich aergert es eher mehr, dass durch so ein Verhalten Studienplaetze belegt werden die man so gar nicht braucht oder auf denen andere studieren koennten die es wirklich wollen. Da ich glaube, dass es nicht so viele Paare unter diesen Scheinstudenten gibt die eine KiWu-Behandlung machen, oder?
Aber ich glaube wenn man versucht alles aus unserer Sicht gerecht zu regeln gibt es bestimmt wieder Gruppen die behaupten das ist auslaenderfeindlich etc. :roll: :?:

Liebe Gruesse,
Chrissy
mina2
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Beitrag von mina2 »

Liebe Lara,
es geht nicht um „Braunen Ruf“ oder so, aber ich reagiere in diesem Zusammenhang schon etwas empfindlich und möchte doch bitte um etwas (mehr) Sensibilität bitten und bin von daher über die schon erfolgten Reaktionen sehr dankbar.

„Wußtet Ihr eigentlich, dass fast alle ausländischen Studenten für schlappe 49,-€ bei der AOK versichert werden und dann u. a. auch Kiwu-Behandlungen in Anspruch genommen werden können?“ - Wie schon von anderer Seite gesagt: warum sollten ausländische Studierende andere (gekürzte) Leistungen erhalten? - „Er erzählte, dass er eine Vielzahl dieser "Schein" - Studenten behandeln mußte, die logischerweise nach erfolgreicher Behandlung Ihr Studium urplötzlich abgebrochen haben und zurück in Ihre Länder sind.“ …. Logisch: die tun so als wollten sie studieren, reisen ein, suchen sich ‚ne Wohnung, versichern sich und kümmern sich dann um ihren Kinderwunsch, um, sobald das geklappt hat, wieder heimzukehren …… Ich kenne mich nicht mit den Bedingungen für Studenten aus EG-Ländern oder USA oder Kanada oder so aus. Für eine Vielzahl der Herkunftsländer lässt sich aber sagen, dass es einen unvorstellbar hohen Aufwand bedeutet, ein Visum und eine Studienzulassung zu bekommen. Zusammen mit Reise, Wohnungssuche erhöhten Unterhaltskosten im Ausland etc. wird sich der Aufwand für eine KIWU-behandlung nicht rechnen, zumal ja nicht absehbar ist, wie lange dieser Auslandsaufenthalt aufrecht zu erhalten ist.
Deine Formulierung (im ersten Satz - fast alle ausländischen Studenten könnten sich für schlappe 49 € versichern - mit der Weiterführung im zweiten Satz „diese Scheinstudenten“) setzt in meinen Ohren „fast alle“ ausländischen Studenten in ein schlechtes Licht, was mich, die ihren Mann als solchen kennen gelernt hat etwas verletzt.

„Ebenso verhält es sich bei Asylanten, die beitragslos versichert sind und durch eine SS ein bevorstehende Abschiebung vorerst abwenden können.“

Hierzu Zitat aus dem Asylbewerberleistungsgesetz, dem der genannte Personenkreis unterworfen ist:

Leistungsberechtigte nach § 1 Abs. 1 Nr. 4 und 5 und ihre Familienangehörigen nach § 1 Abs. 1 Nr. 6,
1. die sich in den Geltungsbereich dieses Gesetzes begeben haben, um
Leistungen nach diesem Gesetz zu erlangen, oder
2. bei denen aus von ihnen zu vertretenden Gründen aufenthaltsbeendende
Maßnahmen nicht vollzogen werden können,
erhalten Leistungen nach diesem Gesetz nur, soweit dies im Einzelfall nach den Umständen unabweisbar geboten ist.

§4) Leistungen bei Krankheit, Schwangerschaft und Geburt
(1) Zur Behandlung akuter Erkrankungen und Schmerzzustände sind die erforderliche ärztliche und zahnärztliche Behandlung einschließlich der Versorgung mit Arznei- und Verbandmitteln sowie sonstiger zur Genesung, zur Besserung oder zur Linderung von Krankheiten oder Krankheitsfolgen erforderlichen Leistungen zu gewähren. Eine Versorgung mit Zahnersatz erfolgt nur, soweit dies im Einzelfall aus medizinischen Gründen unaufschiebbar ist.
(2) Werdenden Müttern und Wöchnerinnen sind ärztliche und pflegerische Hilfe und Betreuung, Hebammenhilfe, Arznei-, Verband- und Heilmittel zu gewähren.
(3) Die zuständige Behörde stellt die ärztliche und zahnärztliche Versorgung einschließlich der amtlich empfohlenen Schutzimpfungen und medizinisch gebotenen Vorsorgeuntersuchungen sicher. Soweit die Leistungen durch niedergelassene Ärzte oder Zahnärzte erfolgen, richtet sich die Vergütung nach den am Ort der Niederlassung des Arztes oder Zahnarztes geltenden Verträgen nach § 72 Abs. 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch. Die zuständige Behörde bestimmt, welcher Vertrag Anwendung findet.“

Die Formulierung „akuter (!) Erkrankungen und Schmerzzustände“ wird oftmals so restriktiv ausgelegt, dass notwendige Behandlungen, zum Beispiel OPs, nicht gewährt werden, wenn davon ausgegangen wird, dass der Flüchtling bis zum endgültigen Bescheid über Bleiberecht oder Abschiebung "noch nicht abgekratzt sein wird" und die Sache bis dahin aufgeschoben werden kann.
KIWU-Behandlungen sind mit Sicherheit nicht im Leistungskatalog des Asylbewerberleistungsgesetzes. Aber wenn eine Flüchtlingsfrau schwanger wird, ist es doch selbstverständlich, dass Kind und Mutter die notwendigen Vorsorgeleistungen ebenfalls zustehen.

Herzlichen Gruß Mina
Lara-C.
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Beitrag von Lara-C. »

Hallo Mina,

ich möchte Dir im Vorfeld sagen, dass ich Deine Verärgerung durchaus nachvollziehen kann. Es war nicht meine Absicht, jemanden zu verletzen und dies möchte ich nochmals ausdrücklich betonen.

Dass ich nicht weiter auf die Thematik eingehen werde, habe ich ja bereits im letzten Posting unterstrichen, so daß ich Deine Ausführungen nun auch kommentarlos zur Kenntnis nehme.

Alles Gute und
LG
Lara-C.
Sanne
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Beitrag von Sanne »

hier noch mal eine schöne, wenn auch alte zusammenfassung unserer problematik:

http://www.dkhd.de/presse-presseinfo-03-10-29-IVF.php

lg Sanne
Bild
*nevergiveup*
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich habe ja hier schon lange nichts mehr geschrieben. Obwohl es in der Zwischenzeit auch viele neue Zahlen und Fakten gibt. Zu einem großen Teil findet man die in dem Ordner "Forschungsergebnisse zur Reproduktionsmedizin". Diese am 17.06.09 von Prof Krüssel auf einer Veranstaltung genannten Zahlen und Fakten möchte ich jedoch mal hier ablegen:

- 2007 wurden in der Klinik Valencia 600 Paare mit Eizellspende behandelt.
- In EUGIN in Brcelona werden jährlich 1.000 ausländische Paare behandelt, darunter viele Deutsche, größtenteils mit Eizellspende.
- Aufgrund der vielen Verbote sind wissenschaftliche Studien Deutscher Arbeitsgruppen in "Fertility and Sterility" unterrepräsentiert.
Liebe Grüße, Rebella
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