Östrogengabe im Vor-Therapiezyklus

In diesem Ordner sollen Studien zur Reproduktionsmedizin gesammelt werden.
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Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Östrogengabe im Vor-Therapiezyklus

Beitrag von Dr.Peet »

Wirkungsweise und Effekt der Vorbehandlung mit Östrogenen vor der Durchführung der IVF

Immer wieder in Frage gestellt wird, ob die Gabe der Pille oder von ähnlichen Präparaten in Vor-Behandlungszyklus einen Effekt auf den eigentlichen Therapiezyklus hat.
Während die Vorbehandlung bei „jeder“ Patientin eher nur den Vorteil hat, die Zyklen für Patientin und Kinderwunschzentrum besser planbar zu machen, soll hier im weiteren nur auf die Anwendung von Östrogenen am Ende des Vor-Therapiezyklus bei Low-Respondern eingegangen werden.
In der aktuellen Ausgabe von „Human Reproduction“ (Nov. 2013) wurde hierzu eine Metaanalyse veröffentlicht.

Alle zu diesem Thema weltweit verfügbaren Studien wurden nach bestimmten Kriterien untersucht und die „aussagekräftigsten“ zur Analyse herangezogen.
Die Frage also war, ob die Verabreichung eines Östrogenpräparates in der Gelbkörperphase für Low- Responderinnen die Erfolgsrate verbessert.

Was ist die theoretische Wirkungsweise zu erklären?

Gerade bei Low-Respondern kommt es häufig, schon während der Gelbkörperphase, zu einem Anstieg der FSH Ausschüttung aus der Hirnanhangsdrüse. Hierdurch dürfte sich schon eine gewisse Follikelrekrutierung ereignen, so dass, wenn nach Menstruationsbeginn mit der Stimulationstherapie begonnen wird, nur noch eine geringere Anzahl an Antralfollikeln zum Wachstum zu bringen sind, während 1-2 bereits 10-12 mm groß sein können. Das Resultat ist eine asynchrone Follikelentwicklung die dann zu Zyklusabbrüchen führt. Auch wird man sich meist an den größeren Follikeln orientieren, um den Punktionszeitpunkt zu bestimmen. Dann gewinnt man beispielsweise nur 1- anstatt 3 möglichen Eizellen, da diese beiden noch gut 3-5 Tage zur Ausreifung benötigt hätten.

Ergebnis: Es konnte gezeigt werden, dass die Östrogenvorbehandlung zu weniger Zyklusabbrüchen vor Punktion verhilft. Die Erfolgswahrscheinlichkeit (in den verschiedenen Studien uneinheitlich angegeben als Schwangerschaft/ klinische Schwangerschaft/ im Ultraschall nachgewiesener Fruchtsack) war insgesamt eindeutig höher als bei Frauen ohne entsprechende Vorbehandlung.

Dr. Peet

Quelle: Kasey A. Reynolds et al: „ Cycle cancellation and pregnancy after luteal estradiol priming in women defined as poor responders: a systematic review and meta-analysis“ Hum. Rep., Vol. 28, No.11, pp 2981-2989, 2013
NO2012
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Beitrag von NO2012 »

Sehr geehrter Herr Dr. Peet.

Ich (low responder und 43 Jahre) möchte das Östrogenpriming (nach 5 erfolglosen Antagonisten-Protokoll IVF) im nächsten Versuch probieren. Welche präparat empfehlen Sie in welcher Dosis ab welchem zyklustag im Vorzyklus?

Bei mir alles getestet, AMH noch über 1 (schwankt zwischen 1,4-1,0), alle test ohne befund (GM, Immuno, Blutgerinnung), Spermiogramm top Nehme DHEA, Q10, Vi D, E, Zink, Selen, DHA, Omega-3, Zink, Selen, Melatonin, myoinositol...) . Cortison und Heparin wurden dennoch schon mal ohne Grund probiert.

Vielen Dank im Voraus für Ihren rat zum Östrogenpriming, und alle anderen Tipps, die Sie uU noch für mich haben, um den nächsten IVF Versuch zu optimieren.
NO2012
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Beitrag von NO2012 »

Scratiching wurde auch immer gemacht.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebe NO2012,

ich glaube nicht, dass Dr. Peet dir hier antworten ist. Er hat zwar dieses Thema hier eingestellt, das aber nur deshalb weil es unter die Rubrik Forschungsergebnisse gehört.

Ich rate dir, deine Frage noch einmal im Ordner "Fragen an den Reproduktionsmediziner" zu stellen.
Liebe Grüße, Rebella
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